Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Litteratur

schlägt), eilf in äußern Umständen, in Boden, Klima, Geschichte. Selbst die so¬
genannten Naturvölker sind nicht sowohl kulturlose als kulturarme Völker, und ent¬
schieden irrig ist die Anschauung, als ob sie stets den Urzustand der Menschheit
typisch darstellten und somit Schlüsse auf diesen, auf die früheste Vergangenheit
irgend eiues beliebigen Kulturvolkes zuließen. Denn wir wissen gar nicht sicher,
ob dieser Zustand nicht etwa das Ergebnis des Zurücksinkens von einer höhern
auf eine tiefere Kulturstufe, also der Lebensschicksale des Volkes ist (mau denke nur
an die Schicksale der amerikanischen Kulturvölker oder an die furchtbare Verwüstung
der islamitischen Kultur in Vorderasien durch die Mongolen). Die Geschichte eines
Volkes beginnt für Ratzel nicht von dem Augenblick an, wo schriftliche Aufzeich¬
nungen vorliegen, weil dieser Umstand etwas ganz zufälliges sein kann und nicht
einmal als eine besonders wichtige Lebensäußerung erscheint, sondern von den ersten
Spuren des Daseins an. Von diesen Sätzen ans kommt Ratzel zu einer wahrhaft
weitherzigen, milden, im tiefsten Gründe christlichen Auffassung seines Gegenstandes.
ZWn't buMimi ii mo nlienum xuto hätte er als Motto vor sein Werk setzen können.

Nach der zusammenfassenden Besprechung der einzelnen Kulturgebiete (Sprache,
Religion, Wissenschaft und Kunst, Erfinden und Entdecken, Ackerbau und Viehzucht,
Kleidung und Schmuck, Wohnstätten, Familie und Gesellschaft, der Staat) geht er
zur Schilderung der einzelnen "Völkerkreise" (nicht Nassen) über. Er unterscheidet
deren vier, die mit den sogenannten Rassen keineswegs zusammenfallen, sondern
ebenso gut durch geographische Bedingungen wie durch die Abstammung zusammen¬
gehören. Der erste ist der pazifisch-amerikanische Völkerkreis (Ozeanier, Australier,
Malayen und Madagassen, Amerikaner, Arktiker der alten Welt), der rings um
den Großen und den Indischen Ozean sitzt, sodaß Amerika als der "ethnographische
Orient," der "Ostraud der alten Welt" erscheint; den zweiten bilden die hellen
Stämme Süd- und Jnnerafrikas (Buschmänner, Hottentoten, Zwergvölker), den
dritten die Negervölker (Süd- und Ostafrikaner, Jnnerafrikaner, Westafrikaner), den
vierten die Kulturvölker der alten Welt (afrikanische Kulturvölker, asiatische Kultur¬
völker, Westasiaten und Europäer). Überall werden zunächst Boden und Klima und ihre
natürlichen Gaben erörtert, dann der körperliche und geistige Typus der Völker, endlich
ihr Kulturzustand und ihre geschichtliche Entwicklung, namentlich ihrer Kultur, sodaß
der Leser in der That ein vollständiges Bild jedes Volkes erhält. Daß dabei die
Westasiatcn und Europäer am kürzesten behandelt werden, liegt in der Natur der
Sache; um so eingehender ist die Darstellung der altnmerikanischen Völker, der
Ostasiaten, der Inder. Da der Verfasser Zitate verschmäht, so kann man die er¬
staunliche Arbeit in der Sammlung eines riesigen und unendlich verzettelten Stoffes
mehr erschließen als sehen.

Eine ganz notwendige Ergänzung, uicht uur einen Schmuck des Werkes bilden
die zahlreichen, vorzüglich in Holzschnitt oder Buntdruck ausgeführten Illustrationen,
628 im ersten, S41 im zweiten Bande, zu denen die völkerkundlichen Museen in
Berlin, München, Dresden, Wien, Leiden und Amsterdam ihre Schätze reichlich
beigesteuert haben.

