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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

gehört, daß mit der Darlehnskasse Einkaufs-, Verkaufs- und andre Wirtschafts¬
genossenschaften verbunden sind und die Wirtschaftsführung vom Vorstand überwacht
wird) klar gemacht worden ist, führt der Verfasser fort: "Denken wir uns solche,
den Gesamtbetrieb der bäuerlichen Wirtschaft umfassende Vereine, die man als eine
zeitgemäße Innung des Bauernstandes bezeichnen kann, in allen Gemeinden des
Landes, oder auch nur reine Kreditvereine allgemein eingeführt, was könnte da¬
durch für die Landwirtschaft segensreiches geschaffen werden! Aber meiner festen
Überzeugung nach nur unter der Voraussetzung, daß die Vereine aus der Initiative
der Bevölkerung selbst hervorgehen. . . . Die lokalen Vereinigungen, mögen sie nun
als Nniffeisensche Genossenschaften, die die hervorragendsten Agrarpolitiker der Gegen¬
wart als die für die ländlichen Verhältnisse allein passende Form erachten, oder
als Schulzesche oder als Teilhaftgeuossenschaften aufgebaut werden, können nicht
für sich allein existiren, sie bedürfen eines zeitlichen und örtlichen Ausgleichs ihrer
Geldmittel. Das hat die Erfahrung überall gezeigt, und deshalb müssen sich die
lokalen Vereine zu Verbänden zusammenschließen. Ein solcher Zusammenschluß
kann auch ohne Staatshilfe entweder auf der Grundlage des Geuosseuschaftsgesetzes
als Teilhaftgeuosseuschaft oder auf Grund des Aktiengesetzes als Aktiengesellschaft
erfolgen. Soweit bekannt, bestehen bis jetzt dreizehn Teilhaftzentralkassen und zwei
Aktienzentralkassen." Ju Beziehung darauf, heißt es weiter, machten sich zwei Rich¬
tungen geltend; die einen wollten wie Naiffeisen selbst ein Landeszentralinstitut mit
Filialen für die einzelnen Landesteile, die andern nur kleinere Provinzialverbände.
Der Ökonomierat Winkelmann drückte in der Agrarkoufereuz die richtige Verbin¬
dung beider Ideen mit den Woaten aus: "Ich halte es für richtiger, daß von
unten herauf gewirkt wird, daß erst überall die kleinen Kassen errichtet werden,
dann Provinzialbanken, dann eine Vereinigung solcher Kassen, und daß dann erst
der Zeitpunkt gekommen ist, um eine Vereinigung aller dieser Banken für den ganzen
Staat zu schaffen."

Die Erfahrung habe ferner gelehrt, daß die Verbände nicht ohne weitern
Rückhalt bestehen können öd. h. daß sie zuweilen in die Lage kommen, Geld anderswo
aufnehmen zu müsse" als bei Schwestergenosscuschaften). Die Zeutralkasseu stünden
vielfach mit Geldinstituten der Provinz in Verbindung, und der Neuwieder Zentral¬
kasse sei es kürzlich gelungen, bei der Neichsbcmk die Bewilligung des Privatdiskonts
zu erlangen. Die Neuwieder Vereine haben demnach am 23. Mai in Kassel er¬
klärt: "Die Raiffeisenvereine Neuwieder Organisation haben sich aus eignen Kräften
eine Geldausgleichstelle, die Zentraldarlehnskasse, geschaffen, die dem Bedürfnis der
Vereine vollständig genügt. Aus diesem Grunde beobachten die Raiffeisenvereine
gegenüber der Absicht der preußischen Regierung hinsichtlich der Schaffung einer
Zentralkasse eine abwartende Haltung. Der Generalanwaltschaftsrat wird beauftragt,
in erster Linie die volle Selbständigkeit unsrer bestehenden Einrichtungen bei etwaigen
Verhandlungen mit der Regierung zu wahren."

Dieses letztere sei nun die Hauptsache bei dem neuen Institut. Ob es den
Vereinen mehr bieten werde, als die Reichsbnnk gewährt, müsse abgewartet werden;
"in keiner Weise aber darf es in den Geschäftsbetrieb der einzelnen Genossenschaften
und der Verbände einzugreifen suchen. Sollte der Büreaulratismus zur Herrschaft
gelangen, dann würde es so kommen, daß die kleinen freien Vereine mit ihrer un¬
entgeltlichen Verwaltung sich nicht mehr würden halten können, daß mit der vor¬
gesehenen "warnenden und fördernden Thätigkeit der Staatsverwaltung" die kleinen
Vereine mit einer solchen Masse vou Formalitäten beglückt würden, daß niemand
mehr zur unentgeltlichen Verwaltung sich bereit finden würde." Es sei nicht


