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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Drittes Vierteljahr.

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Aus längst vergangnen Tagen

gesagt, als sie sich verheiratete. Sie wiederholte das Wort oft und handelte dar¬
nach. Aber sie konnte sich nicht darein finden, als die Zeitungen ansingen, etwa,
in den fünfziger Jahren, täglich zu erscheinen. Soviel, meinte sie, Passire doch
nicht, um diesen Umfang zu rechtfertigen, also sei das meiste erfunden, um Geld
damit zu verdienen, es zählte für sie zu der von ihr mißachteten Gattung des
Nonnus. Daß die Presse die sechste Großmacht sei, wie man damals zuerst sagen
hörte, fand sie thöricht und sah mitleidig meinen Vater seine vielblättrige Weser-
zeitnng lesen, während sie bei ihrer kurzen amtlichen Hannoverschen Zeitung blieb
und meinte, noch besser wäre es, wenn diese, wie ehemals, zweimal wöchentlich
erschiene, denn nun stünde auch in ihr gar vieles, was uur erfunden sei. "Die
Kunst geht nach Brot," war der ständige Schluß solcher Betrachtungen, und jeder
Widerspruch war nutzlos.

Wie sie uns als Kindern nahe gestanden hatte, so begleitete sie uns mit ihrem
Interesse, als wir von Haus kamen, auf Schulen und Universitäten. Sie schrieb
jedem einzeln, wir durften ihr nur unfrankirt wiederschreiben (das Groschenporto
reichte damals bekanntlich nicht weit), sie schickte uns Bücher und ließ sich von
unsern Studien berichten und war von einer rührenden Dankbarkeit für kleine Auf¬
merksamkeiten, z. B. als ich ihr einmal eine Übersetzung des Taeitus schenkte, für
den ihr Vater einst in ihr großes Interesse geweckt hatte. Zu meinen jüngern
Geschwistern wollte sich später kein ähnliches Verhältnis mehr einstellen, sie waren
nicht zutraulich zu ihr und zu unbändig. Die Versuche, in die Erziehung einzu¬
greifen, die ja Großeltern oft unbefugterweise anstellen sollen, gab sie bald auf
und beschränkte sich auf refignirte Betrachtungen. Dabei wurden teils wir Ältern
als Beispiele des Bessern angeführt, bisweilen wurde aber nach alter Leute Art
noch weiter in die Vergangenheit zurückgegriffen, und dann kam gewöhnlich am
Schluß folgende Reminiscenz aus ihrer eignen Kindheit. Einst sei ihr Bruder
unartig gewesen und auf die Rückkunft des abwesenden Vaters vertröstet worden.
Dann sei dieser nach Empfang des Rapports stumm und ernst in das große Kinder¬
zimmer getreten, der Delinquent habe aber vor dem Gestrengen retirirt bis an die
äußerste Wand und dann eine Bewegung gemacht, vor Angst, als ob er hinauf¬
klettern wolle. "Ich sehe das noch wie heute, wie er mit den Händen an die
Wand griff; es geht doch nichts über einen strengen Vater." Meine Mutter faud
es entsetzlich, daß sie das Andenken des Vaters so verwende. "So war der
Gute ja gar nicht!" Sie aber blieb dabei: Es geht doch nichts über einen strengen
Vater!

Unsre Großmutter war ein Muster in ihrer Ordnung und Zeiteinteilung. Auf
ihren- altmodischen Schreibbureau stand ein kleiner alter Tafelknlendcr, den hatte
ihr ihr Vater geschenkt, als sie heranwuchs, und mit seiner festen Hand, fast der¬
selben, die auch sie angenommen hatte, darauf geschrieben: "Kein Tag vergehe ohne
Rechenschaft." Wie oft hat sie mir die Worte gezeigt und den Augenblick beschrieben,
als ihr der Vater den Kalender übergab. Nun lebte sie darnach. Jede Stunde
hatte ihre Verwendung, und ihr äußerliches Leben verlief wie an einer Schnur;
mau konnte, wenn nicht besondres dazwischen kam, die Stationen ihres Tagewerks
berechnen. Dazu gehörte auch der regelmäßige, weite Spaziergang. "Zieht euch
warm an und setzt euch jeder Witterung aus," hatte der Vater gesagt. Auf diesen
Gängen beobachtete sie alles, Landschaft, Dinge und Menschen, und das Ergebnis
ihrer Aufmerksamkeit kam dann in den verschiedensten Bemerkungen zu Tage. Es
war nicht ihre Art, zu solchen Wegen Gesellschaft zu suchen, im Gegenteil erinnere
ich mich, schon als Kind öfter von ihr gehört zu haben, spazieren gehen müsse man
nllein, man achte dann besser ans die Natur und sei ganz sein eigner Herr. War


