Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Viertes Vierteljahr.Gretna-Gree" ">entsverhältnisse treten konnte. Thatsächlich stand sie in einem solchen für sie sehr Wenn man annehmen will, daß die Voraussetzungen, die das Neichsgesetz Frau de Peyronny lebte von ihrem Manne getrennt. Sie wollte eine andre ^ , liegen die Thatsachen, wenn nicht etwa noch ein andrer unerklärlicher Der ^ r Fragen enthält die Berichtigung keine weitere Antwort als: Gretna-Gree» »>entsverhältnisse treten konnte. Thatsächlich stand sie in einem solchen für sie sehr Wenn man annehmen will, daß die Voraussetzungen, die das Neichsgesetz Frau de Peyronny lebte von ihrem Manne getrennt. Sie wollte eine andre ^ , liegen die Thatsachen, wenn nicht etwa noch ein andrer unerklärlicher Der ^ r Fragen enthält die Berichtigung keine weitere Antwort als: <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0535" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/224119"/> <fw type="header" place="top"> Gretna-Gree»</fw><lb/> <p xml:id="ID_1616" prev="#ID_1615"> »>entsverhältnisse treten konnte. Thatsächlich stand sie in einem solchen für sie sehr<lb/> einträglichen Verhältnis zum Figaro und zu andern Blättern. Aber über die Frage,<lb/> die hier allein interessirt, ob sie sich ohne Einwilligung ihres Mannes in einem<lb/> fremden Staate naturalisireu lassen durste, enthält das Zeugnis nach den in der<lb/> Berichtigung über seinen Inhalt gemachten Angaben nichts. Soviel zur Rechtsfrage.</p><lb/> <p xml:id="ID_1617"> Wenn man annehmen will, daß die Voraussetzungen, die das Neichsgesetz<lb/> Erlangt, für die Naturalisation der Frau de Peyronuy vorhanden gewesen seien, so be¬<lb/> stand damit keine Verpflichtung für die Großherzoglichen Behörden, Frau de Peyronny<lb/> Weimarischen Staatsverband aufzunehmen. Hierfür mußten ganz besondre<lb/> gründe vorliegen, da eine Ehefrau naturalisirt werden wollte, während ihr Mann<lb/> Franzose bleiben sollte. Worin diese bestanden haben, darüber giebt uns die Be¬<lb/> richtigung keine Auskunft.</p><lb/> <p xml:id="ID_1618"> Frau de Peyronny lebte von ihrem Manne getrennt. Sie wollte eine andre<lb/> he eingehen und erwirkte zunächst eine söxarMon av oorxL, Dann wandte sie<lb/> > u), um zu erfahren, welche Schritte sie weiter zu thun habe, an eine iiZonoo<lb/> Moi'llati<ZllaIo; diese riet ihr, sich in Altenburg naturalisireu zu lassen. Auf diesen<lb/> begab sie sich nach — Apolda. nach den Gerichtsverhandlungen in dem Glauben,<lb/> diese Stadt in Altenburg liege. Hier erlangte sie die Aufnahme in den<lb/> ^einiarisclM Staatsverband und ließ sich bald darauf in London mit dem Baron<lb/> ob°> fe> es, daß inzwischen eine gerichtliche Ehescheidung erfolgt war<lb/> er nicht. Nach der Verheiratung kehrte sie nicht nach Avolda zurück, sondern<lb/> » S anscheinend mit ihrem Manne nach Frankreich. Das alles spielte sich in sehr<lb/> ""zer Z^t «b.</p><lb/> <p xml:id="ID_1619"> ^ , liegen die Thatsachen, wenn nicht etwa noch ein andrer unerklärlicher<lb/> zwelf'is " Pariser Gerichtsverhandlungen vorgekommen ist. Kann es darnach<lb/> ralisi ^l) Frau de Peyronny in Avolda nur zu dem Zwecke natu-<lb/> m k " wollte, um von ihrem Manne los oder zu einem andern Manne<lb/> den k!""'r"' ^ Gesetze ihres Staates in einer Weise zu umgehen, die von<lb/> es . /"^in dieses Staates uicht als zulässig anerkannt werden konnte? Wie ist<lb/> innen ^ den Großherzoglichen Behörden entgangen ist? Die Ver-<lb/> als ^' ^ Peyronny einen solchen Zweck verfolgte, lag um so näher,<lb/> kniiutt"^ Äcihre vorher der Fall Bibesco-Bauffremont vorgekommen war, der be-<lb/> Antr Aufsehen machte. Welche Gründe konnten die Bewilligung des<lb/> alni,-^» ^ de Peyronny auf Aufnahme in den Weimarischen Staatsverband<lb/> tund^'l " erscheinen lassen? Hatte man sich nicht nach ihrem frühern Leben er¬<lb/> zend obgleich sie noch jung war, auf ihre gläu-<lb/> stilli-s ^^""g und ihre großen Einkünfte in Paris verzichten und in Avolda ein<lb/> law > ^""liebes Leben führen wollte? Was betrieb sie sonst in Apolda? Wie<lb/> Verba > ° dortiger Aufenthalt gedauert, als sie sich in den Weimarischen Staats¬<lb/> schein' ""^"'en ließ, und wie lange blieb sie nachher noch da? Welche Be-<lb/> ^M'a,en sind ihr von den Behörden ausgestellt wordeu, namentlich für ihre<lb/> oerverheiratnng und bei ihrem Wegzuge von Apolda?</p><lb/> <p xml:id="ID_1620"> Der ^ r Fragen enthält die Berichtigung keine weitere Antwort als:<lb/> «egen^ f der Akten („der einschlagenden Verhandlungen") spricht durchaus da-<lb/> Staat'?, ? Aufnahme der Frau de Peyronny in den Großherzoglich Sächsischen<lb/> lent, ^ die Staatsbehörde zu dem Zwecke, die Scheidung der Ehe-<lb/> ^alm ^"""^ herbeizuführen, bewirkt worden sei. Welcher Grund für die<lb/> 'rcuijntwn ist denn in den Akten angegeben?</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0535]
Gretna-Gree»
»>entsverhältnisse treten konnte. Thatsächlich stand sie in einem solchen für sie sehr
einträglichen Verhältnis zum Figaro und zu andern Blättern. Aber über die Frage,
die hier allein interessirt, ob sie sich ohne Einwilligung ihres Mannes in einem
fremden Staate naturalisireu lassen durste, enthält das Zeugnis nach den in der
Berichtigung über seinen Inhalt gemachten Angaben nichts. Soviel zur Rechtsfrage.
