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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

stamme im Anschluß ein sinnliche Eindrücke allmählich dauernd dem unendlichen
wirren Lautvorrat entringen. Mit diesem ersten Werden hat es die Wortbildungs¬
lehre in dem uns geläufigen Sinne nicht zu thun, sondern mit Ableitungen und
Zusammensetzungen. Wilmanns ist nun gleich unübertrefflich in der besonnenen
gemeinverständlichen Darstellung des Wesens dieser beiden Erscheinungen, wie in
dem treuen Fleiße, mit dem er die unendliche Fülle der Einzelfälle bewältigt und
klar angeordnet hat. Man kann sagen, daß in diesem Bande seiner Grammatik
das gesamte Wachsen des deutschen Sprachschatzes in anschaulichen Gruppen an dem
Auge des Lesers vorüberzieht: wir sehen, wie die Ableitungen und Verbindungen
entstehen, fruchtbar werden, weite Kreise ziehen, bestimmte neue etymologische und
auch syntaktische Aufgaben übernehmen, wie andre ans bescheidne Kreise beschränkt
bleiben und im Laufe der Jahrhunderte absterben, wie die wortbildenden Teile,
Suffixe und Präfixe, in den Mundarten andre Wege einschlagen als in der Schrift¬
sprache, welche Gruppen noch heute produktiv sind, welche sich endgiltig abgeschlossen
haben, und was des lehrreichen und merkwürdigen mehr ist.

Die meisten Typen unsrer Wortbildung reichen in ältere Zeiten zurück; das
Paulsche Wörterbuch stellt sich daher als willkommne Ergänzung neben den Band
von Wilmanns, da es namentlich die neuhochdeutsche Sprache behandelt. Es ist
also auch etwas ganz andres als das bekannte treffliche Buch von Kluge. Es ver¬
zeichnet von vornherein nur die Wörter, bei denen vom Standpunkt der neuhoch-
deutschen Sprachgeschichte aus etwas zu bemerken ist. Dabei kommt namentlich
die bisher überall (Hildebrcmds Arbeiten im Grimmschen Wörterbuch ausgenommen)
vernachlässigte neuere Bedeutungsgeschichte der Wörter endlich einmal zu ihrem
Rechte und, was vielfach Hand in Hand damit geht, die Aufklärung darüber, wie
eme große Anzahl von Verden zu verschiednen Konstruktionen gekommen ist; nament¬
lich die sorgfältige Behandlung solcher Aschenbrödel wie unsrer Präpositionen und
Verbalpräfixe hat zu einer Menge schöner Ergebnisse geführt. Goethes oft eigen¬
tümliche Wortwahl (man vergl. brcmliren), seine bisweilen beinahe absurden, aber
fast immer lehrreichen Bildungen sind hervorragend berücksichtigt worden, auch
Wielands veraltete Ausdrücke und Jean Pauls übersubjektive Augenblickssprache
haben zu mancher feinen Beobachtung Anlaß gegeben. Und welchen Einblick in die
letzten Jahrhunderte unsrer Sprachgeschichte gewähren die zahlreichen Bemerkungen,
die der Unterscheidung unsrer Ausdrucksweise von der biblischen Luthers dienen!
Endlich ist Paul landschaftlichen Verschiedenheiten im Wortgebrauch, die so oft die
Aufmerksamkeit gebildeter Laien erregen, mit Vorliebe nachgegangen: auf diesem
Gebiete bringt er namentlich zur Erklärung der norddeutschen Umgangs- und Vulgär-
sprache manches neue.

Wir gehen auf ein paar Einzelheiten ein, mehr um Beispiele von Pauls
anregender Art zu geben, als um einige Kleinigkeiten dabei nachzutragen. Sein
Artikel über aufführen heißt: "Die Grundbedeutung "in die Höhe führen" ist
"och am deutlichsten in "einen Bau, eine Mauer aufführen" n. dergl. Mit Ab-
blassung des Sinnes von "auf" bezeichnet es ein feierliches Vorführen, vergl. "im
Trmmph aufführen" Herder, "als Herold dich bei ihm aufzuführen" Schiller, "die
gliche aufführen", "einen aufführen" ----- "in ein Amt einführen" schweizerisch,
"bei jemand aufführen" wie jetzt "einführen" Wieland u. a.; "auf der Bühne auf¬
führen" ----- "auftreten lassen." "Eumeniden. die Äschylus zu allererst im Schlnngen-
haare aufführte" Lessing, daher stammt dann das allgemein übliche "ein Schau-
IPiel. eine Oper aufführen." Allgemein ist ferner "aufführen" ----- "innerhalb einer
gewissen Reihenfolge nennen" (mündlich oder schriftlich). Reflexiv "sich aufführen"


