Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Meisterbücher und andre Erzählungen

und Ende dieser Geschichten, die Zeichnung der Personen ist sichtlich Schurf und
treffend, und was ihnen an Gedanken und Gefühlen untergelegt wird, macht durch¬
aus den Eindruck der Naturwahrheit. Auch Ganghofers Schilderung ist treu, aber
die von Voß geht tiefer. Die "Rächerin" schließt sich an das Attentat Aeeiarieos
auf König Kunibert an. Es wird uns gezeigt, wie leicht in diesem schönen, heillos
zerrütteten Lande ans dem Durchschnittsmenschen ein Mörder wird, ein Mörder
-ins Liebe, n"5 schlechtverstcmdnem Pflichtgefühl, aus eiuer an das Tierische gren¬
zenden Begriffsroheit Und dazu lächelt ihm dann die gnadenbringende himmlische
Patronin, und die großen Schaugepränge der öffentlichen Feste haben für hoch
und niedrig denselben Reiz und dieselbe Wichtigkeit, gleichviel ob die Kraft des
Staats im afrikanischen Kriege zusammenbricht und jeder einzelne seine Toten und
Vermißten zu beklagen hat. Die feinste unter den vier Erzählungen ist, psychologisch
und rein poetisch genommen, "Die Lichter Roms," die den unwissenden jungen
Snbiner. der abends von seiner Berghütte auf sie niedersieht, mit Phantasien er¬
füllen und an sich locken, bis er hinabsteigt in die Stadt und, weil er ihre Lebens-
gewohnheiten nicht kennt, zum Verbrecher wird. Weil sein Mädchen einen Gold-
schmuck begehrt, so muß er ihn schaffen, und da er ihn für seine paar Scudi nicht
haben kann, so sticht er den Mann nieder, in dessen Hand er einen Beutel mit
mehr Geldstücken sieht. Die Motivirmig ist gerade so einfach wie die Handlung,
denn so entspricht es der Wirklichkeit dieser Menschen. Wie wahr tritt bei Voß
murer wieder der eine ^ng hervor, der dieser armen Menschen Sinne ganz be¬
herrscht! Nicht etwa Faulheit, Hang zum Wohlleben oder Schlemmerei den,, sie
essen frugal, und Trunkenbolde giebt es uuter thuen kaum; aber Geld das wirk¬
liche blanke Geld als Bettelpfeuuig oder Trinkgeld, als Raub oder Svlelgewiuu.
endlich ,is Glücksgeschenk des unseligen Lottos. Sehr gut handhabt Voß den
Dialog, ganz frei von der süßlichen Stilisirung manches berühmten Vorgangesund doch ohne alle karitirende Derbheit. Einsilbig und vielsagend innerlich kochend
und dabei in Mienen und Bewegungen sich so bezwingend, daß sie alt oder dumm
scheine" -- so siud diese Menschen. Diplomaten und Kavaliere in ihrem Auftreten
trotz ihrer Armut und ihren Lumpen. Von dem sachlichen Interesse, dem Unter¬
haltenden und spannenden dieser Erzählungen ist hiermit noch nichts gesagt worden
Es sollte mir hervorgehoben werden, daß sie in einem selten gefundnen Grade echt
sind und für jeden der die Art des Jtalieners kennen lernen möchte, belehrend.

