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Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr.

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hervor. Jedenfalls, sagt die "norddeutsche Allgemeine Zeitung," dürfte es kein
ZufnN fein, wen", jemehr der Standpunkt der nichtsozialdemokratischen Zeitungen
nach links gravitirt, sie desto mehr und schlimmeres zu berichten wissen."
Das Wahrscheinliche ist wohl, daß die im Friedrichshain versammelten beschäftigungs¬
losen Bauhandwerker eine Demonstration versucht haben, und daß der Bummler-
Pöbel diese Gelegenheit zu Ausschreitungen benutzt hat. Wie verderbliche Folgen
ein Pulses für die sozialdemokratischen Arbeiterklassen nach sich ziehen würde, liegt
so ans der Hand, daß es thöricht wäre, an der Aufrichtigkeit der Warnungen zu
zweifeln, die von der Parteileitung an die Arbeiter ergehen. Zugleich aber ist es
klar, daß es von Tag zu Tage schwieriger werden muß, unter den von der Not
bedrängten Massen, deren Köpfe mit Zukunftsträumen und Umstnrzplänen angefüllt
sind, die Disziplin aufrecht zu erhalten. Gelingt es den Führern noch ein paar
Jahre, so ist das eine Leistung, derer sich keine kluge und energische Regierung
zu schämen hätte.

Der Notstand mag nun die Ursache der Ausschreitungen gewesen sein oder
bloß den Vorwand abgegeben haben, jedenfalls müsse" sie unsre Blicke auf ihn
lenken. Die Behörden leugnen ihn. Sehr natürlich! Denn gestünde sie ihn zu,
so würden sie sich verpflichtet fühlen, auf Mittel dagegen zu sinnen, und da würde
guter Rat teuer sein. Die bürgerliche Presse leugnet ihn nicht minder. Eben¬
falls natürlich. Denn in'Ubrv ovnvnii^nos, v'sse 1o mmroMs, wie Proudhon
sagt, im Zeitungswesen so gut wie überall. Die großen Zeitungen stehen im
Dienste von Kapitalisten, und diese müssen den Notstand leugnen, um die Löhne
drücken und die Notwendigkeit einer Umgestaltung der Produktion leugnen zu können.
Und zwar haben die Liutsiiberaleu bei weitem am meisten Ursache, die Umge¬
staltung zu fürchte", auf die alle Umstände hindrängen, und die durchaus uicht nach
Bebelschen Wünschen und Plänen auszufallen braucht. Der geniale Techniker wird
jederzeit als gut besoldeter und hochangesehener Leiter gewerblicher Unternehmungen
eine hohe gesellschaftliche Stellung einnehmen. Der Großgrundbesitzer wird Grand-
seigneur -- uicht bleiben, denn jetzt, als Spekulant in Zucker, Schnaps und Pre߬
hefe ist er keiner mehr --, sondern wieder werden, wenn er wie sein Vorfahr
über Scharen von Zinsbauern waltet, die auf seinen Herrschaften angesiedelt werden.
Aber der Geldverleiher, der überflüssige Schmarotzer, wird verschwinden. Es be¬
reitet den freisinnigen Blättern große Verlegenheit, daß sie, um ihren Anhang
nnter den kleinen Leuten beisammen zu erhalten, hie und da vom Notstände
sprechen müssen. Sie helfen sich damit, daß sie ihn ans die Schutzzölle schieben,
und dem Volke vorreden, es werde im Überfluß schwimme",' sobald nur erst die
Zollschranken gefallen sein würden.

Also daß die bürgerlichen Zeitungen, gerade auch die liuksliberalen, soweit
der Kampf gegen die Agrarier nicht ins Spiel kommt, den Notstand in Abrede
stellen, ist natürlich, aber für die Regierungen ist das ein Unglück. In ältern
Zeiten, wo die Presse, dieses Werkzeug der Meiuungsmache, das sich fälschlich
Organ der öffentlichen Meinung nennt, noch nicht vorhanden war, wurden die
Regierungen weit zuverlässiger und prompter bedient. Im Altertum, im Mittel¬
alter, bis zur französischen Revolution und stellenweise noch in der ersten Hälfte
unsers Jahrhunderts, wurden sie von jedem Notstände sofort durch Strnßeu-
krawnlle in Kenntnis gesetzt, und der türkische Sultan Pflegte bei seinem Morgen¬
ritt dnrch die Straßen von Konstantinopel den Grad der Volksnot von der Zahl
der Bäcker abzulesen, die er mit an die Ladenthür angenagelten Ohren Spalier
machen sah. Übrigens kannte man damals nur das erträglichere Übel, die Teuerung.


