Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite

Vor allein aber fällt in der ganzen Reihe dieser Aufzeichnungen eines auf.
Von der ersten bis zur letzten Seite nimmt der Verfasser gerechten Anstoß an der
rohen Theaterwirtschaft, die sich während des letzten Menschenalters bei uns entwickelt
hat. Unablässig betont er, daß bei uns zu viel Theater gespielt werde, daß die
Theaterzeit lediglich eine Verdcmungsstunde geworden sei, daß eine große ästhetische
Korruption namentlich auf dramatischem Gebiet herrsche, daß das unabweisbare
Vvlksbedürfnis nach Spielen von der krassesten Gemeinheit ausgebeutet werde, daß
der Riß zwischen Poetischen und Theatralischen immer großer werde, daß das
Theaterpublikum mehr und mehr aus den Müssigen, Satter und Zerstreuter be¬
stehe, daß "Theatermachen" ohne Poesie zuletzt auf Zirknsknnststücke und Clown¬
sprünge hinauskomme. Am 9. April 1880 schreibt er wörtlich: "Heitere Theater
will man die Vorstadtbühnen nennen, die sogenannte Operetten n. s. w. zur Dar¬
stellung bringen. Ich hatte mich gestern verleiten lassen, eine gerühmte komische
Oper "Die Glocken von Cvrneville" zu hören. Der Gesamteindruck des Theaters
und dessen, was darin und darum, war, als ob man in eine Garküche geraten
wäre, wo Pferdefleisch, ja sogar Hnndekotelcttcn servirt werden. Und es giebt
Menschen, die eine solche sogenannte Kunstanstalt jahraus jahrein besuchen! Wie
muß es in den Seelen solcher aussehen, oder ist da von Seele nichts mehr?"

Wahrlich eine höchst berechtigte Frage. Nur schade, daß Auerbach unterlassen
hat, sich das Grund- und Stammpublikum der Operette genauer anzusehen. Er
würde da zu seiner Überraschung dieselben Leute gefunden haben, die er ander¬
wärts als "hochnngesehne Männer," als Vertreter der "überlegnen Intelligenz in
Dingen des Erwerbs und der Kapitalbilduug," als "aufopfernde Glieder der Ge¬
meinde" als "Mäuner des Fortschritts" charalterisirt und glorifizirt hat. Er
würde entdeckt haben, daß eine goldne Jugend gewisser Lebenskreise, die sehr
fälschlich noch als Bestandteil oder gar als Kern des ehrenfester Bürgertums
gepriesen wird, die Hauptstütze aller Bühnenschnndwirtschaft war und ist. Er
hätte sich eingestehen müssen, daß die Fvrtschrittsphrase, die er für die sichre
Bürgschaft des Charakters und der sittlichen Empfindung hielt, so wenig eine Bürg¬
schaft dafür bietet, als -- die christliche und konservative Phrase.

Übrigens, so wohlbegründet auch Auerbachs Ekel gegen die theatralischen Chemiker
war, die "ans Pferdedreck Benzoesäure und Parfüm machen," so darf man doch
uicht übersehen, daß er oft die sittlich optimistische Reflexion, die freilich seine be¬
sondre Stärke war, dramatischen Werken gegenüber viel zu einseitig walten
läßt. Wir haben keine Ursache uns für Sardons "Dorn" oder Augiers "Fvnrcham-
baults" zu erwärmen. Aber wenn Auerbach geltend macht: "Man sagt solchen
Stücken nach, sie seien Zeitbilder, und zwar satirische, aber eben das ist erlogen.
Wenn eine Nation, eine Zeit wirklich und vor allem ans solchen Menschen be¬
stünde, so könnte sie nicht drei Tage dauern," so hat er wohl darin Recht, daß
Frankreich Millionen andrer Existenzen hat, übersieht aber, daß eine Nation uicht
bloß für ihr Lebe", sondern auch für ihre Ideale verantwortlich ist, und daß die
in den Loretten- und Ehebruchsdrameu geschilderten Fünfzigtausend von tour I>-n-i"
zu französischen Idealen geworden sind. Hätte Auerbach noch ein paar Jahre
länger gelebt, so hätte er sogar erfahren, daß uns anch in Deutschland eine ver¬
schwindende Zahl von verächtlichen und widerwärtigen Lebenserscheinungen Berlins
als einzige "Wahrheit des Lebens" angepriesen und, wie es allen Anschein hat, als
unsre künftigen künstlerischen Ideale aufgedrängt werden.

