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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr.

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Neue Kunstlitteratur

Von Jahr zu Jahr mehrenden Ausstellungen hinter die Künstler, und dazu seit
mindestens vierzig Jahren der Einfluß fremder Beispiele. Weil unsre grüßten
Künstler früher die Technik zu sehr vernachlässigt hatten, mußte jetzt der ausländische
Einfluß umso stärker nachhelfen, und die Muster wechselten nach den Mittelpunkten,
die in die Mode kamen: Antwerpen, Paris, Amsterdam, England, Schottland,
Amerika, Japan. Woher sollte bei soviel Anpassung eine ruhige Entwicklung aus
eigner Kraft kommen! Die Beunruhigung wird zu einer Lebensgefahr. "Das
Genie überwindet sie, ober für die Mehrzahl unsrer Talente ist es der Tod."
Ohne Frage ist es in unsrer Zeit für einen Künstler so schwer, wie es vielleicht
noch niemals war, sich nach seinen Fähigkeiten zu entwickeln, vollständig die ihm
angemessene Art des Ausdrucks zu finden, seine "Form," wie man in der Aus¬
bildung der Akrobaten und Athleten das höchste erreichbare Maß nennt. Bei den
meisten wird man später sagen können: Ans ihnen wäre nnter günstigern Umständen
. etwas andres geworden! In Holland im siebzehnten Jahrhundert fand umgekehrt
wahrscheinlich jeder Maler seine "Form," für jede Gattung war Nachfrage, und wer
zum Stillleben Lust hatte, brauchte keine Madonnen zu malen, weil sie besser ver¬
käuflich gewesen wären. Talente wie Beyeren und Heda würden es heute bei uns
zu keiner Form gebracht haben, sagt Lichtwark mit Recht, denn wenn man auch
vielleicht Frühstücksbilder genug kaufte, um einer solchen Spezialität den nötigen
Nährwert zu geben, in welcher Schule sollten sich Künstler ungestört so einseitig
und zugleich so vollkommen auswirken! Dies also sind Gesichtspunkte, die für die
Behandlung der Kunstgeschichte des neunzehnten Jahrhunderts zu verwerten sein
werden. Wie für die schaffende Seele, sagt Lichtwark, so gälte auch für die ge¬
nießende der Begriff der Form, aber wenn der Künstler sie heute nnr selten er¬
reiche, der Aufnehmende bleibe in unsrer Kultur mit einem sehr viel höhern Satz
"hinter seiner Form" zurück! Das ist bedauerlich, vielleicht auch etwas trübe ge¬
sehen, oder es ändert sich daran wohl noch etwas, wenn erst alle, die auf die ge-
nießende Seele belehrend einwirken, dazu so berufen sein werden wie er.

Wie gewöhnlich, so bringt der Pan auch diesmal einiges über "angewandte"
Kunst. Über "realistische Architektur" handelt im Anschluß an das Wertheimsche
Kaufhaus an der Leipziger Straße in Berlin Lichtwark. Er giebt unter dem Titel:
Bürgerliche Baukunst auch wieder einen seiner hübschen Stcidteaussätze, diesmal ein
Bild von Klausthal, wie es geworden ist, und wie es sich in der neusten Zeit ver¬
ändert hat; die Methode der Betrachtung ist natürlich und scheinbar selbstverständ¬
lich und doch originell, weil sie bis auf Lichtwark keiner angewandt hat. "Das
kommende Geschlecht wird, wenn nicht Einhalt geschieht, keine Ahnung mehr haben,
wie schön die Städte einmal gewesen sind." Darum schildert er sie, ehe sie unter¬
gehen. Denn "warum sollte es den einsamen Bergstädten anders ergehen als so
vielen Stüdteu und Städtchen in Norddeutschland!" Von Berlin aus dringt der
Cementban ein mit abstrakten Fassaden und vielen schlechten Ornamenten in deutscher
Renaissance und Rokoko, von Hannover der Rohbau mit gelben Ziegeln, Türmchen
und Giebelchen und den kleinlichen Dächern in scheußlichem rotviolettem englischem
Schiefer. Ziegeldach und Schieferdach sind erst durch den Einfluß der Versiche¬
rungsgesellschaften an die Stelle des früher verbreiteten Schindeldachs getreten.
Manches Haus steht noch da mit dem ältern Typus, der nicht auf die äußere
Regelmäßigkeit der Fassade ausgeht, sondern auf die angemessene Beleuchtung der
Innenräume mit Fenstern da, wo das Zimmer sie braucht. Ein solches Haus macht
den Eindruck eines ganz modernen englischen Wohnhauses, wie es sich im Anschluß an
altenglische Vorbilder entwickelt hat. Mit Hilfe dieser Reste könnten wir einen prak-


