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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr.

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Musikbibliothek). Das Erfurter Bild wird mein wohl endgiltig für verloren an¬
sehen müssen. Das Berliner ist inzwischen auch von Professor His an Ort und
Stelle besichtigt worden,") Er sagt darüber: "Jedenfalls liegt ein Porträt vor,
dessen Original weder das Thomasschulbild noch das der Bibliothek Peters gewesen
sein kann. Bach sitzt in einem pelzverbrämten Hausrock, mit kurzer Perrücke und
mit roter Halsbinde an seinem Schreibtisch und hat den bekannten sechsstimmigen
Kanon in der Hund. Die Gesichtszüge sind energisch, der Ausdruck etwas fragend.
Sehr auffällig sind auch hier das Hervortreten der untern Gesichtsabschnitte über
die obern, die kräftige Nase und die tief eingesetzte Nasenwurzel." Nun ist das
Berliner Bild 1772,' also 22 Jahre nach Bachs Tode, von Lisiewski (so hieß der
Künstler, nicht Liszewski) gemalt worden. Lisiewski war aber ein bedeutender
Porträtmaler; sollte sich der herbeigelassen haben, ein älteres Porträt Bachs zu
kopiren? Und weiter: wer hatte 1772 noch ein so lebhaftes Interesse für Johann
Sebastian Bach, daß er sich ein Bildnis von ihm kopiren ließ? Damals wurden
die Söhne gefeiert, namentlich Carl Philipp Emanuel Bach. Ihn hatte die Prin¬
zessin Amalie noch kurz vor seiner Übersiedlung von Berlin nach Hamburg zu
ihrem Hofkapellmeister ernannt. Nun wird aber in Gerbers Lexikon der Tonkünstler
(2. Teil, Leipzig. 1792. Anhang S. 61) unter den Gemälden von Bildnissen be¬
rühmter Tonlehrer und Tonkünstler mit einer Bestimmtheit, die nichts zu wünschen
übrig läßt, verzeichnet: "Bach (Carl Philipp Emnuuel), in Öl gemalt von
Lisiewsky; befindet sich bei der von der Prinzessin Amalia hinterlassenen Bibliothek
im Joachimsthaler Gymnasium zu Berlin." Es wäre sehr drollig, wenn dieses
ängstlich gehütete Bild zu guterletzt den alten Bach gar nicht darstellte!

Dann blieben nur die Leipziger Bilder übrig, die beide dem bekannten Leip¬
ziger Porträtmaler jener Zeit Elias Gottlob Hausmanu zugeschrieben werden. Auf
das Bild der Thomasschule ist Professor His, nachdem es restaurirt worden ist, schlecht
zu sprechen, er sieht an der Stirn eine "sanduhrformige Einziehung" und an der Nasen¬
spitze einen "kugligen Vorsprung," und die Oberlippe erscheint ihm "wie von einem In¬
sektenstiche angeschwollen"; er möchte daher der Lithographie von Schlick (184.0)
und dem Stich vou Sichling (1850) größere Bedeutung zusprechen, als dem Ori¬
ginal in seiner jetzigen Verfassung. Nun ist aber bei der letzten Restauration weiter
nichts geschehen, als daß der schmutzige, braune Firnis heruntergenommen und
einige Stellen, wo die Farbe fehlte, u. a. eine an der Stirn und eine um der Oberlippe,
ausgebessert worden sind und dann das Bild frisch gefiruist worden ist. Vorher ist
es nur einmal 1852 restaurirt worden; nach dem Berichte des Rektors Stallbaum
hat es damals "eine Gesellschaft edler Kunstfreunde und Gönner der Schule von
neuem auffrischen und mit goldnem Rahmen einfassen lassen" (f. das Osterprogramm
der Thomnsschule von 1852). Schreibt man also der Lithographie und dem Stich
eine größere Bedeutung zu, so muß man annehmen, daß die "edeln Kunstfreunde"
vou 1852 das Original hätten vollständig übermalen lassen. Daran ist aber sicher
nicht zu denken. Denn abgesehen von den paar beschädigt gewesenen Stellen ist, wie
die zahllosen, gleichmäßig über das ganze Bild verteilten kleinen Sprünge in der Farbe
zeigen, durchaus das Originalbild von 1735 erhalten. Ich glaube daher immer
noch, daß Schlick und Sichling das Bild im wesentlichen in der Verfassung vor



*) Da eine Versendung des Bildes gänzlich ausgeschlossen zu sein scheint -- wenigstens
ist die Bitte des Leipziger Rats, es auf einige Tage ins Leipziger Museum zu schicken, ab¬
gelehnt worden --, so sollte doch wenigstens eine gute käufliche Photographie davon gemacht
werden. Oder ist auch das ausgeschlossen?
Grenzboten I 1896M

