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Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Zweites Vierteljahr.

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meus geschenkt wird. Der Besitzer des Originals, der so glücklich ist, es malen
zu dürfen, wird zwar von seinen "modernen" Kollegen wegen seines Rückfalls
ans "die abschüssige Bahn des Akademischen" künstlerisch aufgegeben; nur mit
geringer Mehrheit laßt die Anfnahmejury aus persönlicher Rücksicht auf einen alten
Genossen sein neues Werk in einer dunkeln Ecke zu. Aber wer es hier entdeckte,
ohne ein leidenschaftlicher Anhänger der neuesten Richtung zu sein, hatte seine
Freude darau. Es ist das Bild einer glücklichen jungen Mutter mit ihrem Sprö߬
ling, das lebensvolle Kunstideal des -- "Marienkindes."

Wie unser Erzähler hier unmittelbar verfährt und in der drolligen Figur
des in sich und seiner Fran Gevatterin vergnügten alten Medizinalrnts einen volks¬
tümlichen Vertreter der eignen Meinung einführt, so erreicht er sein Ziel in den
drei andern Geschichten auf exemplarischem Wege. Er verwahrt sich in der Er¬
zählereinleitung der letzten, daß die angeführten Beispiele von "Dorfromnutik" die
Regel seien. Aber ist nicht die Ausnahme durchgängig der Vorwurf der Kunst?
Ihr Gesetz ist ein höheres als die mathematische Formel, der sich der uubeseelte
Stoff fügt. Das eigentliche Vorbild der Menschheit, ihr wahres Angesicht in
seiner ursprünglichen Kraft und Bedeutung offenbart sich in dem, was uns als
Ausnahme im Leben entgegentritt. Die ganze wirklich so zu nennende Welt¬
geschichte ist in diesem Sinne Ausnahme und wird nur in diesem Sinne Vorwurf
der Kunst. Nicht das Gemeine ist es, was den Einschlag bildet in dem großen
Gewebe des Weltgeschicks. Und so ist auch im Leben des einzelnen nicht das,
was ihn an die Herde bindet, nicht das Gemeine und Traurig-Wahre, was sein
besondres Geschick bestimmt, sondern das, was ihm eigentümlich ist, ihm allein an¬
gehört, das verschwindend Geringe, wodurch er abweicht, worin er Ausnahme ist.
Wie kommt es denn, daß jeder Mensch, und sei er der geringste, sein Geschick als
das seine empfindet, es mit solcher Ausschließlichkeit von dem der ganzen übrigen
Menschheit abhebt und darin so im Rechte erscheint, wie der gewaltigste neben
ihm? Des Dichters Vorrecht ist es, das Leben von dieser seiner besondern Seite
zu nehmen. Wenn Leute mit grauer Amtsmiene statt dessen "exaktes Material
zur menschlichen Naturgeschichte" aufstapeln, so beweisen sie zunächst nur, daß sie
keine Dichter sind, so alberne Gecken sie sonst sein mögen. Auch wird der Dichter,
er mag sich stellen, wie er will, hierbei immer wieder "die liebe Liebe" auf seinen
Pfaden antreffen. Er will die abweichenden Schwankungen der Lebenswelle an¬
schaulich machen. Und die Liebe ist es neben dem Kriege, die am freiesten und
entschiedensten "beweget das Leben, daß sich die graulichter Farben erheben. Reizend
betrügt sie die glücklichen Jahre, die gefällige Tochter des Schaums; in das Ge¬
meine und Traurigwahre webt sie die Bilder des goldenen Traums."

Eine ganz besondre Anwendung der letzten Worte giebt die Geschichte vom
".Laverl." Xaverl ist ein kleiner Dorftrottel, eine stehende Erscheinung in jenen
Gebirgsgegenden. Die schone, tüchtige Stiefschwester ist in den traurigen Kretin,
obwohl er ihr nur die Ehe ihrer verstorbnen Mutter mit dein elenden Trunken¬
bold von Stiefvater in die Erinnerung rufen kann, so mütterlich verliebt, daß
sie in seiner Wartung und Pflege und -- wie sie sich einbildet Erziehung
Ziel lind Zweck ihres Lebens sieht. Sie opfert ihm ihr Dasein, ja sie verwirkt
es durch ihn auf eine tragische Weise. Seinetwegen weist sie die ernstgemeinten
Bewerbungen des Dorfarztes zurück, da sie darauf besteht, das Brüderchen mit in
die Ehe zu nehmen. Der in seiner Leidenschaft nicht allzu gewissenhafte Mediziner
vergreift sich in eiuer Krankheit des Xaverl in der Opiumdvsis, und das Kind
schläft in die Ewigkeit hinüber. Die Schwester ahnt den Mörder und bricht


