Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches da in hat er auch was von Himmel geschrieben, nämlich daß er glaubte, Braucht Großvater diesen Wagen immer, wenn ein Mann hingerichtet Hinrich lächelte ein bißchen mitleidig. Mußt uicht so dumm fragen! Es hatte aufgehört zu regnen, und nur beschlossen, Hinrich zu verlassen, Das war ja gar keine Geschichte, sagte Hinrich, indem er einen alten Von diesem Tage an betrachteten wir den alten Stnhlwagen mit einer Maßgebliches und Unmaßgebliches Englische Bornirtheit. In der letzterschienenen Nummer der Laturclav Grafin Dauner. Talar.
Maßgebliches und Unmaßgebliches da in hat er auch was von Himmel geschrieben, nämlich daß er glaubte, Braucht Großvater diesen Wagen immer, wenn ein Mann hingerichtet Hinrich lächelte ein bißchen mitleidig. Mußt uicht so dumm fragen! Es hatte aufgehört zu regnen, und nur beschlossen, Hinrich zu verlassen, Das war ja gar keine Geschichte, sagte Hinrich, indem er einen alten Von diesem Tage an betrachteten wir den alten Stnhlwagen mit einer Maßgebliches und Unmaßgebliches Englische Bornirtheit. In der letzterschienenen Nummer der Laturclav Grafin Dauner. Talar.
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0654" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/211822"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <p xml:id="ID_2033" prev="#ID_2032"> da in hat er auch was von Himmel geschrieben, nämlich daß er glaubte,<lb/> Bvhusack könnte vielleicht doch noch nach zweitausend Jahre» in den Himmel<lb/> kommen. Aber daS war allens Swiudel. Pastor Simpel wollte man blos;<lb/> einen kleinen Profit ans die Geschichte haben, und darum schickte er das Buch<lb/> an die Gräfin Donnerwetter,") was ja so» Art Frau von täuschen König<lb/> is, und die uatürlicheweise auch lieber mag, wen» uus' Herrgott mannichmal<lb/> die Augen zudrückt. Und über das Buch mien roten Umslag hat sie sich<lb/> bannig gefreut und den Pastor Geld zu'u neuen Summar gegeben. Sie<lb/> kriegt woll nich viel Büchers geschenkt. Na, und nu geht mau von den alte»<lb/> Wage» duht und steckt »ich all eure Beine durch die Löcher, davon werde»<lb/> sie »ich heil!</p><lb/> <p xml:id="ID_2034"> Braucht Großvater diesen Wagen immer, wenn ein Mann hingerichtet<lb/> wird? fragte Jürgen noch.</p><lb/> <p xml:id="ID_2035"> Hinrich lächelte ein bißchen mitleidig. Mußt uicht so dumm fragen!<lb/> sowas passirt hier nich wieder, solange Herr Stizrat und ich in Amt sind!<lb/> Dazumaleu, als Bohusack sein Herr» totslug, Ware» wir gerade beide verreist,<lb/> sonst wär allens anders gekommen!</p><lb/> <p xml:id="ID_2036"> Es hatte aufgehört zu regnen, und nur beschlossen, Hinrich zu verlassen,<lb/> nachdem wir ihm huldvoll zugenickt hatten. Das war eine sehr hübsche Ge¬<lb/> schichte! die mußt du uus uoch oft erzählen!</p><lb/> <p xml:id="ID_2037"> Das war ja gar keine Geschichte, sagte Hinrich, indem er einen alten<lb/> Blechdeckel über den Fetttvpf legte. Das war ja man bloß die reine Wahrheit!</p><lb/> <p xml:id="ID_2038"> Von diesem Tage an betrachteten wir den alten Stnhlwagen mit einer<lb/> gewissen Hochachtung. Er hatte doch nach unsrer Meinung etwas sehr an¬<lb/> genehmes erlebt, und später haben wir uoch so oft auf ihm gesessen und uns<lb/> dabei von der Hinrichtung in Petersdorf erzählt, daß es uns schließlich vor¬<lb/> kam, als wären wir auch dabei gewesen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Maßgebliches und Unmaßgebliches</head><lb/> <div n="2"> <head> Englische Bornirtheit.