Natzels "Völkerkunde" kaun einer guten Aufnahme um so sicherer sein, als
sie deu Bedürfnissen unsrer Zeit unmittelbar entgegenkommt. Denn alle großen
Völker Europas streben jetzt darnach, Anteil an der Herrschaft der Welt, also über
fremde Erdteile und Nassen zu gewinnen, und keines darf heutzutage darauf aus¬
gehen, dieser Herrschaft zuliebe jene Rassen einfach zu vernichten oder zu knechten,
wie es früher geschehe" ist, vielmehr muß das Ziel sein, die in ihnen vorhandnen
Anlagen zu höherer Kultur rascher und vollständiger zu entwickeln, als sie eS aus


Litteratur

schlägt), eilf in äußern Umständen, in Boden, Klima, Geschichte. Selbst die so¬
genannten Naturvölker sind nicht sowohl kulturlose als kulturarme Völker, und ent¬
schieden irrig ist die Anschauung, als ob sie stets den Urzustand der Menschheit
typisch darstellten und somit Schlüsse auf diesen, auf die früheste Vergangenheit
irgend eiues beliebigen Kulturvolkes zuließen. Denn wir wissen gar nicht sicher,
ob dieser Zustand nicht etwa das Ergebnis des Zurücksinkens von einer höhern
auf eine tiefere Kulturstufe, also der Lebensschicksale des Volkes ist (mau denke nur
an die Schicksale der amerikanischen Kulturvölker oder an die furchtbare Verwüstung
der islamitischen Kultur in Vorderasien durch die Mongolen). Die Geschichte eines
Volkes beginnt für Ratzel nicht von dem Augenblick an, wo schriftliche Aufzeich¬
nungen vorliegen, weil dieser Umstand etwas ganz zufälliges sein kann und nicht
einmal als eine besonders wichtige Lebensäußerung erscheint, sondern von den ersten
Spuren des Daseins an. Von diesen Sätzen ans kommt Ratzel zu einer wahrhaft
weitherzigen, milden, im tiefsten Gründe christlichen Auffassung seines Gegenstandes.
ZWn't buMimi ii mo nlienum xuto hätte er als Motto vor sein Werk setzen können.

Nach der zusammenfassenden Besprechung der einzelnen Kulturgebiete (Sprache,
Religion, Wissenschaft und Kunst, Erfinden und Entdecken, Ackerbau und Viehzucht,
Kleidung und Schmuck, Wohnstätten, Familie und Gesellschaft, der Staat) geht er
zur Schilderung der einzelnen „Völkerkreise" (nicht Nassen) über. Er unterscheidet
deren vier, die mit den sogenannten Rassen keineswegs zusammenfallen, sondern
ebenso gut durch geographische Bedingungen wie durch die Abstammung zusammen¬
gehören. Der erste ist der pazifisch-amerikanische Völkerkreis (Ozeanier, Australier,
Malayen und Madagassen, Amerikaner, Arktiker der alten Welt), der rings um
den Großen und den Indischen Ozean sitzt, sodaß Amerika als der „ethnographische
Orient," der „Ostraud der alten Welt" erscheint; den zweiten bilden die hellen
Stämme Süd- und Jnnerafrikas (Buschmänner, Hottentoten, Zwergvölker), den
dritten die Negervölker (Süd- und Ostafrikaner, Jnnerafrikaner, Westafrikaner), den
vierten die Kulturvölker der alten Welt (afrikanische Kulturvölker, asiatische Kultur¬
völker, Westasiaten und Europäer). Überall werden zunächst Boden und Klima und ihre
natürlichen Gaben erörtert, dann der körperliche und geistige Typus der Völker, endlich
ihr Kulturzustand und ihre geschichtliche Entwicklung, namentlich ihrer Kultur, sodaß
der Leser in der That ein vollständiges Bild jedes Volkes erhält. Daß dabei die
Westasiatcn und Europäer am kürzesten behandelt werden, liegt in der Natur der
Sache; um so eingehender ist die Darstellung der altnmerikanischen Völker, der
Ostasiaten, der Inder. Da der Verfasser Zitate verschmäht, so kann man die er¬
staunliche Arbeit in der Sammlung eines riesigen und unendlich verzettelten Stoffes
mehr erschließen als sehen.

