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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Viertes Vierteljahr.

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zurück, das er malte und liebte, aber natürlich nicht heiratete, -weil er laut fest¬
stehender Überlieferung nun einmal nicht verheiratet war. Da mußte die Dichtung
Halt machen. Das Einzelne davon ist nun sehr bunt und manches plumper er¬
funden als andres. Feststehen dürfte nicht viel mehr als das. Freunde Raffaels
hatten zwei Frauen mit guter Mitgift für ihn bereit, und außerdem wollte ihm der
Kardinal Bibbiena seine Nichte geben. Aber Raffacl wollte nicht und blieb ledig.
"Fornarina" aber nennt man ein weibliches Bildnis, dessen Typus in mehreren
Exemplaren vorkommt und ein weder schönes noch junges Frauenzimmer aus dem
Volke mit einem turbanartigen Kopftuch und in so geringer Bekleidung des Ober¬
körpers zeigt, daß man bei dem Bilde an einen Modellakt denkt. Da das beste
Exemplar aus dem Palast Barbarini, wenn auch sehr schlecht erhalte", immerhin
originelle Eigenschaften hat und ans dem Goldreif am Oberarm dieser Frau Raffaels
Name angebracht ist, so gilt die ans diesem Bilde dargestellte für Raffaels For¬
narina, was bis auf das Gewerbe der Bäckerei richtig sein kaun. Ist es nun
wohlgethan, auf eine solche von Anfang bis zu Ende erfundne Geschichte ein Drama
zu bauen? Ja gewiß, wenn uns der Dichter mit seiner Erfindung etwas giebt,
was uns das wirklich Geschehene ersetzt,, was uns ebenso lieb ist, was auf uns
den Eindruck macht, wie Geschichte. Also hören wir.

Raffael geht in Villa Borghese spazieren und unterhält sich mit Giulio
Rvniano, wie ein Archäologcnjüngling mit dem andern, über die Griechen -- "bei
denen war kein Überschuß des Geistes über die Form, die bildeten aus dem Bollen
so glorreich unbekümmert, wie die Allmutter Natur" -- und trifft da das Bäcker¬
mädchen Biee (Abkürzung ans Beatrice) mit ihrer Mutter und andern Frauen,
deren Tochter ihre Gespielinnen sind. Der Dialog dieser Leute ist gewöhnlich,
was in Prosa leicht kommt, wenn man nach dem Volkstümlichen sucht. "Nun,
nun, Better, mit der Zeit pflückt man Rosen, und Rom ist nicht an einem Tage
gebaut, und mit den Jahren kommt der Verstand usw." faucht die Bäckersfrau das
einemal, und gleich darauf hat sie ein viertes Sprichwort im Munde: "Ja ja, die
Rosen fallen ab, die Dornen bleiben." Dazwischen gehts auf gut münchuerisch:
"Mir dentes noch," und Giulio Romano flucht wie die heutigen Malerjünglinge,
wenn sie ihr erstes Italienisch ausgeben: eospvtto! Die Leute reden sich an mit
Sor und Svra, Mndamigclla, Mariueeia und was der Redeblüteu mehr sind.
Kurz, das "Milieu" ist gesucht, aber nicht originell, die ganze Unterhaltung ohne
Witz und ohne Stimmung. Die erwachsenen Mädchen tanzen Ringclreihe und
sagen inhaltlose Verse her. So geht die Handlung weiter.

Raffael gewinnt die Biee trotz des Widerstands der Mutter zum Modell,
malt sie und lebt mit ihr vier Wochen in einer Villa. Dort besucht ihn der
Kardinal mit seiner Tochter, einem richtigen Blaustrumpf, der ein halbes Wörter¬
buch von Kunstphrasen austrank. Unbegreiflicherweise verlobt sich Raffael mit
diesem reizlosen Wesen. Biee läuft davon, wird aber nach vier Tagen von ihm
wiedergeholt. Die Mutter verflucht sie. Inzwischen bereitet Raffael im Palast
des Kardinals seine Hochzeit mit dessen Nichte vor, wozu Giulio Romano lebende
Bilder stellt. Da erscheint Biee und reicht ihm unmittelbar vor der Trauung
einen Gifttrank (die Zeit der Handlung ist 1520, Raffaels Todesjahr!). Er fällt
nieder; allgemeine Verwirrung. Aber der Tanz ist noch nicht zu Ende. Biee
wird ins Gefängnis geworfen, dann aber freigesprochen. Sie handelte in dem
Glauben, ihm einen Liebestrank zu reichen; die Mutter, die das Gift gemischt
hatte, hat sich inzwischen erhängt. Der Künstler ist aber dem Tode nahe. Trotz¬
dem erzwingen der Kardinal und seiue Nichte die Trauung. Diese soll wiederum


