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Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Viertes Vierteljahr.

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Äahre ein Geistlicher der Reichshauptstadt eine Warnung dahin; .in Krankenhause
hatte er wahrgenommen, wie die Leiber der Jungen zugerichtet wurde". Auch
schon in kleinen. Städten gehört die Backstube nicht gerade zu den wonnigsten
Orten. Vor einiger Zeit ging folgende kleine Geschichte durch die Presse, ^n
einer Stadt von zwanzigtausend Einwohnern haben die Bäckerlehrlinge von Sonn¬
abend zu Mittag ununterbrochen bis Sonntag zu Mittag Dienst, Natürlich ver¬
schlafen sie den Sonntag Nachmittag. Eines Sonntags nun wurden pe nach¬
mittags um zwei Uhr von der Polizei aus deu Betten geholt und in die Fort¬
bildungsschule geschleppt, dadurch wurde die Aufmerksamkeit des Publikums auf f.e
gelenkt. In den Backstuben und Schlafkammern herumzukriechen und zu unter¬
suchen, wie weit Bebel wahrheitsgetreu berichtet hat. ist nicht jedermanns Sache,
aber zu sehen, was einem auf der Straße begegnet, das kostet keine besondre Mühe.
Allerlei Sport wird heutzutage betrieben, und so konnten sich eigentlich gemein¬
nützige Herren versuchshalber einmal darauf verlegen, mit Broden angefüllte Wasch-
körbe auf der Schulter oder mit Kuchen und Stricheln bedeckte lange Bretter auf
dem Kopfe eine Viertelstunde weit zu tragen, wie es fünfzehnjährigen schwächliche..
Bäckerlehrlingen zugemutet wird, auch bei zwanzig Grad Kälte, wo der Umstand,
daß sie die blinde keine" Augenblick von der Last losmachen können, die Situation
noch besonders erschwert. Die meiste" Bäcker u.ögens wohl so treiben "assen, um
nur eben durchzukommen, einige aber werden doch auch reich dabei. Und. wie
gesagt, von, Standpunkte des heutigen Eigeutnmsrechts ans läßt steh dagegen nichts
sagen "och thun. Nicht der Bäckermeister wird bestraft, der durch den Verbrauch
von Lehrlingen und durch die Verkleinerung der Brotportivnen armer Leute
Reichtum anhäuft, sondern der in seinem Dienste arbeitsunfähig gewordne Gesell,
der ihm zur Stillung seines Hungers eine Fiiufpfennigsemmel stiehlt. So will es
der heutige Eigentumsbegriff; daß dieser Begriff nach dein Zeugnis der Geschichte
veränderlich, daß er der Berichtigung fähig und heute eiuer solchen bedürftig sei.
das darf in der Vressc der ..Orduuugsparteien" nicht behauptet werden, das wäre
ja Sozialdemokratie!

Übrigens drischt das liebe Publikum mit seinem ewigen Geschrei gegen die
Bäcker auch noch in andrer Beziehung leeres Stroh, weil "änlich bei der ""ver¬
nünftigen Form des Brotverkaufs gar keine Koi.troile des Geschäftsgewiuus der
Bäcker möglich ist. Während bei allen ander" Waren das verkäufliche Stuck oder
Quantum immer dasselbe bleibt und der Preis wechselt, bleibt bei Brot und
Semmel der Preis derselbe, und das Stück wird bald größer bald kleiner, "bälder"
natürlich kleiner als größer gemacht. Man hat nicht Dreipfund- und Sechspfm.d-
brote, sondern Drcißigpfennig- und Sechzigpfeuuigbrote. früher hießen f.e Zwei-
und Viergroschenbrote.' Es ist so, wie wen., der Tischler Fünf- und Zehnmark¬
stühle, de^r Kleiderkanfmcmn Zehn- und Zwanzigmarkröcke führen nud sie mit ab-
u"d aufschlagenden Lwlz- und Tuchpreisen größer und kleiner ..bauen" wollte. D.e
en.zig richtige Verkaufsweise ist auch beim Brote keineswegs unerhört. Sie war
S- B. ehedem in der Knappschaftsbäckerei des niederschlesischen Kohleureviers ein¬
geführt und wurde in der Teueruugszeit der fünfziger Jahre auch anderwärts nach¬
geahmt. Ein wohlhabender Lederhändler in La.bessre gnmdcte eine große Bnckere.
w>d ließ darin ein sehr nahrhaftes Brot backen, das bei seiner verhältnismäßigen
Billigkeit eine Wohlthat für den Ort wurde. Ohne das Kolbebrot würden die
''lrmen des Städtchens damals noch weit mehr gelitten haben, denn sich an Bäcker-
!'^'t satt zu essen war für sie schlechterdings unmöglich. Kolbe ließ die Brote
"unier gleich groß Herstellen. wenn ich nicht irre, zu drei nud sechs Pfund. Auf


