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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Drittes Vierteljahr.

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Studiosus Müller

hin, und er mußte sich begnügen, dessen Spitze mit seiner Hand zu berühren.
Das geschah einigemale, dann kam ihm aber einer seiner Einfälle. Die Dame
kommt wieder, die Fächerspitze hebt sich, ihr nähert sich nun aber in der Hand
des Studiosus Müller der blitzschnell aus der Tasche gezogne große Hausschlüssel!
Flugs verschwindet erst der Fächer, dann der Schlüssel in die entgegengesetzte Hand,
und die beiden andern Hände nähern sich einander fügsam und freundlich, wie es
Stil ist. Über die Methode des Studiosus Müller aber sagte ein zuständiger Be¬
urteiler: "Es war nicht fein, aber gut."

Daß solches Leben viel Geld erforderte, ist ebenso gewiß, wie daß der
Studentenwechsel seine Grenzen hat. Mit dem seinigen Versuhr Studiosus Müller
auf eine eigentümliche Weise. Hatte er Geld bekommen, so nannte er das: der
alte Müller hat wieder den Strumpf gefüllt. Der "alte Müller" war sein Vater,
den er nie anders bezeichnete. Das Geld aber that er, nachdem er es in lauter
einzelne Silbergnlden umgesetzt hatte, in einen Strumpf, den er, zusammengedreht
wie eine Wurst, schmunzelnd zeigte, so lauge er uoch viel enthielt, und aus dem
er ohne Zählen und Bedenken nahm, bis er an die Zehenspitze gelangte; dann erst
fing er an zu zählen und zu rechnen, aber es nutzte nicht mehr viel. Kredit hatte
er längst überall, wo es anging, in Anspruch genommen, er mußte nun auf Mittel
bedacht sein, seine Ausgaben zu beschränken. In dieser Not fing er an, für sich
selbst zu kochen, auf Spiritus, und alsbald fand er seine Diners nicht nur billiger
und besser als bisher, sondern auch insofern zweckmäßig, als ihm die Vorbereitungen
dazu von einem großen Teil seiner überflüssige" Zeit befreiten. Seine Kochkunst
aber fand Beachtung, er sorgte selbst dafür durch launige Berichte, und bald traf
er die Einrichtung, daß ein oder zwei Wißbegierige an seiner Küche zum Selbst¬
kostenpreise, wie er sagte, dann und wann teilnehmen konnten. Ans die Länge
sagte es keinem zu, aber einmal Probiren wollte es fast jeder. Einst war ein an¬
gesehener junger Philister da zum Besuch, und beim Frühschoppen kam auch die
Rede auf Müllers Küche. "Darf ich dich vielleicht zum Diner einladen, noch ist
es Zeit. Du bekommst englisches Beefsteack, geröstete Kartoffeln und Salat, vorher
eine Biersuppe, genügt dir das?" Gesagt, gethan. Der Gast stellte sich ein und
hatte noch einen Teil der Zubereitung mit anzusehen, die Speisen wurden, wie
gewöhnlich, direkt vom Feuer und aus den Kochgefäßen genossen, das Menü wäre
vorzüglich gewesen, und alles hätte geklappt, erzählte uns nachher Studiosus Müller.
Aber einen Scherz mit dem feinen Kostgänger hatte er sich doch nicht versagen
können. "Wie gefällt dir der Snlnt?" -- Nun vortrefflich. -- "Ja, den ziehe
ich selbst ..." -- Was, du? -- "Ja, sieh dort zum Fenster hinaus, auf dem
Hofe (er zeigte auf einen kleinen grünen Gras- oder Krautfleck), da neben dem
Häuschen (es war eine unangenehme Nähe) wächst er am besten." Der einiger¬
maßen betroffne Gast beruhigte sich erst wieder, als er sich überzeugt hatte, daß
diese Salatkultur eine von Studiosus Müllers Aufschneidereien war.

Über dieses Talent an ihm ließe sich ein kleines Buch schreiben. Es beruhte
zunächst auf eiuer gewissen Anlage zur Selbsttäuschung; wie er die Sache gern
haben wollte, so sah er sie, sodaß selbst seine besten Freunde darin einig waren,
er könne gar nicht anders als übertreiben. Weil ihm aber außerdem eine unge¬
wöhnliche Mitteilungsgabe zur Verfügung stand, mit der er beinahe jedermann
fesseln konnte, so begab er sich dann auch mit Absicht tiefer in das Reich der
Dichtung und hatte seine Freude dran, wenn seine Zuhörer seinen abenteuerlichen
Erzählungen Glauben zu schenken schienen. Der Verkehr zwischen Nord und Süd
war damals bei weitem noch nicht so gefördert wie jetzt, namentlich bayrische


