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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr.

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Litteratur

Indifferenz" zurückkehrt, von der sie ausgegangen ist. Aber diese Phantasmagorien
wurden hier von einer Persönlichkeit geltend gemacht, die etwas berückendes ge¬
habt haben muß -- ganz anders als der bäurische Fichte und der schulmeisterliche
Hegel -- und von diesem Vorzug in einem glänzenden, von Frauenhuld (Karoline!)
und Fürsteugunst getragnen Lebenslauf Gebrauch machte. Sein Glück machte ihn
zuversichtlich, und die dämonische Zuversichtlichkeit in seinem Auftreten ist wieder
ein Schlüssel zu seinen Erfolgen. Dabei verschonte Schelling sein Publikum wohl¬
weislich mit logischen und dialektischen Schulfuchsereien und stand imnier als wuuder-
thätiger Magus am Eingange zu dem Innern der Natur und eiuer geheimen, durch
Mysterien fortgepflanzten Weisheit, deren Kräfte seine "Naturphilosophie" benutzen,
deren Orakel seine "Offenbaruugsphilosophie" deuten und verstehen lehrt. Viel,
Wenn nicht das meiste, trug auch hier der naive Hang des Menschen zum unbe¬
dingten und zum verbotnen Wissen, das lÄ'leis sicut clous, die Zauberformel der
geistige" "Großen" unsrer Zeit, zum äußern Erfolge bei. Denn als der Philosoph,
nach jahrzehntelangem Hinhalten und Ausweichen endlich beim Wort genommen,
ehrlich genug nichts andres herausbrachte als mystisches Christentum und Apokalypse,
da liefen sie ihm davon.

Alle die Erfolge, die die Erben Kants einer nach dem andern im Laufe der
Zeit eingebüßt haben, hat schließlich Schopenhauer in seine Scheuern gesammelt.
Der "weinende Philosoph," von den Kindern des Hauses lange Zeit beiseite ge¬
drängt und völlig enterbe, hat zuletzt gelacht -- und er durfte lachen. Denn die
philosophische Universalerbschaft, die er triumphirend noch am Ende seines Lebens
in den fünfziger Jahren antreten konnte, ist ihm bis auf den heutigen Tag ge¬
wahrt worden. Zwar ist der Geschichtschreiber der Philosophie bereits in der Lage,
die Teile anzugeben, die davon absplittern und die Zeit anzukündigen, wo auch dieser
geistige Besitz wieder in die Brüche gehen wird. Die merkwürdige Gesellschaft,
die den großen Gecken des Geistes in Frankfurt am Main zum Kaiser der Denker
ausrufen ließ, Znknnftsmusiker, Nihilisten, Sportsleute, freie Weiber, Spiritisten,
Sanskritisten, Kadetten, Juden, Gigerl und die Handlungsreisendeu aller "Branchen,"
diese philosophische Gesellschaft ist in einer auffälligen Umbildung und Zersetzung
begriffen. Teils ist thuen der Schwindel mit den "Parerga und Parcilipomvna"
langweilig geworden. Sie finden die "Philosophie der Geschlechtsliebe" jetzt bei
Mnntegazza ausführlicher auseinandergesetzt und ziehen das Tarara-bum-dio dem
Nirwana und lebendige Barison Sisters allen gedruckten Kapiteln über die Weiber
vor. Zum Teil wollen sie nun endlich mit der Entthronung des lieben Herrgotts
und der Alleinherrschaft des "Willens zum Leben" ernst machen. Diesen Willen
Schopenhauerisch zu "Verneinen" fällt namentlich den jüdischen Anhängern des Nir¬
wana vor der Hand nicht ein. Sie haben sich daher schon einen neuen philo¬
sophischen Kaiser in xaitidus zurecht gemacht, der zwar inzwischen als armer
Kranker im Irrenhause dahinsieche, dafür aber deu Vorzug der Konsequenz hat und
überdies den Vorzug hat, dem litterarisch führenden Hause Juda besser zu passen
als der "gemeine Antisemit" Schopenhauer. Ein dritter Teil endlich hat seinen
Pessimismus ausschließlich auf die Kunst übertragen und tobt ihn in Richard
Wagner, Ibsen, Stuck, in roter Musik, Gründichtung und Violettmalerei aus.