Äahre ein Geistlicher der Reichshauptstadt eine Warnung dahin; .in Krankenhause
hatte er wahrgenommen, wie die Leiber der Jungen zugerichtet wurde». Auch
schon in kleinen. Städten gehört die Backstube nicht gerade zu den wonnigsten
Orten. Vor einiger Zeit ging folgende kleine Geschichte durch die Presse, ^n
einer Stadt von zwanzigtausend Einwohnern haben die Bäckerlehrlinge von Sonn¬
abend zu Mittag ununterbrochen bis Sonntag zu Mittag Dienst, Natürlich ver¬
schlafen sie den Sonntag Nachmittag. Eines Sonntags nun wurden pe nach¬
mittags um zwei Uhr von der Polizei aus deu Betten geholt und in die Fort¬
bildungsschule geschleppt, dadurch wurde die Aufmerksamkeit des Publikums auf f.e
gelenkt. In den Backstuben und Schlafkammern herumzukriechen und zu unter¬
suchen, wie weit Bebel wahrheitsgetreu berichtet hat. ist nicht jedermanns Sache,
aber zu sehen, was einem auf der Straße begegnet, das kostet keine besondre Mühe.
Allerlei Sport wird heutzutage betrieben, und so konnten sich eigentlich gemein¬
nützige Herren versuchshalber einmal darauf verlegen, mit Broden angefüllte Wasch-
körbe auf der Schulter oder mit Kuchen und Stricheln bedeckte lange Bretter auf
dem Kopfe eine Viertelstunde weit zu tragen, wie es fünfzehnjährigen schwächliche..
Bäckerlehrlingen zugemutet wird, auch bei zwanzig Grad Kälte, wo der Umstand,
daß sie die blinde keine» Augenblick von der Last losmachen können, die Situation
noch besonders erschwert. Die meiste» Bäcker u.ögens wohl so treiben »assen, um
nur eben durchzukommen, einige aber werden doch auch reich dabei. Und. wie
gesagt, von, Standpunkte des heutigen Eigeutnmsrechts ans läßt steh dagegen nichts
sagen „och thun. Nicht der Bäckermeister wird bestraft, der durch den Verbrauch
von Lehrlingen und durch die Verkleinerung der Brotportivnen armer Leute
Reichtum anhäuft, sondern der in seinem Dienste arbeitsunfähig gewordne Gesell,
der ihm zur Stillung seines Hungers eine Fiiufpfennigsemmel stiehlt. So will es
der heutige Eigentumsbegriff; daß dieser Begriff nach dein Zeugnis der Geschichte
veränderlich, daß er der Berichtigung fähig und heute eiuer solchen bedürftig sei.
das darf in der Vressc der ..Orduuugsparteien" nicht behauptet werden, das wäre
ja Sozialdemokratie!

Übrigens drischt das liebe Publikum mit seinem ewigen Geschrei gegen die
Bäcker auch noch in andrer Beziehung leeres Stroh, weil »änlich bei der »»ver¬
nünftigen Form des Brotverkaufs gar keine Koi.troile des Geschäftsgewiuus der
Bäcker möglich ist. Während bei allen ander» Waren das verkäufliche Stuck oder
Quantum immer dasselbe bleibt und der Preis wechselt, bleibt bei Brot und
Semmel der Preis derselbe, und das Stück wird bald größer bald kleiner, „bälder"
natürlich kleiner als größer gemacht. Man hat nicht Dreipfund- und Sechspfm.d-
brote, sondern Drcißigpfennig- und Sechzigpfeuuigbrote. früher hießen f.e Zwei-
und Viergroschenbrote.' Es ist so, wie wen., der Tischler Fünf- und Zehnmark¬
stühle, de^r Kleiderkanfmcmn Zehn- und Zwanzigmarkröcke führen nud sie mit ab-
u»d aufschlagenden Lwlz- und Tuchpreisen größer und kleiner ..bauen" wollte. D.e
en.zig richtige Verkaufsweise ist auch beim Brote keineswegs unerhört. Sie war
S- B. ehedem in der Knappschaftsbäckerei des niederschlesischen Kohleureviers ein¬
geführt und wurde in der Teueruugszeit der fünfziger Jahre auch anderwärts nach¬
geahmt. Ein wohlhabender Lederhändler in La.bessre gnmdcte eine große Bnckere.
w>d ließ darin ein sehr nahrhaftes Brot backen, das bei seiner verhältnismäßigen
Billigkeit eine Wohlthat für den Ort wurde. Ohne das Kolbebrot würden die
''lrmen des Städtchens damals noch weit mehr gelitten haben, denn sich an Bäcker-
!'^'t satt zu essen war für sie schlechterdings unmöglich. Kolbe ließ die Brote
"unier gleich groß Herstellen. wenn ich nicht irre, zu drei nud sechs Pfund. Auf


