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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Grund des agrarischen Verlangens ist, sondern daß es gilt, dieses in Zukunft
immer dringender einer ausgiebigern Pflege bedürftige Gebiet der allgemeinen
Staatsfürsorge den landwirtschaftlichen Sonderinteressen ganz oder doch weit mehr
als bisher >zu unterwerfen. Die seit Jahren in Preußen überall da, wo es galt, den
agrarischen Übergriffen Nachdruck zu geben, aufgestellte Behauptung, auf der Land¬
wirtschaft beruhe das Wohl der Gesamtheit, und diese sei deshalb zum Vorteil jeuer
zu besteuern und zu schröpfen, macht die Sache nicht besser, sondern nur noch schlimmer.
Die Übertragung der Wasserbauverwaltnng auf den Laudwirtschaftsminister bedeutet
unter den dabei thatsächlich obwaltenden Verhältnissen nichts geringeres als die An¬
erkennung der unser parlamentarisches Leben zersetzenden Interessenpolitik als be¬
rechtigtes Prinzip auch im Innern der Regierung. Und das ist im höchsten Grade
zu beklagen. Die Verteilung der Ressorts im Schoße des Staatsministeriums
wird unsers Ecachtens so ausgesprochen hier zum erstenmal den parlamentarischen
und sonstigen Parteiströmungen preisgegeben.

Das berechtigte landwirtschaftliche Interesse an einer tüchtigen Wnsserbauver-
waltung wird niemand bestreiten. Insbesondere gilt dies für die Verminderung
der Hochwassergefahr im Oberlauf der Gewässer. Nicht nur, weil die Landwirt¬
schaft unter dieser zwar nicht allein, aber doch vorwiegend leidet, sondern weil
energische land- und forstwirtschaftliche Maßnahmen zu den nötigen Kampfmitteln
gehören. Auch ein energisches Eintreten der landwirtschaftlichen Verwaltung gegen
die gemeinschädliche Verunreinigung der Uußläufe ist nur zu wünschen, von der
Pflege der Fischzucht im allgemeinen, der Forderung der Rieselanlagen usw.
nicht zu reden. Dem Landwirtschaftsminister sind in dieser Beziehung schon jetzt
besondre Befugnisse wenigstens für die nicht schiffbaren Gewässer eingeräumt. Aber
damit ist doch die Bedeutung der Binnengewässer und des Wasserbaus sür die
nationale Wirtschaft nicht erschöpft! Ist es wirklich möglich, daß man in Preußen
diesen Interessen gegenüber die Bedeutung der Wasserstraßen so weit mißachten
kann, daß man die ganze Wasserverwaltung sür eine landwirtschaftliche Sache
erklärt? Es ist in der That im Staat der Hohenzollern ein wunderlicher Konser¬
vatismus, der diese alten, unübertroffner Verkehrsadern, die Flüsse, die Kanäle,
die Hafenanlagen, und was dazu gehört, grundsätzlich vom landwirtschaftlichen
Gesichtspunkt aus verwaltet wissen will.

Nicht, daß auch der Laudwirtschaftsminister das gemeine Interesse wahrzu¬
zunehmen hätte, oder daß der, der heut das schwierige Amt bekleidet, das nicht
wollte und nicht verstünde. Aber der Landwirtschaftsminister ist Fachminister, und
um das Fach handelt es sich hier. Das Fach, zu dem die Wasserbauten gehören,
hat seine natürliche, vernünftige Vertretung im Ministeriuni für öffentliche Arbeiten,
und wenn dieses Ministerium in Preußen zu sehr zum Eisenbahnminiflerium ge¬
worden ist, so ist dort der Fehler zu bessern, nicht die ganze Sache ans den Kopf
zu stellen. Es ist ja bekannt, daß von unsern höhern Eisenbahnlenten manche
einen eifrigen Federkrieg gegen die Wasserstraßen führen. Unter dem Übergewicht
des Eisenbahnwesens im Ministerium für öffentliche Arbeiten muß natürlich, so
wie heute die Sachen liegen, der Wasserbau leiden, und auch die Interessen der
Landwirtschaft an ihm werden dadurch geschädigt. Darüber haben die Wasserbau¬
kundigen längst geklagt und wiederholt und dringend Abänderungsvorschläge gemacht.
Aber niemals ist es einem dieser Sachkundigen eingefallen, die Übertragung ans
das landwirtschaftliche Ministerium zu verlangen oder sie nnr für möglich zu
halten. Erst dem Ku as sisels ist dieses agrarische Kraftstück gelungen.