Maßgebliches und Unmaßgebliches

gehört, daß mit der Darlehnskasse Einkaufs-, Verkaufs- und andre Wirtschafts¬
genossenschaften verbunden sind und die Wirtschaftsführung vom Vorstand überwacht
wird) klar gemacht worden ist, führt der Verfasser fort: „Denken wir uns solche,
den Gesamtbetrieb der bäuerlichen Wirtschaft umfassende Vereine, die man als eine
zeitgemäße Innung des Bauernstandes bezeichnen kann, in allen Gemeinden des
Landes, oder auch nur reine Kreditvereine allgemein eingeführt, was könnte da¬
durch für die Landwirtschaft segensreiches geschaffen werden! Aber meiner festen
Überzeugung nach nur unter der Voraussetzung, daß die Vereine aus der Initiative
der Bevölkerung selbst hervorgehen. . . . Die lokalen Vereinigungen, mögen sie nun
als Nniffeisensche Genossenschaften, die die hervorragendsten Agrarpolitiker der Gegen¬
wart als die für die ländlichen Verhältnisse allein passende Form erachten, oder
als Schulzesche oder als Teilhaftgeuossenschaften aufgebaut werden, können nicht
für sich allein existiren, sie bedürfen eines zeitlichen und örtlichen Ausgleichs ihrer
Geldmittel. Das hat die Erfahrung überall gezeigt, und deshalb müssen sich die
lokalen Vereine zu Verbänden zusammenschließen. Ein solcher Zusammenschluß
kann auch ohne Staatshilfe entweder auf der Grundlage des Geuosseuschaftsgesetzes
als Teilhaftgeuosseuschaft oder auf Grund des Aktiengesetzes als Aktiengesellschaft
erfolgen. Soweit bekannt, bestehen bis jetzt dreizehn Teilhaftzentralkassen und zwei
Aktienzentralkassen." Ju Beziehung darauf, heißt es weiter, machten sich zwei Rich¬
tungen geltend; die einen wollten wie Naiffeisen selbst ein Landeszentralinstitut mit
Filialen für die einzelnen Landesteile, die andern nur kleinere Provinzialverbände.
Der Ökonomierat Winkelmann drückte in der Agrarkoufereuz die richtige Verbin¬
dung beider Ideen mit den Woaten aus: „Ich halte es für richtiger, daß von
unten herauf gewirkt wird, daß erst überall die kleinen Kassen errichtet werden,
dann Provinzialbanken, dann eine Vereinigung solcher Kassen, und daß dann erst
der Zeitpunkt gekommen ist, um eine Vereinigung aller dieser Banken für den ganzen
Staat zu schaffen."

Die Erfahrung habe ferner gelehrt, daß die Verbände nicht ohne weitern
Rückhalt bestehen können öd. h. daß sie zuweilen in die Lage kommen, Geld anderswo
aufnehmen zu müsse» als bei Schwestergenosscuschaften). Die Zeutralkasseu stünden
vielfach mit Geldinstituten der Provinz in Verbindung, und der Neuwieder Zentral¬
kasse sei es kürzlich gelungen, bei der Neichsbcmk die Bewilligung des Privatdiskonts
zu erlangen. Die Neuwieder Vereine haben demnach am 23. Mai in Kassel er¬
klärt: „Die Raiffeisenvereine Neuwieder Organisation haben sich aus eignen Kräften
eine Geldausgleichstelle, die Zentraldarlehnskasse, geschaffen, die dem Bedürfnis der
Vereine vollständig genügt. Aus diesem Grunde beobachten die Raiffeisenvereine
gegenüber der Absicht der preußischen Regierung hinsichtlich der Schaffung einer
Zentralkasse eine abwartende Haltung. Der Generalanwaltschaftsrat wird beauftragt,
in erster Linie die volle Selbständigkeit unsrer bestehenden Einrichtungen bei etwaigen
Verhandlungen mit der Regierung zu wahren."

