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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

um deren Arbeitskraft ohnehin schon Weitgehende Anforderungen gestellt werden,
so weit sie sich nicht freiwillig beim erboten, die außerordentliche Mehrbelastung
nicht aufnötigen zu dürfen glaubte. Wohl aber entschlossen sich einige Bezirke (den
Amtshauptmannschaften entsprechend), unter andern Leipzig, Döbeln und Grimma,
die Sache auf eigne Hand ins Werk zu setzen. Der Erfolg übertraf alle Erwar¬
tungen. So konnte der Bezirk Leipzig im ersten Jahre seines Bestehens 591 alten
Soldaten Arbeit nachweisen, und im Bezirk Grimma gingen allein im ersten Monat
11V Gesuche um Arbeitsvermittlung ein, denen ein Angebot von 143 Stellen der
verschiedensten Berufsarten gegenüberstand, ein Beweis, welches Vertrauen der Ein¬
richtung von den Arbeitgebern entgegengebracht wird. Das Bekanntwerden dieser
Ergebnisse hatte zur Folge, daß sich uicht nur weitere sächsische Bezirke, z. B. Dresden
und Rochlitz, und einzelne Vereine entschlossen, die Arbeitsvermittlung bei sich ein¬
zuführen, sondern daß anch aus andern Teilen Deutschlands Anfragen eingingen
mit der Bitte um nähere Mitteilungen über die sächsischen Einrichtungen. Auch die
Tagespresse, z. B. die Kölnische Zeitung, trat für die aus Sachsen kommende An¬
regung warm ein und empfahl das dort gegebne Beispiel für ganz Deutschland.

So regt man sich denn jetzt allenthalben im Reiche. In mehreren Bezirken
des deutschen Kriegerbundes, in der Rheinprovinz und in Schlesien, sind die Vor-
bereitungen im Gange, ja, wie wir hören, beabsichtigt der ganze deutsche Kriegcr-
bnnd, der stärkste aller deutschen Verbände (9400 Vereine mit 776 000 Mit¬
gliedern), noch in diesem Sommer dem Beispiele seiner sächsischen Kameraden zu
folgen. Der Verband der badischen Militärvereine hat schon vor längerer Zeit in
.Karlsruhe eine Arbeitsvermittlungsstelle errichtet, ebenso der Breisgnuer Militär-
verbaud in Freiburg. Das Unternehmen ist also auf dem besten Wege, die Aus¬
dehnung zu gewinnen, die im Interesse der Sache wünschenswert ist. Sind erst
überall im deutschen Reiche derartige Vermittlungsstellen vorhanden, die sich als¬
dann zum Zwecke gegenseitigen Austausches vou Angebot und Nachfrage, etwa durch
ein besondres Organ, in beständiger Verbindung uuter einander erhalte", dann wird
der unentgeltliche Arbeitsnachweis der Militärvereine unter den sozialpolitischen
Einrichtungen eine hervorragende Stellung einnehmen.


Vom bürgerlichen Gesetzbuch.

Ein Nichtjurist, der vom Entwurf eiues
bürgerlichen Gesetzbuches mir Bruchstücke keimt und sich zu einem Urteil darüber
nicht berufen fühlt, erlaubt sich doch die Bemerkung, daß der darin wenigstens
stellenweise verwendete Juristenstil ein wirkliches Unglück sei. Die Werkstatt,
Meister Konrads Wochenblatt (ein sehr verbreitetes gut geschriebncs Organ der
liberaleren Richtung des Handwerkerstandes, das größtenteils technischen Inhalts
ist und von den Politischen Vorgängen, soweit sie das Handwerk nicht berühren,
nur eine kurze Übersicht giebt) erklärt sich in Ur. 1l sehr entschieden gegen die
Behauptung der Juristen, daß der Anspruch, ein bürgerliches Gesetzbuch müsse ge¬
meinverständlich sein, absurd sei. Der Meister Konrad entgegnet: "Da hört doch
alles auf! Ein Gesetz ist doch dazu da, daß man sich darnach richte; es verbietet
entweder etwas oder erlaubt etwas oder setzt ein Verhältnis zwischen dem und
jenem fest. Wie soll einer nun wissen, was erlaubt und was recht ist und was
uicht, wenn die Sätze so verdreht sind, daß es einer beim besten Willen nicht
versteht? Ja selbst, daß ein Gesetz nur schwer verständlich ist, ist schon ein Schade
und ein schweres Unrecht; denn was Recht ist, soll dem Volke so eingehen, daß
es mit ihm verwächst und eins wird mit seinem Denken und Fühlen." In Ur. 17
beschwert sich der Meister Konrad darüber, daß die Redakteure der großen Zei-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