Neue Kunstlitteratur

Von Jahr zu Jahr mehrenden Ausstellungen hinter die Künstler, und dazu seit
mindestens vierzig Jahren der Einfluß fremder Beispiele. Weil unsre grüßten
Künstler früher die Technik zu sehr vernachlässigt hatten, mußte jetzt der ausländische
Einfluß umso stärker nachhelfen, und die Muster wechselten nach den Mittelpunkten,
die in die Mode kamen: Antwerpen, Paris, Amsterdam, England, Schottland,
Amerika, Japan. Woher sollte bei soviel Anpassung eine ruhige Entwicklung aus
eigner Kraft kommen! Die Beunruhigung wird zu einer Lebensgefahr. „Das
Genie überwindet sie, ober für die Mehrzahl unsrer Talente ist es der Tod."
Ohne Frage ist es in unsrer Zeit für einen Künstler so schwer, wie es vielleicht
noch niemals war, sich nach seinen Fähigkeiten zu entwickeln, vollständig die ihm
angemessene Art des Ausdrucks zu finden, seine „Form," wie man in der Aus¬
bildung der Akrobaten und Athleten das höchste erreichbare Maß nennt. Bei den
meisten wird man später sagen können: Ans ihnen wäre nnter günstigern Umständen
. etwas andres geworden! In Holland im siebzehnten Jahrhundert fand umgekehrt
wahrscheinlich jeder Maler seine „Form," für jede Gattung war Nachfrage, und wer
zum Stillleben Lust hatte, brauchte keine Madonnen zu malen, weil sie besser ver¬
käuflich gewesen wären. Talente wie Beyeren und Heda würden es heute bei uns
zu keiner Form gebracht haben, sagt Lichtwark mit Recht, denn wenn man auch
vielleicht Frühstücksbilder genug kaufte, um einer solchen Spezialität den nötigen
Nährwert zu geben, in welcher Schule sollten sich Künstler ungestört so einseitig
und zugleich so vollkommen auswirken! Dies also sind Gesichtspunkte, die für die
Behandlung der Kunstgeschichte des neunzehnten Jahrhunderts zu verwerten sein
werden. Wie für die schaffende Seele, sagt Lichtwark, so gälte auch für die ge¬
nießende der Begriff der Form, aber wenn der Künstler sie heute nnr selten er¬
reiche, der Aufnehmende bleibe in unsrer Kultur mit einem sehr viel höhern Satz
„hinter seiner Form" zurück! Das ist bedauerlich, vielleicht auch etwas trübe ge¬
sehen, oder es ändert sich daran wohl noch etwas, wenn erst alle, die auf die ge-
nießende Seele belehrend einwirken, dazu so berufen sein werden wie er.

Wie gewöhnlich, so bringt der Pan auch diesmal einiges über „angewandte"
Kunst. Über „realistische Architektur" handelt im Anschluß an das Wertheimsche
Kaufhaus an der Leipziger Straße in Berlin Lichtwark. Er giebt unter dem Titel:
Bürgerliche Baukunst auch wieder einen seiner hübschen Stcidteaussätze, diesmal ein
Bild von Klausthal, wie es geworden ist, und wie es sich in der neusten Zeit ver¬
ändert hat; die Methode der Betrachtung ist natürlich und scheinbar selbstverständ¬
lich und doch originell, weil sie bis auf Lichtwark keiner angewandt hat. „Das
kommende Geschlecht wird, wenn nicht Einhalt geschieht, keine Ahnung mehr haben,
wie schön die Städte einmal gewesen sind." Darum schildert er sie, ehe sie unter¬
gehen. Denn „warum sollte es den einsamen Bergstädten anders ergehen als so
vielen Stüdteu und Städtchen in Norddeutschland!" Von Berlin aus dringt der
Cementban ein mit abstrakten Fassaden und vielen schlechten Ornamenten in deutscher
Renaissance und Rokoko, von Hannover der Rohbau mit gelben Ziegeln, Türmchen
und Giebelchen und den kleinlichen Dächern in scheußlichem rotviolettem englischem
Schiefer. Ziegeldach und Schieferdach sind erst durch den Einfluß der Versiche¬
rungsgesellschaften an die Stelle des früher verbreiteten Schindeldachs getreten.
Manches Haus steht noch da mit dem ältern Typus, der nicht auf die äußere
Regelmäßigkeit der Fassade ausgeht, sondern auf die angemessene Beleuchtung der
Innenräume mit Fenstern da, wo das Zimmer sie braucht. Ein solches Haus macht
den Eindruck eines ganz modernen englischen Wohnhauses, wie es sich im Anschluß an
altenglische Vorbilder entwickelt hat. Mit Hilfe dieser Reste könnten wir einen prak-