Es brächte der litterarischen Stellung Schopenhauers nur Vorteil, dieses
Publikum -- Bewunderung von Kindern und von Affen! -- loszuwerden. Es
hat ihm zwar sehr der Gaumen darnach gestanden, so wenig er es Wort haben
mochte, allein seiner richtigen Schätzung durch seines gleichen thut es sehr Eintrag,
ihn so "berühmt" zu sehen. Thatsächlich verdient Schopenhauer nicht, heute am


Litteratur

Indifferenz" zurückkehrt, von der sie ausgegangen ist. Aber diese Phantasmagorien
wurden hier von einer Persönlichkeit geltend gemacht, die etwas berückendes ge¬
habt haben muß — ganz anders als der bäurische Fichte und der schulmeisterliche
Hegel — und von diesem Vorzug in einem glänzenden, von Frauenhuld (Karoline!)
und Fürsteugunst getragnen Lebenslauf Gebrauch machte. Sein Glück machte ihn
zuversichtlich, und die dämonische Zuversichtlichkeit in seinem Auftreten ist wieder
ein Schlüssel zu seinen Erfolgen. Dabei verschonte Schelling sein Publikum wohl¬
weislich mit logischen und dialektischen Schulfuchsereien und stand imnier als wuuder-
thätiger Magus am Eingange zu dem Innern der Natur und eiuer geheimen, durch
Mysterien fortgepflanzten Weisheit, deren Kräfte seine „Naturphilosophie" benutzen,
deren Orakel seine „Offenbaruugsphilosophie" deuten und verstehen lehrt. Viel,
Wenn nicht das meiste, trug auch hier der naive Hang des Menschen zum unbe¬
dingten und zum verbotnen Wissen, das lÄ'leis sicut clous, die Zauberformel der
geistige» „Großen" unsrer Zeit, zum äußern Erfolge bei. Denn als der Philosoph,
nach jahrzehntelangem Hinhalten und Ausweichen endlich beim Wort genommen,
ehrlich genug nichts andres herausbrachte als mystisches Christentum und Apokalypse,
da liefen sie ihm davon.

Alle die Erfolge, die die Erben Kants einer nach dem andern im Laufe der
Zeit eingebüßt haben, hat schließlich Schopenhauer in seine Scheuern gesammelt.
Der „weinende Philosoph," von den Kindern des Hauses lange Zeit beiseite ge¬
drängt und völlig enterbe, hat zuletzt gelacht — und er durfte lachen. Denn die
philosophische Universalerbschaft, die er triumphirend noch am Ende seines Lebens
in den fünfziger Jahren antreten konnte, ist ihm bis auf den heutigen Tag ge¬
wahrt worden. Zwar ist der Geschichtschreiber der Philosophie bereits in der Lage,
die Teile anzugeben, die davon absplittern und die Zeit anzukündigen, wo auch dieser
geistige Besitz wieder in die Brüche gehen wird. Die merkwürdige Gesellschaft,
die den großen Gecken des Geistes in Frankfurt am Main zum Kaiser der Denker
ausrufen ließ, Znknnftsmusiker, Nihilisten, Sportsleute, freie Weiber, Spiritisten,
Sanskritisten, Kadetten, Juden, Gigerl und die Handlungsreisendeu aller „Branchen,"
diese philosophische Gesellschaft ist in einer auffälligen Umbildung und Zersetzung
begriffen. Teils ist thuen der Schwindel mit den „Parerga und Parcilipomvna"
langweilig geworden. Sie finden die „Philosophie der Geschlechtsliebe" jetzt bei
Mnntegazza ausführlicher auseinandergesetzt und ziehen das Tarara-bum-dio dem
Nirwana und lebendige Barison Sisters allen gedruckten Kapiteln über die Weiber
vor. Zum Teil wollen sie nun endlich mit der Entthronung des lieben Herrgotts
und der Alleinherrschaft des „Willens zum Leben" ernst machen. Diesen Willen
Schopenhauerisch zu „Verneinen" fällt namentlich den jüdischen Anhängern des Nir¬
wana vor der Hand nicht ein. Sie haben sich daher schon einen neuen philo¬
sophischen Kaiser in xaitidus zurecht gemacht, der zwar inzwischen als armer
Kranker im Irrenhause dahinsieche, dafür aber deu Vorzug der Konsequenz hat und
überdies den Vorzug hat, dem litterarisch führenden Hause Juda besser zu passen
als der „gemeine Antisemit" Schopenhauer. Ein dritter Teil endlich hat seinen
Pessimismus ausschließlich auf die Kunst übertragen und tobt ihn in Richard
Wagner, Ibsen, Stuck, in roter Musik, Gründichtung und Violettmalerei aus.