Eine ganz notwendige Ergänzung, uicht uur einen Schmuck des Werkes bilden
die zahlreichen, vorzüglich in Holzschnitt oder Buntdruck ausgeführten Illustrationen,
628 im ersten, S41 im zweiten Bande, zu denen die völkerkundlichen Museen in
Berlin, München, Dresden, Wien, Leiden und Amsterdam ihre Schätze reichlich
beigesteuert haben.

Natzels „Völkerkunde" kaun einer guten Aufnahme um so sicherer sein, als
sie deu Bedürfnissen unsrer Zeit unmittelbar entgegenkommt. Denn alle großen
Völker Europas streben jetzt darnach, Anteil an der Herrschaft der Welt, also über
fremde Erdteile und Nassen zu gewinnen, und keines darf heutzutage darauf aus¬
gehen, dieser Herrschaft zuliebe jene Rassen einfach zu vernichten oder zu knechten,
wie es früher geschehe» ist, vielmehr muß das Ziel sein, die in ihnen vorhandnen
Anlagen zu höherer Kultur rascher und vollständiger zu entwickeln, als sie eS aus


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0100" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/222404"/>
            <fw type="header" place="top"> Litteratur</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_301" prev="#ID_300"> schlägt), eilf in äußern Umständen, in Boden, Klima, Geschichte. Selbst die so¬<lb/>
genannten Naturvölker sind nicht sowohl kulturlose als kulturarme Völker, und ent¬<lb/>
schieden irrig ist die Anschauung, als ob sie stets den Urzustand der Menschheit<lb/>
typisch darstellten und somit Schlüsse auf diesen, auf die früheste Vergangenheit<lb/>
irgend eiues beliebigen Kulturvolkes zuließen. Denn wir wissen gar nicht sicher,<lb/>
ob dieser Zustand nicht etwa das Ergebnis des Zurücksinkens von einer höhern<lb/>
auf eine tiefere Kulturstufe, also der Lebensschicksale des Volkes ist (mau denke nur<lb/>
an die Schicksale der amerikanischen Kulturvölker oder an die furchtbare Verwüstung<lb/>
der islamitischen Kultur in Vorderasien durch die Mongolen). Die Geschichte eines<lb/>
Volkes beginnt für Ratzel nicht von dem Augenblick an, wo schriftliche Aufzeich¬<lb/>
nungen vorliegen, weil dieser Umstand etwas ganz zufälliges sein kann und nicht<lb/>
einmal als eine besonders wichtige Lebensäußerung erscheint, sondern von den ersten<lb/>
Spuren des Daseins an. Von diesen Sätzen ans kommt Ratzel zu einer wahrhaft<lb/>
weitherzigen, milden, im tiefsten Gründe christlichen Auffassung seines Gegenstandes.<lb/>
ZWn't buMimi ii mo nlienum xuto hätte er als Motto vor sein Werk setzen können.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_302"> Nach der zusammenfassenden Besprechung der einzelnen Kulturgebiete (Sprache,<lb/>
Religion, Wissenschaft und Kunst, Erfinden und Entdecken, Ackerbau und Viehzucht,<lb/>
Kleidung und Schmuck, Wohnstätten, Familie und Gesellschaft, der Staat) geht er<lb/>
zur Schilderung der einzelnen &#x201E;Völkerkreise" (nicht Nassen) über. Er unterscheidet<lb/>
deren vier, die mit den sogenannten Rassen keineswegs zusammenfallen, sondern<lb/>
ebenso gut durch geographische Bedingungen wie durch die Abstammung zusammen¬<lb/>
gehören. Der erste ist der pazifisch-amerikanische Völkerkreis (Ozeanier, Australier,<lb/>
Malayen und Madagassen, Amerikaner, Arktiker der alten Welt), der rings um<lb/>
