Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Feldzugsbriefe

heuer, den Ort habe ich vergessen; unsre Artillerie brachte die feindlichen Geschütze
zum Schweigen. Bei Podol hatte ich abends vor dem Gefecht noch die Feldwache;
wir hatten uns den ganzen Tag mit den ungarischen Husaren herumgeschossen, sie
hielten nicht und gingen, wenn wir anritten, stets zurück. Über die Gefechte bei
Podol und Gitschin wirst du gelesen haben. Die Österreicher haben sich brav
geschlagen, aber ihre gefangnen Offiziere sagen, daß gegen unsre Zündnadelgewehre
nicht anzukommen sei. Am 3. dieses Monats hatten wir eine große Schlacht bei
Königgrtttz. Zuerst ein hartnäckiger Geschützkampf. Die Österreicher verloren eine
Position nach der andern. Die Kavnlleriedivision Hann von Weyhern wurde vor¬
genommen, wir mußten unter heftigem Granntfeuer zu dreien auf ganz aufgeweichtem
Lehmwege vorgehen. Meine Lordstnte stürzte mit mir auf eiuer Brücke; ich fiel
auf das Säbelgefäß und lähmte einige Tage. Das Pferd brachten mir meine
Leute wieder. Links und rechts, hinten und vorn schlugen die Granaten ein.
Wenn es nicht so aufgeweicht und naß war, hätte jede? Regiment ein Drittel ver¬
loren, sagen Artillerieoffiziere. So haben wir fast gar keinen Schaden gehabt.
Nun trabten wir hinter eine Deckung. Der König kam mit seiner Suite --
Bismarck in Kürassieruuiform. Während dessen ging der Artilleriekampf weiter.
Wir warteten alle sehnlichst auf deu Heraumarsch des Kronprinzen. (,,Jch
möchte, es wäre Abend, oder Blücher käme," hörte man sehr oft.) Endlich kam
der Kronprinz. Die österreichischen Batterien schwiegen mehr und mehr; die Ka¬
vallerie ging vor. Als nur aufmarschierten, kamen uns die dritten Dragoner entgegen,
zurückgeworfen vou Prinz Karl- und Wrangel-Kürassierer. Unser Regiment griff
diese Brigade an. Es war ein Durcheinander, von dem ich nicht allzuviel weiß.
Unsre Lanze wirkte schrecklich; ich sah mich um, und hinter mir griff eine feind¬
liche .Kürassiereskadron an. Es war schon Appell geblasen, was ich nicht gehört
hatte. Meine Stute bekam einen Streifschuß ins rechte Ohr nud ging zum zweiten-
male mit mir kopfüber. Als ich aufstand und im Roggen zu der aufmarschierten
Eskadron lief, schoß ein Kürassieroffizier sechsmal seinen Revolver nach mir ab,
ohne mich zu treffen. Bei der Eskadron setzte ich mich zuerst auf ein öster¬
reichisches Offizierpferd; als dieses durch Schuß bei der Hüfte umfiel, auf einen
Schwadronsgaul, und weil der schlecht sprang, ans das Pferd meines verwundeten
Burschen. Der hatte deu auf mich schießenden Kürassieroffizier erstochen, dabei
aber eiuen Revolvcrschuß abbekommen.