Ein zweites Paar bilden Hans Arnold, "Maskirt und andre Novellen" und
Hermine Villiuger, "Das dritte Pferd und andre Erzählungen." Arnolds fünf
Novellen sind diesmal alle in ihrer Art ausgezeichnet (eine so fruchtbare Schrift¬
stellerin hat begreiflicherweise mich manchmal weniger günstige Stunden) ins hmav
zu der letzten/einer reizend übermütigen Skizze, "Mulus." höchst gewandt ge¬
schrieben, unterhaltend, fein und witzig. Eine ist ernst, "Flügellahm." die andern
und heiter; das Kopfstück "Maskirt," eine Verlobung auf einen- Maskenbaue, al,o
kein eben ganz neues Motiv, überrascht uns durch eine unglaubliche Mlle Uemer
mit wirklicher Eleganz vorgetragner Erfindungen, und "Das Tagebuch des ,ccy-
zehnjährigen Lottchens und ihr Kampf darum mit dem unartigen dicken Better, ver
es später noch einmal zu lesen bekommt, aber erst nachdem er ihr BräutigMi ge¬
worden ist. ist von einer geradezu sieghaften komischen Gewalt und enthalt voici
moderne Nempelweudungen. brauchbar für die Jugend beiderlei Geschlechts, daß für
leidige schon um deswillen die auf die Lektüre verwandte Zeit wohlangewandt
w^e. Auch Hermine Villingers Geschichten siud gut alle ernst ohne gerade
twurig zu sein. Die erste hat ihre" Titel nach einem ältern Fräulein. tap sich


Meisterbücher und andre Erzählungen

und Ende dieser Geschichten, die Zeichnung der Personen ist sichtlich Schurf und
treffend, und was ihnen an Gedanken und Gefühlen untergelegt wird, macht durch¬
aus den Eindruck der Naturwahrheit. Auch Ganghofers Schilderung ist treu, aber
die von Voß geht tiefer. Die „Rächerin" schließt sich an das Attentat Aeeiarieos
auf König Kunibert an. Es wird uns gezeigt, wie leicht in diesem schönen, heillos
zerrütteten Lande ans dem Durchschnittsmenschen ein Mörder wird, ein Mörder
-ins Liebe, n»5 schlechtverstcmdnem Pflichtgefühl, aus eiuer an das Tierische gren¬
zenden Begriffsroheit Und dazu lächelt ihm dann die gnadenbringende himmlische
Patronin, und die großen Schaugepränge der öffentlichen Feste haben für hoch
und niedrig denselben Reiz und dieselbe Wichtigkeit, gleichviel ob die Kraft des
Staats im afrikanischen Kriege zusammenbricht und jeder einzelne seine Toten und
Vermißten zu beklagen hat. Die feinste unter den vier Erzählungen ist, psychologisch
und rein poetisch genommen, „Die Lichter Roms," die den unwissenden jungen
Snbiner. der abends von seiner Berghütte auf sie niedersieht, mit Phantasien er¬
füllen und an sich locken, bis er hinabsteigt in die Stadt und, weil er ihre Lebens-
gewohnheiten nicht kennt, zum Verbrecher wird. Weil sein Mädchen einen Gold-
schmuck begehrt, so muß er ihn schaffen, und da er ihn für seine paar Scudi nicht
haben kann, so sticht er den Mann nieder, in dessen Hand er einen Beutel mit
mehr Geldstücken sieht. Die Motivirmig ist gerade so einfach wie die Handlung,
denn so entspricht es der Wirklichkeit dieser Menschen. Wie wahr tritt bei Voß
murer wieder der eine ^ng hervor, der dieser armen Menschen Sinne ganz be¬
herrscht! Nicht etwa Faulheit, Hang zum Wohlleben oder Schlemmerei den,, sie
essen frugal, und Trunkenbolde giebt es uuter thuen kaum; aber Geld das wirk¬
liche blanke Geld als Bettelpfeuuig oder Trinkgeld, als Raub oder Svlelgewiuu.
endlich ,is Glücksgeschenk des unseligen Lottos. Sehr gut handhabt Voß den
Dialog, ganz frei von der süßlichen Stilisirung manches berühmten Vorgangesund doch ohne alle karitirende Derbheit. Einsilbig und vielsagend innerlich kochend
und dabei in Mienen und Bewegungen sich so bezwingend, daß sie alt oder dumm
scheine» — so siud diese Menschen. Diplomaten und Kavaliere in ihrem Auftreten
trotz ihrer Armut und ihren Lumpen. Von dem sachlichen Interesse, dem Unter¬
haltenden und spannenden dieser Erzählungen ist hiermit noch nichts gesagt worden
Es sollte mir hervorgehoben werden, daß sie in einem selten gefundnen Grade echt
sind und für jeden der die Art des Jtalieners kennen lernen möchte, belehrend.