um deren Arbeitskraft ohnehin schon Weitgehende Anforderungen gestellt werden,
so weit sie sich nicht freiwillig beim erboten, die außerordentliche Mehrbelastung
nicht aufnötigen zu dürfen glaubte. Wohl aber entschlossen sich einige Bezirke (den
Amtshauptmannschaften entsprechend), unter andern Leipzig, Döbeln und Grimma,
die Sache auf eigne Hand ins Werk zu setzen. Der Erfolg übertraf alle Erwar¬
tungen. So konnte der Bezirk Leipzig im ersten Jahre seines Bestehens 591 alten
Soldaten Arbeit nachweisen, und im Bezirk Grimma gingen allein im ersten Monat
11V Gesuche um Arbeitsvermittlung ein, denen ein Angebot von 143 Stellen der
verschiedensten Berufsarten gegenüberstand, ein Beweis, welches Vertrauen der Ein¬
richtung von den Arbeitgebern entgegengebracht wird. Das Bekanntwerden dieser
Ergebnisse hatte zur Folge, daß sich uicht nur weitere sächsische Bezirke, z. B. Dresden
und Rochlitz, und einzelne Vereine entschlossen, die Arbeitsvermittlung bei sich ein¬
zuführen, sondern daß anch aus andern Teilen Deutschlands Anfragen eingingen
mit der Bitte um nähere Mitteilungen über die sächsischen Einrichtungen. Auch die
Tagespresse, z. B. die Kölnische Zeitung, trat für die aus Sachsen kommende An¬
regung warm ein und empfahl das dort gegebne Beispiel für ganz Deutschland.

So regt man sich denn jetzt allenthalben im Reiche. In mehreren Bezirken
des deutschen Kriegerbundes, in der Rheinprovinz und in Schlesien, sind die Vor-
bereitungen im Gange, ja, wie wir hören, beabsichtigt der ganze deutsche Kriegcr-
bnnd, der stärkste aller deutschen Verbände (9400 Vereine mit 776 000 Mit¬
gliedern), noch in diesem Sommer dem Beispiele seiner sächsischen Kameraden zu
folgen. Der Verband der badischen Militärvereine hat schon vor längerer Zeit in
.Karlsruhe eine Arbeitsvermittlungsstelle errichtet, ebenso der Breisgnuer Militär-
verbaud in Freiburg. Das Unternehmen ist also auf dem besten Wege, die Aus¬
dehnung zu gewinnen, die im Interesse der Sache wünschenswert ist. Sind erst
überall im deutschen Reiche derartige Vermittlungsstellen vorhanden, die sich als¬
dann zum Zwecke gegenseitigen Austausches vou Angebot und Nachfrage, etwa durch
ein besondres Organ, in beständiger Verbindung uuter einander erhalte», dann wird
der unentgeltliche Arbeitsnachweis der Militärvereine unter den sozialpolitischen
Einrichtungen eine hervorragende Stellung einnehmen.


Vom bürgerlichen Gesetzbuch.

Ein Nichtjurist, der vom Entwurf eiues
bürgerlichen Gesetzbuches mir Bruchstücke keimt und sich zu einem Urteil darüber
nicht berufen fühlt, erlaubt sich doch die Bemerkung, daß der darin wenigstens
stellenweise verwendete Juristenstil ein wirkliches Unglück sei. Die Werkstatt,
Meister Konrads Wochenblatt (ein sehr verbreitetes gut geschriebncs Organ der
liberaleren Richtung des Handwerkerstandes, das größtenteils technischen Inhalts
ist und von den Politischen Vorgängen, soweit sie das Handwerk nicht berühren,
nur eine kurze Übersicht giebt) erklärt sich in Ur. 1l sehr entschieden gegen die
Behauptung der Juristen, daß der Anspruch, ein bürgerliches Gesetzbuch müsse ge¬
meinverständlich sein, absurd sei. Der Meister Konrad entgegnet: „Da hört doch
alles auf! Ein Gesetz ist doch dazu da, daß man sich darnach richte; es verbietet
entweder etwas oder erlaubt etwas oder setzt ein Verhältnis zwischen dem und
jenem fest. Wie soll einer nun wissen, was erlaubt und was recht ist und was
uicht, wenn die Sätze so verdreht sind, daß es einer beim besten Willen nicht
versteht? Ja selbst, daß ein Gesetz nur schwer verständlich ist, ist schon ein Schade
und ein schweres Unrecht; denn was Recht ist, soll dem Volke so eingehen, daß
es mit ihm verwächst und eins wird mit seinem Denken und Fühlen." In Ur. 17
beschwert sich der Meister Konrad darüber, daß die Redakteure der großen Zei-