Studiosus Müller

hin, und er mußte sich begnügen, dessen Spitze mit seiner Hand zu berühren.
Das geschah einigemale, dann kam ihm aber einer seiner Einfälle. Die Dame
kommt wieder, die Fächerspitze hebt sich, ihr nähert sich nun aber in der Hand
des Studiosus Müller der blitzschnell aus der Tasche gezogne große Hausschlüssel!
Flugs verschwindet erst der Fächer, dann der Schlüssel in die entgegengesetzte Hand,
und die beiden andern Hände nähern sich einander fügsam und freundlich, wie es
Stil ist. Über die Methode des Studiosus Müller aber sagte ein zuständiger Be¬
urteiler: „Es war nicht fein, aber gut."

Daß solches Leben viel Geld erforderte, ist ebenso gewiß, wie daß der
Studentenwechsel seine Grenzen hat. Mit dem seinigen Versuhr Studiosus Müller
auf eine eigentümliche Weise. Hatte er Geld bekommen, so nannte er das: der
alte Müller hat wieder den Strumpf gefüllt. Der „alte Müller" war sein Vater,
den er nie anders bezeichnete. Das Geld aber that er, nachdem er es in lauter
einzelne Silbergnlden umgesetzt hatte, in einen Strumpf, den er, zusammengedreht
wie eine Wurst, schmunzelnd zeigte, so lauge er uoch viel enthielt, und aus dem
er ohne Zählen und Bedenken nahm, bis er an die Zehenspitze gelangte; dann erst
fing er an zu zählen und zu rechnen, aber es nutzte nicht mehr viel. Kredit hatte
er längst überall, wo es anging, in Anspruch genommen, er mußte nun auf Mittel
bedacht sein, seine Ausgaben zu beschränken. In dieser Not fing er an, für sich
selbst zu kochen, auf Spiritus, und alsbald fand er seine Diners nicht nur billiger
und besser als bisher, sondern auch insofern zweckmäßig, als ihm die Vorbereitungen
dazu von einem großen Teil seiner überflüssige» Zeit befreiten. Seine Kochkunst
aber fand Beachtung, er sorgte selbst dafür durch launige Berichte, und bald traf
er die Einrichtung, daß ein oder zwei Wißbegierige an seiner Küche zum Selbst¬
kostenpreise, wie er sagte, dann und wann teilnehmen konnten. Ans die Länge
sagte es keinem zu, aber einmal Probiren wollte es fast jeder. Einst war ein an¬
gesehener junger Philister da zum Besuch, und beim Frühschoppen kam auch die
Rede auf Müllers Küche. „Darf ich dich vielleicht zum Diner einladen, noch ist
es Zeit. Du bekommst englisches Beefsteack, geröstete Kartoffeln und Salat, vorher
eine Biersuppe, genügt dir das?" Gesagt, gethan. Der Gast stellte sich ein und
hatte noch einen Teil der Zubereitung mit anzusehen, die Speisen wurden, wie
gewöhnlich, direkt vom Feuer und aus den Kochgefäßen genossen, das Menü wäre
vorzüglich gewesen, und alles hätte geklappt, erzählte uns nachher Studiosus Müller.
Aber einen Scherz mit dem feinen Kostgänger hatte er sich doch nicht versagen
können. „Wie gefällt dir der Snlnt?" — Nun vortrefflich. — „Ja, den ziehe
ich selbst ..." — Was, du? — „Ja, sieh dort zum Fenster hinaus, auf dem
Hofe (er zeigte auf einen kleinen grünen Gras- oder Krautfleck), da neben dem
Häuschen (es war eine unangenehme Nähe) wächst er am besten." Der einiger¬
maßen betroffne Gast beruhigte sich erst wieder, als er sich überzeugt hatte, daß
diese Salatkultur eine von Studiosus Müllers Aufschneidereien war.

Über dieses Talent an ihm ließe sich ein kleines Buch schreiben. Es beruhte
zunächst auf eiuer gewissen Anlage zur Selbsttäuschung; wie er die Sache gern
haben wollte, so sah er sie, sodaß selbst seine besten Freunde darin einig waren,
er könne gar nicht anders als übertreiben. Weil ihm aber außerdem eine unge¬
wöhnliche Mitteilungsgabe zur Verfügung stand, mit der er beinahe jedermann
fesseln konnte, so begab er sich dann auch mit Absicht tiefer in das Reich der
Dichtung und hatte seine Freude dran, wenn seine Zuhörer seinen abenteuerlichen
Erzählungen Glauben zu schenken schienen. Der Verkehr zwischen Nord und Süd
war damals bei weitem noch nicht so gefördert wie jetzt, namentlich bayrische


