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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

daß aber die Gefahr eines solchen vorhanden sei. Deswegen wollte er nicht, daß
dem recht bürgerlich-kapitalistisch anmutenden Streite zwischen dem Vorwärtsbuch¬
händler Fischer und seinem der Produktion von Schundlitteratnr beschuldigten Kon¬
kurrenten Hoffmann durch "Vergesellschaftung" der sozialistischen Verlage ein Ende
gemacht werde, weil da der Staat sehr leicht die darin steckenden Kapitalien kon-
fisziren könnte. Die Besorgnis vor der Einführung des neuen sächsischen Wahlrechts
im Reiche endlich und vor einem neuen preußischen Vereinsgesetze bewog die Ge¬
nosse", sich sehr ernstlich mit der Frage zu beschäftigen, wie weit man einzelne
Fraktionen der verdammten "einen reaktionären Masse" begnadigen und sich mit
ihnen bei den Wahlen zum Reichstag und zum preußischen Landtage vertragen
dürfe, und unberücksichtigt verhallte die Klage der prinzipientreuer unter den Ge¬
nossen, man rutsche immer tiefer in den bürgerlichen Sumpf hinein.

Die Dinge sind eben stärker als die Prinzipien, und die Dinge gestalten sich
anders, als Karl Marx vor fünfzig Jahren beim Anblick der englischen Zustände
vermuten durfte. Vou dem großen Kladderadatsch, deu Bebel für dieses selbe Jahr
1897 vorausgesagt hat, wo er sich so bescheiden eine durch Ausnahmegesetze nicht
mehr gestörte Ruhe sür seine alten Tage wünscht, ist England heute viel weiter
entfernt als vor fünfzig und noch vor vierzig Jahren, und bei uns in Deutschland
hat er überhaupt noch nicht gedroht. Von der großartigen Vorbereitung des
Znkunftsstantcs bleibt vorläufig nichts übrig als die politische Organisation eines
bedeutenden Teiles der Lohnarbeiter, die diesen nützen kann, wenn sich die Führung
klug in die Zeiten schickt und Dummheiten, wie die bisher begangnen, in Zukunft
meidet. Dazu gehört zu allererst, daß sie sich ohne Vorbehalt ans den Boden der
thatsächlich und gesetzlich bestehenden bürgerlichen Ordnung stellt, und daß sie ihre
Stärke richtig abschätzt. Die Lohnarbeiter, die nichts als Lohnarbeiter sind (es
giebt auch viele ländliche Besitzer und Besitzerssöhue, die zeitweise um Lohn arbeiten,
ohne je ganz von der Lohnarbeit abhängig zu werden), sind den bürgerlichen Par¬
teien gegenüber die schwächern sowohl der Zahl als auch den geistigen und den
materiellen Machtmitteln nach. Eine in jeder Hinsicht schwächere Partei kann aber
nichts erreichen, wenn sie mit dem Kopfe durch die Wand will; es bleibt den
deutscheu Arbeitern nichts übrig als den Weg zu beschreiten, auf dem ihre eng¬
lischen Brüder ansehnliche Erfolge gehabt haben. Sie müssen sich mit den bürger¬
lichen Parteien in ein leidliches Einvernehmen zu setzen suchen und müssen, die
Konjunkturen ausnutzend, sich bald mit dieser, bald mit jeuer verbünden, die ihnen
am meisten verspricht. Sobald sie etwas bieten, d. h. über Mandate zu Gunsten
der einen oder der andern Partei verfügen können, sind sie auch in der Lage, ihre
Wahlverbüudeten zur Erfüllung der übernommnen Verpflichtungen zwingen zu
können. Und sie müssen zu einer auswärtigen Politik drängen, die den Wohlstand
der Nation und dadurch auch die Lage der Lohnarbeiter zu heben verspricht, und
müssen, wenn die Regierung eine solche Politik einschlägt, sie darin unterstützen.

Deutsche Sozialisten, die in England leben und die dortige Entwicklung mit
Verstand beobachten, komme" denn auch allmählich zur richtigen Einsicht. Wir
haben schon bei einer frühern Gelegenheit erwähnt, daß einer von ihnen, Eduard
Bernstein, in der "Neuen Zeit" daran arbeitet, den Doktrinarismus der Marxisten
zu zerstören. Auch in Ur. 2 des eben begonnenen neuen Jahrgangs finden wir
wieder einen recht verständigen Artikel von ihm. Er wendet sich darin gegen
die Schrulle, daß die jungen Leute aus dem Arbeiterstande bis zum fünfzehnten,
sechzehnten oder gar, wie einzelne Narren wollen, bis zum zwanzigsten Jahre an
die Schulbank gefesselt werde" sollen, und daß es während dieser ganzen langen


