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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Erstes Vierteljahr.

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Litteratur

mich der Staat "die volkstümliche moralische Gemeinschaft." Die Organisation
dieser Gemeinschaft ist die Verfassung, und deren Charakter ist notwendig der
demokratische. "Die Demokratie ist nicht mit der Republik zu verwechseln. Eine
demokratische Staatsform giebt es gar nicht, sondern nur ein demokratisches Prinzip,
und einen demokratischen Charakter der Staatsverfassung. ... In der Erbmonarchie
ist noch ein Rest von noch nicht versittlichter bloßer Naturkausalität übrig, daher
sie auch immer zu ihrer Stütze etwas von dem theokratisch gefaßten etroit, äiviu in
Anspruch nehmen muß" (203 bis 205).

Wunderlich wird einem zu Mute, wenn man aus dem stolzen Gebäude, das
der Denker in seiner Studirstube errichtet hat, ius Leben hinabsteigt und die Be¬
dingungen betrachtet, unter denen das wirkliche Ethos der Massen zu Stande kommt.
Was für eine Art Geist erzeugt denn -- nun, wir wollen nicht zu tief hinab¬
steigen und nicht in Regionen, die dem gebildeten Publikum verschlossen sind, also
sagen wir -- ein Pferdebahnschaffner? Geist erzeugt er ohne Zweifel, und zwar
weit mehr als Fleisch. Oder hat jemand schon einmal einen dickbäuchigen Pferde¬
bahnschaffner gesehen? Hat er doch weit weniger Zeit zum Essen und Schlafen
als der durchschnittliche "Geistliche." Aber was für eine Art Geist? Sein Geist
ist ein Guckkasten, worin ein Gewirr von Menschen, Droschken, Rollwägen, Pferden,
Schaufenstern wirbelt, gemischt mit der Vorstellung von Zetteln, die er verteilt,
und von Rinteln, die er einsteckt; und auf dieses Verteilen von Zetteln und Ein¬
stecken von Rinteln, verbunden mit dem dazu erforderlichen Ans- und Abgehen im
Wagen und dem Ausrufen der Stationen, beschränkt sich seine "Selbstbestimmung"
und seine "Zueignung der Natur." Was ist da Ethisches dran? Wie viel Äonen
werden noch vergehen, und welche gewaltigen Umwälzungen werden sich vollziehen
müssen, ehe aus dem Ameisenhaufen, den wir die Gesellschaft nennen, der Vernunft¬
staat der Philosophen oder das Reich Gottes der Theologen wird! Das gegen¬
wärtige Ethos des deutschen Volks beleuchten einige der christlich-sozialen Partei
angehörige Männer, deren Beiträge der bekannte Pfarrer in München-Gladbach,
lie. L, Weber, zusammengestellt und unter dem Titel: Geschichte der sittlich-
religiösen und sozialen Entwicklung Deutschlands in den letzten 35 Jahren
(Gütersloh, C. Bertelsmann, 1895) herausgegeben hat. Nicht weniger als sechzehn
Verfasser haben Beiträge geliefert, einige davon mehrere. Es werden geschildert:
der Einfluß der Kirche, der Einfluß der politischen Entwicklung auf die sittlich¬
religiösen Zustände, der Einfluß der Naturwissenschaften, Kunst und Künstler, Schul-
wesen, Handel und Industrie, die sozialen Lehren, die Sozialdemokratie, die Presse,
die Parteien, die Notstände, Alkoholismus und Prostitution, das häusliche Leben,
die Sonntagsfeier, die Vornehmen, die Bauern, die Handwerker, die Lnndarbeiter,
die Industriearbeiter, das Proletariat, die Bethätigung der Humanität und der
christlichen Liebe. Wir erfahren nichts neues aus diesen Darstellungen. Wie
könnte überhaupt jemand über die Zustände der Gegenwart etwas neues lehren in
einer Zeit, wo in der Reichshauptstadt über 1200 Zeitungen erscheine"! Aber
durch die eigentümlichen Auffassungen der in Temperament und geistiger Richtung
sehr verschiednen Verfasser und durch die Vereinigung der Einzelschilderungen zu
einem Gesambilde wirkt das Buch doch in hohem Grade belehrend. Am meisten
allgemeines Interesse dürften die Aufsätze vou Karl Friedrich Jordan über die
Kunst und Künstlerwelt und der von Dr. H. von Petersdorsf über die Presse be¬
anspruchen. Wer aber das Buch nur durchblättern will, dem empfehlen wir
dringend, wenigstens einen der Aufsätze vollständig zu lesen (oder wenigstens an¬
zufangen; wer ihn angefangen hat, der liest schon ohne unsre Empfehlung in
einem Zuge bis zu Ende): das Proletariat, von Lieber "S. v. S." ^so!^. Das