Musikbibliothek). Das Erfurter Bild wird mein wohl endgiltig für verloren an¬
sehen müssen. Das Berliner ist inzwischen auch von Professor His an Ort und
Stelle besichtigt worden,") Er sagt darüber: „Jedenfalls liegt ein Porträt vor,
dessen Original weder das Thomasschulbild noch das der Bibliothek Peters gewesen
sein kann. Bach sitzt in einem pelzverbrämten Hausrock, mit kurzer Perrücke und
mit roter Halsbinde an seinem Schreibtisch und hat den bekannten sechsstimmigen
Kanon in der Hund. Die Gesichtszüge sind energisch, der Ausdruck etwas fragend.
Sehr auffällig sind auch hier das Hervortreten der untern Gesichtsabschnitte über
die obern, die kräftige Nase und die tief eingesetzte Nasenwurzel." Nun ist das
Berliner Bild 1772,' also 22 Jahre nach Bachs Tode, von Lisiewski (so hieß der
Künstler, nicht Liszewski) gemalt worden. Lisiewski war aber ein bedeutender
Porträtmaler; sollte sich der herbeigelassen haben, ein älteres Porträt Bachs zu
kopiren? Und weiter: wer hatte 1772 noch ein so lebhaftes Interesse für Johann
Sebastian Bach, daß er sich ein Bildnis von ihm kopiren ließ? Damals wurden
die Söhne gefeiert, namentlich Carl Philipp Emanuel Bach. Ihn hatte die Prin¬
zessin Amalie noch kurz vor seiner Übersiedlung von Berlin nach Hamburg zu
ihrem Hofkapellmeister ernannt. Nun wird aber in Gerbers Lexikon der Tonkünstler
(2. Teil, Leipzig. 1792. Anhang S. 61) unter den Gemälden von Bildnissen be¬
rühmter Tonlehrer und Tonkünstler mit einer Bestimmtheit, die nichts zu wünschen
übrig läßt, verzeichnet: „Bach (Carl Philipp Emnuuel), in Öl gemalt von
Lisiewsky; befindet sich bei der von der Prinzessin Amalia hinterlassenen Bibliothek
im Joachimsthaler Gymnasium zu Berlin." Es wäre sehr drollig, wenn dieses
ängstlich gehütete Bild zu guterletzt den alten Bach gar nicht darstellte!

Dann blieben nur die Leipziger Bilder übrig, die beide dem bekannten Leip¬
ziger Porträtmaler jener Zeit Elias Gottlob Hausmanu zugeschrieben werden. Auf
das Bild der Thomasschule ist Professor His, nachdem es restaurirt worden ist, schlecht
zu sprechen, er sieht an der Stirn eine „sanduhrformige Einziehung" und an der Nasen¬
spitze einen „kugligen Vorsprung," und die Oberlippe erscheint ihm „wie von einem In¬
sektenstiche angeschwollen"; er möchte daher der Lithographie von Schlick (184.0)
und dem Stich vou Sichling (1850) größere Bedeutung zusprechen, als dem Ori¬
ginal in seiner jetzigen Verfassung. Nun ist aber bei der letzten Restauration weiter
nichts geschehen, als daß der schmutzige, braune Firnis heruntergenommen und
einige Stellen, wo die Farbe fehlte, u. a. eine an der Stirn und eine um der Oberlippe,
ausgebessert worden sind und dann das Bild frisch gefiruist worden ist. Vorher ist
es nur einmal 1852 restaurirt worden; nach dem Berichte des Rektors Stallbaum
hat es damals „eine Gesellschaft edler Kunstfreunde und Gönner der Schule von
neuem auffrischen und mit goldnem Rahmen einfassen lassen" (f. das Osterprogramm
der Thomnsschule von 1852). Schreibt man also der Lithographie und dem Stich
eine größere Bedeutung zu, so muß man annehmen, daß die „edeln Kunstfreunde"
vou 1852 das Original hätten vollständig übermalen lassen. Daran ist aber sicher
nicht zu denken. Denn abgesehen von den paar beschädigt gewesenen Stellen ist, wie
die zahllosen, gleichmäßig über das ganze Bild verteilten kleinen Sprünge in der Farbe
zeigen, durchaus das Originalbild von 1735 erhalten. Ich glaube daher immer
noch, daß Schlick und Sichling das Bild im wesentlichen in der Verfassung vor