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[0375] Neue Kunstlitteratur Von Jahr zu Jahr mehrenden Ausstellungen hinter die Künstler, und dazu seit mindestens vierzig Jahren der Einfluß fremder Beispiele. Weil unsre grüßten Künstler früher die Technik zu sehr vernachlässigt hatten, mußte jetzt der ausländische Einfluß umso stärker nachhelfen, und die Muster wechselten nach den Mittelpunkten, die in die Mode kamen: Antwerpen, Paris, Amsterdam, England, Schottland, Amerika, Japan. Woher sollte bei soviel Anpassung eine ruhige Entwicklung aus eigner Kraft kommen! Die Beunruhigung wird zu einer Lebensgefahr. „Das Genie überwindet sie, ober für die Mehrzahl unsrer Talente ist es der Tod." Ohne Frage ist es in unsrer Zeit für einen Künstler so schwer, wie es vielleicht noch niemals war, sich nach seinen Fähigkeiten zu entwickeln, vollständig die ihm angemessene Art des Ausdrucks zu finden, seine „Form," wie man in der Aus¬ bildung der Akrobaten und Athleten das höchste erreichbare Maß nennt. Bei den meisten wird man später sagen können: Ans ihnen wäre nnter günstigern Umständen . etwas andres geworden! In Holland im siebzehnten Jahrhundert fand umgekehrt wahrscheinlich jeder Maler seine „Form," für jede Gattung war Nachfrage, und wer zum Stillleben Lust hatte, brauchte keine Madonnen zu malen, weil sie besser ver¬ käuflich gewesen wären. Talente wie Beyeren und Heda würden es heute bei uns zu keiner Form gebracht haben, sagt Lichtwark mit Recht, denn wenn man auch vielleicht Frühstücksbilder genug kaufte, um einer solchen Spezialität den nötigen Nährwert zu geben, in welcher Schule sollten sich Künstler ungestört so einseitig und zugleich so vollkommen auswirken! Dies also sind Gesichtspunkte, die für die Behandlung der Kunstgeschichte des neunzehnten Jahrhunderts zu verwerten sein werden. Wie für die schaffende Seele, sagt Lichtwark, so gälte auch für die ge¬ nießende der Begriff der Form, aber wenn der Künstler sie heute nnr selten er¬ reiche, der Aufnehmende bleibe in unsrer Kultur mit einem sehr viel höhern Satz „hinter seiner Form" zurück! Das ist bedauerlich, vielleicht auch etwas trübe ge¬ sehen, oder es ändert sich daran wohl noch etwas, wenn erst alle, die auf die ge- nießende Seele belehrend einwirken, dazu so berufen sein werden wie er. Wie gewöhnlich, so bringt der Pan auch diesmal einiges über „angewandte" Kunst. Über „realistische Architektur" handelt im Anschluß an das Wertheimsche Kaufhaus an der Leipziger Straße in Berlin Lichtwark. Er giebt unter dem Titel: Bürgerliche Baukunst auch wieder einen seiner hübschen Stcidteaussätze, diesmal ein Bild von Klausthal, wie es geworden ist, und wie es sich in der neusten Zeit ver¬ ändert hat; die Methode der Betrachtung ist natürlich und scheinbar selbstverständ¬ lich und doch originell, weil sie bis auf Lichtwark keiner angewandt hat. „Das kommende Geschlecht wird, wenn nicht Einhalt geschieht, keine Ahnung mehr haben, wie schön die Städte einmal gewesen sind." Darum schildert er sie, ehe sie unter¬ gehen. Denn „warum sollte es den einsamen Bergstädten anders ergehen als so vielen Stüdteu und Städtchen in Norddeutschland!" Von Berlin aus dringt der Cementban ein mit abstrakten Fassaden und vielen schlechten Ornamenten in deutscher Renaissance und Rokoko, von Hannover der Rohbau mit gelben Ziegeln, Türmchen und Giebelchen und den kleinlichen Dächern in scheußlichem rotviolettem englischem Schiefer. Ziegeldach und Schieferdach sind erst durch den Einfluß der Versiche¬ rungsgesellschaften an die Stelle des früher verbreiteten Schindeldachs getreten. Manches Haus steht noch da mit dem ältern Typus, der nicht auf die äußere Regelmäßigkeit der Fassade ausgeht, sondern auf die angemessene Beleuchtung der Innenräume mit Fenstern da, wo das Zimmer sie braucht. Ein solches Haus macht den Eindruck eines ganz modernen englischen Wohnhauses, wie es sich im Anschluß an altenglische Vorbilder entwickelt hat. Mit Hilfe dieser Reste könnten wir einen prak-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228947/375>, abgerufen am 24.07.2024.