Dieses letztere sei nun die Hauptsache bei dem neuen Institut. Ob es den
Vereinen mehr bieten werde, als die Reichsbnnk gewährt, müsse abgewartet werden;
„in keiner Weise aber darf es in den Geschäftsbetrieb der einzelnen Genossenschaften
und der Verbände einzugreifen suchen. Sollte der Büreaulratismus zur Herrschaft
gelangen, dann würde es so kommen, daß die kleinen freien Vereine mit ihrer un¬
entgeltlichen Verwaltung sich nicht mehr würden halten können, daß mit der vor¬
gesehenen »warnenden und fördernden Thätigkeit der Staatsverwaltung« die kleinen
Vereine mit einer solchen Masse vou Formalitäten beglückt würden, daß niemand
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[0204] Maßgebliches und Unmaßgebliches gehört, daß mit der Darlehnskasse Einkaufs-, Verkaufs- und andre Wirtschafts¬ genossenschaften verbunden sind und die Wirtschaftsführung vom Vorstand überwacht wird) klar gemacht worden ist, führt der Verfasser fort: „Denken wir uns solche, den Gesamtbetrieb der bäuerlichen Wirtschaft umfassende Vereine, die man als eine zeitgemäße Innung des Bauernstandes bezeichnen kann, in allen Gemeinden des Landes, oder auch nur reine Kreditvereine allgemein eingeführt, was könnte da¬ durch für die Landwirtschaft segensreiches geschaffen werden! Aber meiner festen Überzeugung nach nur unter der Voraussetzung, daß die Vereine aus der Initiative der Bevölkerung selbst hervorgehen. . . . Die lokalen Vereinigungen, mögen sie nun als Nniffeisensche Genossenschaften, die die hervorragendsten Agrarpolitiker der Gegen¬ wart als die für die ländlichen Verhältnisse allein passende Form erachten, oder als Schulzesche oder als Teilhaftgeuossenschaften aufgebaut werden, können nicht für sich allein existiren, sie bedürfen eines zeitlichen und örtlichen Ausgleichs ihrer Geldmittel. Das hat die Erfahrung überall gezeigt, und deshalb müssen sich die lokalen Vereine zu Verbänden zusammenschließen. Ein solcher Zusammenschluß kann auch ohne Staatshilfe entweder auf der Grundlage des Geuosseuschaftsgesetzes als Teilhaftgeuosseuschaft oder auf Grund des Aktiengesetzes als Aktiengesellschaft erfolgen. Soweit bekannt, bestehen bis jetzt dreizehn Teilhaftzentralkassen und zwei Aktienzentralkassen." Ju Beziehung darauf, heißt es weiter, machten sich zwei Rich¬ tungen geltend; die einen wollten wie Naiffeisen selbst ein Landeszentralinstitut mit Filialen für die einzelnen Landesteile, die andern nur kleinere Provinzialverbände. Der Ökonomierat Winkelmann drückte in der Agrarkoufereuz die richtige Verbin¬ dung beider Ideen mit den Woaten aus: „Ich halte es für richtiger, daß von unten herauf gewirkt wird, daß erst überall die kleinen Kassen errichtet werden, dann Provinzialbanken, dann eine Vereinigung solcher Kassen, und daß dann erst der Zeitpunkt gekommen ist, um eine Vereinigung aller dieser Banken für den ganzen Staat zu schaffen." Die Erfahrung habe ferner gelehrt, daß die Verbände nicht ohne weitern Rückhalt bestehen können öd. h. daß sie zuweilen in die Lage kommen, Geld anderswo aufnehmen zu müsse» als bei Schwestergenosscuschaften). Die Zeutralkasseu stünden vielfach mit Geldinstituten der Provinz in Verbindung, und der Neuwieder Zentral¬ kasse sei es kürzlich gelungen, bei der Neichsbcmk die Bewilligung des Privatdiskonts zu erlangen. Die Neuwieder Vereine haben demnach am 23. Mai in Kassel er¬ klärt: „Die Raiffeisenvereine Neuwieder Organisation haben sich aus eignen Kräften eine Geldausgleichstelle, die Zentraldarlehnskasse, geschaffen, die dem Bedürfnis der Vereine vollständig genügt. Aus diesem Grunde beobachten die Raiffeisenvereine gegenüber der Absicht der preußischen Regierung hinsichtlich der Schaffung einer Zentralkasse eine abwartende Haltung. Der Generalanwaltschaftsrat wird beauftragt, in erster Linie die volle Selbständigkeit unsrer bestehenden Einrichtungen bei etwaigen Verhandlungen mit der Regierung zu wahren." Dieses letztere sei nun die Hauptsache bei dem neuen Institut. Ob es den Vereinen mehr bieten werde, als die Reichsbnnk gewährt, müsse abgewartet werden; „in keiner Weise aber darf es in den Geschäftsbetrieb der einzelnen Genossenschaften und der Verbände einzugreifen suchen. Sollte der Büreaulratismus zur Herrschaft gelangen, dann würde es so kommen, daß die kleinen freien Vereine mit ihrer un¬ entgeltlichen Verwaltung sich nicht mehr würden halten können, daß mit der vor¬ gesehenen »warnenden und fördernden Thätigkeit der Staatsverwaltung« die kleinen Vereine mit einer solchen Masse vou Formalitäten beglückt würden, daß niemand mehr zur unentgeltlichen Verwaltung sich bereit finden würde." Es sei nicht

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220325/204>, abgerufen am 27.07.2024.