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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

vollständiges Vademecum in Titelsachen für seine Bundesbrüder ausgearbeitet hat,
klingt fast wie Hohn, und doch ist es wahr! Der von dem Bunde in fünfzigtausend
Exemplaren herausgcgebue "Bnudeskalender" für 1896 bringt folgende allen un-
adlichen Gutsbesitzern und Bauern gewiß hoch willkommne und ersprießliche Vor¬
schrift, die wir der Nachwelt nicht vorenthalten wollen!

Im Zusammen¬
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schriftÄnsicrc Nnf-
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Kaiser, KönigAllerdurchlauchtigster
Kaiser! Allergnädigster
Kaiser und Herr!Ew. Kaiserliche
Majestät
Allerhöchstdieselbenalleruntcr-
thiinigstcrSeiner Majestät
Herzog, FürstDurchlauchtigster Herzog I
Gnädiger Herr!Gnädigster HerrthänigstcrEr. Durchlaucht dem
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Graf, NcichSfrcihcrr von !c.Hochgcvorncr Herr Gras!
Gnädiger Herr!Ew. Gnaden.
Ew. HochgeborengchorsanicrSr. Hochgeboren dem
Herrn Grasen N. N.
Freiherren, BaroneHochwohlgclwrncr Herr
Baron!-------Sr. Hochwohlgeboren
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Staatsminister,
Wirkttche Geheimräte,
koimnandircnde GeneraleExcellenz!Ew. ExcellenzgehorsamerSr. Excellenz dem
tgi. Staatsminister!c.
N. N. Großkreuz -c.
Edelleute, sowie Beamte,
welche zwischen Ministern und
Staatsdienern zivcitcn
Ranges stehen. z> B. Staats-
rätc, OffiziereHochwohlgcborner Herr!
oder Hochgeehrter oder
Hochznvcrcürcndcr Herr!Ew. HochwohlgeborengehorsamerSr. Hochwohlgeboren
Herrn General-Major
Freiherrn von Z!.,
Ziittcr hoher Orden >c.
wie Hof-, Kammer- und
andre Rate, Professoren,
DoktorenWohlgeborner Herr! oder
Hochgeehrtester oder Hoch-
zuvcrchrcndcr HerrIEw. WohlgeborenMlj
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Subalterne StaatsdienerGeehrter Herr!Ew. WohlgeborenergebenerSr. Wohlgeboren
Geistliche voni ersten Range,
als Kardinäle, Erzbischöfe,
BischöfeHochtvürdigstcr Herr
Kardinal! (Erzbischof)Ew. Eminenz, Ew. Erz-
bischöfliche Gnadenvcrchrnngs-
voN gehor¬
sam.An Se. Eminenz den
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Kardinal
Geistliche zweiten Ranges,
als Pröpste, Äbte, Dom¬
herren, Konsistorialrätc,
Superintendenten,
OberhofpredigerHochwiirdigstcr Herr Abt ze,
toter Konsistorialrat)Ew. HochwiirdcnvcrchrnngS-
voll ergebenerSr. Hochwiirdcn dem
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rat N. N.
Doktoren der Theologie und
Pfarrer, Kapläne ze.Hochchrivürdiger Herr
Pfarrer!Ew. HochchrwürdcnergebensterSr. Hochchrwürdcn dem
Herrn Pfarrer N. N.

Koloniale Biergespräche.

Mit dem Anspruch, "historisches Interesse" zu
haben, "aber ein solches allerdiuds in sehr hohem Maße," geht durch die Blatter
ein Bericht über ein Gespräch des Altreichskanzlers mit zwei Afrikareisenden bei
Münchner Bier und langen Pfeifen. Der eine von diesen müßte uach der koketten
halbverhüllten Bezeichnung, die in solchen Berichten beliebt wird, Wißmann ge¬
wesen sein, und zeitlich wäre die Unterhaltung etwa in das Spätjahr 1892 zu
setzen. Die Rede kam auf Deutsch-Ostafrika, von dem Bismarck sagte, es sei ihm
oft der Gedanke gekommen, Deutsch- Ostafrika nicht als ewigen deutschen Besitz,
sondern als Tauschobjekt zu betrachten. Man hätte es den Engländern abtreten
nud diese dadurch bestimmen können, Frankreich in Ägypten Einräumungen zu
machen, wofür Frankreich möglicherweise Madagaskar an Deutschland abgetreten
hätte, besonders wenn man ihm noch eine Grenzverbessernng in Lothringen zu-
gestanden hätte. Mir diese "ebenso merkwürdige wie geniale Idee" habe zwar ihr
Erfinder lachend die Verantwortung abgelehnt, aber alle Anwesenden habe sie aufs
lebhafteste gefesselt.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

vollständiges Vademecum in Titelsachen für seine Bundesbrüder ausgearbeitet hat,
klingt fast wie Hohn, und doch ist es wahr! Der von dem Bunde in fünfzigtausend
Exemplaren herausgcgebue „Bnudeskalender" für 1896 bringt folgende allen un-
adlichen Gutsbesitzern und Bauern gewiß hoch willkommne und ersprießliche Vor¬
schrift, die wir der Nachwelt nicht vorenthalten wollen!