Und wenn wirklich einem andern Ministerium dieses Fach aufgetragen werden
sollte, so wäre das für Handel und Gewerbe immer noch näher dazu als das land-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Grund des agrarischen Verlangens ist, sondern daß es gilt, dieses in Zukunft
immer dringender einer ausgiebigern Pflege bedürftige Gebiet der allgemeinen
Staatsfürsorge den landwirtschaftlichen Sonderinteressen ganz oder doch weit mehr
als bisher >zu unterwerfen. Die seit Jahren in Preußen überall da, wo es galt, den
agrarischen Übergriffen Nachdruck zu geben, aufgestellte Behauptung, auf der Land¬
wirtschaft beruhe das Wohl der Gesamtheit, und diese sei deshalb zum Vorteil jeuer
zu besteuern und zu schröpfen, macht die Sache nicht besser, sondern nur noch schlimmer.
Die Übertragung der Wasserbauverwaltnng auf den Laudwirtschaftsminister bedeutet
unter den dabei thatsächlich obwaltenden Verhältnissen nichts geringeres als die An¬
erkennung der unser parlamentarisches Leben zersetzenden Interessenpolitik als be¬
rechtigtes Prinzip auch im Innern der Regierung. Und das ist im höchsten Grade
zu beklagen. Die Verteilung der Ressorts im Schoße des Staatsministeriums
wird unsers Ecachtens so ausgesprochen hier zum erstenmal den parlamentarischen
und sonstigen Parteiströmungen preisgegeben.

Das berechtigte landwirtschaftliche Interesse an einer tüchtigen Wnsserbauver-
waltung wird niemand bestreiten. Insbesondere gilt dies für die Verminderung
der Hochwassergefahr im Oberlauf der Gewässer. Nicht nur, weil die Landwirt¬
schaft unter dieser zwar nicht allein, aber doch vorwiegend leidet, sondern weil
energische land- und forstwirtschaftliche Maßnahmen zu den nötigen Kampfmitteln
gehören. Auch ein energisches Eintreten der landwirtschaftlichen Verwaltung gegen
die gemeinschädliche Verunreinigung der Uußläufe ist nur zu wünschen, von der
Pflege der Fischzucht im allgemeinen, der Forderung der Rieselanlagen usw.
nicht zu reden. Dem Landwirtschaftsminister sind in dieser Beziehung schon jetzt
besondre Befugnisse wenigstens für die nicht schiffbaren Gewässer eingeräumt. Aber
damit ist doch die Bedeutung der Binnengewässer und des Wasserbaus sür die
nationale Wirtschaft nicht erschöpft! Ist es wirklich möglich, daß man in Preußen
diesen Interessen gegenüber die Bedeutung der Wasserstraßen so weit mißachten
kann, daß man die ganze Wasserverwaltung sür eine landwirtschaftliche Sache
erklärt? Es ist in der That im Staat der Hohenzollern ein wunderlicher Konser¬
vatismus, der diese alten, unübertroffner Verkehrsadern, die Flüsse, die Kanäle,
die Hafenanlagen, und was dazu gehört, grundsätzlich vom landwirtschaftlichen
Gesichtspunkt aus verwaltet wissen will.

Nicht, daß auch der Laudwirtschaftsminister das gemeine Interesse wahrzu¬
zunehmen hätte, oder daß der, der heut das schwierige Amt bekleidet, das nicht
wollte und nicht verstünde. Aber der Landwirtschaftsminister ist Fachminister, und
um das Fach handelt es sich hier. Das Fach, zu dem die Wasserbauten gehören,
hat seine natürliche, vernünftige Vertretung im Ministeriuni für öffentliche Arbeiten,
und wenn dieses Ministerium in Preußen zu sehr zum Eisenbahnminiflerium ge¬
worden ist, so ist dort der Fehler zu bessern, nicht die ganze Sache ans den Kopf
zu stellen. Es ist ja bekannt, daß von unsern höhern Eisenbahnlenten manche
einen eifrigen Federkrieg gegen die Wasserstraßen führen. Unter dem Übergewicht
des Eisenbahnwesens im Ministerium für öffentliche Arbeiten muß natürlich, so
wie heute die Sachen liegen, der Wasserbau leiden, und auch die Interessen der
Landwirtschaft an ihm werden dadurch geschädigt. Darüber haben die Wasserbau¬
kundigen längst geklagt und wiederholt und dringend Abänderungsvorschläge gemacht.
Aber niemals ist es einem dieser Sachkundigen eingefallen, die Übertragung ans
das landwirtschaftliche Ministerium zu verlangen oder sie nnr für möglich zu
halten. Erst dem Ku as sisels ist dieses agrarische Kraftstück gelungen.