</head> <p xml:id="ID_2039" next="#ID_2040"> In der letzterschienenen Nummer der Laturclav<lb/> Ksviov findet sich S. 264 eine Besprechung der in Berlin vorgekommneu Un¬<lb/> ruhen, die nicht sowohl als Zeugnis für die hinreichend bekannte hochmütige<lb/> Bornirtheit unsrer „Verbündeten," als besonders deshalb interessant ist, weil sie<lb/> zeigt, mit welchem Haß Deutschland in England betrachtet wird. Die Engländer selbst<lb/> behaupten zwar, die Wochenschrift werde hauptsächlich von alten Weibern geschrieben,<lb/> sie ist aber doch nicht schlecht genng redigirt, den Glauben aufkommen zu lassen,</p><lb/> <note xml:id="FID_64" place="foot"> Grafin Dauner. Talar.</note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0654]
Maßgebliches und Unmaßgebliches
da in hat er auch was von Himmel geschrieben, nämlich daß er glaubte,
Bvhusack könnte vielleicht doch noch nach zweitausend Jahre» in den Himmel
kommen. Aber daS war allens Swiudel. Pastor Simpel wollte man blos;
einen kleinen Profit ans die Geschichte haben, und darum schickte er das Buch
an die Gräfin Donnerwetter,") was ja so» Art Frau von täuschen König
is, und die uatürlicheweise auch lieber mag, wen» uus' Herrgott mannichmal
die Augen zudrückt. Und über das Buch mien roten Umslag hat sie sich
bannig gefreut und den Pastor Geld zu'u neuen Summar gegeben. Sie
kriegt woll nich viel Büchers geschenkt. Na, und nu geht mau von den alte»
Wage» duht und steckt »ich all eure Beine durch die Löcher, davon werde»
sie »ich heil!
Braucht Großvater diesen Wagen immer, wenn ein Mann hingerichtet
wird? fragte Jürgen noch.
Hinrich lächelte ein bißchen mitleidig. Mußt uicht so dumm fragen!
sowas passirt hier nich wieder, solange Herr Stizrat und ich in Amt sind!
Dazumaleu, als Bohusack sein Herr» totslug, Ware» wir gerade beide verreist,
sonst wär allens anders gekommen!
Es hatte aufgehört zu regnen, und nur beschlossen, Hinrich zu verlassen,
nachdem wir ihm huldvoll zugenickt hatten. Das war eine sehr hübsche Ge¬
schichte! die mußt du uus uoch oft erzählen!
Das war ja gar keine Geschichte, sagte Hinrich, indem er einen alten
Blechdeckel über den Fetttvpf legte. Das war ja man bloß die reine Wahrheit!
Von diesem Tage an betrachteten wir den alten Stnhlwagen mit einer
gewissen Hochachtung. Er hatte doch nach unsrer Meinung etwas sehr an¬
genehmes erlebt, und später haben wir uoch so oft auf ihm gesessen und uns
dabei von der Hinrichtung in Petersdorf erzählt, daß es uns schließlich vor¬
kam, als wären wir auch dabei gewesen.
Maßgebliches und Unmaßgebliches
Englische Bornirtheit. In der letzterschienenen Nummer der Laturclav
Ksviov findet sich S. 264 eine Besprechung der in Berlin vorgekommneu Un¬
ruhen, die nicht sowohl als Zeugnis für die hinreichend bekannte hochmütige
Bornirtheit unsrer „Verbündeten," als besonders deshalb interessant ist, weil sie
zeigt, mit welchem Haß Deutschland in England betrachtet wird. Die Engländer selbst
behaupten zwar, die Wochenschrift werde hauptsächlich von alten Weibern geschrieben,
sie ist aber doch nicht schlecht genng redigirt, den Glauben aufkommen zu lassen,
Grafin Dauner. Talar.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |