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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

zu seinen Kindern in die einzige Kammer legen muß. Für ihn hat im Reichs¬
tage noch kein Mensch auch nur ein Wort gesprochen. Da ist der Kleinbauer
andrer Gegenden, zwar Persönlich unabhängig, aber außer durch harte Arbeit noch
durch mancherlei andres geplagt. So z. B. begegnet es ihm wohl, daß die Herren
im Kreise von den Überweisungen aus der lox Hume eine Skatchanssee bauen und
ihm dadurch den Wasserabfluß Persperren, sodaß ihm das nächste Hochwasser den
Acker Perwüstet. Für ihn ist im Reichstage noch kein Wort gesprochen worden.
Dann sind etwas größere Bauern, denen es ja leidlich gehen würde, wenn sie
nicht von kinderreichen Schlage waren. Die Versorgung der Kinder stürzt sie
in Schulden und verkleinert das Stammgut. Wären sie im Reichstage vertreten,
so würden sie ohne Zweifel schreien: Schafft uns Laud! Hie und da findet sich
ein Wohlthäter: ein Rittergutsbesitzer, der seinen Acker in Parzellen um die
Bauern seines Dorfes verpachtet. Nur unglücklicherweise, weil das Land so
knapp ist, müssen sie sich gegenseitig steigern. Noch heute kommt es vor, daß
sich in solchem Acker angelegtes Kapital zu 6 bis 7 Prozent verzinst; die
"Drohne" -- eine wohlthätige Drohne zwar, aber trotzdem nur Drohne --
erhält also doppelt so viel, als sie nach dem heutigen Zinsfuße zu fordern be¬
rechtigt wäre, und der hart arbeitende Bauer muß es zahlen. Gabe es mehr Land,
n"d hörte die Konkurrenz der Pächter auf, so würde der Pachtzins von selbst
heruntergehen. Also diese größte Zahl der in der Landwirtschaft beschäftigten Pro¬
duktiven ist ganz unvertreten. Nach ihnen kommen die Handwerker; sie sind teils
gnr nicht, teils schlecht vertreten. Dann erst kommen der Zahl nach die Gro߬
bauern und Rittergutsbesitzer. Nun, die haben keine Ursache zur Klage; sie sind
so brillant vertreten, daß sie seit 1878 den Reichstag beherrschen -- vom preu¬
ßischen Landtage gar nicht zu reden. Wenn sie in siebzehn Jahren nicht wenigstens
eine einzige Niederlage -- bei den Handelsverträgen -- erlitten hätten, dann
müßten sie ja den Neid der Götter fürchten. Aber natürlich kann das so nicht
bleiben, wenn die übrigen Produktiven, die im Schweiße ihres Angesichts produ-
zirenden, die ihrer Zahl entsprechende Vertretung erlangen sollen.

Freilich, mit Geistesblitzen wird eine aus Lohnarbeitern, Kleinbauern und
Handwerkern bestehende Versammlung nicht glänzen; kein Alexander Meyer wird
die Klassiker zitiren, kein Gneist staatsphilosophische Idee" entwickeln. Aber was
schadet das? Sind ja doch alle, die "ohne Aar und Halm" zu besitzen, nur solches
treiben, unnütze Drohnen. Drohnen sind, die "nichts produziren als Gesetze,"
Drohnen sind umsomehr, die nichts produziren als Strafnrteile, Schulmeisterweis-
heit, Zeitungsartikel, Verse und dergleichen Zeug. Fort also mit allen Drohnen!
Werden wir wieder ein Volk von lauter Produktiven, wie unsre Väter vor tau¬
send Jahren gewesen sind! Stätte mau uns Drohnen alle mit Landgütern aus!
Mit welcher Wollust werden wir uns in den grünen Klee legen statt ins Tintenfaß,
wie gesund wird es uns sein, wenn wir statt der Feder den Dreschflegel führen
tonnen, und wie gut wirds um die Welt stehen, wenn wir des Sonntags, anstatt
zum Ärger der Produktiven über Dinge, die wir nicht verstehen, unnütze Artikel
zu schreiben, uns mit dem Nachbar, einem ehemaligen Professor der Ästhetik, über
den Unterschied von Stallmist und Abtrittdünger oder über die Leistungsfähigkeit
des Gemeindebulleu unterhalten! Und wie werden der Staatsnnwalt und der sozial-
demokratische Redakteur von ehemals lachen über den Haß, mit dem sie sich gegen-
seitige verfolgt haben, wenn sie einander über den Zaun ihrer Gurten Tabakfeuer
reichen und einer des andern Saaten preisen! Denn selbstverständlich giebt es im
Staate der Produktiven weder Sozialdemokraten, da ja jeder Eigentum hat, noch


