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Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

hat der Kaiser bekanntlich angeregt, beim Geschichtsunterricht den umgekehrten Weg
einzuschlagen, wie in der Geographie von der Heimatskunde, so dort von der
Geschichte der neuesten Zeit auszugehen. Wie diese Methode auf ein neues Gebiet
zu übertragen sei, das will reiflich überlegt sein. Zu unsrer Überraschung haben
sich drei Lehrer am königlichen Kadettenkorps sofort aus Werk gemacht und mit
bemerkenswerter Geschwindigkeit die beiden ersten Abteilungen eines Lehr- und
Lesebuches der Geschichte vou der Gegenwart bis aus Kaiser Karl
den Großen (Lehrstoff für Sexta: Der Hohenzollern Thaten und Leben in den
letzten fünfhundert Jahren, Lehrstoff für Quinta: Lebensbilder aus der deutscheu
Geschichte von 1415 bis auf die Karolinger) zustande gebracht, das bei Mittler
und Sohn in Berlin erschienen ist. Die Darstellung beginnt mit der Thron¬
besteigung Kaiser Wilhelms II. Einer übersichtlichen Erzählung seines Wirkens
als Regent folgt seine Biographie bis zum Jahre 1888, dann eine Schilderung
seiner Persönlichkeit und seiner Lebensweise. In der gleichen Anordnung wird
das Leben Kaiser Friedrichs behandelt; da erfährt man auch, daß er "in blutigen
Kämpfen seines Vaters Krieger von Sieg zu Sieg geführt," auf dem Schlachtfelde
von Königgrätz den Orden xcmr 1s anrief und vor Paris die Feldmarschallswürde
erhalten hat; da jedoch diese Kämpfe und Siege nicht zur Zeit seiner Regierung
stattgefunden haben, so wird von ihnen erst im nächsten Abschnitt gehandelt.
Diesem sind unter der Überschrift: "Wilhelm I., 1861 (1871) bis 1883" folgende
Daten vorausgeschickt: "Deutscher Kaiser seit dem 18. Januar 1871. König von
Preußen seit dem 2. Januar 1861. Feierliche Krönung zu Königsberg am
18. Oktober 1861 (Kronenorden). Prinzregent seit 1858." Zunächst wird von dem
,,schwachen deutschen Bunde" berichtet, dessen einzelne Staaten, "an deren Spitze
Österreich stand, eifersüchtig einander zu schaden suchten." Was soll sich wohl
der Sextaner dabei denken? Die "zeitgemäße Verstärkung und Verbesserung des
preußischen Heeres wurde trotz alles Widerstandes vonseiten der Volksvertretung
durchgeführt"; warum das Heer verstärkt werden mußte, inwiefern es verbesserungs¬
bedürftig war, was es mit der Volksvertretung und deren Widerstande zu besagen
hatte, darüber wird nichts gesagt und konnte allerdings schwer etwas gesagt werden,
ohne zurück- oder hier vorzugreifen; dagegen erfahren wir, daß "am 18. Januar
1861 die den neu errichteten Truppenteilen verliehenen Fahnen zu Berlin um
Denkmal Friedrichs des Großen geweiht" wurden. Friedrich der Große? Ja fo,
von dem wird später die Rede sein! Unmittelbar an die Notiz über die Fahnen¬
weihe schließt sich nachstehender Satz: "Hierbei und auch später erwarben sich
drei Männer als thatkräftige Helfer in Sturm und Drang unsterbliches Verdienst";
der dritte dieser Männer ist "der soeben (!) sanft entschlafene Feldmarschall Graf
Helmuth von Moltke," Die Erzählung des deutsch-dänischen Krieges beginnt
folgendermaßen: "Bei der Ohnmacht des deutsche" Bundes traten die beiden ihm
angehörenden Großmächte Preußen und Österreich als selbständige Vorkämpfer für
Deutschlands Ehre ein." Nach dem Wiener Frieden wurde die Frage, was mit
den eroberten Ländern geschehen solle, "immer brennender; sie hing aufs innigste
zusammen mit der andern: Wird Preußen endlich die seiner Macht gebührende
Stellung im deutschen Bunde erhalten? Und sie wurde Anlaß zum Kampfe zwischen
Preußen und Österreich, die soeben noch ritterlich neben einander gefochten hatten.