Wie vielen Anteil an dieser Entwicklung der Dinge die einseitige liberale
Doktrin gehabt hat, die jahrzehntelang nur uach der Parteizugehörigkeit und nichts


Vor allein aber fällt in der ganzen Reihe dieser Aufzeichnungen eines auf.
Von der ersten bis zur letzten Seite nimmt der Verfasser gerechten Anstoß an der
rohen Theaterwirtschaft, die sich während des letzten Menschenalters bei uns entwickelt
hat. Unablässig betont er, daß bei uns zu viel Theater gespielt werde, daß die
Theaterzeit lediglich eine Verdcmungsstunde geworden sei, daß eine große ästhetische
Korruption namentlich auf dramatischem Gebiet herrsche, daß das unabweisbare
Vvlksbedürfnis nach Spielen von der krassesten Gemeinheit ausgebeutet werde, daß
der Riß zwischen Poetischen und Theatralischen immer großer werde, daß das
Theaterpublikum mehr und mehr aus den Müssigen, Satter und Zerstreuter be¬
stehe, daß „Theatermachen" ohne Poesie zuletzt auf Zirknsknnststücke und Clown¬
sprünge hinauskomme. Am 9. April 1880 schreibt er wörtlich: „Heitere Theater
will man die Vorstadtbühnen nennen, die sogenannte Operetten n. s. w. zur Dar¬
stellung bringen. Ich hatte mich gestern verleiten lassen, eine gerühmte komische
Oper »Die Glocken von Cvrneville« zu hören. Der Gesamteindruck des Theaters
und dessen, was darin und darum, war, als ob man in eine Garküche geraten
wäre, wo Pferdefleisch, ja sogar Hnndekotelcttcn servirt werden. Und es giebt
Menschen, die eine solche sogenannte Kunstanstalt jahraus jahrein besuchen! Wie
muß es in den Seelen solcher aussehen, oder ist da von Seele nichts mehr?"

Wahrlich eine höchst berechtigte Frage. Nur schade, daß Auerbach unterlassen
hat, sich das Grund- und Stammpublikum der Operette genauer anzusehen. Er
würde da zu seiner Überraschung dieselben Leute gefunden haben, die er ander¬
wärts als „hochnngesehne Männer," als Vertreter der „überlegnen Intelligenz in
Dingen des Erwerbs und der Kapitalbilduug," als „aufopfernde Glieder der Ge¬
meinde" als „Mäuner des Fortschritts" charalterisirt und glorifizirt hat. Er
würde entdeckt haben, daß eine goldne Jugend gewisser Lebenskreise, die sehr
fälschlich noch als Bestandteil oder gar als Kern des ehrenfester Bürgertums
gepriesen wird, die Hauptstütze aller Bühnenschnndwirtschaft war und ist. Er
hätte sich eingestehen müssen, daß die Fvrtschrittsphrase, die er für die sichre
Bürgschaft des Charakters und der sittlichen Empfindung hielt, so wenig eine Bürg¬
schaft dafür bietet, als — die christliche und konservative Phrase.