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[0339] Studiosus Müller hin, und er mußte sich begnügen, dessen Spitze mit seiner Hand zu berühren. Das geschah einigemale, dann kam ihm aber einer seiner Einfälle. Die Dame kommt wieder, die Fächerspitze hebt sich, ihr nähert sich nun aber in der Hand des Studiosus Müller der blitzschnell aus der Tasche gezogne große Hausschlüssel! Flugs verschwindet erst der Fächer, dann der Schlüssel in die entgegengesetzte Hand, und die beiden andern Hände nähern sich einander fügsam und freundlich, wie es Stil ist. Über die Methode des Studiosus Müller aber sagte ein zuständiger Be¬ urteiler: „Es war nicht fein, aber gut." Daß solches Leben viel Geld erforderte, ist ebenso gewiß, wie daß der Studentenwechsel seine Grenzen hat. Mit dem seinigen Versuhr Studiosus Müller auf eine eigentümliche Weise. Hatte er Geld bekommen, so nannte er das: der alte Müller hat wieder den Strumpf gefüllt. Der „alte Müller" war sein Vater, den er nie anders bezeichnete. Das Geld aber that er, nachdem er es in lauter einzelne Silbergnlden umgesetzt hatte, in einen Strumpf, den er, zusammengedreht wie eine Wurst, schmunzelnd zeigte, so lauge er uoch viel enthielt, und aus dem er ohne Zählen und Bedenken nahm, bis er an die Zehenspitze gelangte; dann erst fing er an zu zählen und zu rechnen, aber es nutzte nicht mehr viel. Kredit hatte er längst überall, wo es anging, in Anspruch genommen, er mußte nun auf Mittel bedacht sein, seine Ausgaben zu beschränken. In dieser Not fing er an, für sich selbst zu kochen, auf Spiritus, und alsbald fand er seine Diners nicht nur billiger und besser als bisher, sondern auch insofern zweckmäßig, als ihm die Vorbereitungen dazu von einem großen Teil seiner überflüssige» Zeit befreiten. Seine Kochkunst aber fand Beachtung, er sorgte selbst dafür durch launige Berichte, und bald traf er die Einrichtung, daß ein oder zwei Wißbegierige an seiner Küche zum Selbst¬ kostenpreise, wie er sagte, dann und wann teilnehmen konnten. Ans die Länge sagte es keinem zu, aber einmal Probiren wollte es fast jeder. Einst war ein an¬ gesehener junger Philister da zum Besuch, und beim Frühschoppen kam auch die Rede auf Müllers Küche. „Darf ich dich vielleicht zum Diner einladen, noch ist es Zeit. Du bekommst englisches Beefsteack, geröstete Kartoffeln und Salat, vorher eine Biersuppe, genügt dir das?" Gesagt, gethan. Der Gast stellte sich ein und hatte noch einen Teil der Zubereitung mit anzusehen, die Speisen wurden, wie gewöhnlich, direkt vom Feuer und aus den Kochgefäßen genossen, das Menü wäre vorzüglich gewesen, und alles hätte geklappt, erzählte uns nachher Studiosus Müller. Aber einen Scherz mit dem feinen Kostgänger hatte er sich doch nicht versagen können. „Wie gefällt dir der Snlnt?" — Nun vortrefflich. — „Ja, den ziehe ich selbst ..." — Was, du? — „Ja, sieh dort zum Fenster hinaus, auf dem Hofe (er zeigte auf einen kleinen grünen Gras- oder Krautfleck), da neben dem Häuschen (es war eine unangenehme Nähe) wächst er am besten." Der einiger¬ maßen betroffne Gast beruhigte sich erst wieder, als er sich überzeugt hatte, daß diese Salatkultur eine von Studiosus Müllers Aufschneidereien war. Über dieses Talent an ihm ließe sich ein kleines Buch schreiben. Es beruhte zunächst auf eiuer gewissen Anlage zur Selbsttäuschung; wie er die Sache gern haben wollte, so sah er sie, sodaß selbst seine besten Freunde darin einig waren, er könne gar nicht anders als übertreiben. Weil ihm aber außerdem eine unge¬ wöhnliche Mitteilungsgabe zur Verfügung stand, mit der er beinahe jedermann fesseln konnte, so begab er sich dann auch mit Absicht tiefer in das Reich der Dichtung und hatte seine Freude dran, wenn seine Zuhörer seinen abenteuerlichen Erzählungen Glauben zu schenken schienen. Der Verkehr zwischen Nord und Süd war damals bei weitem noch nicht so gefördert wie jetzt, namentlich bayrische

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228301/339>, abgerufen am 28.07.2024.