Aber(!) unerträglich war die Art, wie man Preußens gesunde Kraft im deutschen
Bunde niederhalten wollte" u. s. w. Herwarth von Bitterfeld wird als Veteran
aus den Befreiungskriegen bezeichnet, von denen der Schüler natürlich noch nichts
weiß. Der Waffenstillstand wird erzwungen, "ehe noch Napoleon sich viel in die


Grenzboten III 18V 54
Maßgebliches und Unmaßgebliches

hat der Kaiser bekanntlich angeregt, beim Geschichtsunterricht den umgekehrten Weg
einzuschlagen, wie in der Geographie von der Heimatskunde, so dort von der
Geschichte der neuesten Zeit auszugehen. Wie diese Methode auf ein neues Gebiet
zu übertragen sei, das will reiflich überlegt sein. Zu unsrer Überraschung haben
sich drei Lehrer am königlichen Kadettenkorps sofort aus Werk gemacht und mit
bemerkenswerter Geschwindigkeit die beiden ersten Abteilungen eines Lehr- und
Lesebuches der Geschichte vou der Gegenwart bis aus Kaiser Karl
den Großen (Lehrstoff für Sexta: Der Hohenzollern Thaten und Leben in den
letzten fünfhundert Jahren, Lehrstoff für Quinta: Lebensbilder aus der deutscheu
Geschichte von 1415 bis auf die Karolinger) zustande gebracht, das bei Mittler
und Sohn in Berlin erschienen ist. Die Darstellung beginnt mit der Thron¬
besteigung Kaiser Wilhelms II. Einer übersichtlichen Erzählung seines Wirkens
als Regent folgt seine Biographie bis zum Jahre 1888, dann eine Schilderung
seiner Persönlichkeit und seiner Lebensweise. In der gleichen Anordnung wird
das Leben Kaiser Friedrichs behandelt; da erfährt man auch, daß er „in blutigen
Kämpfen seines Vaters Krieger von Sieg zu Sieg geführt," auf dem Schlachtfelde
von Königgrätz den Orden xcmr 1s anrief und vor Paris die Feldmarschallswürde
erhalten hat; da jedoch diese Kämpfe und Siege nicht zur Zeit seiner Regierung
stattgefunden haben, so wird von ihnen erst im nächsten Abschnitt gehandelt.
Diesem sind unter der Überschrift: „Wilhelm I., 1861 (1871) bis 1883" folgende
Daten vorausgeschickt: „Deutscher Kaiser seit dem 18. Januar 1871. König von
Preußen seit dem 2. Januar 1861. Feierliche Krönung zu Königsberg am
18. Oktober 1861 (Kronenorden). Prinzregent seit 1858." Zunächst wird von dem
,,schwachen deutschen Bunde" berichtet, dessen einzelne Staaten, „an deren Spitze
Österreich stand, eifersüchtig einander zu schaden suchten." Was soll sich wohl
der Sextaner dabei denken? Die „zeitgemäße Verstärkung und Verbesserung des
preußischen Heeres wurde trotz alles Widerstandes vonseiten der Volksvertretung
durchgeführt"; warum das Heer verstärkt werden mußte, inwiefern es verbesserungs¬
bedürftig war, was es mit der Volksvertretung und deren Widerstande zu besagen
hatte, darüber wird nichts gesagt und konnte allerdings schwer etwas gesagt werden,
ohne zurück- oder hier vorzugreifen; dagegen erfahren wir, daß „am 18. Januar
1861 die den neu errichteten Truppenteilen verliehenen Fahnen zu Berlin um
Denkmal Friedrichs des Großen geweiht" wurden. Friedrich der Große? Ja fo,
von dem wird später die Rede sein! Unmittelbar an die Notiz über die Fahnen¬
weihe schließt sich nachstehender Satz: „Hierbei und auch später erwarben sich
drei Männer als thatkräftige Helfer in Sturm und Drang unsterbliches Verdienst";
der dritte dieser Männer ist „der soeben (!) sanft entschlafene Feldmarschall Graf
Helmuth von Moltke," Die Erzählung des deutsch-dänischen Krieges beginnt
folgendermaßen: „Bei der Ohnmacht des deutsche» Bundes traten die beiden ihm
angehörenden Großmächte Preußen und Österreich als selbständige Vorkämpfer für
Deutschlands Ehre ein." Nach dem Wiener Frieden wurde die Frage, was mit
den eroberten Ländern geschehen solle, „immer brennender; sie hing aufs innigste
zusammen mit der andern: Wird Preußen endlich die seiner Macht gebührende
Stellung im deutschen Bunde erhalten? Und sie wurde Anlaß zum Kampfe zwischen
Preußen und Österreich, die soeben noch ritterlich neben einander gefochten hatten.