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daß aber die Gefahr eines solchen vorhanden sei. Deswegen wollte er nicht, daß
dem recht bürgerlich-kapitalistisch anmutenden Streite zwischen dem Vorwärtsbuch¬
händler Fischer und seinem der Produktion von Schundlitteratnr beschuldigten Kon¬
kurrenten Hoffmann durch „Vergesellschaftung" der sozialistischen Verlage ein Ende
gemacht werde, weil da der Staat sehr leicht die darin steckenden Kapitalien kon-
fisziren könnte. Die Besorgnis vor der Einführung des neuen sächsischen Wahlrechts
im Reiche endlich und vor einem neuen preußischen Vereinsgesetze bewog die Ge¬
nosse», sich sehr ernstlich mit der Frage zu beschäftigen, wie weit man einzelne
Fraktionen der verdammten „einen reaktionären Masse" begnadigen und sich mit
ihnen bei den Wahlen zum Reichstag und zum preußischen Landtage vertragen
dürfe, und unberücksichtigt verhallte die Klage der prinzipientreuer unter den Ge¬
nossen, man rutsche immer tiefer in den bürgerlichen Sumpf hinein.

Die Dinge sind eben stärker als die Prinzipien, und die Dinge gestalten sich
anders, als Karl Marx vor fünfzig Jahren beim Anblick der englischen Zustände
vermuten durfte. Vou dem großen Kladderadatsch, deu Bebel für dieses selbe Jahr
1897 vorausgesagt hat, wo er sich so bescheiden eine durch Ausnahmegesetze nicht
mehr gestörte Ruhe sür seine alten Tage wünscht, ist England heute viel weiter
entfernt als vor fünfzig und noch vor vierzig Jahren, und bei uns in Deutschland
hat er überhaupt noch nicht gedroht. Von der großartigen Vorbereitung des
Znkunftsstantcs bleibt vorläufig nichts übrig als die politische Organisation eines
bedeutenden Teiles der Lohnarbeiter, die diesen nützen kann, wenn sich die Führung
klug in die Zeiten schickt und Dummheiten, wie die bisher begangnen, in Zukunft
meidet. Dazu gehört zu allererst, daß sie sich ohne Vorbehalt ans den Boden der
thatsächlich und gesetzlich bestehenden bürgerlichen Ordnung stellt, und daß sie ihre
Stärke richtig abschätzt. Die Lohnarbeiter, die nichts als Lohnarbeiter sind (es
giebt auch viele ländliche Besitzer und Besitzerssöhue, die zeitweise um Lohn arbeiten,
ohne je ganz von der Lohnarbeit abhängig zu werden), sind den bürgerlichen Par¬
teien gegenüber die schwächern sowohl der Zahl als auch den geistigen und den
materiellen Machtmitteln nach. Eine in jeder Hinsicht schwächere Partei kann aber
nichts erreichen, wenn sie mit dem Kopfe durch die Wand will; es bleibt den
deutscheu Arbeitern nichts übrig als den Weg zu beschreiten, auf dem ihre eng¬
lischen Brüder ansehnliche Erfolge gehabt haben. Sie müssen sich mit den bürger¬
lichen Parteien in ein leidliches Einvernehmen zu setzen suchen und müssen, die
Konjunkturen ausnutzend, sich bald mit dieser, bald mit jeuer verbünden, die ihnen
am meisten verspricht. Sobald sie etwas bieten, d. h. über Mandate zu Gunsten
der einen oder der andern Partei verfügen können, sind sie auch in der Lage, ihre
Wahlverbüudeten zur Erfüllung der übernommnen Verpflichtungen zwingen zu
können. Und sie müssen zu einer auswärtigen Politik drängen, die den Wohlstand
der Nation und dadurch auch die Lage der Lohnarbeiter zu heben verspricht, und
müssen, wenn die Regierung eine solche Politik einschlägt, sie darin unterstützen.

Deutsche Sozialisten, die in England leben und die dortige Entwicklung mit
Verstand beobachten, komme» denn auch allmählich zur richtigen Einsicht. Wir
haben schon bei einer frühern Gelegenheit erwähnt, daß einer von ihnen, Eduard
Bernstein, in der „Neuen Zeit" daran arbeitet, den Doktrinarismus der Marxisten
zu zerstören. Auch in Ur. 2 des eben begonnenen neuen Jahrgangs finden wir
wieder einen recht verständigen Artikel von ihm. Er wendet sich darin gegen
die Schrulle, daß die jungen Leute aus dem Arbeiterstande bis zum fünfzehnten,
sechzehnten oder gar, wie einzelne Narren wollen, bis zum zwanzigsten Jahre an
die Schulbank gefesselt werde» sollen, und daß es während dieser ganzen langen


