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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

macht. Achtzehn Direktionen verlangen gänzliche Enthaltsamkeit im Zugdienst,
manche sogar in allen Dienstzweigcn; alle fünfundzwanzig aber geben "Abstinenten"
bei der Anstellung den Vorzug. Der Direktor der Ssaboreä ^.irs I^ins schreibt:
"Auf keiner unsrer Linien lassen wir jemanden, der Alkohol trinkt, eine Verant¬
wortliche Stellung bekleiden. Die Erfahrung hat uus gelehrt, daß mau sich auf
solche Leute nicht verlassen kann, und wir wollen nicht das Leben des Publikums,
das unsre Züge benutzt, aufs Spiel setzen." Die Gesellschaft vaQÄÜian ?a<Mo
üailroÄll hat das Laud neben ihren Stationen nur unter der Bedingung verkauft, daß
keine geistigen Getränke dort ausgeschenkt würden, widrigenfalls der Verkauf als
ungiltig betrachtet werden und das Land an die Gesellschaft zurückfallen soll. Die
Eisenbahngesellschaft Lbioago g,na Nortlrwc-stizi'n ki^it^v^ hat bekannt gemacht, daß
jeder Angestellte, der beim Betreten oder Verlassen einer Wirtschaft betroffen wird
oder nach Alkohol riecht, entlassen wird. Ebenso energisch verfährt der ^ittsburZli
ÄnÄ Wostsiu Ri"lroiiä, er läßt seine Angestellten scharf überwachen und entläßt
jeden, der der Übertretung des Verbots, spirituösen zu trinken, überführt wird.
"Die Phrase von der persönlichen Freiheit, so schließt der Bericht über die
Enquete, gilt nicht für einen Dienst, zu dem nüchterne Leute und helle Köpfe
nötig sind."

In Belgien hat sich der Minister der Eisenbahnen, Posten und Telegraphen
vor einiger Zeit veranlaßt gesehen, allen Angestellten seines Ressorts den Verkauf
geistiger Getränke zu verbieten. Er rechtfertigte die Maßregel vor der Kammer
mit den Worten: "1400 Angestellte meines Ressorts betreiben Wirtschaften, und da
wundert man sich, daß so oft Angestellte wegen Trunkenheit im Dienst bestraft
werden müssen! Das Übel liegt in den 1400 Wirtschaften. Man wundert sich,
daß 800 Arbeiter jährlich verunglücken. Die Hälfte dieser Unfälle ist eine Folge
des Alkoholmißbrauchs, und dieser Mißbrauch wird in den Kneipen unsrer An¬
gestellten getrieben."

Wie steht es nun bei uns in Deutschland? Es soll nicht behauptet werden,
daß unsre Eisenbahnbediensteten mehr als andre Berufsstände dem Alkoholgenusse
fröhnten, aber Temperenzler sind sie alle mit einander nicht. Besonders unter den
Stationsvorstehern und andern Angestellten der kleinern Stationen giebt es viele,
die ans langer Weile oder ans andrer Ursache dem Alkohol mehr huldigen, als es
für die Sicherheit des Betriebes und des Publikums dienlich ist. Und wie oft
kann man beobachten, daß Zugführer fast auf jeder Station ein Gläschen (oder
anch mehrere) "genehmigen." Besondre Beachtung verdiene" die Ausführungen
eines höhern Eisenbnhnbeamten, des Eisenbahndirektors de Terra in Guben, ans
Anlaß einer soeben veranstalteten Enquete über den Alkoholmißbrauch auf Arbeits¬
plätzen. Da heißt es: "Es ist nicht zu leugnen, daß die vielen Bahnhofswirt¬
schaften, um denen es in Norddeutschland selbst an den unbedeutenden Haltestellen
kaum irgendwo fehlt, eine höchst unheilvolle Wirkung ausüben. Gerade auf den
Bahnhöfen, die verhältnismäßig schwachen Verkehr haben, und wo der Dienst
infolge dessen das Personal nicht in gleich angestrengter und fortdauernder Thätig¬
keit erhält wie an großer" Verkehrsplätzen, bieten sie den Eisenbnhnbediensteten
willkommne Gelegenheit zum Trinken. Von dem Publikum, das ein Interesse
daran hat, sich mit dem Eiseubahupersoual auf guten Fuß zu stellen, weil es vielfach
auf seine Gefälligkeiten angewiesen ist, werden die Bediensteten hcinfig mit einem
Glase Bier oder anch mit einem Schnnpschen bewirtet, nnr weil die Gelegenheit
dazu bei der Hand ist. Daß solche Libationen namentlich, wenn sie sich während
der Dieustdauer mehrfach wiederholen, die Klarheit des Denkens, Handelns und