Und wenn wirklich einem andern Ministerium dieses Fach aufgetragen werden
sollte, so wäre das für Handel und Gewerbe immer noch näher dazu als das land-


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[0638] Maßgebliches und Unmaßgebliches Grund des agrarischen Verlangens ist, sondern daß es gilt, dieses in Zukunft immer dringender einer ausgiebigern Pflege bedürftige Gebiet der allgemeinen Staatsfürsorge den landwirtschaftlichen Sonderinteressen ganz oder doch weit mehr als bisher >zu unterwerfen. Die seit Jahren in Preußen überall da, wo es galt, den agrarischen Übergriffen Nachdruck zu geben, aufgestellte Behauptung, auf der Land¬ wirtschaft beruhe das Wohl der Gesamtheit, und diese sei deshalb zum Vorteil jeuer zu besteuern und zu schröpfen, macht die Sache nicht besser, sondern nur noch schlimmer. Die Übertragung der Wasserbauverwaltnng auf den Laudwirtschaftsminister bedeutet unter den dabei thatsächlich obwaltenden Verhältnissen nichts geringeres als die An¬ erkennung der unser parlamentarisches Leben zersetzenden Interessenpolitik als be¬ rechtigtes Prinzip auch im Innern der Regierung. Und das ist im höchsten Grade zu beklagen. Die Verteilung der Ressorts im Schoße des Staatsministeriums wird unsers Ecachtens so ausgesprochen hier zum erstenmal den parlamentarischen und sonstigen Parteiströmungen preisgegeben. Das berechtigte landwirtschaftliche Interesse an einer tüchtigen Wnsserbauver- waltung wird niemand bestreiten. Insbesondere gilt dies für die Verminderung der Hochwassergefahr im Oberlauf der Gewässer. Nicht nur, weil die Landwirt¬ schaft unter dieser zwar nicht allein, aber doch vorwiegend leidet, sondern weil energische land- und forstwirtschaftliche Maßnahmen zu den nötigen Kampfmitteln gehören. Auch ein energisches Eintreten der landwirtschaftlichen Verwaltung gegen die gemeinschädliche Verunreinigung der Uußläufe ist nur zu wünschen, von der Pflege der Fischzucht im allgemeinen, der Forderung der Rieselanlagen usw. nicht zu reden. Dem Landwirtschaftsminister sind in dieser Beziehung schon jetzt besondre Befugnisse wenigstens für die nicht schiffbaren Gewässer eingeräumt. Aber damit ist doch die Bedeutung der Binnengewässer und des Wasserbaus sür die nationale Wirtschaft nicht erschöpft! Ist es wirklich möglich, daß man in Preußen diesen Interessen gegenüber die Bedeutung der Wasserstraßen so weit mißachten kann, daß man die ganze Wasserverwaltung sür eine landwirtschaftliche Sache erklärt? Es ist in der That im Staat der Hohenzollern ein wunderlicher Konser¬ vatismus, der diese alten, unübertroffner Verkehrsadern, die Flüsse, die Kanäle, die Hafenanlagen, und was dazu gehört, grundsätzlich vom landwirtschaftlichen Gesichtspunkt aus verwaltet wissen will. Nicht, daß auch der Laudwirtschaftsminister das gemeine Interesse wahrzu¬ zunehmen hätte, oder daß der, der heut das schwierige Amt bekleidet, das nicht wollte und nicht verstünde. Aber der Landwirtschaftsminister ist Fachminister, und um das Fach handelt es sich hier. Das Fach, zu dem die Wasserbauten gehören, hat seine natürliche, vernünftige Vertretung im Ministeriuni für öffentliche Arbeiten, und wenn dieses Ministerium in Preußen zu sehr zum Eisenbahnminiflerium ge¬ worden ist, so ist dort der Fehler zu bessern, nicht die ganze Sache ans den Kopf zu stellen. Es ist ja bekannt, daß von unsern höhern Eisenbahnlenten manche einen eifrigen Federkrieg gegen die Wasserstraßen führen. Unter dem Übergewicht des Eisenbahnwesens im Ministerium für öffentliche Arbeiten muß natürlich, so wie heute die Sachen liegen, der Wasserbau leiden, und auch die Interessen der Landwirtschaft an ihm werden dadurch geschädigt. Darüber haben die Wasserbau¬ kundigen längst geklagt und wiederholt und dringend Abänderungsvorschläge gemacht. Aber niemals ist es einem dieser Sachkundigen eingefallen, die Übertragung ans das landwirtschaftliche Ministerium zu verlangen oder sie nnr für möglich zu halten. Erst dem Ku as sisels ist dieses agrarische Kraftstück gelungen. Und wenn wirklich einem andern Ministerium dieses Fach aufgetragen werden sollte, so wäre das für Handel und Gewerbe immer noch näher dazu als das land-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228301/638>, abgerufen am 27.07.2024.