Aus längst vergangnen Tagen

gesagt, als sie sich verheiratete. Sie wiederholte das Wort oft und handelte dar¬
nach. Aber sie konnte sich nicht darein finden, als die Zeitungen ansingen, etwa,
in den fünfziger Jahren, täglich zu erscheinen. Soviel, meinte sie, Passire doch
nicht, um diesen Umfang zu rechtfertigen, also sei das meiste erfunden, um Geld
damit zu verdienen, es zählte für sie zu der von ihr mißachteten Gattung des
Nonnus. Daß die Presse die sechste Großmacht sei, wie man damals zuerst sagen
hörte, fand sie thöricht und sah mitleidig meinen Vater seine vielblättrige Weser-
zeitnng lesen, während sie bei ihrer kurzen amtlichen Hannoverschen Zeitung blieb
und meinte, noch besser wäre es, wenn diese, wie ehemals, zweimal wöchentlich
erschiene, denn nun stünde auch in ihr gar vieles, was uur erfunden sei. „Die
Kunst geht nach Brot," war der ständige Schluß solcher Betrachtungen, und jeder
Widerspruch war nutzlos.

Wie sie uns als Kindern nahe gestanden hatte, so begleitete sie uns mit ihrem
Interesse, als wir von Haus kamen, auf Schulen und Universitäten. Sie schrieb
jedem einzeln, wir durften ihr nur unfrankirt wiederschreiben (das Groschenporto
reichte damals bekanntlich nicht weit), sie schickte uns Bücher und ließ sich von
unsern Studien berichten und war von einer rührenden Dankbarkeit für kleine Auf¬
merksamkeiten, z. B. als ich ihr einmal eine Übersetzung des Taeitus schenkte, für
den ihr Vater einst in ihr großes Interesse geweckt hatte. Zu meinen jüngern
Geschwistern wollte sich später kein ähnliches Verhältnis mehr einstellen, sie waren
nicht zutraulich zu ihr und zu unbändig. Die Versuche, in die Erziehung einzu¬
greifen, die ja Großeltern oft unbefugterweise anstellen sollen, gab sie bald auf
und beschränkte sich auf refignirte Betrachtungen. Dabei wurden teils wir Ältern
als Beispiele des Bessern angeführt, bisweilen wurde aber nach alter Leute Art
noch weiter in die Vergangenheit zurückgegriffen, und dann kam gewöhnlich am
Schluß folgende Reminiscenz aus ihrer eignen Kindheit. Einst sei ihr Bruder
unartig gewesen und auf die Rückkunft des abwesenden Vaters vertröstet worden.
Dann sei dieser nach Empfang des Rapports stumm und ernst in das große Kinder¬
zimmer getreten, der Delinquent habe aber vor dem Gestrengen retirirt bis an die
äußerste Wand und dann eine Bewegung gemacht, vor Angst, als ob er hinauf¬
klettern wolle. „Ich sehe das noch wie heute, wie er mit den Händen an die
Wand griff; es geht doch nichts über einen strengen Vater." Meine Mutter faud
es entsetzlich, daß sie das Andenken des Vaters so verwende. „So war der
Gute ja gar nicht!" Sie aber blieb dabei: Es geht doch nichts über einen strengen
Vater!

Unsre Großmutter war ein Muster in ihrer Ordnung und Zeiteinteilung. Auf
ihren- altmodischen Schreibbureau stand ein kleiner alter Tafelknlendcr, den hatte
ihr ihr Vater geschenkt, als sie heranwuchs, und mit seiner festen Hand, fast der¬
selben, die auch sie angenommen hatte, darauf geschrieben: „Kein Tag vergehe ohne
Rechenschaft." Wie oft hat sie mir die Worte gezeigt und den Augenblick beschrieben,
als ihr der Vater den Kalender übergab. Nun lebte sie darnach. Jede Stunde
hatte ihre Verwendung, und ihr äußerliches Leben verlief wie an einer Schnur;
mau konnte, wenn nicht besondres dazwischen kam, die Stationen ihres Tagewerks
berechnen. Dazu gehörte auch der regelmäßige, weite Spaziergang. „Zieht euch
warm an und setzt euch jeder Witterung aus," hatte der Vater gesagt. Auf diesen
Gängen beobachtete sie alles, Landschaft, Dinge und Menschen, und das Ergebnis
ihrer Aufmerksamkeit kam dann in den verschiedensten Bemerkungen zu Tage. Es
war nicht ihre Art, zu solchen Wegen Gesellschaft zu suchen, im Gegenteil erinnere
ich mich, schon als Kind öfter von ihr gehört zu haben, spazieren gehen müsse man
nllein, man achte dann besser ans die Natur und sei ganz sein eigner Herr. War