Im Zusammen¬
hangUnter-
schriftÄnsicrc Nnf-
schrtft
Kaiser, KönigAllerdurchlauchtigster
Kaiser! Allergnädigster
Kaiser und Herr!Ew. Kaiserliche
Majestät
Allerhöchstdieselbenalleruntcr-
thiinigstcrSeiner Majestät
Herzog, FürstDurchlauchtigster Herzog I
Gnädiger Herr!Gnädigster HerrthänigstcrEr. Durchlaucht dem
Herzog-c.
Graf, NcichSfrcihcrr von !c.Hochgcvorncr Herr Gras!
Gnädiger Herr!Ew. Gnaden.
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Herrn Grasen N. N.
Freiherren, BaroneHochwohlgclwrncr Herr
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Wirkttche Geheimräte,
koimnandircnde GeneraleExcellenz!Ew. ExcellenzgehorsamerSr. Excellenz dem
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Ranges stehen. z> B. Staats-
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oder Hochgeehrter oder
Hochznvcrcürcndcr Herr!Ew. HochwohlgeborengehorsamerSr. Hochwohlgeboren
Herrn General-Major
Freiherrn von Z!.,
Ziittcr hoher Orden >c.
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andre Rate, Professoren,
DoktorenWohlgeborner Herr! oder
Hochgeehrtester oder Hoch-
zuvcrchrcndcr HerrIEw. WohlgeborenMlj
ergebenerSr. Wohlgeboren
dem Herrn :c. ze.
Subalterne StaatsdienerGeehrter Herr!Ew. WohlgeborenergebenerSr. Wohlgeboren
Geistliche voni ersten Range,
als Kardinäle, Erzbischöfe,
BischöfeHochtvürdigstcr Herr
Kardinal! (Erzbischof)Ew. Eminenz, Ew. Erz-
bischöfliche Gnadenvcrchrnngs-
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sam.An Se. Eminenz den
hochwiirdigc» Herrn
Kardinal
Geistliche zweiten Ranges,
als Pröpste, Äbte, Dom¬
herren, Konsistorialrätc,
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OberhofpredigerHochwiirdigstcr Herr Abt ze,
toter Konsistorialrat)Ew. HochwiirdcnvcrchrnngS-
voll ergebenerSr. Hochwiirdcn dem
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Doktoren der Theologie und
Pfarrer, Kapläne ze.Hochchrivürdiger Herr
Pfarrer!Ew. HochchrwürdcnergebensterSr. Hochchrwürdcn dem
Herrn Pfarrer N. N.

Koloniale Biergespräche.

Mit dem Anspruch, „historisches Interesse" zu
haben, „aber ein solches allerdiuds in sehr hohem Maße," geht durch die Blatter
ein Bericht über ein Gespräch des Altreichskanzlers mit zwei Afrikareisenden bei
Münchner Bier und langen Pfeifen. Der eine von diesen müßte uach der koketten
halbverhüllten Bezeichnung, die in solchen Berichten beliebt wird, Wißmann ge¬
wesen sein, und zeitlich wäre die Unterhaltung etwa in das Spätjahr 1892 zu
setzen. Die Rede kam auf Deutsch-Ostafrika, von dem Bismarck sagte, es sei ihm
oft der Gedanke gekommen, Deutsch- Ostafrika nicht als ewigen deutschen Besitz,
sondern als Tauschobjekt zu betrachten. Man hätte es den Engländern abtreten
nud diese dadurch bestimmen können, Frankreich in Ägypten Einräumungen zu
machen, wofür Frankreich möglicherweise Madagaskar an Deutschland abgetreten
hätte, besonders wenn man ihm noch eine Grenzverbessernng in Lothringen zu-
gestanden hätte. Mir diese „ebenso merkwürdige wie geniale Idee" habe zwar ihr
Erfinder lachend die Verantwortung abgelehnt, aber alle Anwesenden habe sie aufs
lebhafteste gefesselt.