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[0406] Maßgebliches und Unmaßgebliches um deren Arbeitskraft ohnehin schon Weitgehende Anforderungen gestellt werden, so weit sie sich nicht freiwillig beim erboten, die außerordentliche Mehrbelastung nicht aufnötigen zu dürfen glaubte. Wohl aber entschlossen sich einige Bezirke (den Amtshauptmannschaften entsprechend), unter andern Leipzig, Döbeln und Grimma, die Sache auf eigne Hand ins Werk zu setzen. Der Erfolg übertraf alle Erwar¬ tungen. So konnte der Bezirk Leipzig im ersten Jahre seines Bestehens 591 alten Soldaten Arbeit nachweisen, und im Bezirk Grimma gingen allein im ersten Monat 11V Gesuche um Arbeitsvermittlung ein, denen ein Angebot von 143 Stellen der verschiedensten Berufsarten gegenüberstand, ein Beweis, welches Vertrauen der Ein¬ richtung von den Arbeitgebern entgegengebracht wird. Das Bekanntwerden dieser Ergebnisse hatte zur Folge, daß sich uicht nur weitere sächsische Bezirke, z. B. Dresden und Rochlitz, und einzelne Vereine entschlossen, die Arbeitsvermittlung bei sich ein¬ zuführen, sondern daß anch aus andern Teilen Deutschlands Anfragen eingingen mit der Bitte um nähere Mitteilungen über die sächsischen Einrichtungen. Auch die Tagespresse, z. B. die Kölnische Zeitung, trat für die aus Sachsen kommende An¬ regung warm ein und empfahl das dort gegebne Beispiel für ganz Deutschland. So regt man sich denn jetzt allenthalben im Reiche. In mehreren Bezirken des deutschen Kriegerbundes, in der Rheinprovinz und in Schlesien, sind die Vor- bereitungen im Gange, ja, wie wir hören, beabsichtigt der ganze deutsche Kriegcr- bnnd, der stärkste aller deutschen Verbände (9400 Vereine mit 776 000 Mit¬ gliedern), noch in diesem Sommer dem Beispiele seiner sächsischen Kameraden zu folgen. Der Verband der badischen Militärvereine hat schon vor längerer Zeit in .Karlsruhe eine Arbeitsvermittlungsstelle errichtet, ebenso der Breisgnuer Militär- verbaud in Freiburg. Das Unternehmen ist also auf dem besten Wege, die Aus¬ dehnung zu gewinnen, die im Interesse der Sache wünschenswert ist. Sind erst überall im deutschen Reiche derartige Vermittlungsstellen vorhanden, die sich als¬ dann zum Zwecke gegenseitigen Austausches vou Angebot und Nachfrage, etwa durch ein besondres Organ, in beständiger Verbindung uuter einander erhalte», dann wird der unentgeltliche Arbeitsnachweis der Militärvereine unter den sozialpolitischen Einrichtungen eine hervorragende Stellung einnehmen. Vom bürgerlichen Gesetzbuch. Ein Nichtjurist, der vom Entwurf eiues bürgerlichen Gesetzbuches mir Bruchstücke keimt und sich zu einem Urteil darüber nicht berufen fühlt, erlaubt sich doch die Bemerkung, daß der darin wenigstens stellenweise verwendete Juristenstil ein wirkliches Unglück sei. Die Werkstatt, Meister Konrads Wochenblatt (ein sehr verbreitetes gut geschriebncs Organ der liberaleren Richtung des Handwerkerstandes, das größtenteils technischen Inhalts ist und von den Politischen Vorgängen, soweit sie das Handwerk nicht berühren, nur eine kurze Übersicht giebt) erklärt sich in Ur. 1l sehr entschieden gegen die Behauptung der Juristen, daß der Anspruch, ein bürgerliches Gesetzbuch müsse ge¬ meinverständlich sein, absurd sei. Der Meister Konrad entgegnet: „Da hört doch alles auf! Ein Gesetz ist doch dazu da, daß man sich darnach richte; es verbietet entweder etwas oder erlaubt etwas oder setzt ein Verhältnis zwischen dem und jenem fest. Wie soll einer nun wissen, was erlaubt und was recht ist und was uicht, wenn die Sätze so verdreht sind, daß es einer beim besten Willen nicht versteht? Ja selbst, daß ein Gesetz nur schwer verständlich ist, ist schon ein Schade und ein schweres Unrecht; denn was Recht ist, soll dem Volke so eingehen, daß es mit ihm verwächst und eins wird mit seinem Denken und Fühlen." In Ur. 17 beschwert sich der Meister Konrad darüber, daß die Redakteure der großen Zei-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_221645/406>, abgerufen am 01.09.2024.