Grenzboten IV 18"? 82
Maßgebliches und Unmaßgebliches

macht. Achtzehn Direktionen verlangen gänzliche Enthaltsamkeit im Zugdienst,
manche sogar in allen Dienstzweigcn; alle fünfundzwanzig aber geben „Abstinenten"
bei der Anstellung den Vorzug. Der Direktor der Ssaboreä ^.irs I^ins schreibt:
„Auf keiner unsrer Linien lassen wir jemanden, der Alkohol trinkt, eine Verant¬
wortliche Stellung bekleiden. Die Erfahrung hat uus gelehrt, daß mau sich auf
solche Leute nicht verlassen kann, und wir wollen nicht das Leben des Publikums,
das unsre Züge benutzt, aufs Spiel setzen." Die Gesellschaft vaQÄÜian ?a<Mo
üailroÄll hat das Laud neben ihren Stationen nur unter der Bedingung verkauft, daß
keine geistigen Getränke dort ausgeschenkt würden, widrigenfalls der Verkauf als
ungiltig betrachtet werden und das Land an die Gesellschaft zurückfallen soll. Die
Eisenbahngesellschaft Lbioago g,na Nortlrwc-stizi'n ki^it^v^ hat bekannt gemacht, daß
jeder Angestellte, der beim Betreten oder Verlassen einer Wirtschaft betroffen wird
oder nach Alkohol riecht, entlassen wird. Ebenso energisch verfährt der ^ittsburZli
ÄnÄ Wostsiu Ri»lroiiä, er läßt seine Angestellten scharf überwachen und entläßt
jeden, der der Übertretung des Verbots, spirituösen zu trinken, überführt wird.
„Die Phrase von der persönlichen Freiheit, so schließt der Bericht über die
Enquete, gilt nicht für einen Dienst, zu dem nüchterne Leute und helle Köpfe
nötig sind."

In Belgien hat sich der Minister der Eisenbahnen, Posten und Telegraphen
vor einiger Zeit veranlaßt gesehen, allen Angestellten seines Ressorts den Verkauf
geistiger Getränke zu verbieten. Er rechtfertigte die Maßregel vor der Kammer
mit den Worten: „1400 Angestellte meines Ressorts betreiben Wirtschaften, und da
wundert man sich, daß so oft Angestellte wegen Trunkenheit im Dienst bestraft
werden müssen! Das Übel liegt in den 1400 Wirtschaften. Man wundert sich,
daß 800 Arbeiter jährlich verunglücken. Die Hälfte dieser Unfälle ist eine Folge
des Alkoholmißbrauchs, und dieser Mißbrauch wird in den Kneipen unsrer An¬
gestellten getrieben."

Wie steht es nun bei uns in Deutschland? Es soll nicht behauptet werden,
daß unsre Eisenbahnbediensteten mehr als andre Berufsstände dem Alkoholgenusse
fröhnten, aber Temperenzler sind sie alle mit einander nicht. Besonders unter den
Stationsvorstehern und andern Angestellten der kleinern Stationen giebt es viele,
die ans langer Weile oder ans andrer Ursache dem Alkohol mehr huldigen, als es
für die Sicherheit des Betriebes und des Publikums dienlich ist. Und wie oft
kann man beobachten, daß Zugführer fast auf jeder Station ein Gläschen (oder
anch mehrere) „genehmigen." Besondre Beachtung verdiene» die Ausführungen
eines höhern Eisenbnhnbeamten, des Eisenbahndirektors de Terra in Guben, ans
Anlaß einer soeben veranstalteten Enquete über den Alkoholmißbrauch auf Arbeits¬
plätzen. Da heißt es: „Es ist nicht zu leugnen, daß die vielen Bahnhofswirt¬
schaften, um denen es in Norddeutschland selbst an den unbedeutenden Haltestellen
kaum irgendwo fehlt, eine höchst unheilvolle Wirkung ausüben. Gerade auf den
Bahnhöfen, die verhältnismäßig schwachen Verkehr haben, und wo der Dienst
infolge dessen das Personal nicht in gleich angestrengter und fortdauernder Thätig¬
keit erhält wie an großer« Verkehrsplätzen, bieten sie den Eisenbnhnbediensteten
willkommne Gelegenheit zum Trinken. Von dem Publikum, das ein Interesse
daran hat, sich mit dem Eiseubahupersoual auf guten Fuß zu stellen, weil es vielfach
auf seine Gefälligkeiten angewiesen ist, werden die Bediensteten hcinfig mit einem
Glase Bier oder anch mit einem Schnnpschen bewirtet, nnr weil die Gelegenheit
dazu bei der Hand ist. Daß solche Libationen namentlich, wenn sie sich während
der Dieustdauer mehrfach wiederholen, die Klarheit des Denkens, Handelns und