Maßgebliches und Unmaßgebliches

zu seinen Kindern in die einzige Kammer legen muß. Für ihn hat im Reichs¬
tage noch kein Mensch auch nur ein Wort gesprochen. Da ist der Kleinbauer
andrer Gegenden, zwar Persönlich unabhängig, aber außer durch harte Arbeit noch
durch mancherlei andres geplagt. So z. B. begegnet es ihm wohl, daß die Herren
im Kreise von den Überweisungen aus der lox Hume eine Skatchanssee bauen und
ihm dadurch den Wasserabfluß Persperren, sodaß ihm das nächste Hochwasser den
Acker Perwüstet. Für ihn ist im Reichstage noch kein Wort gesprochen worden.
Dann sind etwas größere Bauern, denen es ja leidlich gehen würde, wenn sie
nicht von kinderreichen Schlage waren. Die Versorgung der Kinder stürzt sie
in Schulden und verkleinert das Stammgut. Wären sie im Reichstage vertreten,
so würden sie ohne Zweifel schreien: Schafft uns Laud! Hie und da findet sich
ein Wohlthäter: ein Rittergutsbesitzer, der seinen Acker in Parzellen um die
Bauern seines Dorfes verpachtet. Nur unglücklicherweise, weil das Land so
knapp ist, müssen sie sich gegenseitig steigern. Noch heute kommt es vor, daß
sich in solchem Acker angelegtes Kapital zu 6 bis 7 Prozent verzinst; die
„Drohne" — eine wohlthätige Drohne zwar, aber trotzdem nur Drohne —
erhält also doppelt so viel, als sie nach dem heutigen Zinsfuße zu fordern be¬
rechtigt wäre, und der hart arbeitende Bauer muß es zahlen. Gabe es mehr Land,
n»d hörte die Konkurrenz der Pächter auf, so würde der Pachtzins von selbst
heruntergehen. Also diese größte Zahl der in der Landwirtschaft beschäftigten Pro¬
duktiven ist ganz unvertreten. Nach ihnen kommen die Handwerker; sie sind teils
gnr nicht, teils schlecht vertreten. Dann erst kommen der Zahl nach die Gro߬
bauern und Rittergutsbesitzer. Nun, die haben keine Ursache zur Klage; sie sind
so brillant vertreten, daß sie seit 1878 den Reichstag beherrschen — vom preu¬
ßischen Landtage gar nicht zu reden. Wenn sie in siebzehn Jahren nicht wenigstens
eine einzige Niederlage — bei den Handelsverträgen — erlitten hätten, dann
müßten sie ja den Neid der Götter fürchten. Aber natürlich kann das so nicht
bleiben, wenn die übrigen Produktiven, die im Schweiße ihres Angesichts produ-
zirenden, die ihrer Zahl entsprechende Vertretung erlangen sollen.

Freilich, mit Geistesblitzen wird eine aus Lohnarbeitern, Kleinbauern und
Handwerkern bestehende Versammlung nicht glänzen; kein Alexander Meyer wird
die Klassiker zitiren, kein Gneist staatsphilosophische Idee» entwickeln. Aber was
schadet das? Sind ja doch alle, die „ohne Aar und Halm" zu besitzen, nur solches
treiben, unnütze Drohnen. Drohnen sind, die „nichts produziren als Gesetze,"
Drohnen sind umsomehr, die nichts produziren als Strafnrteile, Schulmeisterweis-
heit, Zeitungsartikel, Verse und dergleichen Zeug. Fort also mit allen Drohnen!
Werden wir wieder ein Volk von lauter Produktiven, wie unsre Väter vor tau¬
send Jahren gewesen sind! Stätte mau uns Drohnen alle mit Landgütern aus!
Mit welcher Wollust werden wir uns in den grünen Klee legen statt ins Tintenfaß,
wie gesund wird es uns sein, wenn wir statt der Feder den Dreschflegel führen
tonnen, und wie gut wirds um die Welt stehen, wenn wir des Sonntags, anstatt
zum Ärger der Produktiven über Dinge, die wir nicht verstehen, unnütze Artikel
zu schreiben, uns mit dem Nachbar, einem ehemaligen Professor der Ästhetik, über
den Unterschied von Stallmist und Abtrittdünger oder über die Leistungsfähigkeit
des Gemeindebulleu unterhalten! Und wie werden der Staatsnnwalt und der sozial-
demokratische Redakteur von ehemals lachen über den Haß, mit dem sie sich gegen-
seitige verfolgt haben, wenn sie einander über den Zaun ihrer Gurten Tabakfeuer
reichen und einer des andern Saaten preisen! Denn selbstverständlich giebt es im
Staate der Produktiven weder Sozialdemokraten, da ja jeder Eigentum hat, noch