den Großen und den Indischen Ozean sitzt, sodaß Amerika als der &#x201E;ethnographische<lb/>
Orient," der &#x201E;Ostraud der alten Welt" erscheint; den zweiten bilden die hellen<lb/>
Stämme Süd- und Jnnerafrikas (Buschmänner, Hottentoten, Zwergvölker), den<lb/>
dritten die Negervölker (Süd- und Ostafrikaner, Jnnerafrikaner, Westafrikaner), den<lb/>
vierten die Kulturvölker der alten Welt (afrikanische Kulturvölker, asiatische Kultur¬<lb/>
völker, Westasiaten und Europäer). Überall werden zunächst Boden und Klima und ihre<lb/>
natürlichen Gaben erörtert, dann der körperliche und geistige Typus der Völker, endlich<lb/>
ihr Kulturzustand und ihre geschichtliche Entwicklung, namentlich ihrer Kultur, sodaß<lb/>
der Leser in der That ein vollständiges Bild jedes Volkes erhält. Daß dabei die<lb/>
Westasiatcn und Europäer am kürzesten behandelt werden, liegt in der Natur der<lb/>
Sache; um so eingehender ist die Darstellung der altnmerikanischen Völker, der<lb/>
Ostasiaten, der Inder. Da der Verfasser Zitate verschmäht, so kann man die er¬<lb/>
staunliche Arbeit in der Sammlung eines riesigen und unendlich verzettelten Stoffes<lb/>
mehr erschließen als sehen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_303"> Eine ganz notwendige Ergänzung, uicht uur einen Schmuck des Werkes bilden<lb/>
die zahlreichen, vorzüglich in Holzschnitt oder Buntdruck ausgeführten Illustrationen,<lb/>
628 im ersten, S41 im zweiten Bande, zu denen die völkerkundlichen Museen in<lb/>
Berlin, München, Dresden, Wien, Leiden und Amsterdam ihre Schätze reichlich<lb/>
beigesteuert haben.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_304" next="#ID_305"> Natzels &#x201E;Völkerkunde" kaun einer guten Aufnahme um so sicherer sein, als<lb/>
sie deu Bedürfnissen unsrer Zeit unmittelbar entgegenkommt. Denn alle großen<lb/>
Völker Europas streben jetzt darnach, Anteil an der Herrschaft der Welt, also über<lb/>
fremde Erdteile und Nassen zu gewinnen, und keines darf heutzutage darauf aus¬<lb/>
gehen, dieser Herrschaft zuliebe jene Rassen einfach zu vernichten oder zu knechten,<lb/>
wie es früher geschehe» ist, vielmehr muß das Ziel sein, die in ihnen vorhandnen<lb/>
Anlagen zu höherer Kultur rascher und vollständiger zu entwickeln, als sie eS aus</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0100] Litteratur schlägt), eilf in äußern Umständen, in Boden, Klima, Geschichte. Selbst die so¬ genannten Naturvölker sind nicht sowohl kulturlose als kulturarme Völker, und ent¬ schieden irrig ist die Anschauung, als ob sie stets den Urzustand der Menschheit typisch darstellten und somit Schlüsse auf diesen, auf die früheste Vergangenheit irgend eiues beliebigen Kulturvolkes zuließen. Denn wir wissen gar nicht sicher, ob dieser Zustand nicht etwa das Ergebnis des Zurücksinkens von einer höhern auf eine tiefere Kulturstufe, also der Lebensschicksale des Volkes ist (mau denke nur an die Schicksale der amerikanischen Kulturvölker oder an die furchtbare Verwüstung der islamitischen Kultur in Vorderasien durch die Mongolen). Die Geschichte eines Volkes beginnt für Ratzel nicht von dem Augenblick an, wo schriftliche Aufzeich¬ nungen vorliegen, weil dieser Umstand etwas ganz