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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr.

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Bilder aus dem vlämischen Bauernkrieg <^?9^)

Steuern eintreibe" wollen, werden getötet oder gefangen genommen. Die Bureaus
der Steuerempfänger werden geplündert. Die Verbindung zwischen Brüssel und
Paris ist bedroht, und im Walde von Soignes tauchen unheimliche Gestalten ans.
In Brüssel sucht die Behörde eine freiwillige Garde zu bilden, um die Stadt zu
schützen, aber niemand wagt es, zur Stadt hinaus zu reiten, und als sich einige
Tage später fünfzig Mann durch das Schaerbeeker Thor hinauswagen, kehren sie
mit der Meldung zurück, sie hätten nichts Verdächtiges gesehen.

Auch in den wallonischen Gemeinden wütet der Aufstand. Die Beamten
flüchten, und das Heer der Aufständischen wächst wie ein reißender Strom. Es
versucht Brüssel, Gent und Antwerpen zu isoliren und die Verbindungen mit Frank¬
reich abzuschneiden. Die Republikaner verlangen von allen Seiten Hilfe. Der
Kommandant vou Aachen wird um ein Regiment Kavallerie ersucht, und auch nach
Holland und Nordfrankreich schickt man Eilboten um Hilfe. Einem französischen
Friedensrichter in Brüssel gelingt es, eine kleine Schar Freiwilliger (Gendarmen
und Beamte) zusammenzubringen. Er unternimmt mit ihnen einen Streifzug. In
einem Dorfe ergreifen sie den ihnen verdächtigen Gemeindevorsteher und quälen
ihn so lange, bis er ihnen gesteht, daß der Urheber der Unruhen in der Gegend
der ehemalige Bürgermeister von Merchtem ist. Sie ziehen dorthin und greifen
eine Schar Bauern an, von denen einundzwanzig getötet und siebzehn gefangen
werden. Ju Londerzeel waren die Rebellen besser bewaffnet; sie empfingen die
Freiwilligen mit einem so lebhaften Feuer, daß diese es vorzogen, sich nach Brüssel
zurückzuziehen. Londerzeel blieb übrigens nicht lauge in den Händen der Bauern,
denn General Beguiuot bemächtigte sich des Ortes wieder, wobei etwa hundert
Patrioten getötet wurden. Die Republikaner metzelten sogar einen achtzigjähriger
Greis nieder, den sie in der Kirche antrafen.

In Flandern waren die Unruhen einige Zeit durch die energische Hnltuug der
Verwaltung verhindert worden, bis auf einmal Overmeire, ein unscheinbares Dorf
zwischen Gent und Termonde, das Zeichen zum Aufstand gab. Als man ihn dort
zu ersticken suchte, loderten die Flammen des Aufruhrs ringsum empor. Die
Bauern hatten in den bisherigen Kämpfen bald Siege, bald Niederlagen zu ver¬
zeichnen, aber sie sahen ein, daß sie auf dem Wege nicht weiterkommen würden.
Die Ortschaften auf dem Lande hatten für sie wenig Wert, und sie wollten daher
versuchen, sich der Städte zu bemächtigen. Es hatte ihnen bisher an Stützpunkten
gefehlt, an befestigten Orten, hinter deren Wällen sie sich nach einer Niederlage
hätten zurückziehen und zu neuem Kampfe hätten rüsten können. So wurde
Audenarde belagert, und nach drei Tagen stürmten die Bauern in die Stadt, zer¬
störten den Freiheitsbaum, das städtische Archiv und plünderten das Hans des
Platzkonimandanten. Aber schon nach zwei Tagen mußten sie wieder aus der Stadt
weichen, nachdem sie vierzig Tote zurückgelassen hatten. Ähnlich erging es den
Jörgens bei den Angriffen auf Alost, Turnhout und Herenthals. Ein Teil der
Rebellen stand unter dem Befehl eines ehemaligen österreichischen Soldaten. Joseph
de Troas, der das bescheidne Handwerk eines Eseltreibers ausübte. Unter dem
Rufe: I^ovo Ah XeiMi'! Vsss mot alö Z?rAU8oIisu! zog er mit seinen Scharen gegen
Alost und nahm die Stadt im Sturme ein. Aber die Bauern waren zu unerfahren,
als daß sie sich in der Stadt hätten behaupten können.

