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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr.

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Litteratur

keine Selbständigkeit, weder Adel noch Stände, neben sich duldeten, so versäumt
Schneider nicht, eins die hohen staatsmännischen Gaben des Fürsten hinzuweisen.
Er folgt hier den "Rettungen" Friedrichs durch Pfister und Schloßberger, deu
Standpunkt des Kanzlers Rümelin findet er ebenso einseitig im Lob, wie den Treitschkes
im Tadel. Das Urteil über diesen Fürsten hat sich Wohl jetzt geklärt, und man muß
ihm in manchen Punkten Recht geben, so namentlich in seinem Streit mit den Ständen
über die altwürttembergische Verfassung. Die Stände sind hier von dem Vorwurf
der Engherzigkeit und Kurzsichtigkeit uicht freizusprechen, und wenn auch Uhlands
vaterländische Gedichte dem lautersten Gerechtigkeitsgefühl entsprangen, so steht doch
ihr Pathos in keinem Verhältnis zu der überlebten Einrichtung, die sie priesen.
Trefflich sagt W. Lang (Von und aus Schwaben, 2, 83): "Rührend ist es, wie in
einer Zeit, wo alles wankte, diese patriotischen Männer um ihr ein und alles sich
scharen: eine ehrwürdige Verfassung, die längst zur Unmöglichkeit geworden, die
zum Stillstand verurteilt war, indessen die Welt sich verwandelte; rührend, wie
sie bei den in Ricsenkämpfen sich erschöpfenden Gewalten eine Teilnahme für ihr
kleines Heiligtum voraussetze". . . . Sie trachten die entfesselten Bergströme ein-
zufangen und auf ein altertümliches Mühlrad zu lenken, das in idyllischer Selbst¬
genügsamkeit nichts weiter begehrt, als sich ewig um sich selbst zu drehen."

Daß für die Zeit Friedrichs, mit dessen Regierung teilweise die Kriege Na¬
poleons zusammenfallen, Schneider der Darstellung der Truppenbewegungen und
kriegerischen Unternehmungen einen breiten Raum gewährt, wird man begreiflich
finden; doch hat man hie und da den Eindruck, daß er des Guten hier zu viel
gethan habe, ohne die Anschaulichkeit der Schilderungen des Generals Stockmayer
zu erreichen. In manchen Zügen zeigt der württembergische König Ähnlichkeit mit
Friedrich dem Großen, z. B. in seinem durchfahrenden Gerechtigkeitssinn, der in
seiner Einseitigkeit bisweilen ungerecht wurde sowohl gegen die mildere Auffassung der
Richter, als auch gegen das historisch Gegebne. Auch in seiner Geringschätzung
der geistigen Bedeutung der Kirche gleicht er dem Preußeuköuige: beiden war die
Kirche ein Negierungsorgan und hatte nur den Beruf, Gehorsam gegen den Staat
und die Obrigkeit zu predigen. Bedenkliche Unzufriedenheit erregte des Königs
Jagdliebhaberei. Seine blutigen und zugleich prächtigen Waldfeste verschlangen
Unsummen, und die Hegung des Wildes schadete der Landwirtschaft. Was er in
dieser Beziehung sündigte, hat aber dann sein Sohn und Nachfolger Wilhelm I.
wieder gut gemacht durch seiue treue und allseitige Fürsorge für das Gedeihen des
Landmanns, sodaß er den ehrenden Beinamen eines "Bnuernlönigs" wohl verdient.
Weniger bekannt ist, daß bei dieser Fürsorge für das Praktische und unmittelbar
Notwendige manche idealen Forderungen nnter seiner Regierung zurücktreten mußten,
daß z. B. zu dem Verfall vieler mittelalterlichen Baudenkmäler niemand mehr bei¬
getragen hat als die Kameralverwalter Wilhelms I. Aber auch hier holte der
Sohn (Karl) nach, was der Vater versäumte; mau denke nur an die Wieder¬
herstellung des Juwels klösterlicher Baukunst in Vabenhauseu. Mit einem andern,
wichtigern Gegensatz zwischen Wilhelm I. und Karl wollen wir diese Besprechung
schließen: Wilhelm war bekanntlich ein Gegner einer nationalen Einigung Deutsch¬
lands auf Kosten der Selbständigkeit und Machthoheit der Kleinstaaten; er hatte
sich auch der Idee eiues preußischen Erbkaisertums am zähesten widersetzt (seine
nationaldeutschen Regungen, wie sie bei Schneider, Seite 149, zu lesen sind, sind
vorübergehend gewesen); Karl hat im Jahre 1871 unter Verzicht auf mancherlei
Svuveräuitätsrechte sei" Land als organisches Glied dem Verband eines national-
H. L. deutschen Gesamtvaterlandes eingefügt.