Ein zweites Paar bilden Hans Arnold, „Maskirt und andre Novellen" und
Hermine Villiuger, „Das dritte Pferd und andre Erzählungen." Arnolds fünf
Novellen sind diesmal alle in ihrer Art ausgezeichnet (eine so fruchtbare Schrift¬
stellerin hat begreiflicherweise mich manchmal weniger günstige Stunden) ins hmav
zu der letzten/einer reizend übermütigen Skizze, „Mulus." höchst gewandt ge¬
schrieben, unterhaltend, fein und witzig. Eine ist ernst, „Flügellahm." die andern
und heiter; das Kopfstück „Maskirt," eine Verlobung auf einen- Maskenbaue, al,o
kein eben ganz neues Motiv, überrascht uns durch eine unglaubliche Mlle Uemer
mit wirklicher Eleganz vorgetragner Erfindungen, und „Das Tagebuch des ,ccy-
zehnjährigen Lottchens und ihr Kampf darum mit dem unartigen dicken Better, ver
es später noch einmal zu lesen bekommt, aber erst nachdem er ihr BräutigMi ge¬
worden ist. ist von einer geradezu sieghaften komischen Gewalt und enthalt voici
moderne Nempelweudungen. brauchbar für die Jugend beiderlei Geschlechts, daß für
leidige schon um deswillen die auf die Lektüre verwandte Zeit wohlangewandt
w^e. Auch Hermine Villingers Geschichten siud gut alle ernst ohne gerade
twurig zu sein. Die erste hat ihre» Titel nach einem ältern Fräulein. tap sich


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0606" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/229555"/>
          <fw type="header" place="top"> Meisterbücher und andre Erzählungen</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_1916" prev="#ID_1915"> und Ende dieser Geschichten, die Zeichnung der Personen ist sichtlich Schurf und<lb/>
treffend, und was ihnen an Gedanken und Gefühlen untergelegt wird, macht durch¬<lb/>
aus den Eindruck der Naturwahrheit. Auch Ganghofers Schilderung ist treu, aber<lb/>
die von Voß geht tiefer. Die &#x201E;Rächerin" schließt sich an das Attentat Aeeiarieos<lb/>
auf König Kunibert an. Es wird uns gezeigt, wie leicht in diesem schönen, heillos<lb/>
zerrütteten Lande ans dem Durchschnittsmenschen ein Mörder wird, ein Mörder<lb/>
-ins Liebe, n»5 schlechtverstcmdnem Pflichtgefühl, aus eiuer an das Tierische gren¬<lb/>
zenden Begriffsroheit Und dazu lächelt ihm dann die gnadenbringende himmlische<lb/>
Patronin, und die großen Schaugepränge der öffentlichen Feste haben für hoch<lb/>
und niedrig denselben Reiz und dieselbe Wichtigkeit, gleichviel ob die Kraft des<lb/>
Staats im afrikanischen Kriege zusammenbricht und jeder einzelne seine Toten und<lb/>
Vermißten zu beklagen hat. Die feinste unter den vier Erzählungen ist, psychologisch<lb/>
und rein poetisch genommen, &#x201E;Die Lichter Roms," die den unwissenden jungen<lb/>
Snbiner. der abends von seiner Berghütte auf sie niedersieht, mit Phantasien er¬<lb/>
füllen und an sich locken, bis er hinabsteigt in die Stadt und, weil er ihre Lebens-<lb/>
gewohnheiten nicht kennt, zum Verbrecher wird. Weil sein Mädchen einen Gold-<lb/>
schmuck begehrt, so muß er ihn schaffen, und da er ihn für seine paar Scudi nicht<lb/>
haben kann, so sticht er den Mann nieder, in dessen Hand er einen Beutel mit<lb/>
mehr Geldstücken sieht. Die Motivirmig ist gerade so einfach wie die Handlung,<lb/>
denn so entspricht es der Wirklichkeit dieser Menschen. Wie wahr tritt bei Voß<lb/>
murer wieder der eine ^ng hervor, der dieser armen Menschen Sinne ganz be¬<lb/>