Kennst du das Land?

zurück, das er malte und liebte, aber natürlich nicht heiratete, -weil er laut fest¬
stehender Überlieferung nun einmal nicht verheiratet war. Da mußte die Dichtung
Halt machen. Das Einzelne davon ist nun sehr bunt und manches plumper er¬
funden als andres. Feststehen dürfte nicht viel mehr als das. Freunde Raffaels
hatten zwei Frauen mit guter Mitgift für ihn bereit, und außerdem wollte ihm der
Kardinal Bibbiena seine Nichte geben. Aber Raffacl wollte nicht und blieb ledig.
„Fornarina" aber nennt man ein weibliches Bildnis, dessen Typus in mehreren
Exemplaren vorkommt und ein weder schönes noch junges Frauenzimmer aus dem
Volke mit einem turbanartigen Kopftuch und in so geringer Bekleidung des Ober¬
körpers zeigt, daß man bei dem Bilde an einen Modellakt denkt. Da das beste
Exemplar aus dem Palast Barbarini, wenn auch sehr schlecht erhalte», immerhin
originelle Eigenschaften hat und ans dem Goldreif am Oberarm dieser Frau Raffaels
Name angebracht ist, so gilt die ans diesem Bilde dargestellte für Raffaels For¬
narina, was bis auf das Gewerbe der Bäckerei richtig sein kaun. Ist es nun
wohlgethan, auf eine solche von Anfang bis zu Ende erfundne Geschichte ein Drama
zu bauen? Ja gewiß, wenn uns der Dichter mit seiner Erfindung etwas giebt,
was uns das wirklich Geschehene ersetzt,, was uns ebenso lieb ist, was auf uns
den Eindruck macht, wie Geschichte. Also hören wir.

Raffael geht in Villa Borghese spazieren und unterhält sich mit Giulio
Rvniano, wie ein Archäologcnjüngling mit dem andern, über die Griechen — „bei
denen war kein Überschuß des Geistes über die Form, die bildeten aus dem Bollen
so glorreich unbekümmert, wie die Allmutter Natur" — und trifft da das Bäcker¬
mädchen Biee (Abkürzung ans Beatrice) mit ihrer Mutter und andern Frauen,
deren Tochter ihre Gespielinnen sind. Der Dialog dieser Leute ist gewöhnlich,
was in Prosa leicht kommt, wenn man nach dem Volkstümlichen sucht. „Nun,
nun, Better, mit der Zeit pflückt man Rosen, und Rom ist nicht an einem Tage
gebaut, und mit den Jahren kommt der Verstand usw." faucht die Bäckersfrau das
einemal, und gleich darauf hat sie ein viertes Sprichwort im Munde: „Ja ja, die
Rosen fallen ab, die Dornen bleiben." Dazwischen gehts auf gut münchuerisch:
„Mir dentes noch," und Giulio Romano flucht wie die heutigen Malerjünglinge,
wenn sie ihr erstes Italienisch ausgeben: eospvtto! Die Leute reden sich an mit
Sor und Svra, Mndamigclla, Mariueeia und was der Redeblüteu mehr sind.
Kurz, das „Milieu" ist gesucht, aber nicht originell, die ganze Unterhaltung ohne
Witz und ohne Stimmung. Die erwachsenen Mädchen tanzen Ringclreihe und
sagen inhaltlose Verse her. So geht die Handlung weiter.

Raffael gewinnt die Biee trotz des Widerstands der Mutter zum Modell,
malt sie und lebt mit ihr vier Wochen in einer Villa. Dort besucht ihn der
Kardinal mit seiner Tochter, einem richtigen Blaustrumpf, der ein halbes Wörter¬
buch von Kunstphrasen austrank. Unbegreiflicherweise verlobt sich Raffael mit
diesem reizlosen Wesen. Biee läuft davon, wird aber nach vier Tagen von ihm
wiedergeholt. Die Mutter verflucht sie. Inzwischen bereitet Raffael im Palast
des Kardinals seine Hochzeit mit dessen Nichte vor, wozu Giulio Romano lebende
Bilder stellt. Da erscheint Biee und reicht ihm unmittelbar vor der Trauung
einen Gifttrank (die Zeit der Handlung ist 1520, Raffaels Todesjahr!). Er fällt
nieder; allgemeine Verwirrung. Aber der Tanz ist noch nicht zu Ende. Biee
wird ins Gefängnis geworfen, dann aber freigesprochen. Sie handelte in dem
Glauben, ihm einen Liebestrank zu reichen; die Mutter, die das Gift gemischt
hatte, hat sich inzwischen erhängt. Der Künstler ist aber dem Tode nahe. Trotz¬
dem erzwingen der Kardinal und seiue Nichte die Trauung. Diese soll wiederum