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keine Selbständigkeit, weder Adel noch Stände, neben sich duldeten, so versäumt
Schneider nicht, eins die hohen staatsmännischen Gaben des Fürsten hinzuweisen.
Er folgt hier den „Rettungen" Friedrichs durch Pfister und Schloßberger, deu
Standpunkt des Kanzlers Rümelin findet er ebenso einseitig im Lob, wie den Treitschkes
im Tadel. Das Urteil über diesen Fürsten hat sich Wohl jetzt geklärt, und man muß
ihm in manchen Punkten Recht geben, so namentlich in seinem Streit mit den Ständen
über die altwürttembergische Verfassung. Die Stände sind hier von dem Vorwurf
der Engherzigkeit und Kurzsichtigkeit uicht freizusprechen, und wenn auch Uhlands
vaterländische Gedichte dem lautersten Gerechtigkeitsgefühl entsprangen, so steht doch
ihr Pathos in keinem Verhältnis zu der überlebten Einrichtung, die sie priesen.
Trefflich sagt W. Lang (Von und aus Schwaben, 2, 83): „Rührend ist es, wie in
einer Zeit, wo alles wankte, diese patriotischen Männer um ihr ein und alles sich
scharen: eine ehrwürdige Verfassung, die längst zur Unmöglichkeit geworden, die
zum Stillstand verurteilt war, indessen die Welt sich verwandelte; rührend, wie
sie bei den in Ricsenkämpfen sich erschöpfenden Gewalten eine Teilnahme für ihr
kleines Heiligtum voraussetze». . . . Sie trachten die entfesselten Bergströme ein-
zufangen und auf ein altertümliches Mühlrad zu lenken, das in idyllischer Selbst¬
genügsamkeit nichts weiter begehrt, als sich ewig um sich selbst zu drehen."

Daß für die Zeit Friedrichs, mit dessen Regierung teilweise die Kriege Na¬
poleons zusammenfallen, Schneider der Darstellung der Truppenbewegungen und
kriegerischen Unternehmungen einen breiten Raum gewährt, wird man begreiflich
finden; doch hat man hie und da den Eindruck, daß er des Guten hier zu viel
gethan habe, ohne die Anschaulichkeit der Schilderungen des Generals Stockmayer
zu erreichen. In manchen Zügen zeigt der württembergische König Ähnlichkeit mit
Friedrich dem Großen, z. B. in seinem durchfahrenden Gerechtigkeitssinn, der in
seiner Einseitigkeit bisweilen ungerecht wurde sowohl gegen die mildere Auffassung der
Richter, als auch gegen das historisch Gegebne. Auch in seiner Geringschätzung
der geistigen Bedeutung der Kirche gleicht er dem Preußeuköuige: beiden war die
Kirche ein Negierungsorgan und hatte nur den Beruf, Gehorsam gegen den Staat
und die Obrigkeit zu predigen. Bedenkliche Unzufriedenheit erregte des Königs
Jagdliebhaberei. Seine blutigen und zugleich prächtigen Waldfeste verschlangen
Unsummen, und die Hegung des Wildes schadete der Landwirtschaft. Was er in
dieser Beziehung sündigte, hat aber dann sein Sohn und Nachfolger Wilhelm I.
wieder gut gemacht durch seiue treue und allseitige Fürsorge für das Gedeihen des
Landmanns, sodaß er den ehrenden Beinamen eines „Bnuernlönigs" wohl verdient.
Weniger bekannt ist, daß bei dieser Fürsorge für das Praktische und unmittelbar
Notwendige manche idealen Forderungen nnter seiner Regierung zurücktreten mußten,
daß z. B. zu dem Verfall vieler mittelalterlichen Baudenkmäler niemand mehr bei¬
getragen hat als die Kameralverwalter Wilhelms I. Aber auch hier holte der
Sohn (Karl) nach, was der Vater versäumte; mau denke nur an die Wieder¬
herstellung des Juwels klösterlicher Baukunst in Vabenhauseu. Mit einem andern,
wichtigern Gegensatz zwischen Wilhelm I. und Karl wollen wir diese Besprechung
schließen: Wilhelm war bekanntlich ein Gegner einer nationalen Einigung Deutsch¬
lands auf Kosten der Selbständigkeit und Machthoheit der Kleinstaaten; er hatte
sich auch der Idee eiues preußischen Erbkaisertums am zähesten widersetzt (seine
nationaldeutschen Regungen, wie sie bei Schneider, Seite 149, zu lesen sind, sind
vorübergehend gewesen); Karl hat im Jahre 1871 unter Verzicht auf mancherlei
Svuveräuitätsrechte sei» Land als organisches Glied dem Verband eines national-
H. L. deutschen Gesamtvaterlandes eingefügt.