herrscht! Nicht etwa Faulheit, Hang zum Wohlleben oder Schlemmerei den,, sie<lb/>
essen frugal, und Trunkenbolde giebt es uuter thuen kaum; aber Geld das wirk¬<lb/>
liche blanke Geld als Bettelpfeuuig oder Trinkgeld, als Raub oder Svlelgewiuu.<lb/>
endlich ,is Glücksgeschenk des unseligen Lottos. Sehr gut handhabt Voß den<lb/>
Dialog, ganz frei von der süßlichen Stilisirung manches berühmten Vorgangesund doch ohne alle karitirende Derbheit. Einsilbig und vielsagend innerlich kochend<lb/>
und dabei in Mienen und Bewegungen sich so bezwingend, daß sie alt oder dumm<lb/>
scheine» &#x2014; so siud diese Menschen. Diplomaten und Kavaliere in ihrem Auftreten<lb/>
trotz ihrer Armut und ihren Lumpen. Von dem sachlichen Interesse, dem Unter¬<lb/>
haltenden und spannenden dieser Erzählungen ist hiermit noch nichts gesagt worden<lb/>
Es sollte mir hervorgehoben werden, daß sie in einem selten gefundnen Grade echt<lb/>
sind und für jeden der die Art des Jtalieners kennen lernen möchte, belehrend.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1917" next="#ID_1918"> Ein zweites Paar bilden Hans Arnold, &#x201E;Maskirt und andre Novellen" und<lb/>
Hermine Villiuger, &#x201E;Das dritte Pferd und andre Erzählungen." Arnolds fünf<lb/>
Novellen sind diesmal alle in ihrer Art ausgezeichnet (eine so fruchtbare Schrift¬<lb/>
stellerin hat begreiflicherweise mich manchmal weniger günstige Stunden) ins hmav<lb/>
zu der letzten/einer reizend übermütigen Skizze, &#x201E;Mulus." höchst gewandt ge¬<lb/>
schrieben, unterhaltend, fein und witzig. Eine ist ernst, &#x201E;Flügellahm." die andern<lb/>
und heiter; das Kopfstück &#x201E;Maskirt," eine Verlobung auf einen- Maskenbaue, al,o<lb/>
kein eben ganz neues Motiv, überrascht uns durch eine unglaubliche Mlle Uemer<lb/>
mit wirklicher Eleganz vorgetragner Erfindungen, und &#x201E;Das Tagebuch des ,ccy-<lb/>
zehnjährigen Lottchens und ihr Kampf darum mit dem unartigen dicken Better, ver<lb/>
es später noch einmal zu lesen bekommt, aber erst nachdem er ihr BräutigMi ge¬<lb/>
worden ist. ist von einer geradezu sieghaften komischen Gewalt und enthalt voici<lb/>
moderne Nempelweudungen. brauchbar für die Jugend beiderlei Geschlechts, daß für<lb/>
leidige schon um deswillen die auf die Lektüre verwandte Zeit wohlangewandt<lb/>
w^e. Auch Hermine Villingers Geschichten siud gut alle ernst ohne gerade<lb/>
twurig zu sein.  Die erste hat ihre» Titel nach einem ältern Fräulein. tap sich</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0606] Meisterbücher und andre Erzählungen und Ende dieser Geschichten, die Zeichnung der Personen ist sichtlich Schurf und treffend, und was ihnen an Gedanken und Gefühlen untergelegt wird, macht durch¬ aus den Eindruck der Naturwahrheit. Auch Ganghofers Schilderung ist treu, aber die von Voß geht tiefer. Die „Rächerin" schließt sich an das Attentat Aeeiarieos auf König Kunibert an. Es wird uns gezeigt, wie leicht in diesem schönen, heillos zerrütteten Lande ans dem Durchschnittsmenschen ein Mörder wird, ein Mörder -ins Liebe, n»5 schlechtverstcmdnem Pflichtgefühl, aus eiuer an das Tierische gren¬ zenden Begriffsroheit Und dazu lächelt ihm dann die gnadenbringende himmlische Patronin, und die großen Schaugepränge der öffentlichen Feste haben für hoch und niedrig denselben Reiz und dieselbe