Maßgebliches und Unmaßgebliches

stamme im Anschluß ein sinnliche Eindrücke allmählich dauernd dem unendlichen
wirren Lautvorrat entringen. Mit diesem ersten Werden hat es die Wortbildungs¬
lehre in dem uns geläufigen Sinne nicht zu thun, sondern mit Ableitungen und
Zusammensetzungen. Wilmanns ist nun gleich unübertrefflich in der besonnenen
gemeinverständlichen Darstellung des Wesens dieser beiden Erscheinungen, wie in
dem treuen Fleiße, mit dem er die unendliche Fülle der Einzelfälle bewältigt und
klar angeordnet hat. Man kann sagen, daß in diesem Bande seiner Grammatik
das gesamte Wachsen des deutschen Sprachschatzes in anschaulichen Gruppen an dem
Auge des Lesers vorüberzieht: wir sehen, wie die Ableitungen und Verbindungen
entstehen, fruchtbar werden, weite Kreise ziehen, bestimmte neue etymologische und
auch syntaktische Aufgaben übernehmen, wie andre ans bescheidne Kreise beschränkt
bleiben und im Laufe der Jahrhunderte absterben, wie die wortbildenden Teile,
Suffixe und Präfixe, in den Mundarten andre Wege einschlagen als in der Schrift¬
sprache, welche Gruppen noch heute produktiv sind, welche sich endgiltig abgeschlossen
haben, und was des lehrreichen und merkwürdigen mehr ist.

Die meisten Typen unsrer Wortbildung reichen in ältere Zeiten zurück; das
Paulsche Wörterbuch stellt sich daher als willkommne Ergänzung neben den Band
von Wilmanns, da es namentlich die neuhochdeutsche Sprache behandelt. Es ist
also auch etwas ganz andres als das bekannte treffliche Buch von Kluge. Es ver¬
zeichnet von vornherein nur die Wörter, bei denen vom Standpunkt der neuhoch-
deutschen Sprachgeschichte aus etwas zu bemerken ist. Dabei kommt namentlich
die bisher überall (Hildebrcmds Arbeiten im Grimmschen Wörterbuch ausgenommen)
vernachlässigte neuere Bedeutungsgeschichte der Wörter endlich einmal zu ihrem
Rechte und, was vielfach Hand in Hand damit geht, die Aufklärung darüber, wie
eme große Anzahl von Verden zu verschiednen Konstruktionen gekommen ist; nament¬
lich die sorgfältige Behandlung solcher Aschenbrödel wie unsrer Präpositionen und
Verbalpräfixe hat zu einer Menge schöner Ergebnisse geführt. Goethes oft eigen¬
tümliche Wortwahl (man vergl. brcmliren), seine bisweilen beinahe absurden, aber
fast immer lehrreichen Bildungen sind hervorragend berücksichtigt worden, auch
Wielands veraltete Ausdrücke und Jean Pauls übersubjektive Augenblickssprache
haben zu mancher feinen Beobachtung Anlaß gegeben. Und welchen Einblick in die
letzten Jahrhunderte unsrer Sprachgeschichte gewähren die zahlreichen Bemerkungen,
die der Unterscheidung unsrer Ausdrucksweise von der biblischen Luthers dienen!
Endlich ist Paul landschaftlichen Verschiedenheiten im Wortgebrauch, die so oft die
Aufmerksamkeit gebildeter Laien erregen, mit Vorliebe nachgegangen: auf diesem
Gebiete bringt er namentlich zur Erklärung der norddeutschen Umgangs- und Vulgär-
sprache manches neue.

Wir gehen auf ein paar Einzelheiten ein, mehr um Beispiele von Pauls
anregender Art zu geben, als um einige Kleinigkeiten dabei nachzutragen. Sein
Artikel über aufführen heißt: „Die Grundbedeutung »in die Höhe führen« ist
"och am deutlichsten in »einen Bau, eine Mauer aufführen« n. dergl. Mit Ab-
blassung des Sinnes von »auf« bezeichnet es ein feierliches Vorführen, vergl. »im
Trmmph aufführen« Herder, »als Herold dich bei ihm aufzuführen« Schiller, »die
gliche aufführen«, »einen aufführen« ----- »in ein Amt einführen« schweizerisch,
»bei jemand aufführen« wie jetzt »einführen« Wieland u. a.; »auf der Bühne auf¬
führen« ----- »auftreten lassen.« »Eumeniden. die Äschylus zu allererst im Schlnngen-
haare aufführte« Lessing, daher stammt dann das allgemein übliche »ein Schau-
IPiel. eine Oper aufführen.« Allgemein ist ferner »aufführen« ----- »innerhalb einer
gewissen Reihenfolge nennen« (mündlich oder schriftlich). Reflexiv »sich aufführen«


