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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Vom Kaiser geschätzter Offiziere zum Diner nach Se. Cloud befohlen. Als der
Kaiser gleich nach sechs Uhr aus der Sitzung zurückkehrte, trat er freudestrahlend
in den Saal ein, ging auf die Offiziere zu und fragte: "Nun, meine Herren, sind
Ihre Effekten für den Feldzug bereit?" Ein brausendes Ja war die Antwort.
"Wohl, sagte der Kaiser mit fröhlichem Ausdruck, dann packen Sie wieder ans,
denn, Gott sei Dank, der Friede ist gesichert." Bei den Offizieren fand diese
Nachricht nicht gerade einstimmigen Beifall, natürlich aber konnte kein Widerspruch
laut werdeu. Während der ganzen Dauer der Tafel blieb der Kaiser in heiterster
Stimmung, scherzte, erzählte kleine Geschichtchen und plauderte mit den Damen.
Bald nach Tisch zog er sich in sein Kabinett zurück. Nach eiuer Weile hieß es,
der Herzog von Gramvnt und Baron Jerome David seien angekommen und sogleich
zum Kaiser geführt worden. Später ließ der Kaiser seine Gemahlin bitten, herauf¬
zukommen. Als dann nach dem Schluß der Beratung der Kaiser wieder im Saale
erschien, war sein Aussehen in erschreckender Weise verändert: das Gesicht bleich
wie der Tod, die Züge schlaff, die Augen halb geschlossen. Er ließ sich in einen
Sessel nieder und blieb stumm -- der Krieg war entschieden." Soweit der Be¬
richt, der allerdings geeignet ist, der Ansicht Sybels in der Frage nach dem
Hauptschuldigen Recht zu geben. Nach seiner Auffassung ist Napoleon bis zum
letzten Augenblick ein Gegner der Kriegspolitik gewesen; in schwerer Krankheits¬
stunde -- gerade in jenen Tagen hatte eine Beratung von fünf der berühmtesten
Ärzte das gefährliche Anwachsen eines großen Blasensteins festgestellt -- habe er
sich willenlos durch seiue Minister Schritt für Schritt zum Kriege treiben lassen.
Was er vermochte, das habe er gethan, um deu Ausbruch des Krieges zu ver¬
hüten, aber die Krankheit habe seinem Geist die zum Widerstand erforderliche Kraft
genommen; die kranke Willenskraft des konstitutionellen Cäsar sei dem Sturm der
populären Leidenschaft gewichen. Grcunont aber, der die Kriegstrompete geblasen
habe, so lange die Sache populär schien, dessen unverzeihlicher Leichtsinn schon am
6. Juli durch seine berüchtigte Rede der Bewegung eine gefährliche Wendung ge¬
geben habe, und der schließlich durch die frivolsten Mittel den Bruch unvermeid¬
lich gemacht habe, eben dieser Gramont habe nachher keine Lüge verschmäht, um
die friedliebende Haltung des unglücklichen Kaisers sich selbst anzueignen und die
ganze Schuld auf den Toten abzuwälzen.

Auch die Kaiserin Eugenie nimmt Sybel gegen den schwersten der ihr ge¬
machten Vorwürfe in Schutz, ja in der Reihe der kriegslustiger Treiber und
Dränger nennt er ihren Namen überhaupt nicht. Gegenüber den Kritikern, die
ihn wegen einer allzu milden Behandlung der Kaiserin getadelt haben, führt er aus,
daß er nur der Pflicht des Historikers gefolgt sei, kein verdammendes Urteil zu
fällen, bis die belastende Anklage durch zwingende Beweise bestätigt sei. Wenn
diese Pflicht dem Forscher obliege, wo er die Handlungen längst Verstorbner be¬
spreche, so werde ihre Verletzung doppelt gehässig gegenüber einer Lebenden, einer
wehrlosen Frau, die auf blendender Höhe stets ein gütiges Herz gezeigt habe. Der
ganzen Persönlichkeit der Kaiserin, ihrer ursprünglichen Natur, ihrem Lebensgang,
ihrer fröhlichen Gutherzigkeit widerstrebe das Zerrbild einer politischen Intrigantin,
die aus herzloser Herrschsucht den schwerkranken Gemahl, dem jeder Schritt des
Reitpferdes, jedes Rütteln des Wagens Schmerzen verursachte, in den Krieg ge¬
trieben habe. Freilich, wohin man auf dem Gebiete der über die Kaiserin er¬
schienenen Litteratur greifen möge, überall fasse die Hand entweder leere Luft oder
widerlichen Schmutz! Shbel bedauert, daß Von diesen sogenannten aktenmnßigeu
Berichten, die er als unhaltbar und zum Teil böswillig erfunden nachweist, so