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[0102] Maßgebliches und Unmaßgebliches daß aber die Gefahr eines solchen vorhanden sei. Deswegen wollte er nicht, daß dem recht bürgerlich-kapitalistisch anmutenden Streite zwischen dem Vorwärtsbuch¬ händler Fischer und seinem der Produktion von Schundlitteratnr beschuldigten Kon¬ kurrenten Hoffmann durch „Vergesellschaftung" der sozialistischen Verlage ein Ende gemacht werde, weil da der Staat sehr leicht die darin steckenden Kapitalien kon- fisziren könnte. Die Besorgnis vor der Einführung des neuen sächsischen Wahlrechts im Reiche endlich und vor einem neuen preußischen Vereinsgesetze bewog die Ge¬ nosse», sich sehr ernstlich mit der Frage zu beschäftigen, wie weit man einzelne Fraktionen der verdammten „einen reaktionären Masse" begnadigen und sich mit ihnen bei den Wahlen zum Reichstag und zum preußischen Landtage vertragen dürfe, und unberücksichtigt verhallte die Klage der prinzipientreuer unter den Ge¬ nossen, man rutsche immer tiefer in den bürgerlichen Sumpf hinein. Die Dinge sind eben stärker als die Prinzipien, und die Dinge gestalten sich anders, als Karl Marx vor fünfzig Jahren beim Anblick der englischen Zustände vermuten durfte. Vou dem großen Kladderadatsch, deu Bebel für dieses selbe Jahr 1897 vorausgesagt hat, wo er sich so bescheiden eine durch Ausnahmegesetze nicht mehr gestörte Ruhe sür seine alten Tage wünscht, ist England heute viel weiter entfernt als vor fünfzig und noch vor vierzig Jahren, und bei uns in Deutschland hat er überhaupt noch nicht gedroht. Von der großartigen Vorbereitung des Znkunftsstantcs bleibt vorläufig nichts übrig als die politische Organisation eines bedeutenden Teiles der Lohnarbeiter, die diesen nützen kann, wenn sich die Führung klug in die Zeiten schickt und Dummheiten, wie die bisher begangnen, in Zukunft meidet. Dazu gehört zu allererst, daß sie sich ohne Vorbehalt ans den Boden der thatsächlich und gesetzlich bestehenden bürgerlichen Ordnung stellt, und daß sie ihre Stärke richtig abschätzt. Die Lohnarbeiter, die nichts als Lohnarbeiter sind (es giebt auch viele ländliche Besitzer und Besitzerssöhue, die zeitweise um Lohn arbeiten, ohne je ganz von der Lohnarbeit abhängig zu werden), sind den bürgerlichen Par¬ teien gegenüber die schwächern sowohl der Zahl als auch den geistigen und den materiellen Machtmitteln nach. Eine in jeder Hinsicht schwächere Partei kann aber nichts erreichen, wenn sie mit dem Kopfe durch die Wand will; es bleibt den deutscheu Arbeitern nichts übrig als den Weg zu beschreiten, auf dem ihre eng¬ lischen Brüder ansehnliche Erfolge gehabt haben. Sie müssen sich mit den bürger¬ lichen Parteien in ein leidliches Einvernehmen zu setzen suchen und müssen, die Konjunkturen ausnutzend, sich bald mit dieser, bald mit jeuer verbünden, die ihnen am meisten verspricht. Sobald sie etwas bieten, d. h. über Mandate zu Gunsten der einen oder der andern Partei verfügen können, sind sie auch in der Lage, ihre Wahlverbüudeten zur Erfüllung der übernommnen Verpflichtungen zwingen zu können. Und sie müssen zu einer auswärtigen Politik drängen, die den Wohlstand der Nation und dadurch auch die Lage der Lohnarbeiter zu heben verspricht, und müssen, wenn die Regierung eine solche Politik einschlägt, sie darin unterstützen. Deutsche Sozialisten, die in England leben und die dortige Entwicklung mit Verstand beobachten, komme» denn auch allmählich zur richtigen Einsicht. Wir haben schon bei einer frühern Gelegenheit erwähnt, daß einer von ihnen, Eduard Bernstein, in der „Neuen Zeit" daran arbeitet, den Doktrinarismus der Marxisten zu zerstören. Auch in Ur. 2 des eben begonnenen neuen Jahrgangs finden wir wieder einen recht verständigen Artikel von ihm. Er wendet sich darin gegen die Schrulle, daß die jungen Leute aus dem Arbeiterstande bis zum fünfzehnten, sechzehnten oder gar, wie einzelne Narren wollen, bis zum zwanzigsten Jahre an die Schulbank gefesselt werde» sollen, und daß es während dieser ganzen langen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_226231/102>, abgerufen am 26.06.2024.