Mehr Glück hatte ein andrer Führer, Corbeels, seines Zeichens Buchdrucker
und Wirt, der Turnhout einnahm und dann in Hereuthnls mit dreitausend Mann
die Franzosen erwartete. Es kam zu einem mörderischen Straßenkampf, der vier¬
undzwanzig Stunden dauerte, bis die Republikaner schließlich die Stadt in Brand
Gossen. Der französische General, erzählt Conseience, schwor unter den schlimmsten


Bilder aus dem vlämischen Bauernkrieg <^?9^)

Steuern eintreibe» wollen, werden getötet oder gefangen genommen. Die Bureaus
der Steuerempfänger werden geplündert. Die Verbindung zwischen Brüssel und
Paris ist bedroht, und im Walde von Soignes tauchen unheimliche Gestalten ans.
In Brüssel sucht die Behörde eine freiwillige Garde zu bilden, um die Stadt zu
schützen, aber niemand wagt es, zur Stadt hinaus zu reiten, und als sich einige
Tage später fünfzig Mann durch das Schaerbeeker Thor hinauswagen, kehren sie
mit der Meldung zurück, sie hätten nichts Verdächtiges gesehen.

Auch in den wallonischen Gemeinden wütet der Aufstand. Die Beamten
flüchten, und das Heer der Aufständischen wächst wie ein reißender Strom. Es
versucht Brüssel, Gent und Antwerpen zu isoliren und die Verbindungen mit Frank¬
reich abzuschneiden. Die Republikaner verlangen von allen Seiten Hilfe. Der
Kommandant vou Aachen wird um ein Regiment Kavallerie ersucht, und auch nach
Holland und Nordfrankreich schickt man Eilboten um Hilfe. Einem französischen
Friedensrichter in Brüssel gelingt es, eine kleine Schar Freiwilliger (Gendarmen
und Beamte) zusammenzubringen. Er unternimmt mit ihnen einen Streifzug. In
einem Dorfe ergreifen sie den ihnen verdächtigen Gemeindevorsteher und quälen
ihn so lange, bis er ihnen gesteht, daß der Urheber der Unruhen in der Gegend
der ehemalige Bürgermeister von Merchtem ist. Sie ziehen dorthin und greifen
eine Schar Bauern an, von denen einundzwanzig getötet und siebzehn gefangen
werden. Ju Londerzeel waren die Rebellen besser bewaffnet; sie empfingen die
Freiwilligen mit einem so lebhaften Feuer, daß diese es vorzogen, sich nach Brüssel
zurückzuziehen. Londerzeel blieb übrigens nicht lauge in den Händen der Bauern,
denn General Beguiuot bemächtigte sich des Ortes wieder, wobei etwa hundert
Patrioten getötet wurden. Die Republikaner metzelten sogar einen achtzigjähriger
Greis nieder, den sie in der Kirche antrafen.

In Flandern waren die Unruhen einige Zeit durch die energische Hnltuug der
Verwaltung verhindert worden, bis auf einmal Overmeire, ein unscheinbares Dorf
zwischen Gent und Termonde, das Zeichen zum Aufstand gab. Als man ihn dort
zu ersticken suchte, loderten die Flammen des Aufruhrs ringsum empor. Die
Bauern hatten in den bisherigen Kämpfen bald Siege, bald Niederlagen zu ver¬
zeichnen, aber sie sahen ein, daß sie auf dem Wege nicht weiterkommen würden.
Die Ortschaften auf dem Lande hatten für sie wenig Wert, und sie wollten daher
versuchen, sich der Städte zu bemächtigen. Es hatte ihnen bisher an Stützpunkten
gefehlt, an befestigten Orten, hinter deren Wällen sie sich nach einer Niederlage
hätten zurückziehen und zu neuem Kampfe hätten rüsten können. So wurde
Audenarde belagert, und nach drei Tagen stürmten die Bauern in die Stadt, zer¬
störten den Freiheitsbaum, das städtische Archiv und plünderten das Hans des
Platzkonimandanten. Aber schon nach zwei Tagen mußten sie wieder aus der Stadt
weichen, nachdem sie vierzig Tote zurückgelassen hatten. Ähnlich erging es den
Jörgens bei den Angriffen auf Alost, Turnhout und Herenthals. Ein Teil der
Rebellen stand unter dem Befehl eines ehemaligen österreichischen Soldaten. Joseph
de Troas, der das bescheidne Handwerk eines Eseltreibers ausübte. Unter dem
Rufe: I^ovo Ah XeiMi'! Vsss mot alö Z?rAU8oIisu! zog er mit seinen Scharen gegen
Alost und nahm die Stadt im Sturme ein. Aber die Bauern waren zu unerfahren,
als daß sie sich in der Stadt hätten behaupten können.