*) Da eine Versendung des Bildes gänzlich ausgeschlossen zu sein scheint — wenigstens
ist die Bitte des Leipziger Rats, es auf einige Tage ins Leipziger Museum zu schicken, ab¬
gelehnt worden —, so sollte doch wenigstens eine gute käufliche Photographie davon gemacht
werden. Oder ist auch das ausgeschlossen?
Grenzboten I 1896M
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[0161] Musikbibliothek). Das Erfurter Bild wird mein wohl endgiltig für verloren an¬ sehen müssen. Das Berliner ist inzwischen auch von Professor His an Ort und Stelle besichtigt worden,") Er sagt darüber: „Jedenfalls liegt ein Porträt vor, dessen Original weder das Thomasschulbild noch das der Bibliothek Peters gewesen sein kann. Bach sitzt in einem pelzverbrämten Hausrock, mit kurzer Perrücke und mit roter Halsbinde an seinem Schreibtisch und hat den bekannten sechsstimmigen Kanon in der Hund. Die Gesichtszüge sind energisch, der Ausdruck etwas fragend. Sehr auffällig sind auch hier das Hervortreten der untern Gesichtsabschnitte über die obern, die kräftige Nase und die tief eingesetzte Nasenwurzel." Nun ist das Berliner Bild 1772,' also 22 Jahre nach Bachs Tode, von Lisiewski (so hieß der Künstler, nicht Liszewski) gemalt worden. Lisiewski war aber ein bedeutender Porträtmaler; sollte sich der herbeigelassen haben, ein älteres Porträt Bachs zu kopiren? Und weiter: wer hatte 1772 noch ein so lebhaftes Interesse für Johann Sebastian Bach, daß er sich ein Bildnis von ihm kopiren ließ? Damals wurden die Söhne gefeiert, namentlich Carl Philipp Emanuel Bach. Ihn hatte die Prin¬ zessin Amalie noch kurz vor seiner Übersiedlung von Berlin nach Hamburg zu ihrem Hofkapellmeister ernannt. Nun wird aber in Gerbers Lexikon der Tonkünstler (2. Teil, Leipzig. 1792. Anhang S. 61) unter den Gemälden von Bildnissen be¬ rühmter Tonlehrer und Tonkünstler mit einer Bestimmtheit, die nichts zu wünschen übrig läßt, verzeichnet: „Bach (Carl Philipp Emnuuel), in Öl gemalt von Lisiewsky; befindet sich bei der von der Prinzessin Amalia hinterlassenen Bibliothek im Joachimsthaler Gymnasium zu Berlin." Es wäre sehr drollig, wenn dieses ängstlich gehütete Bild zu guterletzt den alten Bach gar nicht darstellte! Dann blieben nur die Leipziger Bilder übrig, die beide dem bekannten Leip¬ ziger Porträtmaler jener Zeit Elias Gottlob Hausmanu zugeschrieben werden. Auf das Bild der Thomasschule ist Professor His, nachdem es restaurirt worden ist, schlecht zu sprechen, er sieht an der Stirn eine „sanduhrformige Einziehung" und an der Nasen¬ spitze einen „kugligen Vorsprung," und die Oberlippe erscheint ihm „wie von einem In¬ sektenstiche angeschwollen"; er möchte daher der Lithographie von Schlick (184.0) und dem Stich vou Sichling (1850) größere Bedeutung zusprechen, als dem Ori¬ ginal in seiner jetzigen Verfassung. Nun ist aber bei der letzten Restauration weiter nichts geschehen, als daß der schmutzige, braune Firnis heruntergenommen und einige Stellen, wo die Farbe fehlte, u. a. eine an der Stirn und eine um der Oberlippe, ausgebessert worden sind und dann das Bild frisch gefiruist worden ist. Vorher ist es nur einmal 1852 restaurirt worden; nach dem Berichte des Rektors Stallbaum hat es damals „eine Gesellschaft edler Kunstfreunde und Gönner der Schule von neuem auffrischen und mit goldnem Rahmen einfassen lassen" (f. das Osterprogramm der Thomnsschule von 1852). Schreibt man also der Lithographie und dem Stich eine größere Bedeutung zu, so muß man annehmen, daß die „edeln Kunstfreunde" vou 1852 das Original hätten vollständig übermalen lassen. Daran ist aber sicher nicht zu denken. Denn abgesehen von den paar beschädigt gewesenen Stellen ist, wie die zahllosen, gleichmäßig über das ganze Bild verteilten kleinen Sprünge in der Farbe zeigen, durchaus das Originalbild von 1735 erhalten. Ich glaube daher immer noch, daß Schlick und Sichling das Bild im wesentlichen in der Verfassung vor *) Da eine Versendung des Bildes gänzlich ausgeschlossen zu sein scheint — wenigstens ist die Bitte des Leipziger Rats, es auf einige Tage ins Leipziger Museum zu schicken, ab¬ gelehnt worden —, so sollte doch wenigstens eine gute käufliche Photographie davon gemacht werden. Oder ist auch das ausgeschlossen? Grenzboten I 1896M

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_221645/161>, abgerufen am 01.09.2024.