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[0438] Litteratur keine Selbständigkeit, weder Adel noch Stände, neben sich duldeten, so versäumt Schneider nicht, eins die hohen staatsmännischen Gaben des Fürsten hinzuweisen. Er folgt hier den „Rettungen" Friedrichs durch Pfister und Schloßberger, deu Standpunkt des Kanzlers Rümelin findet er ebenso einseitig im Lob, wie den Treitschkes im Tadel. Das Urteil über diesen Fürsten hat sich Wohl jetzt geklärt, und man muß ihm in manchen Punkten Recht geben, so namentlich in seinem Streit mit den Ständen über die altwürttembergische Verfassung. Die Stände sind hier von dem Vorwurf der Engherzigkeit und Kurzsichtigkeit uicht freizusprechen, und wenn auch Uhlands vaterländische Gedichte dem lautersten Gerechtigkeitsgefühl entsprangen, so steht doch ihr Pathos in keinem Verhältnis zu der überlebten Einrichtung, die sie priesen. Trefflich sagt W. Lang (Von und aus Schwaben, 2, 83): „Rührend ist es, wie in einer Zeit, wo alles wankte, diese patriotischen Männer um ihr ein und alles sich scharen: eine ehrwürdige Verfassung, die längst zur Unmöglichkeit geworden, die zum Stillstand verurteilt war, indessen die Welt sich verwandelte; rührend, wie sie bei den in Ricsenkämpfen sich erschöpfenden Gewalten eine Teilnahme für ihr kleines Heiligtum voraussetze». . . . Sie trachten die entfesselten Bergströme ein- zufangen und auf ein altertümliches Mühlrad zu lenken, das in idyllischer Selbst¬ genügsamkeit nichts weiter begehrt, als sich ewig um sich selbst zu drehen." Daß für die Zeit Friedrichs, mit dessen Regierung teilweise die Kriege Na¬ poleons zusammenfallen, Schneider der Darstellung der Truppenbewegungen und kriegerischen Unternehmungen einen breiten Raum gewährt, wird man begreiflich finden; doch hat man hie und da den Eindruck, daß er des Guten hier zu viel gethan habe, ohne die Anschaulichkeit der Schilderungen des Generals Stockmayer zu erreichen. In manchen Zügen zeigt der württembergische König Ähnlichkeit mit Friedrich dem Großen, z. B. in seinem durchfahrenden Gerechtigkeitssinn, der in seiner Einseitigkeit bisweilen ungerecht wurde sowohl gegen die mildere Auffassung der Richter, als auch gegen das historisch Gegebne. Auch in seiner Geringschätzung der geistigen Bedeutung der Kirche gleicht er dem Preußeuköuige: beiden war die Kirche ein Negierungsorgan und hatte nur den Beruf, Gehorsam gegen den Staat und die Obrigkeit zu predigen. Bedenkliche Unzufriedenheit erregte des Königs Jagdliebhaberei. Seine blutigen und zugleich prächtigen Waldfeste verschlangen Unsummen, und die Hegung des Wildes schadete der Landwirtschaft. Was er in dieser Beziehung sündigte, hat aber dann sein Sohn und Nachfolger Wilhelm I. wieder gut gemacht durch seiue treue und allseitige Fürsorge für das Gedeihen des Landmanns, sodaß er den ehrenden Beinamen eines „Bnuernlönigs" wohl verdient. Weniger bekannt ist, daß bei dieser Fürsorge für das Praktische und unmittelbar Notwendige manche idealen Forderungen nnter seiner Regierung zurücktreten mußten, daß z. B. zu dem Verfall vieler mittelalterlichen Baudenkmäler niemand mehr bei¬ getragen hat als die Kameralverwalter Wilhelms I. Aber auch hier holte der Sohn (Karl) nach, was der Vater versäumte; mau denke nur an die Wieder¬ herstellung des Juwels klösterlicher Baukunst in Vabenhauseu. Mit einem andern, wichtigern Gegensatz zwischen Wilhelm I. und Karl wollen wir diese Besprechung schließen: Wilhelm war bekanntlich ein Gegner einer nationalen Einigung Deutsch¬ lands auf Kosten der Selbständigkeit und Machthoheit der Kleinstaaten; er hatte sich auch der Idee eiues preußischen Erbkaisertums am zähesten widersetzt (seine nationaldeutschen Regungen, wie sie bei Schneider, Seite 149, zu lesen sind, sind vorübergehend gewesen); Karl hat im Jahre 1871 unter Verzicht auf mancherlei Svuveräuitätsrechte sei» Land als organisches Glied dem Verband eines national- H. L. deutschen Gesamtvaterlandes eingefügt.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222303/438>, abgerufen am 24.08.2024.