Grenzlime" I 189S "4

hervor. Jedenfalls, sagt die „norddeutsche Allgemeine Zeitung," dürfte es kein
ZufnN fein, wen», jemehr der Standpunkt der nichtsozialdemokratischen Zeitungen
nach links gravitirt, sie desto mehr und schlimmeres zu berichten wissen."
Das Wahrscheinliche ist wohl, daß die im Friedrichshain versammelten beschäftigungs¬
losen Bauhandwerker eine Demonstration versucht haben, und daß der Bummler-
Pöbel diese Gelegenheit zu Ausschreitungen benutzt hat. Wie verderbliche Folgen
ein Pulses für die sozialdemokratischen Arbeiterklassen nach sich ziehen würde, liegt
so ans der Hand, daß es thöricht wäre, an der Aufrichtigkeit der Warnungen zu
zweifeln, die von der Parteileitung an die Arbeiter ergehen. Zugleich aber ist es
klar, daß es von Tag zu Tage schwieriger werden muß, unter den von der Not
bedrängten Massen, deren Köpfe mit Zukunftsträumen und Umstnrzplänen angefüllt
sind, die Disziplin aufrecht zu erhalten. Gelingt es den Führern noch ein paar
Jahre, so ist das eine Leistung, derer sich keine kluge und energische Regierung
zu schämen hätte.

Der Notstand mag nun die Ursache der Ausschreitungen gewesen sein oder
bloß den Vorwand abgegeben haben, jedenfalls müsse» sie unsre Blicke auf ihn
lenken. Die Behörden leugnen ihn. Sehr natürlich! Denn gestünde sie ihn zu,
so würden sie sich verpflichtet fühlen, auf Mittel dagegen zu sinnen, und da würde
guter Rat teuer sein. Die bürgerliche Presse leugnet ihn nicht minder. Eben¬
falls natürlich. Denn in'Ubrv ovnvnii^nos, v'sse 1o mmroMs, wie Proudhon
sagt, im Zeitungswesen so gut wie überall. Die großen Zeitungen stehen im
Dienste von Kapitalisten, und diese müssen den Notstand leugnen, um die Löhne
drücken und die Notwendigkeit einer Umgestaltung der Produktion leugnen zu können.
Und zwar haben die Liutsiiberaleu bei weitem am meisten Ursache, die Umge¬
staltung zu fürchte», auf die alle Umstände hindrängen, und die durchaus uicht nach
Bebelschen Wünschen und Plänen auszufallen braucht. Der geniale Techniker wird
jederzeit als gut besoldeter und hochangesehener Leiter gewerblicher Unternehmungen
eine hohe gesellschaftliche Stellung einnehmen. Der Großgrundbesitzer wird Grand-
seigneur — uicht bleiben, denn jetzt, als Spekulant in Zucker, Schnaps und Pre߬
hefe ist er keiner mehr —, sondern wieder werden, wenn er wie sein Vorfahr
über Scharen von Zinsbauern waltet, die auf seinen Herrschaften angesiedelt werden.
Aber der Geldverleiher, der überflüssige Schmarotzer, wird verschwinden. Es be¬
reitet den freisinnigen Blättern große Verlegenheit, daß sie, um ihren Anhang
nnter den kleinen Leuten beisammen zu erhalten, hie und da vom Notstände
sprechen müssen. Sie helfen sich damit, daß sie ihn ans die Schutzzölle schieben,
und dem Volke vorreden, es werde im Überfluß schwimme«,' sobald nur erst die
Zollschranken gefallen sein würden.

Also daß die bürgerlichen Zeitungen, gerade auch die liuksliberalen, soweit
der Kampf gegen die Agrarier nicht ins Spiel kommt, den Notstand in Abrede
stellen, ist natürlich, aber für die Regierungen ist das ein Unglück. In ältern
Zeiten, wo die Presse, dieses Werkzeug der Meiuungsmache, das sich fälschlich
Organ der öffentlichen Meinung nennt, noch nicht vorhanden war, wurden die
Regierungen weit zuverlässiger und prompter bedient. Im Altertum, im Mittel¬
alter, bis zur französischen Revolution und stellenweise noch in der ersten Hälfte
unsers Jahrhunderts, wurden sie von jedem Notstände sofort durch Strnßeu-
krawnlle in Kenntnis gesetzt, und der türkische Sultan Pflegte bei seinem Morgen¬
ritt dnrch die Straßen von Konstantinopel den Grad der Volksnot von der Zahl
der Bäcker abzulesen, die er mit an die Ladenthür angenagelten Ohren Spalier
machen sah. Übrigens kannte man damals nur das erträglichere Übel, die Teuerung.


Grenzlime» I 189S «4
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341855_211167/513>, abgerufen am 26.06.2024.