zufälliges sein kann und nicht einmal als eine besonders wichtige Lebensäußerung erscheint, sondern von den ersten Spuren des Daseins an. Von diesen Sätzen ans kommt Ratzel zu einer wahrhaft weitherzigen, milden, im tiefsten Gründe christlichen Auffassung seines Gegenstandes. ZWn't buMimi ii mo nlienum xuto hätte er als Motto vor sein Werk setzen können. Nach der zusammenfassenden Besprechung der einzelnen Kulturgebiete (Sprache, Religion, Wissenschaft und Kunst, Erfinden und Entdecken, Ackerbau und Viehzucht, Kleidung und Schmuck, Wohnstätten, Familie und Gesellschaft, der Staat) geht er zur Schilderung der einzelnen „Völkerkreise" (nicht Nassen) über. Er unterscheidet deren vier, die mit den sogenannten Rassen keineswegs zusammenfallen, sondern ebenso gut durch geographische Bedingungen wie durch die Abstammung zusammen¬ gehören. Der erste ist der pazifisch-amerikanische Völkerkreis (Ozeanier, Australier, Malayen und Madagassen, Amerikaner, Arktiker der alten Welt), der rings um den Großen und den Indischen Ozean sitzt, sodaß Amerika als der „ethnographische Orient," der „Ostraud der alten Welt" erscheint; den zweiten bilden die hellen Stämme Süd- und Jnnerafrikas (Buschmänner, Hottentoten, Zwergvölker), den dritten die Negervölker (Süd- und Ostafrikaner, Jnnerafrikaner, Westafrikaner), den vierten die Kulturvölker der alten Welt (afrikanische Kulturvölker, asiatische Kultur¬ völker, Westasiaten und Europäer). Überall werden zunächst Boden und Klima und ihre natürlichen Gaben erörtert, dann der körperliche und geistige Typus der Völker, endlich ihr Kulturzustand und ihre geschichtliche Entwicklung, namentlich ihrer Kultur, sodaß der Leser in der That ein vollständiges Bild jedes Volkes erhält. Daß dabei die Westasiatcn und Europäer am kürzesten behandelt werden, liegt in der Natur der Sache; um so eingehender ist die Darstellung der altnmerikanischen Völker, der Ostasiaten, der Inder. Da der Verfasser Zitate verschmäht, so kann man die er¬ staunliche Arbeit in der Sammlung eines riesigen und unendlich verzettelten Stoffes mehr erschließen als sehen. Eine ganz notwendige Ergänzung, uicht uur einen Schmuck des Werkes bilden die zahlreichen, vorzüglich in Holzschnitt oder Buntdruck ausgeführten Illustrationen, 628 im ersten, S41 im zweiten Bande, zu denen die völkerkundlichen Museen in Berlin, München, Dresden, Wien, Leiden und Amsterdam ihre Schätze reichlich beigesteuert haben. Natzels „Völkerkunde" kaun einer guten Aufnahme um so sicherer sein, als sie deu Bedürfnissen unsrer Zeit unmittelbar entgegenkommt. Denn alle großen Völker Europas streben jetzt darnach, Anteil an der Herrschaft der Welt, also über fremde Erdteile und Nassen zu gewinnen, und keines darf heutzutage darauf aus¬ gehen, dieser Herrschaft zuliebe jene Rassen einfach zu vernichten oder zu knechten, wie es früher geschehe» ist, vielmehr muß das Ziel sein, die in ihnen vorhandnen Anlagen zu höherer Kultur rascher und vollständiger zu entwickeln, als sie eS aus

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222303
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222303/100
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222303/100>, abgerufen am 03.07.2024.