Ich habe selbst niemand erstochen oder erschlagen, mich nur meiner Haut ge¬
wehrt, ein Kürassicrossizier, der "ach mir schlug, und dessen Hieb ich parirte, wurde
sofort vou unsern Leuten vom Pferde gestochen. Die feindliche Brigade hatte Kehrt
gemacht und kam in ein mörderisches Feuer unsrer Infanterie, sodciß nicht viel
von ihnen übrig geblieben sein muß. Wir gingen zur Verfolgung. Ich hatte deu
vierten Zug der vierten Eskadron, den ich ausfallen ließ und auf diese Weise eine
Menge Gefangne machte, einen Offizier holte ich persönlich. Nachher verloren wir
"och einige Pferde und Leute durch Kartätschenfeuer oder vou unsrer eignen In¬
fanterie. Auf einmal sah ich meine Stute unter einem Kerl der dritten Eskadron;
ich holte sie mir wieder, er hatte bereits meine Feldflasche ausgetrunken. Wir
biwatirten aus dem Schlachtfelde. Vor nud hinter uns zwei Gräben, angefüllt
mit Leichen und Verwundeten, die bis zum andern Morgen lagen. Massenhaft
Pferde tot und verwundet. Das Schlachtfeld sah ganz schrecklich aus. Unser Re¬
giment hat vier Tote und einige Verwundete, unter denen Rittmeister von Hell¬
dorf (Lazarett), von Troschke, von Hagen (beim Regiment). Die österreichische
Armee soll sehr demoralisirt sein. Wir haben über hundert Geschütze und Tausende


Feldzugsbriefe

heuer, den Ort habe ich vergessen; unsre Artillerie brachte die feindlichen Geschütze
zum Schweigen. Bei Podol hatte ich abends vor dem Gefecht noch die Feldwache;
wir hatten uns den ganzen Tag mit den ungarischen Husaren herumgeschossen, sie
hielten nicht und gingen, wenn wir anritten, stets zurück. Über die Gefechte bei
Podol und Gitschin wirst du gelesen haben. Die Österreicher haben sich brav
geschlagen, aber ihre gefangnen Offiziere sagen, daß gegen unsre Zündnadelgewehre
nicht anzukommen sei. Am 3. dieses Monats hatten wir eine große Schlacht bei
Königgrtttz. Zuerst ein hartnäckiger Geschützkampf. Die Österreicher verloren eine
Position nach der andern. Die Kavnlleriedivision Hann von Weyhern wurde vor¬
genommen, wir mußten unter heftigem Granntfeuer zu dreien auf ganz aufgeweichtem
Lehmwege vorgehen. Meine Lordstnte stürzte mit mir auf eiuer Brücke; ich fiel
auf das Säbelgefäß und lähmte einige Tage. Das Pferd brachten mir meine
Leute wieder. Links und rechts, hinten und vorn schlugen die Granaten ein.
Wenn es nicht so aufgeweicht und naß war, hätte jede? Regiment ein Drittel ver¬
loren, sagen Artillerieoffiziere. So haben wir fast gar keinen Schaden gehabt.
Nun trabten wir hinter eine Deckung. Der König kam mit seiner Suite —
Bismarck in Kürassieruuiform. Während dessen ging der Artilleriekampf weiter.
Wir warteten alle sehnlichst auf deu Heraumarsch des Kronprinzen. (,,Jch
möchte, es wäre Abend, oder Blücher käme," hörte man sehr oft.) Endlich kam
der Kronprinz. Die österreichischen Batterien schwiegen mehr und mehr; die Ka¬
vallerie ging vor. Als nur aufmarschierten, kamen uns die dritten Dragoner entgegen,
zurückgeworfen vou Prinz Karl- und Wrangel-Kürassierer. Unser Regiment griff
diese Brigade an. Es war ein Durcheinander, von dem ich nicht allzuviel weiß.
Unsre Lanze wirkte schrecklich; ich sah mich um, und hinter mir griff eine feind¬
liche .Kürassiereskadron an. Es war schon Appell geblasen, was ich nicht gehört
hatte. Meine Stute bekam einen Streifschuß ins rechte Ohr nud ging zum zweiten-
male mit mir kopfüber. Als ich aufstand und im Roggen zu der aufmarschierten
Eskadron lief, schoß ein Kürassieroffizier sechsmal seinen Revolver nach mir ab,
ohne mich zu treffen. Bei der Eskadron setzte ich mich zuerst auf ein öster¬
reichisches Offizierpferd; als dieses durch Schuß bei der Hüfte umfiel, auf einen
Schwadronsgaul, und weil der schlecht sprang, ans das Pferd meines verwundeten
Burschen. Der hatte deu auf mich schießenden Kürassieroffizier erstochen, dabei
aber eiuen Revolvcrschuß abbekommen.

Ich habe selbst niemand erstochen oder erschlagen, mich nur meiner Haut ge¬
wehrt, ein Kürassicrossizier, der „ach mir schlug, und dessen Hieb ich parirte, wurde
sofort vou unsern Leuten vom Pferde gestochen. Die feindliche Brigade hatte Kehrt
gemacht und kam in ein mörderisches Feuer unsrer Infanterie, sodciß nicht viel
von ihnen übrig geblieben sein muß. Wir gingen zur Verfolgung. Ich hatte deu
vierten Zug der vierten Eskadron, den ich ausfallen ließ und auf diese Weise eine
Menge Gefangne machte, einen Offizier holte ich persönlich. Nachher verloren wir
»och einige Pferde und Leute durch Kartätschenfeuer oder vou unsrer eignen In¬
fanterie. Auf einmal sah ich meine Stute unter einem Kerl der dritten Eskadron;
ich holte sie mir wieder, er hatte bereits meine Feldflasche ausgetrunken. Wir
biwatirten aus dem Schlachtfelde. Vor nud hinter uns zwei Gräben, angefüllt
mit Leichen und Verwundeten, die bis zum andern Morgen lagen. Massenhaft
Pferde tot und verwundet. Das Schlachtfeld sah ganz schrecklich aus. Unser Re¬
giment hat vier Tote und einige Verwundete, unter denen Rittmeister von Hell¬
dorf (Lazarett), von Troschke, von Hagen (beim Regiment). Die österreichische
Armee soll sehr demoralisirt sein. Wir haben über hundert Geschütze und Tausende


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <pb facs="#f0437" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/214229"/>
              <fw type="header" place="top"> Feldzugsbriefe</fw><lb/>
              <p xml:id="ID_1465" prev="#ID_1464"> heuer, den Ort habe ich vergessen; unsre Artillerie brachte die feindlichen Geschütze<lb/>
zum Schweigen. Bei Podol hatte ich abends vor dem Gefecht noch die Feldwache;<lb/>
wir hatten uns den ganzen Tag mit den ungarischen Husaren herumgeschossen, sie<lb/>
hielten nicht und gingen, wenn wir anritten, stets zurück. Über die Gefechte bei<lb/>
Podol und Gitschin wirst du gelesen haben. Die Österreicher haben sich brav<lb/>
geschlagen, aber ihre gefangnen Offiziere sagen, daß gegen unsre Zündnadelgewehre<lb/>
nicht anzukommen sei. Am 3. dieses Monats hatten wir eine große Schlacht bei<lb/>
Königgrtttz. Zuerst ein hartnäckiger Geschützkampf. Die Österreicher verloren eine<lb/>
Position nach der andern. Die Kavnlleriedivision Hann von Weyhern wurde vor¬<lb/>
genommen, wir mußten unter heftigem Granntfeuer zu dreien auf ganz aufgeweichtem<lb/>
Lehmwege vorgehen. Meine Lordstnte stürzte mit mir auf eiuer Brücke; ich fiel<lb/>
auf das Säbelgefäß und lähmte einige Tage. Das Pferd brachten mir meine<lb/>
Leute wieder. Links und rechts, hinten und vorn schlugen die Granaten ein.<lb/>
Wenn es nicht so aufgeweicht und naß war, hätte jede? Regiment ein Drittel ver¬<lb/>
loren, sagen Artillerieoffiziere. So haben wir fast gar keinen Schaden gehabt.<lb/>
Nun trabten wir hinter eine Deckung. Der König kam mit seiner Suite &#x2014;<lb/>
Bismarck in Kürassieruuiform. Während dessen ging der Artilleriekampf weiter.<lb/>
Wir warteten alle sehnlichst auf deu Heraumarsch des Kronprinzen. (,,Jch<lb/>
möchte, es wäre Abend, oder Blücher käme," hörte man sehr oft.) Endlich kam<lb/>
der Kronprinz. Die österreichischen Batterien schwiegen mehr und mehr; die Ka¬<lb/>
vallerie ging vor. Als nur aufmarschierten, kamen uns die dritten Dragoner entgegen,<lb/>
