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Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Erstes Vierteljahr.

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Lindcchls Stammlnich

vereinsamt, lebensmüde läßt er sich in einem für den Anlaß gedichteten kurzen
Madrigal hören:'


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Dos ^mours se av tour losem.
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(?o morals visillsrä ontantin;
^Alfr Araras miles roniplis av vniäs,
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Laron Lo!i.umiu'ooaik.

In ähnlicher Resignation, aber vollkommen liebenswürdig klingt die Ansprache
der greisen Dubvccage:


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Dudovo-iKv.

Die zahlreichsten Blätter des Stammbuchs gehören natürlich dem Norden
und dem Vaterlcinde Lindcchls an. Und da er kaum die erste Morgendämme¬
rung der lebensvollen Poesie, der erlösenden Romantik in Schweden und Däne¬
mark erlebte, so überwiegen die Einzeichnungen der Männer französischer Schule.
Uuter deu Däne" bemerken wir P. A. Heiberg, Fr. Munter, Rabbet, T. C.
Brun, Fr. Thaarup und Baggeseu; Öhleuschläger, der mit "Aladdins Wunder¬
lampe" und seinen lyrischen Erstlingen noch bei Lebzeiten Lindcchls hervortrat,
fehlt. Die Einzeichnungen seiner schwedischen Landsleute spiegeln das ganze
Zeitalter König Gustavs des Dritten und seine Nachklänge uuter der Regent¬
schaft und unter König Gustav dein Vierten. Es fehlt fast keiner von den
Staatsmännern, den Gelehrten, keine der berechtigten und unberechtigten Be¬
rühmtheiten jener Tage; nicht Karl Michael Bellmann, der Dichter und Lieder-
sängcr, das Originalgenie und der Stolz der Schweden bis auf den heutigen
Tag, nicht Sergel, der Bildhauer, nicht Frau Lenngren, nicht die ganze Reihe
der Dichter: Franz<in, Gyllcnborg, Kellgren, Leopold, Oxenstierna, Thorild,
Wallmark, die alle mehr oder minder noch ans das Evangelium Boilenus


Grenzboten I 1893 K
Lindcchls Stammlnich

vereinsamt, lebensmüde läßt er sich in einem für den Anlaß gedichteten kurzen
Madrigal hören:'


Vous «.rrivo? trox tara on iiÄnos Z-Ionsionr I^metal poro ->?mir ^utroe^oso av iuoi
suo inos »äisnx su Nonäo.

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In ähnlicher Resignation, aber vollkommen liebenswürdig klingt die Ansprache
der greisen Dubvccage:


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Dudovo-iKv.

Die zahlreichsten Blätter des Stammbuchs gehören natürlich dem Norden
und dem Vaterlcinde Lindcchls an. Und da er kaum die erste Morgendämme¬
rung der lebensvollen Poesie, der erlösenden Romantik in Schweden und Däne¬
mark erlebte, so überwiegen die Einzeichnungen der Männer französischer Schule.
Uuter deu Däne» bemerken wir P. A. Heiberg, Fr. Munter, Rabbet, T. C.
Brun, Fr. Thaarup und Baggeseu; Öhleuschläger, der mit „Aladdins Wunder¬
lampe" und seinen lyrischen Erstlingen noch bei Lebzeiten Lindcchls hervortrat,
fehlt. Die Einzeichnungen seiner schwedischen Landsleute spiegeln das ganze
Zeitalter König Gustavs des Dritten und seine Nachklänge uuter der Regent¬
schaft und unter König Gustav dein Vierten. Es fehlt fast keiner von den
Staatsmännern, den Gelehrten, keine der berechtigten und unberechtigten Be¬
rühmtheiten jener Tage; nicht Karl Michael Bellmann, der Dichter und Lieder-
sängcr, das Originalgenie und der Stolz der Schweden bis auf den heutigen
Tag, nicht Sergel, der Bildhauer, nicht Frau Lenngren, nicht die ganze Reihe
der Dichter: Franz<in, Gyllcnborg, Kellgren, Leopold, Oxenstierna, Thorild,
Wallmark, die alle mehr oder minder noch ans das Evangelium Boilenus


Grenzboten I 1893 K
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[0051] Lindcchls Stammlnich vereinsamt, lebensmüde läßt er sich in einem für den Anlaß gedichteten kurzen Madrigal hören:' Vous «.rrivo? trox tara on iiÄnos Z-Ionsionr I^metal poro ->?mir ^utroe^oso av iuoi suo inos »äisnx su Nonäo. ^.cliou p^ssö, Sorgo i">xi<Jo (jn'g,unantik ollaquo in^tin. ^clion lonxuo loi'ssso Iwinicicio Dos ^mours se av tour losem. (jnolizno soit I'-^von^lo qui Kuiclo (?o morals visillsrä ontantin; ^Alfr Araras miles roniplis av vniäs, 1I^?.!>i'A, 1^'oviclonoo on Dostin. ?Mg'un ela.us in!^ vonrso !U'i'i>is, Do xrÄvir oontro linnort-till; DosÄvnsö ooinwo tliuiciiüo I<!t plus tolörsnt c^no Nartin; (?vt »uns ost mir nvoxonticlo: ^s'/ <:nltivo on psix non ^srüin. Laron Lo!i.umiu'ooaik. In ähnlicher Resignation, aber vollkommen liebenswürdig klingt die Ansprache der greisen Dubvccage: D»us 1o mia^, s->Ao I^inäKol, ^'nlztins 1o xrix <Jo I» soionoo, ot 6n I>für<?, votro soin napi mo nroinvttiuit II^ divnvoili^nov, ÜÄNS rü», 66c.ronito Saison, ins sonmot !> sixnoi' mun nom Dudovo-iKv. Die zahlreichsten Blätter des Stammbuchs gehören natürlich dem Norden und dem Vaterlcinde Lindcchls an. Und da er kaum die erste Morgendämme¬ rung der lebensvollen Poesie, der erlösenden Romantik in Schweden und Däne¬ mark erlebte, so überwiegen die Einzeichnungen der Männer französischer Schule. Uuter deu Däne» bemerken wir P. A. Heiberg, Fr. Munter, Rabbet, T. C. Brun, Fr. Thaarup und Baggeseu; Öhleuschläger, der mit „Aladdins Wunder¬ lampe" und seinen lyrischen Erstlingen noch bei Lebzeiten Lindcchls hervortrat, fehlt. Die Einzeichnungen seiner schwedischen Landsleute spiegeln das ganze Zeitalter König Gustavs des Dritten und seine Nachklänge uuter der Regent¬ schaft und unter König Gustav dein Vierten. Es fehlt fast keiner von den Staatsmännern, den Gelehrten, keine der berechtigten und unberechtigten Be¬ rühmtheiten jener Tage; nicht Karl Michael Bellmann, der Dichter und Lieder- sängcr, das Originalgenie und der Stolz der Schweden bis auf den heutigen Tag, nicht Sergel, der Bildhauer, nicht Frau Lenngren, nicht die ganze Reihe der Dichter: Franz<in, Gyllcnborg, Kellgren, Leopold, Oxenstierna, Thorild, Wallmark, die alle mehr oder minder noch ans das Evangelium Boilenus Grenzboten I 1893 K

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_213791/51>, abgerufen am 01.09.2024.