Mehr Glück hatte ein andrer Führer, Corbeels, seines Zeichens Buchdrucker
und Wirt, der Turnhout einnahm und dann in Hereuthnls mit dreitausend Mann
die Franzosen erwartete. Es kam zu einem mörderischen Straßenkampf, der vier¬
undzwanzig Stunden dauerte, bis die Republikaner schließlich die Stadt in Brand
Gossen. Der französische General, erzählt Conseience, schwor unter den schlimmsten


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[0334] Bilder aus dem vlämischen Bauernkrieg <^?9^) Steuern eintreibe» wollen, werden getötet oder gefangen genommen. Die Bureaus der Steuerempfänger werden geplündert. Die Verbindung zwischen Brüssel und Paris ist bedroht, und im Walde von Soignes tauchen unheimliche Gestalten ans. In Brüssel sucht die Behörde eine freiwillige Garde zu bilden, um die Stadt zu schützen, aber niemand wagt es, zur Stadt hinaus zu reiten, und als sich einige Tage später fünfzig Mann durch das Schaerbeeker Thor hinauswagen, kehren sie mit der Meldung zurück, sie hätten nichts Verdächtiges gesehen. Auch in den wallonischen Gemeinden wütet der Aufstand. Die Beamten flüchten, und das Heer der Aufständischen wächst wie ein reißender Strom. Es versucht Brüssel, Gent und Antwerpen zu isoliren und die Verbindungen mit Frank¬ reich abzuschneiden. Die Republikaner verlangen von allen Seiten Hilfe. Der Kommandant vou Aachen wird um ein Regiment Kavallerie ersucht, und auch nach Holland und Nordfrankreich schickt man Eilboten um Hilfe. Einem französischen Friedensrichter in Brüssel gelingt es, eine kleine Schar Freiwilliger (Gendarmen und Beamte) zusammenzubringen. Er unternimmt mit ihnen einen Streifzug. In einem Dorfe ergreifen sie den ihnen verdächtigen Gemeindevorsteher und quälen ihn so lange, bis er ihnen gesteht, daß der Urheber der Unruhen in der Gegend der ehemalige Bürgermeister von Merchtem ist. Sie ziehen dorthin und greifen eine Schar Bauern an, von denen einundzwanzig getötet und siebzehn gefangen werden. Ju Londerzeel waren die Rebellen besser bewaffnet; sie empfingen die Freiwilligen mit einem so lebhaften Feuer, daß diese es vorzogen, sich nach Brüssel zurückzuziehen. Londerzeel blieb übrigens nicht lauge in den Händen der Bauern, denn General Beguiuot bemächtigte sich des Ortes wieder, wobei etwa hundert Patrioten getötet wurden. Die Republikaner metzelten sogar einen achtzigjähriger Greis nieder, den sie in der Kirche antrafen. In Flandern waren die Unruhen einige Zeit durch die energische Hnltuug der Verwaltung verhindert worden, bis auf einmal Overmeire, ein unscheinbares Dorf zwischen Gent und Termonde, das Zeichen zum Aufstand gab. Als man ihn dort zu ersticken suchte, loderten die Flammen des Aufruhrs ringsum empor. Die Bauern hatten in den bisherigen Kämpfen bald Siege, bald Niederlagen zu ver¬ zeichnen, aber sie sahen ein, daß sie auf dem Wege nicht weiterkommen würden. Die Ortschaften auf dem Lande hatten für sie wenig Wert, und sie wollten daher versuchen, sich der Städte zu bemächtigen. Es hatte ihnen bisher an Stützpunkten gefehlt, an befestigten Orten, hinter deren Wällen sie sich nach einer Niederlage hätten zurückziehen und zu neuem Kampfe hätten rüsten können. So wurde Audenarde belagert, und nach drei Tagen stürmten die Bauern in die Stadt, zer¬ störten den Freiheitsbaum, das städtische Archiv und plünderten das Hans des Platzkonimandanten. Aber schon nach zwei Tagen mußten sie wieder aus der Stadt weichen, nachdem sie vierzig Tote zurückgelassen hatten. Ähnlich erging es den Jörgens bei den Angriffen auf Alost, Turnhout und Herenthals. Ein Teil der Rebellen stand unter dem Befehl eines ehemaligen österreichischen Soldaten. Joseph de Troas, der das bescheidne Handwerk eines Eseltreibers ausübte. Unter dem Rufe: I^ovo Ah XeiMi'! Vsss mot alö Z?rAU8oIisu! zog er mit seinen Scharen gegen Alost und nahm die Stadt im Sturme ein. Aber die Bauern waren zu unerfahren, als daß sie sich in der Stadt hätten behaupten können. Mehr Glück hatte ein andrer Führer, Corbeels, seines Zeichens Buchdrucker und Wirt, der Turnhout einnahm und dann in Hereuthnls mit dreitausend Mann die Franzosen erwartete. Es kam zu einem mörderischen Straßenkampf, der vier¬ undzwanzig Stunden dauerte, bis die Republikaner schließlich die Stadt in Brand Gossen. Der französische General, erzählt Conseience, schwor unter den schlimmsten

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228947/334>, abgerufen am 12.12.2024.