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[0342] Kennst du das Land? zurück, das er malte und liebte, aber natürlich nicht heiratete, -weil er laut fest¬ stehender Überlieferung nun einmal nicht verheiratet war. Da mußte die Dichtung Halt machen. Das Einzelne davon ist nun sehr bunt und manches plumper er¬ funden als andres. Feststehen dürfte nicht viel mehr als das. Freunde Raffaels hatten zwei Frauen mit guter Mitgift für ihn bereit, und außerdem wollte ihm der Kardinal Bibbiena seine Nichte geben. Aber Raffacl wollte nicht und blieb ledig. „Fornarina" aber nennt man ein weibliches Bildnis, dessen Typus in mehreren Exemplaren vorkommt und ein weder schönes noch junges Frauenzimmer aus dem Volke mit einem turbanartigen Kopftuch und in so geringer Bekleidung des Ober¬ körpers zeigt, daß man bei dem Bilde an einen Modellakt denkt. Da das beste Exemplar aus dem Palast Barbarini, wenn auch sehr schlecht erhalte», immerhin originelle Eigenschaften hat und ans dem Goldreif am Oberarm dieser Frau Raffaels Name angebracht ist, so gilt die ans diesem Bilde dargestellte für Raffaels For¬ narina, was bis auf das Gewerbe der Bäckerei richtig sein kaun. Ist es nun wohlgethan, auf eine solche von Anfang bis zu Ende erfundne Geschichte ein Drama zu bauen? Ja gewiß, wenn uns der Dichter mit seiner Erfindung etwas giebt, was uns das wirklich Geschehene ersetzt,, was uns ebenso lieb ist, was auf uns den Eindruck macht, wie Geschichte. Also hören wir. Raffael geht in Villa Borghese spazieren und unterhält sich mit Giulio Rvniano, wie ein Archäologcnjüngling mit dem andern, über die Griechen — „bei denen war kein Überschuß des Geistes über die Form, die bildeten aus dem Bollen so glorreich unbekümmert, wie die Allmutter Natur" — und trifft da das Bäcker¬ mädchen Biee (Abkürzung ans Beatrice) mit ihrer Mutter und andern Frauen, deren Tochter ihre Gespielinnen sind. Der Dialog dieser Leute ist gewöhnlich, was in Prosa leicht kommt, wenn man nach dem Volkstümlichen sucht. „Nun, nun, Better, mit der Zeit pflückt man Rosen, und Rom ist nicht an einem Tage gebaut, und mit den Jahren kommt der Verstand usw." faucht die Bäckersfrau das einemal, und gleich darauf hat sie ein viertes Sprichwort im Munde: „Ja ja, die Rosen fallen ab, die Dornen bleiben." Dazwischen gehts auf gut münchuerisch: „Mir dentes noch," und Giulio Romano flucht wie die heutigen Malerjünglinge, wenn sie ihr erstes Italienisch ausgeben: eospvtto! Die Leute reden sich an mit Sor und Svra, Mndamigclla, Mariueeia und was der Redeblüteu mehr sind. Kurz, das „Milieu" ist gesucht, aber nicht originell, die ganze Unterhaltung ohne Witz und ohne Stimmung. Die erwachsenen Mädchen tanzen Ringclreihe und sagen inhaltlose Verse her. So geht die Handlung weiter. Raffael gewinnt die Biee trotz des Widerstands der Mutter zum Modell, malt sie und lebt mit ihr vier Wochen in einer Villa. Dort besucht ihn der Kardinal mit seiner Tochter, einem richtigen Blaustrumpf, der ein halbes Wörter¬ buch von Kunstphrasen austrank. Unbegreiflicherweise verlobt sich Raffael mit diesem reizlosen Wesen. Biee läuft davon, wird aber nach vier Tagen von ihm wiedergeholt. Die Mutter verflucht sie. Inzwischen bereitet Raffael im Palast des Kardinals seine Hochzeit mit dessen Nichte vor, wozu Giulio Romano lebende Bilder stellt. Da erscheint Biee und reicht ihm unmittelbar vor der Trauung einen Gifttrank (die Zeit der Handlung ist 1520, Raffaels Todesjahr!). Er fällt nieder; allgemeine Verwirrung. Aber der Tanz ist noch nicht zu Ende. Biee wird ins Gefängnis geworfen, dann aber freigesprochen. Sie handelte in dem Glauben, ihm einen Liebestrank zu reichen; die Mutter, die das Gift gemischt hatte, hat sich inzwischen erhängt. Der Künstler ist aber dem Tode nahe. Trotz¬ dem erzwingen der Kardinal und seiue Nichte die Trauung. Diese soll wiederum

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_223583/342>, abgerufen am 06.01.2025.