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[0659] Maßgebliches und Unmaßgebliches macht. Achtzehn Direktionen verlangen gänzliche Enthaltsamkeit im Zugdienst, manche sogar in allen Dienstzweigcn; alle fünfundzwanzig aber geben „Abstinenten" bei der Anstellung den Vorzug. Der Direktor der Ssaboreä ^.irs I^ins schreibt: „Auf keiner unsrer Linien lassen wir jemanden, der Alkohol trinkt, eine Verant¬ wortliche Stellung bekleiden. Die Erfahrung hat uus gelehrt, daß mau sich auf solche Leute nicht verlassen kann, und wir wollen nicht das Leben des Publikums, das unsre Züge benutzt, aufs Spiel setzen." Die Gesellschaft vaQÄÜian ?a<Mo üailroÄll hat das Laud neben ihren Stationen nur unter der Bedingung verkauft, daß keine geistigen Getränke dort ausgeschenkt würden, widrigenfalls der Verkauf als ungiltig betrachtet werden und das Land an die Gesellschaft zurückfallen soll. Die Eisenbahngesellschaft Lbioago g,na Nortlrwc-stizi'n ki^it^v^ hat bekannt gemacht, daß jeder Angestellte, der beim Betreten oder Verlassen einer Wirtschaft betroffen wird oder nach Alkohol riecht, entlassen wird. Ebenso energisch verfährt der ^ittsburZli ÄnÄ Wostsiu Ri»lroiiä, er läßt seine Angestellten scharf überwachen und entläßt jeden, der der Übertretung des Verbots, spirituösen zu trinken, überführt wird. „Die Phrase von der persönlichen Freiheit, so schließt der Bericht über die Enquete, gilt nicht für einen Dienst, zu dem nüchterne Leute und helle Köpfe nötig sind." In Belgien hat sich der Minister der Eisenbahnen, Posten und Telegraphen vor einiger Zeit veranlaßt gesehen, allen Angestellten seines Ressorts den Verkauf geistiger Getränke zu verbieten. Er rechtfertigte die Maßregel vor der Kammer mit den Worten: „1400 Angestellte meines Ressorts betreiben Wirtschaften, und da wundert man sich, daß so oft Angestellte wegen Trunkenheit im Dienst bestraft werden müssen! Das Übel liegt in den 1400 Wirtschaften. Man wundert sich, daß 800 Arbeiter jährlich verunglücken. Die Hälfte dieser Unfälle ist eine Folge des Alkoholmißbrauchs, und dieser Mißbrauch wird in den Kneipen unsrer An¬ gestellten getrieben." Wie steht es nun bei uns in Deutschland? Es soll nicht behauptet werden, daß unsre Eisenbahnbediensteten mehr als andre Berufsstände dem Alkoholgenusse fröhnten, aber Temperenzler sind sie alle mit einander nicht. Besonders unter den Stationsvorstehern und andern Angestellten der kleinern Stationen giebt es viele, die ans langer Weile oder ans andrer Ursache dem Alkohol mehr huldigen, als es für die Sicherheit des Betriebes und des Publikums dienlich ist. Und wie oft kann man beobachten, daß Zugführer fast auf jeder Station ein Gläschen (oder anch mehrere) „genehmigen." Besondre Beachtung verdiene» die Ausführungen eines höhern Eisenbnhnbeamten, des Eisenbahndirektors de Terra in Guben, ans Anlaß einer soeben veranstalteten Enquete über den Alkoholmißbrauch auf Arbeits¬ plätzen. Da heißt es: „Es ist nicht zu leugnen, daß die vielen Bahnhofswirt¬ schaften, um denen es in Norddeutschland selbst an den unbedeutenden Haltestellen kaum irgendwo fehlt, eine höchst unheilvolle Wirkung ausüben. Gerade auf den Bahnhöfen, die verhältnismäßig schwachen Verkehr haben, und wo der Dienst infolge dessen das Personal nicht in gleich angestrengter und fortdauernder Thätig¬ keit erhält wie an großer« Verkehrsplätzen, bieten sie den Eisenbnhnbediensteten willkommne Gelegenheit zum Trinken. Von dem Publikum, das ein Interesse daran hat, sich mit dem Eiseubahupersoual auf guten Fuß zu stellen, weil es vielfach auf seine Gefälligkeiten angewiesen ist, werden die Bediensteten hcinfig mit einem Glase Bier oder anch mit einem Schnnpschen bewirtet, nnr weil die Gelegenheit dazu bei der Hand ist. Daß solche Libationen namentlich, wenn sie sich während der Dieustdauer mehrfach wiederholen, die Klarheit des Denkens, Handelns und Grenzboten IV 18«? 82

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_226231/659>, abgerufen am 26.06.2024.