Wichtigkeit, gleichviel ob die Kraft des Staats im afrikanischen Kriege zusammenbricht und jeder einzelne seine Toten und Vermißten zu beklagen hat. Die feinste unter den vier Erzählungen ist, psychologisch und rein poetisch genommen, „Die Lichter Roms," die den unwissenden jungen Snbiner. der abends von seiner Berghütte auf sie niedersieht, mit Phantasien er¬ füllen und an sich locken, bis er hinabsteigt in die Stadt und, weil er ihre Lebens- gewohnheiten nicht kennt, zum Verbrecher wird. Weil sein Mädchen einen Gold- schmuck begehrt, so muß er ihn schaffen, und da er ihn für seine paar Scudi nicht haben kann, so sticht er den Mann nieder, in dessen Hand er einen Beutel mit mehr Geldstücken sieht. Die Motivirmig ist gerade so einfach wie die Handlung, denn so entspricht es der Wirklichkeit dieser Menschen. Wie wahr tritt bei Voß murer wieder der eine ^ng hervor, der dieser armen Menschen Sinne ganz be¬ herrscht! Nicht etwa Faulheit, Hang zum Wohlleben oder Schlemmerei den,, sie essen frugal, und Trunkenbolde giebt es uuter thuen kaum; aber Geld das wirk¬ liche blanke Geld als Bettelpfeuuig oder Trinkgeld, als Raub oder Svlelgewiuu. endlich ,is Glücksgeschenk des unseligen Lottos. Sehr gut handhabt Voß den Dialog, ganz frei von der süßlichen Stilisirung manches berühmten Vorgangesund doch ohne alle karitirende Derbheit. Einsilbig und vielsagend innerlich kochend und dabei in Mienen und Bewegungen sich so bezwingend, daß sie alt oder dumm scheine» — so siud diese Menschen. Diplomaten und Kavaliere in ihrem Auftreten trotz ihrer Armut und ihren Lumpen. Von dem sachlichen Interesse, dem Unter¬ haltenden und spannenden dieser Erzählungen ist hiermit noch nichts gesagt worden Es sollte mir hervorgehoben werden, daß sie in einem selten gefundnen Grade echt sind und für jeden der die Art des Jtalieners kennen lernen möchte, belehrend. Ein zweites Paar bilden Hans Arnold, „Maskirt und andre Novellen" und Hermine Villiuger, „Das dritte Pferd und andre Erzählungen." Arnolds fünf Novellen sind diesmal alle in ihrer Art ausgezeichnet (eine so fruchtbare Schrift¬ stellerin hat begreiflicherweise mich manchmal weniger günstige Stunden) ins hmav zu der letzten/einer reizend übermütigen Skizze, „Mulus." höchst gewandt ge¬ schrieben, unterhaltend, fein und witzig. Eine ist ernst, „Flügellahm." die andern und heiter; das Kopfstück „Maskirt," eine Verlobung auf einen- Maskenbaue, al,o kein eben ganz neues Motiv, überrascht uns durch eine unglaubliche Mlle Uemer mit wirklicher Eleganz vorgetragner Erfindungen, und „Das Tagebuch des ,ccy- zehnjährigen Lottchens und ihr Kampf darum mit dem unartigen dicken Better, ver es später noch einmal zu lesen bekommt, aber erst nachdem er ihr BräutigMi ge¬ worden ist. ist von einer geradezu sieghaften komischen Gewalt und enthalt voici moderne Nempelweudungen. brauchbar für die Jugend beiderlei Geschlechts, daß für leidige schon um deswillen die auf die Lektüre verwandte Zeit wohlangewandt w^e. Auch Hermine Villingers Geschichten siud gut alle ernst ohne gerade twurig zu sein. Die erste hat ihre» Titel nach einem ältern Fräulein. tap sich

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228947
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228947/606
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228947/606>, abgerufen am 24.07.2024.