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[0147] Aus längst vergangnen Tagen gesagt, als sie sich verheiratete. Sie wiederholte das Wort oft und handelte dar¬ nach. Aber sie konnte sich nicht darein finden, als die Zeitungen ansingen, etwa, in den fünfziger Jahren, täglich zu erscheinen. Soviel, meinte sie, Passire doch nicht, um diesen Umfang zu rechtfertigen, also sei das meiste erfunden, um Geld damit zu verdienen, es zählte für sie zu der von ihr mißachteten Gattung des Nonnus. Daß die Presse die sechste Großmacht sei, wie man damals zuerst sagen hörte, fand sie thöricht und sah mitleidig meinen Vater seine vielblättrige Weser- zeitnng lesen, während sie bei ihrer kurzen amtlichen Hannoverschen Zeitung blieb und meinte, noch besser wäre es, wenn diese, wie ehemals, zweimal wöchentlich erschiene, denn nun stünde auch in ihr gar vieles, was uur erfunden sei. „Die Kunst geht nach Brot," war der ständige Schluß solcher Betrachtungen, und jeder Widerspruch war nutzlos. Wie sie uns als Kindern nahe gestanden hatte, so begleitete sie uns mit ihrem Interesse, als wir von Haus kamen, auf Schulen und Universitäten. Sie schrieb jedem einzeln, wir durften ihr nur unfrankirt wiederschreiben (das Groschenporto reichte damals bekanntlich nicht weit), sie schickte uns Bücher und ließ sich von unsern Studien berichten und war von einer rührenden Dankbarkeit für kleine Auf¬ merksamkeiten, z. B. als ich ihr einmal eine Übersetzung des Taeitus schenkte, für den ihr Vater einst in ihr großes Interesse geweckt hatte. Zu meinen jüngern Geschwistern wollte sich später kein ähnliches Verhältnis mehr einstellen, sie waren nicht zutraulich zu ihr und zu unbändig. Die Versuche, in die Erziehung einzu¬ greifen, die ja Großeltern oft unbefugterweise anstellen sollen, gab sie bald auf und beschränkte sich auf refignirte Betrachtungen. Dabei wurden teils wir Ältern als Beispiele des Bessern angeführt, bisweilen wurde aber nach alter Leute Art noch weiter in die Vergangenheit zurückgegriffen, und dann kam gewöhnlich am Schluß folgende Reminiscenz aus ihrer eignen Kindheit. Einst sei ihr Bruder unartig gewesen und auf die Rückkunft des abwesenden Vaters vertröstet worden. Dann sei dieser nach Empfang des Rapports stumm und ernst in das große Kinder¬ zimmer getreten, der Delinquent habe aber vor dem Gestrengen retirirt bis an die äußerste Wand und dann eine Bewegung gemacht, vor Angst, als ob er hinauf¬ klettern wolle. „Ich sehe das noch wie heute, wie er mit den Händen an die Wand griff; es geht doch nichts über einen strengen Vater." Meine Mutter faud es entsetzlich, daß sie das Andenken des Vaters so verwende. „So war der Gute ja gar nicht!" Sie aber blieb dabei: Es geht doch nichts über einen strengen Vater! Unsre Großmutter war ein Muster in ihrer Ordnung und Zeiteinteilung. Auf ihren- altmodischen Schreibbureau stand ein kleiner alter Tafelknlendcr, den hatte ihr ihr Vater geschenkt, als sie heranwuchs, und mit seiner festen Hand, fast der¬ selben, die auch sie angenommen hatte, darauf geschrieben: „Kein Tag vergehe ohne Rechenschaft." Wie oft hat sie mir die Worte gezeigt und den Augenblick beschrieben, als ihr der Vater den Kalender übergab. Nun lebte sie darnach. Jede Stunde hatte ihre Verwendung, und ihr äußerliches Leben verlief wie an einer Schnur; mau konnte, wenn nicht besondres dazwischen kam, die Stationen ihres Tagewerks berechnen. Dazu gehörte auch der regelmäßige, weite Spaziergang. „Zieht euch warm an und setzt euch jeder Witterung aus," hatte der Vater gesagt. Auf diesen Gängen beobachtete sie alles, Landschaft, Dinge und Menschen, und das Ergebnis ihrer Aufmerksamkeit kam dann in den verschiedensten Bemerkungen zu Tage. Es war nicht ihre Art, zu solchen Wegen Gesellschaft zu suchen, im Gegenteil erinnere ich mich, schon als Kind öfter von ihr gehört zu haben, spazieren gehen müsse man nllein, man achte dann besser ans die Natur und sei ganz sein eigner Herr. War

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228301/147>, abgerufen am 28.07.2024.