zurückgeworfen vou Prinz Karl- und Wrangel-Kürassierer. Unser Regiment griff<lb/>
diese Brigade an. Es war ein Durcheinander, von dem ich nicht allzuviel weiß.<lb/>
Unsre Lanze wirkte schrecklich; ich sah mich um, und hinter mir griff eine feind¬<lb/>
liche .Kürassiereskadron an. Es war schon Appell geblasen, was ich nicht gehört<lb/>
hatte. Meine Stute bekam einen Streifschuß ins rechte Ohr nud ging zum zweiten-<lb/>
male mit mir kopfüber. Als ich aufstand und im Roggen zu der aufmarschierten<lb/>
Eskadron lief, schoß ein Kürassieroffizier sechsmal seinen Revolver nach mir ab,<lb/>
ohne mich zu treffen. Bei der Eskadron setzte ich mich zuerst auf ein öster¬<lb/>
reichisches Offizierpferd; als dieses durch Schuß bei der Hüfte umfiel, auf einen<lb/>
Schwadronsgaul, und weil der schlecht sprang, ans das Pferd meines verwundeten<lb/>
Burschen. Der hatte deu auf mich schießenden Kürassieroffizier erstochen, dabei<lb/>
aber eiuen Revolvcrschuß abbekommen.</p><lb/>
              <p xml:id="ID_1466" next="#ID_1467"> Ich habe selbst niemand erstochen oder erschlagen, mich nur meiner Haut ge¬<lb/>
wehrt, ein Kürassicrossizier, der &#x201E;ach mir schlug, und dessen Hieb ich parirte, wurde<lb/>
sofort vou unsern Leuten vom Pferde gestochen. Die feindliche Brigade hatte Kehrt<lb/>
gemacht und kam in ein mörderisches Feuer unsrer Infanterie, sodciß nicht viel<lb/>
von ihnen übrig geblieben sein muß. Wir gingen zur Verfolgung. Ich hatte deu<lb/>
vierten Zug der vierten Eskadron, den ich ausfallen ließ und auf diese Weise eine<lb/>
Menge Gefangne machte, einen Offizier holte ich persönlich. Nachher verloren wir<lb/>
»och einige Pferde und Leute durch Kartätschenfeuer oder vou unsrer eignen In¬<lb/>
fanterie. Auf einmal sah ich meine Stute unter einem Kerl der dritten Eskadron;<lb/>
ich holte sie mir wieder, er hatte bereits meine Feldflasche ausgetrunken. Wir<lb/>
biwatirten aus dem Schlachtfelde. Vor nud hinter uns zwei Gräben, angefüllt<lb/>
mit Leichen und Verwundeten, die bis zum andern Morgen lagen. Massenhaft<lb/>
Pferde tot und verwundet. Das Schlachtfeld sah ganz schrecklich aus. Unser Re¬<lb/>
giment hat vier Tote und einige Verwundete, unter denen Rittmeister von Hell¬<lb/>
dorf (Lazarett), von Troschke, von Hagen (beim Regiment). Die österreichische<lb/>
Armee soll sehr demoralisirt sein. Wir haben über hundert Geschütze und Tausende</p><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0437] Feldzugsbriefe heuer, den Ort habe ich vergessen; unsre Artillerie brachte die feindlichen Geschütze zum Schweigen. Bei Podol hatte ich abends vor dem Gefecht noch die Feldwache; wir hatten uns den ganzen Tag mit den ungarischen Husaren herumgeschossen, sie hielten nicht und gingen, wenn wir anritten, stets zurück. Über die Gefechte bei Podol und Gitschin wirst du gelesen haben. Die Österreicher haben sich brav geschlagen, aber ihre gefangnen Offiziere sagen, daß gegen unsre Zündnadelgewehre nicht anzukommen sei. Am 3. dieses Monats hatten wir eine große Schlacht bei Königgrtttz. Zuerst ein hartnäckiger Geschützkampf. Die Österreicher verloren eine Position nach der andern. Die Kavnlleriedivision Hann von Weyhern wurde vor¬ genommen, wir mußten unter heftigem Granntfeuer zu dreien auf