Litteratur

mich der Staat „die volkstümliche moralische Gemeinschaft." Die Organisation
dieser Gemeinschaft ist die Verfassung, und deren Charakter ist notwendig der
demokratische. „Die Demokratie ist nicht mit der Republik zu verwechseln. Eine
demokratische Staatsform giebt es gar nicht, sondern nur ein demokratisches Prinzip,
und einen demokratischen Charakter der Staatsverfassung. ... In der Erbmonarchie
ist noch ein Rest von noch nicht versittlichter bloßer Naturkausalität übrig, daher
sie auch immer zu ihrer Stütze etwas von dem theokratisch gefaßten etroit, äiviu in
Anspruch nehmen muß" (203 bis 205).

Wunderlich wird einem zu Mute, wenn man aus dem stolzen Gebäude, das
der Denker in seiner Studirstube errichtet hat, ius Leben hinabsteigt und die Be¬
dingungen betrachtet, unter denen das wirkliche Ethos der Massen zu Stande kommt.
Was für eine Art Geist erzeugt denn — nun, wir wollen nicht zu tief hinab¬
steigen und nicht in Regionen, die dem gebildeten Publikum verschlossen sind, also
sagen wir — ein Pferdebahnschaffner? Geist erzeugt er ohne Zweifel, und zwar
weit mehr als Fleisch. Oder hat jemand schon einmal einen dickbäuchigen Pferde¬
bahnschaffner gesehen? Hat er doch weit weniger Zeit zum Essen und Schlafen
als der durchschnittliche „Geistliche." Aber was für eine Art Geist? Sein Geist
ist ein Guckkasten, worin ein Gewirr von Menschen, Droschken, Rollwägen, Pferden,
Schaufenstern wirbelt, gemischt mit der Vorstellung von Zetteln, die er verteilt,
und von Rinteln, die er einsteckt; und auf dieses Verteilen von Zetteln und Ein¬
stecken von Rinteln, verbunden mit dem dazu erforderlichen Ans- und Abgehen im
Wagen und dem Ausrufen der Stationen, beschränkt sich seine „Selbstbestimmung"
und seine „Zueignung der Natur." Was ist da Ethisches dran? Wie viel Äonen
werden noch vergehen, und welche gewaltigen Umwälzungen werden sich vollziehen
müssen, ehe aus dem Ameisenhaufen, den wir die Gesellschaft nennen, der Vernunft¬
staat der Philosophen oder das Reich Gottes der Theologen wird! Das gegen¬
wärtige Ethos des deutschen Volks beleuchten einige der christlich-sozialen Partei
angehörige Männer, deren Beiträge der bekannte Pfarrer in München-Gladbach,
lie. L, Weber, zusammengestellt und unter dem Titel: Geschichte der sittlich-
religiösen und sozialen Entwicklung Deutschlands in den letzten 35 Jahren
(Gütersloh, C. Bertelsmann, 1895) herausgegeben hat. Nicht weniger als sechzehn
Verfasser haben Beiträge geliefert, einige davon mehrere. Es werden geschildert:
der Einfluß der Kirche, der Einfluß der politischen Entwicklung auf die sittlich¬
religiösen Zustände, der Einfluß der Naturwissenschaften, Kunst und Künstler, Schul-
wesen, Handel und Industrie, die sozialen Lehren, die Sozialdemokratie, die Presse,
die Parteien, die Notstände, Alkoholismus und Prostitution, das häusliche Leben,
die Sonntagsfeier, die Vornehmen, die Bauern, die Handwerker, die Lnndarbeiter,
die Industriearbeiter, das Proletariat, die Bethätigung der Humanität und der
christlichen Liebe. Wir erfahren nichts neues aus diesen Darstellungen. Wie
könnte überhaupt jemand über die Zustände der Gegenwart etwas neues lehren in
einer Zeit, wo in der Reichshauptstadt über 1200 Zeitungen erscheine»! Aber
durch die eigentümlichen Auffassungen der in Temperament und geistiger Richtung
sehr verschiednen Verfasser und durch die Vereinigung der Einzelschilderungen zu
einem Gesambilde wirkt das Buch doch in hohem Grade belehrend. Am meisten
allgemeines Interesse dürften die Aufsätze vou Karl Friedrich Jordan über die
Kunst und Künstlerwelt und der von Dr. H. von Petersdorsf über die Presse be¬
anspruchen. Wer aber das Buch nur durchblättern will, dem empfehlen wir
dringend, wenigstens einen der Aufsätze vollständig zu lesen (oder wenigstens an¬
zufangen; wer ihn angefangen hat, der liest schon ohne unsre Empfehlung in
einem Zuge bis zu Ende): das Proletariat, von Lieber „S. v. S." ^so!^. Das