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[0254] Maßgebliches und Unmaßgebliches vollständiges Vademecum in Titelsachen für seine Bundesbrüder ausgearbeitet hat, klingt fast wie Hohn, und doch ist es wahr! Der von dem Bunde in fünfzigtausend Exemplaren herausgcgebue „Bnudeskalender" für 1896 bringt folgende allen un- adlichen Gutsbesitzern und Bauern gewiß hoch willkommne und ersprießliche Vor¬ schrift, die wir der Nachwelt nicht vorenthalten wollen! Im Zusammen¬ hangUnter- schriftÄnsicrc Nnf- schrtft Kaiser, KönigAllerdurchlauchtigster Kaiser! Allergnädigster Kaiser und Herr!Ew. Kaiserliche Majestät Allerhöchstdieselbenalleruntcr- thiinigstcrSeiner Majestät Herzog, FürstDurchlauchtigster Herzog I Gnädiger Herr!Gnädigster HerrthänigstcrEr. Durchlaucht dem Herzog-c. Graf, NcichSfrcihcrr von !c.Hochgcvorncr Herr Gras! Gnädiger Herr!Ew. Gnaden. Ew. HochgeborengchorsanicrSr. Hochgeboren dem Herrn Grasen N. N. Freiherren, BaroneHochwohlgclwrncr Herr Baron!-—----Sr. Hochwohlgeboren "serm"" N^' Staatsminister, Wirkttche Geheimräte, koimnandircnde GeneraleExcellenz!Ew. ExcellenzgehorsamerSr. Excellenz dem tgi. Staatsminister!c. N. N. Großkreuz -c. Edelleute, sowie Beamte, welche zwischen Ministern und Staatsdienern zivcitcn Ranges stehen. z> B. Staats- rätc, OffiziereHochwohlgcborner Herr! oder Hochgeehrter oder Hochznvcrcürcndcr Herr!Ew. HochwohlgeborengehorsamerSr. Hochwohlgeboren Herrn General-Major Freiherrn von Z!., Ziittcr hoher Orden >c. wie Hof-, Kammer- und andre Rate, Professoren, DoktorenWohlgeborner Herr! oder Hochgeehrtester oder Hoch- zuvcrchrcndcr HerrIEw. WohlgeborenMlj ergebenerSr. Wohlgeboren dem Herrn :c. ze. Subalterne StaatsdienerGeehrter Herr!Ew. WohlgeborenergebenerSr. Wohlgeboren Geistliche voni ersten Range, als Kardinäle, Erzbischöfe, BischöfeHochtvürdigstcr Herr Kardinal! (Erzbischof)Ew. Eminenz, Ew. Erz- bischöfliche Gnadenvcrchrnngs- voN gehor¬ sam.An Se. Eminenz den hochwiirdigc» Herrn Kardinal Geistliche zweiten Ranges, als Pröpste, Äbte, Dom¬ herren, Konsistorialrätc, Superintendenten, OberhofpredigerHochwiirdigstcr Herr Abt ze, toter Konsistorialrat)Ew. HochwiirdcnvcrchrnngS- voll ergebenerSr. Hochwiirdcn dem Herrn Konsistorial¬ rat N. N. Doktoren der Theologie und Pfarrer, Kapläne ze.Hochchrivürdiger Herr Pfarrer!Ew. HochchrwürdcnergebensterSr. Hochchrwürdcn dem Herrn Pfarrer N. N. Koloniale Biergespräche. Mit dem Anspruch, „historisches Interesse" zu haben, „aber ein solches allerdiuds in sehr hohem Maße," geht durch die Blatter ein Bericht über ein Gespräch des Altreichskanzlers mit zwei Afrikareisenden bei Münchner Bier und langen Pfeifen. Der eine von diesen müßte uach der koketten halbverhüllten Bezeichnung, die in solchen Berichten beliebt wird, Wißmann ge¬ wesen sein, und zeitlich wäre die Unterhaltung etwa in das Spätjahr 1892 zu setzen. Die Rede kam auf Deutsch-Ostafrika, von dem Bismarck sagte, es sei ihm oft der Gedanke gekommen, Deutsch- Ostafrika nicht als ewigen deutschen Besitz, sondern als Tauschobjekt zu betrachten. Man hätte es den Engländern abtreten nud diese dadurch bestimmen können, Frankreich in Ägypten Einräumungen zu machen, wofür Frankreich möglicherweise Madagaskar an Deutschland abgetreten hätte, besonders wenn man ihm noch eine Grenzverbessernng in Lothringen zu- gestanden hätte. Mir diese „ebenso merkwürdige wie geniale Idee" habe zwar ihr Erfinder lachend die Verantwortung abgelehnt, aber alle Anwesenden habe sie aufs lebhafteste gefesselt.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975/254>, abgerufen am 29.06.2024.