Es brächte der litterarischen Stellung Schopenhauers nur Vorteil, dieses
Publikum — Bewunderung von Kindern und von Affen! — loszuwerden. Es
hat ihm zwar sehr der Gaumen darnach gestanden, so wenig er es Wort haben
mochte, allein seiner richtigen Schätzung durch seines gleichen thut es sehr Eintrag,
ihn so „berühmt" zu sehen. Thatsächlich verdient Schopenhauer nicht, heute am


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[0158] Litteratur Indifferenz" zurückkehrt, von der sie ausgegangen ist. Aber diese Phantasmagorien wurden hier von einer Persönlichkeit geltend gemacht, die etwas berückendes ge¬ habt haben muß — ganz anders als der bäurische Fichte und der schulmeisterliche Hegel — und von diesem Vorzug in einem glänzenden, von Frauenhuld (Karoline!) und Fürsteugunst getragnen Lebenslauf Gebrauch machte. Sein Glück machte ihn zuversichtlich, und die dämonische Zuversichtlichkeit in seinem Auftreten ist wieder ein Schlüssel zu seinen Erfolgen. Dabei verschonte Schelling sein Publikum wohl¬ weislich mit logischen und dialektischen Schulfuchsereien und stand imnier als wuuder- thätiger Magus am Eingange zu dem Innern der Natur und eiuer geheimen, durch Mysterien fortgepflanzten Weisheit, deren Kräfte seine „Naturphilosophie" benutzen, deren Orakel seine „Offenbaruugsphilosophie" deuten und verstehen lehrt. Viel, Wenn nicht das meiste, trug auch hier der naive Hang des Menschen zum unbe¬ dingten und zum verbotnen Wissen, das lÄ'leis sicut clous, die Zauberformel der geistige» „Großen" unsrer Zeit, zum äußern Erfolge bei. Denn als der Philosoph, nach jahrzehntelangem Hinhalten und Ausweichen endlich beim Wort genommen, ehrlich genug nichts andres herausbrachte als mystisches Christentum und Apokalypse, da liefen sie ihm davon. Alle die Erfolge, die die Erben Kants einer nach dem andern im Laufe der Zeit eingebüßt haben, hat schließlich Schopenhauer in seine Scheuern gesammelt. Der „weinende Philosoph," von den Kindern des Hauses lange Zeit beiseite ge¬ drängt und völlig enterbe, hat zuletzt gelacht — und er durfte lachen. Denn die philosophische Universalerbschaft, die er triumphirend noch am Ende seines Lebens in den fünfziger Jahren antreten konnte, ist ihm bis auf den heutigen Tag ge¬ wahrt worden. Zwar ist der Geschichtschreiber der Philosophie bereits in der Lage, die Teile anzugeben, die davon absplittern und die Zeit anzukündigen, wo auch dieser geistige Besitz wieder in die Brüche gehen wird. Die merkwürdige Gesellschaft, die den großen Gecken des Geistes in Frankfurt am Main zum Kaiser der Denker ausrufen ließ, Znknnftsmusiker, Nihilisten, Sportsleute, freie Weiber, Spiritisten, Sanskritisten, Kadetten, Juden, Gigerl und die Handlungsreisendeu aller „Branchen," diese philosophische Gesellschaft ist in einer auffälligen Umbildung und Zersetzung begriffen. Teils ist thuen der Schwindel mit den „Parerga und Parcilipomvna" langweilig geworden. Sie finden die „Philosophie der Geschlechtsliebe" jetzt bei Mnntegazza ausführlicher auseinandergesetzt und ziehen das Tarara-bum-dio dem Nirwana und lebendige Barison Sisters allen gedruckten Kapiteln über die Weiber vor. Zum Teil wollen sie nun endlich mit der Entthronung des lieben Herrgotts und der Alleinherrschaft des „Willens zum Leben" ernst machen. Diesen Willen Schopenhauerisch zu „Verneinen" fällt namentlich den jüdischen Anhängern des Nir¬ wana vor der Hand nicht ein. Sie haben sich daher schon einen neuen philo¬ sophischen Kaiser in xaitidus zurecht gemacht, der zwar inzwischen als armer Kranker im Irrenhause dahinsieche, dafür aber deu Vorzug der Konsequenz hat und überdies den Vorzug hat, dem litterarisch führenden Hause Juda besser zu passen als der „gemeine Antisemit" Schopenhauer. Ein dritter Teil endlich hat seinen Pessimismus ausschließlich auf die Kunst übertragen und tobt ihn in Richard Wagner, Ibsen, Stuck, in roter Musik, Gründichtung und Violettmalerei aus. Es brächte der litterarischen Stellung Schopenhauers nur Vorteil, dieses Publikum — Bewunderung von Kindern und von Affen! — loszuwerden. Es hat ihm zwar sehr der Gaumen darnach gestanden, so wenig er es Wort haben mochte, allein seiner richtigen Schätzung durch seines gleichen thut es sehr Eintrag, ihn so „berühmt" zu sehen. Thatsächlich verdient Schopenhauer nicht, heute am

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220325/158>, abgerufen am 01.09.2024.