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[0402] Litteratur mich der Staat „die volkstümliche moralische Gemeinschaft." Die Organisation dieser Gemeinschaft ist die Verfassung, und deren Charakter ist notwendig der demokratische. „Die Demokratie ist nicht mit der Republik zu verwechseln. Eine demokratische Staatsform giebt es gar nicht, sondern nur ein demokratisches Prinzip, und einen demokratischen Charakter der Staatsverfassung. ... In der Erbmonarchie ist noch ein Rest von noch nicht versittlichter bloßer Naturkausalität übrig, daher sie auch immer zu ihrer Stütze etwas von dem theokratisch gefaßten etroit, äiviu in Anspruch nehmen muß" (203 bis 205). Wunderlich wird einem zu Mute, wenn man aus dem stolzen Gebäude, das der Denker in seiner Studirstube errichtet hat, ius Leben hinabsteigt und die Be¬ dingungen betrachtet, unter denen das wirkliche Ethos der Massen zu Stande kommt. Was für eine Art Geist erzeugt denn — nun, wir wollen nicht zu tief hinab¬ steigen und nicht in Regionen, die dem gebildeten Publikum verschlossen sind, also sagen wir — ein Pferdebahnschaffner? Geist erzeugt er ohne Zweifel, und zwar weit mehr als Fleisch. Oder hat jemand schon einmal einen dickbäuchigen Pferde¬ bahnschaffner gesehen? Hat er doch weit weniger Zeit zum Essen und Schlafen als der durchschnittliche „Geistliche." Aber was für eine Art Geist? Sein Geist ist ein Guckkasten, worin ein Gewirr von Menschen, Droschken, Rollwägen, Pferden, Schaufenstern wirbelt, gemischt mit der Vorstellung von Zetteln, die er verteilt, und von Rinteln, die er einsteckt; und auf dieses Verteilen von Zetteln und Ein¬ stecken von Rinteln, verbunden mit dem dazu erforderlichen Ans- und Abgehen im Wagen und dem Ausrufen der Stationen, beschränkt sich seine „Selbstbestimmung" und seine „Zueignung der Natur." Was ist da Ethisches dran? Wie viel Äonen werden noch vergehen, und welche gewaltigen Umwälzungen werden sich vollziehen müssen, ehe aus dem Ameisenhaufen, den wir die Gesellschaft nennen, der Vernunft¬ staat der Philosophen oder das Reich Gottes der Theologen wird! Das gegen¬ wärtige Ethos des deutschen Volks beleuchten einige der christlich-sozialen Partei angehörige Männer, deren Beiträge der bekannte Pfarrer in München-Gladbach, lie. L, Weber, zusammengestellt und unter dem Titel: Geschichte der sittlich- religiösen und sozialen Entwicklung Deutschlands in den letzten 35 Jahren (Gütersloh, C. Bertelsmann, 1895) herausgegeben hat. Nicht weniger als sechzehn Verfasser haben Beiträge geliefert, einige davon mehrere. Es werden geschildert: der Einfluß der Kirche, der Einfluß der politischen Entwicklung auf die sittlich¬ religiösen Zustände, der Einfluß der Naturwissenschaften, Kunst und Künstler, Schul- wesen, Handel und Industrie, die sozialen Lehren, die Sozialdemokratie, die Presse, die Parteien, die Notstände, Alkoholismus und Prostitution, das häusliche Leben, die Sonntagsfeier, die Vornehmen, die Bauern, die Handwerker, die Lnndarbeiter, die Industriearbeiter, das Proletariat, die Bethätigung der Humanität und der christlichen Liebe. Wir erfahren nichts neues aus diesen Darstellungen. Wie könnte überhaupt jemand über die Zustände der Gegenwart etwas neues lehren in einer Zeit, wo in der Reichshauptstadt über 1200 Zeitungen erscheine»! Aber durch die eigentümlichen Auffassungen der in Temperament und geistiger Richtung sehr verschiednen Verfasser und durch die Vereinigung der Einzelschilderungen zu einem Gesambilde wirkt das Buch doch in hohem Grade belehrend. Am meisten allgemeines Interesse dürften die Aufsätze vou Karl Friedrich Jordan über die Kunst und Künstlerwelt und der von Dr. H. von Petersdorsf über die Presse be¬ anspruchen. Wer aber das Buch nur durchblättern will, dem empfehlen wir dringend, wenigstens einen der Aufsätze vollständig zu lesen (oder wenigstens an¬ zufangen; wer ihn angefangen hat, der liest schon ohne unsre Empfehlung in einem Zuge bis zu Ende): das Proletariat, von Lieber „S. v. S." ^so!^. Das

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_226901/402>, abgerufen am 07.01.2025.