Wenn man annehmen will, daß die Voraussetzungen, die das Neichsgesetz
Erlangt, für die Naturalisation der Frau de Peyronuy vorhanden gewesen seien, so be¬
stand damit keine Verpflichtung für die Großherzoglichen Behörden, Frau de Peyronny
Weimarischen Staatsverband aufzunehmen. Hierfür mußten ganz besondre
gründe vorliegen, da eine Ehefrau naturalisirt werden wollte, während ihr Mann
Franzose bleiben sollte. Worin diese bestanden haben, darüber giebt uns die Be¬
richtigung keine Auskunft.
Frau de Peyronny lebte von ihrem Manne getrennt. Sie wollte eine andre
he eingehen und erwirkte zunächst eine söxarMon av oorxL, Dann wandte sie
> u), um zu erfahren, welche Schritte sie weiter zu thun habe, an eine iiZonoo
Moi'llati<ZllaIo; diese riet ihr, sich in Altenburg naturalisireu zu lassen. Auf diesen
begab sie sich nach — Apolda. nach den Gerichtsverhandlungen in dem Glauben,
diese Stadt in Altenburg liege. Hier erlangte sie die Aufnahme in den
^einiarisclM Staatsverband und ließ sich bald darauf in London mit dem Baron
ob°> fe> es, daß inzwischen eine gerichtliche Ehescheidung erfolgt war
er nicht. Nach der Verheiratung kehrte sie nicht nach Avolda zurück, sondern
» S anscheinend mit ihrem Manne nach Frankreich. Das alles spielte sich in sehr
""zer Z^t «b.
^ , liegen die Thatsachen, wenn nicht etwa noch ein andrer unerklärlicher
zwelf'is " Pariser Gerichtsverhandlungen vorgekommen ist. Kann es darnach
ralisi ^l) Frau de Peyronny in Avolda nur zu dem Zwecke natu-
m k " wollte, um von ihrem Manne los oder zu einem andern Manne
den k!""'r"' ^ Gesetze ihres Staates in einer Weise zu umgehen, die von
es . /"^in dieses Staates uicht als zulässig anerkannt werden konnte? Wie ist
innen ^ den Großherzoglichen Behörden entgangen ist? Die Ver-
als ^' ^ Peyronny einen solchen Zweck verfolgte, lag um so näher,
kniiutt"^ Äcihre vorher der Fall Bibesco-Bauffremont vorgekommen war, der be-
Antr Aufsehen machte. Welche Gründe konnten die Bewilligung des
alni,-^» ^ de Peyronny auf Aufnahme in den Weimarischen Staatsverband
tund^'l " erscheinen lassen? Hatte man sich nicht nach ihrem frühern Leben er¬
zend obgleich sie noch jung war, auf ihre gläu-
stilli-s ^^""g und ihre großen Einkünfte in Paris verzichten und in Avolda ein
law > ^""liebes Leben führen wollte? Was betrieb sie sonst in Apolda? Wie
Verba > ° dortiger Aufenthalt gedauert, als sie sich in den Weimarischen Staats¬
schein' ""^"'en ließ, und wie lange blieb sie nachher noch da? Welche Be-
^M'a,en sind ihr von den Behörden ausgestellt wordeu, namentlich für ihre
oerverheiratnng und bei ihrem Wegzuge von Apolda?
Der ^ r Fragen enthält die Berichtigung keine weitere Antwort als:
«egen^ f der Akten („der einschlagenden Verhandlungen") spricht durchaus da-
Staat'?, ? Aufnahme der Frau de Peyronny in den Großherzoglich Sächsischen
lent, ^ die Staatsbehörde zu dem Zwecke, die Scheidung der Ehe-
^alm ^"""^ herbeizuführen, bewirkt worden sei. Welcher Grund für die
'rcuijntwn ist denn in den Akten angegeben?
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