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[0586] Maßgebliches und Unmaßgebliches zu seinen Kindern in die einzige Kammer legen muß. Für ihn hat im Reichs¬ tage noch kein Mensch auch nur ein Wort gesprochen. Da ist der Kleinbauer andrer Gegenden, zwar Persönlich unabhängig, aber außer durch harte Arbeit noch durch mancherlei andres geplagt. So z. B. begegnet es ihm wohl, daß die Herren im Kreise von den Überweisungen aus der lox Hume eine Skatchanssee bauen und ihm dadurch den Wasserabfluß Persperren, sodaß ihm das nächste Hochwasser den Acker Perwüstet. Für ihn ist im Reichstage noch kein Wort gesprochen worden. Dann sind etwas größere Bauern, denen es ja leidlich gehen würde, wenn sie nicht von kinderreichen Schlage waren. Die Versorgung der Kinder stürzt sie in Schulden und verkleinert das Stammgut. Wären sie im Reichstage vertreten, so würden sie ohne Zweifel schreien: Schafft uns Laud! Hie und da findet sich ein Wohlthäter: ein Rittergutsbesitzer, der seinen Acker in Parzellen um die Bauern seines Dorfes verpachtet. Nur unglücklicherweise, weil das Land so knapp ist, müssen sie sich gegenseitig steigern. Noch heute kommt es vor, daß sich in solchem Acker angelegtes Kapital zu 6 bis 7 Prozent verzinst; die „Drohne" — eine wohlthätige Drohne zwar, aber trotzdem nur Drohne — erhält also doppelt so viel, als sie nach dem heutigen Zinsfuße zu fordern be¬ rechtigt wäre, und der hart arbeitende Bauer muß es zahlen. Gabe es mehr Land, n»d hörte die Konkurrenz der Pächter auf, so würde der Pachtzins von selbst heruntergehen. Also diese größte Zahl der in der Landwirtschaft beschäftigten Pro¬ duktiven ist ganz unvertreten. Nach ihnen kommen die Handwerker; sie sind teils gnr nicht, teils schlecht vertreten. Dann erst kommen der Zahl nach die Gro߬ bauern und Rittergutsbesitzer. Nun, die haben keine Ursache zur Klage; sie sind so brillant vertreten, daß sie seit 1878 den Reichstag beherrschen — vom preu¬ ßischen Landtage gar nicht zu reden. Wenn sie in siebzehn Jahren nicht wenigstens eine einzige Niederlage — bei den Handelsverträgen — erlitten hätten, dann müßten sie ja den Neid der Götter fürchten. Aber natürlich kann das so nicht bleiben, wenn die übrigen Produktiven, die im Schweiße ihres Angesichts produ- zirenden, die ihrer Zahl entsprechende Vertretung erlangen sollen. Freilich, mit Geistesblitzen wird eine aus Lohnarbeitern, Kleinbauern und Handwerkern bestehende Versammlung nicht glänzen; kein Alexander Meyer wird die Klassiker zitiren, kein Gneist staatsphilosophische Idee» entwickeln. Aber was schadet das? Sind ja doch alle, die „ohne Aar und Halm" zu besitzen, nur solches treiben, unnütze Drohnen. Drohnen sind, die „nichts produziren als Gesetze," Drohnen sind umsomehr, die nichts produziren als Strafnrteile, Schulmeisterweis- heit, Zeitungsartikel, Verse und dergleichen Zeug. Fort also mit allen Drohnen! Werden wir wieder ein Volk von lauter Produktiven, wie unsre Väter vor tau¬ send Jahren gewesen sind! Stätte mau uns Drohnen alle mit Landgütern aus! Mit welcher Wollust werden wir uns in den grünen Klee legen statt ins Tintenfaß, wie gesund wird es uns sein, wenn wir statt der Feder den Dreschflegel führen tonnen, und wie gut wirds um die Welt stehen, wenn wir des Sonntags, anstatt zum Ärger der Produktiven über Dinge, die wir nicht verstehen, unnütze Artikel zu schreiben, uns mit dem Nachbar, einem ehemaligen Professor der Ästhetik, über den Unterschied von Stallmist und Abtrittdünger oder über die Leistungsfähigkeit des Gemeindebulleu unterhalten! Und wie werden der Staatsnnwalt und der sozial- demokratische Redakteur von ehemals lachen über den Haß, mit dem sie sich gegen- seitige verfolgt haben, wenn sie einander über den Zaun ihrer Gurten Tabakfeuer reichen und einer des andern Saaten preisen! Denn selbstverständlich giebt es im Staate der Produktiven weder Sozialdemokraten, da ja jeder Eigentum hat, noch

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_219675/586>, abgerufen am 03.07.2024.