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[0143] Maßgebliches und Unmaßgebliches stamme im Anschluß ein sinnliche Eindrücke allmählich dauernd dem unendlichen wirren Lautvorrat entringen. Mit diesem ersten Werden hat es die Wortbildungs¬ lehre in dem uns geläufigen Sinne nicht zu thun, sondern mit Ableitungen und Zusammensetzungen. Wilmanns ist nun gleich unübertrefflich in der besonnenen gemeinverständlichen Darstellung des Wesens dieser beiden Erscheinungen, wie in dem treuen Fleiße, mit dem er die unendliche Fülle der Einzelfälle bewältigt und klar angeordnet hat. Man kann sagen, daß in diesem Bande seiner Grammatik das gesamte Wachsen des deutschen Sprachschatzes in anschaulichen Gruppen an dem Auge des Lesers vorüberzieht: wir sehen, wie die Ableitungen und Verbindungen entstehen, fruchtbar werden, weite Kreise ziehen, bestimmte neue etymologische und auch syntaktische Aufgaben übernehmen, wie andre ans bescheidne Kreise beschränkt bleiben und im Laufe der Jahrhunderte absterben, wie die wortbildenden Teile, Suffixe und Präfixe, in den Mundarten andre Wege einschlagen als in der Schrift¬ sprache, welche Gruppen noch heute produktiv sind, welche sich endgiltig abgeschlossen haben, und was des lehrreichen und merkwürdigen mehr ist. Die meisten Typen unsrer Wortbildung reichen in ältere Zeiten zurück; das Paulsche Wörterbuch stellt sich daher als willkommne Ergänzung neben den Band von Wilmanns, da es namentlich die neuhochdeutsche Sprache behandelt. Es ist also auch etwas ganz andres als das bekannte treffliche Buch von Kluge. Es ver¬ zeichnet von vornherein nur die Wörter, bei denen vom Standpunkt der neuhoch- deutschen Sprachgeschichte aus etwas zu bemerken ist. Dabei kommt namentlich die bisher überall (Hildebrcmds Arbeiten im Grimmschen Wörterbuch ausgenommen) vernachlässigte neuere Bedeutungsgeschichte der Wörter endlich einmal zu ihrem Rechte und, was vielfach Hand in Hand damit geht, die Aufklärung darüber, wie eme große Anzahl von Verden zu verschiednen Konstruktionen gekommen ist; nament¬ lich die sorgfältige Behandlung solcher Aschenbrödel wie unsrer Präpositionen und Verbalpräfixe hat zu einer Menge schöner Ergebnisse geführt. Goethes oft eigen¬ tümliche Wortwahl (man vergl. brcmliren), seine bisweilen beinahe absurden, aber fast immer lehrreichen Bildungen sind hervorragend berücksichtigt worden, auch Wielands veraltete Ausdrücke und Jean Pauls übersubjektive Augenblickssprache haben zu mancher feinen Beobachtung Anlaß gegeben. Und welchen Einblick in die letzten Jahrhunderte unsrer Sprachgeschichte gewähren die zahlreichen Bemerkungen, die der Unterscheidung unsrer Ausdrucksweise von der biblischen Luthers dienen! Endlich ist Paul landschaftlichen Verschiedenheiten im Wortgebrauch, die so oft die Aufmerksamkeit gebildeter Laien erregen, mit Vorliebe nachgegangen: auf diesem Gebiete bringt er namentlich zur Erklärung der norddeutschen Umgangs- und Vulgär- sprache manches neue. Wir gehen auf ein paar Einzelheiten ein, mehr um Beispiele von Pauls anregender Art zu geben, als um einige Kleinigkeiten dabei nachzutragen. Sein Artikel über aufführen heißt: „Die Grundbedeutung »in die Höhe führen« ist "och am deutlichsten in »einen Bau, eine Mauer aufführen« n. dergl. Mit Ab- blassung des Sinnes von »auf« bezeichnet es ein feierliches Vorführen, vergl. »im Trmmph aufführen« Herder, »als Herold dich bei ihm aufzuführen« Schiller, »die gliche aufführen«, »einen aufführen« ----- »in ein Amt einführen« schweizerisch, »bei jemand aufführen« wie jetzt »einführen« Wieland u. a.; »auf der Bühne auf¬ führen« ----- »auftreten lassen.« »Eumeniden. die Äschylus zu allererst im Schlnngen- haare aufführte« Lessing, daher stammt dann das allgemein übliche »ein Schau- IPiel. eine Oper aufführen.« Allgemein ist ferner »aufführen« ----- »innerhalb einer gewissen Reihenfolge nennen« (mündlich oder schriftlich). Reflexiv »sich aufführen«

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222941/143>, abgerufen am 01.09.2024.