Übrigens, so wohlbegründet auch Auerbachs Ekel gegen die theatralischen Chemiker
war, die „ans Pferdedreck Benzoesäure und Parfüm machen," so darf man doch
uicht übersehen, daß er oft die sittlich optimistische Reflexion, die freilich seine be¬
sondre Stärke war, dramatischen Werken gegenüber viel zu einseitig walten
läßt. Wir haben keine Ursache uns für Sardons „Dorn" oder Augiers „Fvnrcham-
baults" zu erwärmen. Aber wenn Auerbach geltend macht: „Man sagt solchen
Stücken nach, sie seien Zeitbilder, und zwar satirische, aber eben das ist erlogen.
Wenn eine Nation, eine Zeit wirklich und vor allem ans solchen Menschen be¬
stünde, so könnte sie nicht drei Tage dauern," so hat er wohl darin Recht, daß
Frankreich Millionen andrer Existenzen hat, übersieht aber, daß eine Nation uicht
bloß für ihr Lebe», sondern auch für ihre Ideale verantwortlich ist, und daß die
in den Loretten- und Ehebruchsdrameu geschilderten Fünfzigtausend von tour I>-n-i«
zu französischen Idealen geworden sind. Hätte Auerbach noch ein paar Jahre
länger gelebt, so hätte er sogar erfahren, daß uns anch in Deutschland eine ver¬
schwindende Zahl von verächtlichen und widerwärtigen Lebenserscheinungen Berlins
als einzige „Wahrheit des Lebens" angepriesen und, wie es allen Anschein hat, als
unsre künftigen künstlerischen Ideale aufgedrängt werden.

Wie vielen Anteil an dieser Entwicklung der Dinge die einseitige liberale
Doktrin gehabt hat, die jahrzehntelang nur uach der Parteizugehörigkeit und nichts