meus geschenkt wird. Der Besitzer des Originals, der so glücklich ist, es malen
zu dürfen, wird zwar von seinen „modernen" Kollegen wegen seines Rückfalls
ans „die abschüssige Bahn des Akademischen" künstlerisch aufgegeben; nur mit
geringer Mehrheit laßt die Anfnahmejury aus persönlicher Rücksicht auf einen alten
Genossen sein neues Werk in einer dunkeln Ecke zu. Aber wer es hier entdeckte,
ohne ein leidenschaftlicher Anhänger der neuesten Richtung zu sein, hatte seine
Freude darau. Es ist das Bild einer glücklichen jungen Mutter mit ihrem Sprö߬
ling, das lebensvolle Kunstideal des — „Marienkindes."

Wie unser Erzähler hier unmittelbar verfährt und in der drolligen Figur
des in sich und seiner Fran Gevatterin vergnügten alten Medizinalrnts einen volks¬
tümlichen Vertreter der eignen Meinung einführt, so erreicht er sein Ziel in den
drei andern Geschichten auf exemplarischem Wege. Er verwahrt sich in der Er¬
zählereinleitung der letzten, daß die angeführten Beispiele von „Dorfromnutik" die
Regel seien. Aber ist nicht die Ausnahme durchgängig der Vorwurf der Kunst?
Ihr Gesetz ist ein höheres als die mathematische Formel, der sich der uubeseelte
Stoff fügt. Das eigentliche Vorbild der Menschheit, ihr wahres Angesicht in
seiner ursprünglichen Kraft und Bedeutung offenbart sich in dem, was uns als
Ausnahme im Leben entgegentritt. Die ganze wirklich so zu nennende Welt¬
geschichte ist in diesem Sinne Ausnahme und wird nur in diesem Sinne Vorwurf
der Kunst. Nicht das Gemeine ist es, was den Einschlag bildet in dem großen
Gewebe des Weltgeschicks. Und so ist auch im Leben des einzelnen nicht das,
was ihn an die Herde bindet, nicht das Gemeine und Traurig-Wahre, was sein
besondres Geschick bestimmt, sondern das, was ihm eigentümlich ist, ihm allein an¬
gehört, das verschwindend Geringe, wodurch er abweicht, worin er Ausnahme ist.
Wie kommt es denn, daß jeder Mensch, und sei er der geringste, sein Geschick als
das seine empfindet, es mit solcher Ausschließlichkeit von dem der ganzen übrigen
Menschheit abhebt und darin so im Rechte erscheint, wie der gewaltigste neben
ihm? Des Dichters Vorrecht ist es, das Leben von dieser seiner besondern Seite
zu nehmen. Wenn Leute mit grauer Amtsmiene statt dessen „exaktes Material
zur menschlichen Naturgeschichte" aufstapeln, so beweisen sie zunächst nur, daß sie
keine Dichter sind, so alberne Gecken sie sonst sein mögen. Auch wird der Dichter,
er mag sich stellen, wie er will, hierbei immer wieder „die liebe Liebe" auf seinen
Pfaden antreffen. Er will die abweichenden Schwankungen der Lebenswelle an¬
schaulich machen. Und die Liebe ist es neben dem Kriege, die am freiesten und
entschiedensten „beweget das Leben, daß sich die graulichter Farben erheben. Reizend
betrügt sie die glücklichen Jahre, die gefällige Tochter des Schaums; in das Ge¬
meine und Traurigwahre webt sie die Bilder des goldenen Traums."

Eine ganz besondre Anwendung der letzten Worte giebt die Geschichte vom
„.Laverl." Xaverl ist ein kleiner Dorftrottel, eine stehende Erscheinung in jenen
Gebirgsgegenden. Die schone, tüchtige Stiefschwester ist in den traurigen Kretin,
obwohl er ihr nur die Ehe ihrer verstorbnen Mutter mit dein elenden Trunken¬
bold von Stiefvater in die Erinnerung rufen kann, so mütterlich verliebt, daß
sie in seiner Wartung und Pflege und — wie sie sich einbildet Erziehung
Ziel lind Zweck ihres Lebens sieht. Sie opfert ihm ihr Dasein, ja sie verwirkt
es durch ihn auf eine tragische Weise. Seinetwegen weist sie die ernstgemeinten
Bewerbungen des Dorfarztes zurück, da sie darauf besteht, das Brüderchen mit in
die Ehe zu nehmen. Der in seiner Leidenschaft nicht allzu gewissenhafte Mediziner
vergreift sich in eiuer Krankheit des Xaverl in der Opiumdvsis, und das Kind
schläft in die Ewigkeit hinüber. Die Schwester ahnt den Mörder und bricht


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_214455/102>, abgerufen am 01.07.2024.