ganz aufgeweichtem Lehmwege vorgehen. Meine Lordstnte stürzte mit mir auf eiuer Brücke; ich fiel auf das Säbelgefäß und lähmte einige Tage. Das Pferd brachten mir meine Leute wieder. Links und rechts, hinten und vorn schlugen die Granaten ein. Wenn es nicht so aufgeweicht und naß war, hätte jede? Regiment ein Drittel ver¬ loren, sagen Artillerieoffiziere. So haben wir fast gar keinen Schaden gehabt. Nun trabten wir hinter eine Deckung. Der König kam mit seiner Suite — Bismarck in Kürassieruuiform. Während dessen ging der Artilleriekampf weiter. Wir warteten alle sehnlichst auf deu Heraumarsch des Kronprinzen. (,,Jch möchte, es wäre Abend, oder Blücher käme," hörte man sehr oft.) Endlich kam der Kronprinz. Die österreichischen Batterien schwiegen mehr und mehr; die Ka¬ vallerie ging vor. Als nur aufmarschierten, kamen uns die dritten Dragoner entgegen, zurückgeworfen vou Prinz Karl- und Wrangel-Kürassierer. Unser Regiment griff diese Brigade an. Es war ein Durcheinander, von dem ich nicht allzuviel weiß. Unsre Lanze wirkte schrecklich; ich sah mich um, und hinter mir griff eine feind¬ liche .Kürassiereskadron an. Es war schon Appell geblasen, was ich nicht gehört hatte. Meine Stute bekam einen Streifschuß ins rechte Ohr nud ging zum zweiten- male mit mir kopfüber. Als ich aufstand und im Roggen zu der aufmarschierten Eskadron lief, schoß ein Kürassieroffizier sechsmal seinen Revolver nach mir ab, ohne mich zu treffen. Bei der Eskadron setzte ich mich zuerst auf ein öster¬ reichisches Offizierpferd; als dieses durch Schuß bei der Hüfte umfiel, auf einen Schwadronsgaul, und weil der schlecht sprang, ans das Pferd meines verwundeten Burschen. Der hatte deu auf mich schießenden Kürassieroffizier erstochen, dabei aber eiuen Revolvcrschuß abbekommen. Ich habe selbst niemand erstochen oder erschlagen, mich nur meiner Haut ge¬ wehrt, ein Kürassicrossizier, der „ach mir schlug, und dessen Hieb ich parirte, wurde sofort vou unsern Leuten vom Pferde gestochen. Die feindliche Brigade hatte Kehrt gemacht und kam in ein mörderisches Feuer unsrer Infanterie, sodciß nicht viel von ihnen übrig geblieben sein muß. Wir gingen zur Verfolgung. Ich hatte deu vierten Zug der vierten Eskadron, den ich ausfallen ließ und auf diese Weise eine Menge Gefangne machte, einen Offizier holte ich persönlich. Nachher verloren wir »och einige Pferde und Leute durch Kartätschenfeuer oder vou unsrer eignen In¬ fanterie. Auf einmal sah ich meine Stute unter einem Kerl der dritten Eskadron; ich holte sie mir wieder, er hatte bereits meine Feldflasche ausgetrunken. Wir biwatirten aus dem Schlachtfelde. Vor nud hinter uns zwei Gräben, angefüllt mit Leichen und Verwundeten, die bis zum andern Morgen lagen. Massenhaft Pferde tot und verwundet. Das Schlachtfeld sah ganz schrecklich aus. Unser Re¬ giment hat vier Tote und einige Verwundete, unter denen Rittmeister von Hell¬ dorf (Lazarett), von Troschke, von Hagen (beim Regiment). Die österreichische Armee soll sehr demoralisirt sein. Wir haben über hundert Geschütze und Tausende

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_213791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_213791/437
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_213791/437>, abgerufen am 26.11.2024.