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Vom Kaiser geschätzter Offiziere zum Diner nach Se. Cloud befohlen. Als der
Kaiser gleich nach sechs Uhr aus der Sitzung zurückkehrte, trat er freudestrahlend
in den Saal ein, ging auf die Offiziere zu und fragte: »Nun, meine Herren, sind
Ihre Effekten für den Feldzug bereit?« Ein brausendes Ja war die Antwort.
»Wohl, sagte der Kaiser mit fröhlichem Ausdruck, dann packen Sie wieder ans,
denn, Gott sei Dank, der Friede ist gesichert.« Bei den Offizieren fand diese
Nachricht nicht gerade einstimmigen Beifall, natürlich aber konnte kein Widerspruch
laut werdeu. Während der ganzen Dauer der Tafel blieb der Kaiser in heiterster
Stimmung, scherzte, erzählte kleine Geschichtchen und plauderte mit den Damen.
Bald nach Tisch zog er sich in sein Kabinett zurück. Nach eiuer Weile hieß es,
der Herzog von Gramvnt und Baron Jerome David seien angekommen und sogleich
zum Kaiser geführt worden. Später ließ der Kaiser seine Gemahlin bitten, herauf¬
zukommen. Als dann nach dem Schluß der Beratung der Kaiser wieder im Saale
erschien, war sein Aussehen in erschreckender Weise verändert: das Gesicht bleich
wie der Tod, die Züge schlaff, die Augen halb geschlossen. Er ließ sich in einen
Sessel nieder und blieb stumm — der Krieg war entschieden." Soweit der Be¬
richt, der allerdings geeignet ist, der Ansicht Sybels in der Frage nach dem
Hauptschuldigen Recht zu geben. Nach seiner Auffassung ist Napoleon bis zum
letzten Augenblick ein Gegner der Kriegspolitik gewesen; in schwerer Krankheits¬
stunde — gerade in jenen Tagen hatte eine Beratung von fünf der berühmtesten
Ärzte das gefährliche Anwachsen eines großen Blasensteins festgestellt — habe er
sich willenlos durch seiue Minister Schritt für Schritt zum Kriege treiben lassen.
Was er vermochte, das habe er gethan, um deu Ausbruch des Krieges zu ver¬
hüten, aber die Krankheit habe seinem Geist die zum Widerstand erforderliche Kraft
genommen; die kranke Willenskraft des konstitutionellen Cäsar sei dem Sturm der
populären Leidenschaft gewichen. Grcunont aber, der die Kriegstrompete geblasen
habe, so lange die Sache populär schien, dessen unverzeihlicher Leichtsinn schon am
6. Juli durch seine berüchtigte Rede der Bewegung eine gefährliche Wendung ge¬
geben habe, und der schließlich durch die frivolsten Mittel den Bruch unvermeid¬
lich gemacht habe, eben dieser Gramont habe nachher keine Lüge verschmäht, um
die friedliebende Haltung des unglücklichen Kaisers sich selbst anzueignen und die
ganze Schuld auf den Toten abzuwälzen.

Auch die Kaiserin Eugenie nimmt Sybel gegen den schwersten der ihr ge¬
machten Vorwürfe in Schutz, ja in der Reihe der kriegslustiger Treiber und
Dränger nennt er ihren Namen überhaupt nicht. Gegenüber den Kritikern, die
ihn wegen einer allzu milden Behandlung der Kaiserin getadelt haben, führt er aus,
daß er nur der Pflicht des Historikers gefolgt sei, kein verdammendes Urteil zu
fällen, bis die belastende Anklage durch zwingende Beweise bestätigt sei. Wenn
diese Pflicht dem Forscher obliege, wo er die Handlungen längst Verstorbner be¬
spreche, so werde ihre Verletzung doppelt gehässig gegenüber einer Lebenden, einer
wehrlosen Frau, die auf blendender Höhe stets ein gütiges Herz gezeigt habe. Der
ganzen Persönlichkeit der Kaiserin, ihrer ursprünglichen Natur, ihrem Lebensgang,
ihrer fröhlichen Gutherzigkeit widerstrebe das Zerrbild einer politischen Intrigantin,
die aus herzloser Herrschsucht den schwerkranken Gemahl, dem jeder Schritt des
Reitpferdes, jedes Rütteln des Wagens Schmerzen verursachte, in den Krieg ge¬
trieben habe. Freilich, wohin man auf dem Gebiete der über die Kaiserin er¬
schienenen Litteratur greifen möge, überall fasse die Hand entweder leere Luft oder
widerlichen Schmutz! Shbel bedauert, daß Von diesen sogenannten aktenmnßigeu
Berichten, die er als unhaltbar und zum Teil böswillig erfunden nachweist, so


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220325/540>, abgerufen am 23.06.2024.