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[0045] Äahre ein Geistlicher der Reichshauptstadt eine Warnung dahin; .in Krankenhause hatte er wahrgenommen, wie die Leiber der Jungen zugerichtet wurde». Auch schon in kleinen. Städten gehört die Backstube nicht gerade zu den wonnigsten Orten. Vor einiger Zeit ging folgende kleine Geschichte durch die Presse, ^n einer Stadt von zwanzigtausend Einwohnern haben die Bäckerlehrlinge von Sonn¬ abend zu Mittag ununterbrochen bis Sonntag zu Mittag Dienst, Natürlich ver¬ schlafen sie den Sonntag Nachmittag. Eines Sonntags nun wurden pe nach¬ mittags um zwei Uhr von der Polizei aus deu Betten geholt und in die Fort¬ bildungsschule geschleppt, dadurch wurde die Aufmerksamkeit des Publikums auf f.e gelenkt. In den Backstuben und Schlafkammern herumzukriechen und zu unter¬ suchen, wie weit Bebel wahrheitsgetreu berichtet hat. ist nicht jedermanns Sache, aber zu sehen, was einem auf der Straße begegnet, das kostet keine besondre Mühe. Allerlei Sport wird heutzutage betrieben, und so konnten sich eigentlich gemein¬ nützige Herren versuchshalber einmal darauf verlegen, mit Broden angefüllte Wasch- körbe auf der Schulter oder mit Kuchen und Stricheln bedeckte lange Bretter auf dem Kopfe eine Viertelstunde weit zu tragen, wie es fünfzehnjährigen schwächliche.. Bäckerlehrlingen zugemutet wird, auch bei zwanzig Grad Kälte, wo der Umstand, daß sie die blinde keine» Augenblick von der Last losmachen können, die Situation noch besonders erschwert. Die meiste» Bäcker u.ögens wohl so treiben »assen, um nur eben durchzukommen, einige aber werden doch auch reich dabei. Und. wie gesagt, von, Standpunkte des heutigen Eigeutnmsrechts ans läßt steh dagegen nichts sagen „och thun. Nicht der Bäckermeister wird bestraft, der durch den Verbrauch von Lehrlingen und durch die Verkleinerung der Brotportivnen armer Leute Reichtum anhäuft, sondern der in seinem Dienste arbeitsunfähig gewordne Gesell, der ihm zur Stillung seines Hungers eine Fiiufpfennigsemmel stiehlt. So will es der heutige Eigentumsbegriff; daß dieser Begriff nach dein Zeugnis der Geschichte veränderlich, daß er der Berichtigung fähig und heute eiuer solchen bedürftig sei. das darf in der Vressc der ..Orduuugsparteien" nicht behauptet werden, das wäre ja Sozialdemokratie! Übrigens drischt das liebe Publikum mit seinem ewigen Geschrei gegen die Bäcker auch noch in andrer Beziehung leeres Stroh, weil »änlich bei der »»ver¬ nünftigen Form des Brotverkaufs gar keine Koi.troile des Geschäftsgewiuus der Bäcker möglich ist. Während bei allen ander» Waren das verkäufliche Stuck oder Quantum immer dasselbe bleibt und der Preis wechselt, bleibt bei Brot und Semmel der Preis derselbe, und das Stück wird bald größer bald kleiner, „bälder" natürlich kleiner als größer gemacht. Man hat nicht Dreipfund- und Sechspfm.d- brote, sondern Drcißigpfennig- und Sechzigpfeuuigbrote. früher hießen f.e Zwei- und Viergroschenbrote.' Es ist so, wie wen., der Tischler Fünf- und Zehnmark¬ stühle, de^r Kleiderkanfmcmn Zehn- und Zwanzigmarkröcke führen nud sie mit ab- u»d aufschlagenden Lwlz- und Tuchpreisen größer und kleiner ..bauen" wollte. D.e en.zig richtige Verkaufsweise ist auch beim Brote keineswegs unerhört. Sie war S- B. ehedem in der Knappschaftsbäckerei des niederschlesischen Kohleureviers ein¬ geführt und wurde in der Teueruugszeit der fünfziger Jahre auch anderwärts nach¬ geahmt. Ein wohlhabender Lederhändler in La.bessre gnmdcte eine große Bnckere. w>d ließ darin ein sehr nahrhaftes Brot backen, das bei seiner verhältnismäßigen Billigkeit eine Wohlthat für den Ort wurde. Ohne das Kolbebrot würden die ''lrmen des Städtchens damals noch weit mehr gelitten haben, denn sich an Bäcker- !'^'t satt zu essen war für sie schlechterdings unmöglich. Kolbe ließ die Brote "unier gleich groß Herstellen. wenn ich nicht irre, zu drei nud sechs Pfund. Auf

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341855_213113/45>, abgerufen am 23.07.2024.