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0100" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/214556"/>
            <fw type="header" place="top"/><lb/>
            <p xml:id="ID_374"> Vor allein aber fällt in der ganzen Reihe dieser Aufzeichnungen eines auf.<lb/>
Von der ersten bis zur letzten Seite nimmt der Verfasser gerechten Anstoß an der<lb/>
rohen Theaterwirtschaft, die sich während des letzten Menschenalters bei uns entwickelt<lb/>
hat. Unablässig betont er, daß bei uns zu viel Theater gespielt werde, daß die<lb/>
Theaterzeit lediglich eine Verdcmungsstunde geworden sei, daß eine große ästhetische<lb/>
Korruption namentlich auf dramatischem Gebiet herrsche, daß das unabweisbare<lb/>
Vvlksbedürfnis nach Spielen von der krassesten Gemeinheit ausgebeutet werde, daß<lb/>
der Riß zwischen Poetischen und Theatralischen immer großer werde, daß das<lb/>
Theaterpublikum mehr und mehr aus den Müssigen, Satter und Zerstreuter be¬<lb/>
stehe, daß &#x201E;Theatermachen" ohne Poesie zuletzt auf Zirknsknnststücke und Clown¬<lb/>
sprünge hinauskomme. Am 9. April 1880 schreibt er wörtlich: &#x201E;Heitere Theater<lb/>
will man die Vorstadtbühnen nennen, die sogenannte Operetten n. s. w. zur Dar¬<lb/>
stellung bringen. Ich hatte mich gestern verleiten lassen, eine gerühmte komische<lb/>
Oper »Die Glocken von Cvrneville« zu hören. Der Gesamteindruck des Theaters<lb/>
und dessen, was darin und darum, war, als ob man in eine Garküche geraten<lb/>
wäre, wo Pferdefleisch, ja sogar Hnndekotelcttcn servirt werden. Und es giebt<lb/>
Menschen, die eine solche sogenannte Kunstanstalt jahraus jahrein besuchen! Wie<lb/>
muß es in den Seelen solcher aussehen, oder ist da von Seele nichts mehr?"</p><lb/>
            <p xml:id="ID_375"> Wahrlich eine höchst berechtigte Frage. Nur schade, daß Auerbach unterlassen<lb/>
hat, sich das Grund- und Stammpublikum der Operette genauer anzusehen. Er<lb/>
würde da zu seiner Überraschung dieselben Leute gefunden haben, die er ander¬<lb/>
wärts als &#x201E;hochnngesehne Männer," als Vertreter der &#x201E;überlegnen Intelligenz in<lb/>
Dingen des Erwerbs und der Kapitalbilduug," als &#x201E;aufopfernde Glieder der Ge¬<lb/>
meinde" als &#x201E;Mäuner des Fortschritts" charalterisirt und glorifizirt hat. Er<lb/>
würde entdeckt haben, daß eine goldne Jugend gewisser Lebenskreise, die sehr<lb/>
fälschlich noch als Bestandteil oder gar als Kern des ehrenfester Bürgertums<lb/>
gepriesen wird, die Hauptstütze aller Bühnenschnndwirtschaft war und ist. Er<lb/>
hätte sich eingestehen müssen, daß die Fvrtschrittsphrase, die er für die sichre<lb/>
Bürgschaft des Charakters und der sittlichen Empfindung hielt, so wenig eine Bürg¬<lb/>
schaft dafür bietet, als &#x2014; die christliche und konservative Phrase.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_376"> Übrigens, so wohlbegründet auch Auerbachs Ekel gegen die theatralischen Chemiker<lb/>
war, die &#x201E;ans Pferdedreck Benzoesäure und Parfüm machen," so darf man doch<lb/>
uicht übersehen, daß er oft die sittlich optimistische Reflexion, die freilich seine be¬<lb/>
sondre Stärke war, dramatischen Werken gegenüber viel zu einseitig walten<lb/>
läßt. Wir haben keine Ursache uns für Sardons &#x201E;Dorn" oder Augiers &#x201E;Fvnrcham-<lb/>
baults" zu erwärmen. Aber wenn Auerbach geltend macht: &#x201E;Man sagt solchen<lb/>
Stücken nach, sie seien Zeitbilder, und zwar satirische, aber eben das ist erlogen.<lb/>
Wenn eine Nation, eine Zeit wirklich und vor allem ans solchen Menschen be¬<lb/>
stünde, so könnte sie nicht drei Tage dauern," so hat er wohl darin Recht, daß<lb/>
Frankreich Millionen andrer Existenzen hat, übersieht aber, daß eine Nation uicht<lb/>
bloß für ihr Lebe», sondern auch für ihre Ideale verantwortlich ist, und daß die<lb/>
in den Loretten- und Ehebruchsdrameu geschilderten Fünfzigtausend von tour I&gt;-n-i«<lb/>
zu französischen Idealen geworden sind. Hätte Auerbach noch ein paar Jahre<lb/>
länger gelebt, so hätte er sogar erfahren, daß uns anch in Deutschland eine ver¬<lb/>
schwindende Zahl von verächtlichen und widerwärtigen Lebenserscheinungen Berlins<lb/>
als einzige &#x201E;Wahrheit des Lebens" angepriesen und, wie es allen Anschein hat, als<lb/>
