Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr.Erfahrung und Wissenschaft in der Bankunst getroffen; es kam zu einem Kampfe, der mit der Niederlage Frankreichs Mit dem letzten Satz übersieht Vandal auffälligerweise die Erwerbung des G. Lgelhaaf Erfahrung und Wissenschaft in der Baukunst L. Siber von (in er die Leistungen unsrer Zeit auf dem Gebiete der Baukunst mit Erfahrung und Wissenschaft in der Bankunst getroffen; es kam zu einem Kampfe, der mit der Niederlage Frankreichs Mit dem letzten Satz übersieht Vandal auffälligerweise die Erwerbung des G. Lgelhaaf Erfahrung und Wissenschaft in der Baukunst L. Siber von (in er die Leistungen unsrer Zeit auf dem Gebiete der Baukunst mit <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0579" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/225507"/> <fw type="header" place="top"> Erfahrung und Wissenschaft in der Bankunst</fw><lb/> <p xml:id="ID_1811" prev="#ID_1810"> getroffen; es kam zu einem Kampfe, der mit der Niederlage Frankreichs<lb/> endigte, aber England groß machte und Preußen wieder aufrichtete: zwei<lb/> furchtbare Gegner Rußlands waren erstanden; für die letzten Ziele seiner<lb/> Politik aber hatte Rußland durch den Krieg nichts gewonnen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1812"> Mit dem letzten Satz übersieht Vandal auffälligerweise die Erwerbung des<lb/> größten Teils von Preußisch-Polen, die Rußland 1815 machte, und die gewiß<lb/> zu seinen letzten Zielen gehört, die nicht bloß am goldnen Horn liegen. Aber<lb/> völlig beipflichten muß man Vandal, wenn er seinen Landsleuten mitten im<lb/> Zarenjubel zuruft: aus der Vergangenheit folgt, daß unser neues Bündnis<lb/> mit Nußland, sobald es wieder kriegerische Zwecke hätte, mit Notwendigkeit<lb/> wieder Gefahren wie 1812 in seinem Schoße bergen müßte. Ist das Bündnis<lb/> erhaltender und verteidigender Art, so ist es eine große Wohlthat für beide<lb/> Völker, weil es ihre Sicherheit und ihre Würde verbürgt; aber es fordert<lb/> auch die Vertagung überlieferten Ehrgeizes und unzerstörbarer Hoffnungen;<lb/> insofern erheischt es auch ein Opfer, das aber der Menschheit zu gute kommt,<lb/> ^'ournsinsick ä'iuäeLti-uotibles sspiZiÄuess — wir glauben uns nicht zu täuschen,<lb/> wenn wir darin kluge Worte sehen, mit denen der scharfblickende, aber vor¬<lb/> sichtige Historiker seinen Landsleuten die bittere Wahrheit schmackhaft machen<lb/> will, daß auch der Bund mit Rußland diese Hoffnungen nicht erfüllen kann,<lb/> wenn er nicht schließlich neues und größeres Elend erzeugen soll. Dann aber<lb/> bedeutet gMU'llsrlisnt, so viel als renoiuziation: Vertagung ist gleich Verzicht.</p><lb/> <note type="byline"> G. Lgelhaaf</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Erfahrung und Wissenschaft in der Baukunst<lb/><note type="byline"> L. Siber</note> von (in </head><lb/> <p xml:id="ID_1813" next="#ID_1814"> er die Leistungen unsrer Zeit auf dem Gebiete der Baukunst mit<lb/> den großartigen Schöpfungen des Altertums vergleicht und dabei<lb/> darauf achtet, wie gegenwärtig jeder Fortschritt der Wissenschaft<lb/> sofort für die Technik nutzbar gemacht wird, sollte der nicht die<lb/> Frage aufwerfen, wie die Bauten des Altertums bei dem da¬<lb/> maligen Stande der Wissenschaft möglich waren? Sind doch schon lange zuvor,<lb/> ehe Archimedes anfing, die Gesetze der Mechanik zu ergründen, die Pyra¬<lb/> miden, die Mauern und der Turm von Babylon, die größten Tempel des<lb/> Altertums errichtet worden, und was erst spät, ja erst in den letzten Jahr^(WA</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0579]
Erfahrung und Wissenschaft in der Bankunst
getroffen; es kam zu einem Kampfe, der mit der Niederlage Frankreichs
endigte, aber England groß machte und Preußen wieder aufrichtete: zwei
furchtbare Gegner Rußlands waren erstanden; für die letzten Ziele seiner
Politik aber hatte Rußland durch den Krieg nichts gewonnen.
Mit dem letzten Satz übersieht Vandal auffälligerweise die Erwerbung des
größten Teils von Preußisch-Polen, die Rußland 1815 machte, und die gewiß
zu seinen letzten Zielen gehört, die nicht bloß am goldnen Horn liegen. Aber
völlig beipflichten muß man Vandal, wenn er seinen Landsleuten mitten im
Zarenjubel zuruft: aus der Vergangenheit folgt, daß unser neues Bündnis
mit Nußland, sobald es wieder kriegerische Zwecke hätte, mit Notwendigkeit
wieder Gefahren wie 1812 in seinem Schoße bergen müßte. Ist das Bündnis
erhaltender und verteidigender Art, so ist es eine große Wohlthat für beide
Völker, weil es ihre Sicherheit und ihre Würde verbürgt; aber es fordert
auch die Vertagung überlieferten Ehrgeizes und unzerstörbarer Hoffnungen;
insofern erheischt es auch ein Opfer, das aber der Menschheit zu gute kommt,
^'ournsinsick ä'iuäeLti-uotibles sspiZiÄuess — wir glauben uns nicht zu täuschen,
wenn wir darin kluge Worte sehen, mit denen der scharfblickende, aber vor¬
sichtige Historiker seinen Landsleuten die bittere Wahrheit schmackhaft machen
will, daß auch der Bund mit Rußland diese Hoffnungen nicht erfüllen kann,
wenn er nicht schließlich neues und größeres Elend erzeugen soll. Dann aber
bedeutet gMU'llsrlisnt, so viel als renoiuziation: Vertagung ist gleich Verzicht.
G. Lgelhaaf
Erfahrung und Wissenschaft in der Baukunst
L. Siber von (in
er die Leistungen unsrer Zeit auf dem Gebiete der Baukunst mit
den großartigen Schöpfungen des Altertums vergleicht und dabei
darauf achtet, wie gegenwärtig jeder Fortschritt der Wissenschaft
sofort für die Technik nutzbar gemacht wird, sollte der nicht die
Frage aufwerfen, wie die Bauten des Altertums bei dem da¬
maligen Stande der Wissenschaft möglich waren? Sind doch schon lange zuvor,
ehe Archimedes anfing, die Gesetze der Mechanik zu ergründen, die Pyra¬
miden, die Mauern und der Turm von Babylon, die größten Tempel des
Altertums errichtet worden, und was erst spät, ja erst in den letzten Jahr^(WA
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