unsre künftigen künstlerischen Ideale aufgedrängt werden.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_377" next="#ID_378"> Wie vielen Anteil an dieser Entwicklung der Dinge die einseitige liberale<lb/>
Doktrin gehabt hat, die jahrzehntelang nur uach der Parteizugehörigkeit und nichts</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0100] Vor allein aber fällt in der ganzen Reihe dieser Aufzeichnungen eines auf. Von der ersten bis zur letzten Seite nimmt der Verfasser gerechten Anstoß an der rohen Theaterwirtschaft, die sich während des letzten Menschenalters bei uns entwickelt hat. Unablässig betont er, daß bei uns zu viel Theater gespielt werde, daß die Theaterzeit lediglich eine Verdcmungsstunde geworden sei, daß eine große ästhetische Korruption namentlich auf dramatischem Gebiet herrsche, daß das unabweisbare Vvlksbedürfnis nach Spielen von der krassesten Gemeinheit ausgebeutet werde, daß der Riß zwischen Poetischen und Theatralischen immer großer werde, daß das Theaterpublikum mehr und mehr aus den Müssigen, Satter und Zerstreuter be¬ stehe, daß „Theatermachen" ohne Poesie zuletzt auf Zirknsknnststücke und Clown¬ sprünge hinauskomme. Am 9. April 1880 schreibt er wörtlich: „Heitere Theater will man die Vorstadtbühnen nennen, die sogenannte Operetten n. s. w. zur Dar¬ stellung bringen. Ich hatte mich gestern verleiten lassen, eine gerühmte komische Oper »Die Glocken von Cvrneville« zu hören. Der Gesamteindruck des Theaters und dessen, was darin und darum, war, als ob man in eine Garküche geraten wäre, wo Pferdefleisch, ja sogar Hnndekotelcttcn servirt werden. Und es giebt Menschen, die eine solche sogenannte Kunstanstalt jahraus jahrein besuchen! Wie muß es in den Seelen solcher aussehen, oder ist da von Seele nichts mehr?" Wahrlich eine höchst berechtigte Frage. Nur schade, daß Auerbach unterlassen hat, sich das Grund- und Stammpublikum der Operette genauer anzusehen. Er würde da zu seiner Überraschung dieselben Leute gefunden haben, die er ander¬ wärts als „hochnngesehne Männer," als Vertreter der „überlegnen Intelligenz in Dingen des Erwerbs und der Kapitalbilduug," als „aufopfernde Glieder der Ge¬ meinde" als „Mäuner des Fortschritts" charalterisirt und glorifizirt hat. Er würde entdeckt haben, daß eine goldne Jugend gewisser Lebenskreise, die sehr fälschlich noch als Bestandteil oder gar als Kern des ehrenfester Bürgertums gepriesen wird, die Hauptstütze aller Bühnenschnndwirtschaft war und ist. Er hätte sich eingestehen müssen, daß die Fvrtschrittsphrase, die er für die sichre Bürgschaft des Charakters und der sittlichen Empfindung hielt, so wenig eine Bürg¬ schaft dafür bietet, als — die christliche und konservative Phrase. Übrigens, so wohlbegründet auch Auerbachs Ekel gegen die theatralischen Chemiker war, die „ans Pferdedreck Benzoesäure und Parfüm machen," so darf man doch uicht übersehen, daß er oft die sittlich optimistische Reflexion, die freilich seine be¬ sondre Stärke war, dramatischen Werken gegenüber viel zu einseitig walten läßt. Wir haben keine Ursache uns für Sardons „Dorn" oder Augiers „Fvnrcham- baults" zu erwärmen. Aber wenn Auerbach geltend macht: „Man sagt solchen Stücken nach, sie seien Zeitbilder, und zwar satirische, aber eben das ist erlogen. Wenn eine Nation, eine Zeit wirklich und vor allem ans solchen Menschen be¬ stünde, so könnte sie nicht drei Tage dauern," so hat er wohl darin Recht, daß Frankreich Millionen andrer Existenzen hat, übersieht aber, daß eine Nation uicht bloß für ihr Lebe», sondern auch für ihre Ideale verantwortlich ist, und daß die in den Loretten- und Ehebruchsdrameu geschilderten Fünfzigtausend von tour I>-n-i« zu französischen Idealen geworden sind. Hätte Auerbach noch ein paar Jahre länger gelebt, so hätte er sogar erfahren, daß uns anch in Deutschland eine ver¬ schwindende Zahl von verächtlichen und widerwärtigen Lebenserscheinungen Berlins als einzige „Wahrheit des Lebens" angepriesen und, wie es allen Anschein hat, als unsre künftigen künstlerischen Ideale aufgedrängt werden. Wie vielen Anteil an dieser Entwicklung der Dinge die einseitige liberale Doktrin gehabt hat, die jahrzehntelang nur uach der Parteizugehörigkeit und nichts

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_214455
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_214455/100
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_214455/100>, abgerufen am 01.07.2024.