Aber(!) unerträglich war die Art, wie man Preußens gesunde Kraft im deutschen
Bunde niederhalten wollte" u. s. w. Herwarth von Bitterfeld wird als Veteran
aus den Befreiungskriegen bezeichnet, von denen der Schüler natürlich noch nichts
weiß. Der Waffenstillstand wird erzwungen, „ehe noch Napoleon sich viel in die


Grenzboten III 18V 54
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[0433] Maßgebliches und Unmaßgebliches hat der Kaiser bekanntlich angeregt, beim Geschichtsunterricht den umgekehrten Weg einzuschlagen, wie in der Geographie von der Heimatskunde, so dort von der Geschichte der neuesten Zeit auszugehen. Wie diese Methode auf ein neues Gebiet zu übertragen sei, das will reiflich überlegt sein. Zu unsrer Überraschung haben sich drei Lehrer am königlichen Kadettenkorps sofort aus Werk gemacht und mit bemerkenswerter Geschwindigkeit die beiden ersten Abteilungen eines Lehr- und Lesebuches der Geschichte vou der Gegenwart bis aus Kaiser Karl den Großen (Lehrstoff für Sexta: Der Hohenzollern Thaten und Leben in den letzten fünfhundert Jahren, Lehrstoff für Quinta: Lebensbilder aus der deutscheu Geschichte von 1415 bis auf die Karolinger) zustande gebracht, das bei Mittler und Sohn in Berlin erschienen ist. Die Darstellung beginnt mit der Thron¬ besteigung Kaiser Wilhelms II. Einer übersichtlichen Erzählung seines Wirkens als Regent folgt seine Biographie bis zum Jahre 1888, dann eine Schilderung seiner Persönlichkeit und seiner Lebensweise. In der gleichen Anordnung wird das Leben Kaiser Friedrichs behandelt; da erfährt man auch, daß er „in blutigen Kämpfen seines Vaters Krieger von Sieg zu Sieg geführt," auf dem Schlachtfelde von Königgrätz den Orden xcmr 1s anrief und vor Paris die Feldmarschallswürde erhalten hat; da jedoch diese Kämpfe und Siege nicht zur Zeit seiner Regierung stattgefunden haben, so wird von ihnen erst im nächsten Abschnitt gehandelt. Diesem sind unter der Überschrift: „Wilhelm I., 1861 (1871) bis 1883" folgende Daten vorausgeschickt: „Deutscher Kaiser seit dem 18. Januar 1871. König von Preußen seit dem 2. Januar 1861. Feierliche Krönung zu Königsberg am 18. Oktober 1861 (Kronenorden). Prinzregent seit 1858." Zunächst wird von dem ,,schwachen deutschen Bunde" berichtet, dessen einzelne Staaten, „an deren Spitze Österreich stand, eifersüchtig einander zu schaden suchten." Was soll sich wohl der Sextaner dabei denken? Die „zeitgemäße Verstärkung und Verbesserung des preußischen Heeres wurde trotz alles Widerstandes vonseiten der Volksvertretung durchgeführt"; warum das Heer verstärkt werden mußte, inwiefern es verbesserungs¬ bedürftig war, was es mit der Volksvertretung und deren Widerstande zu besagen hatte, darüber wird nichts gesagt und konnte allerdings schwer etwas gesagt werden, ohne zurück- oder hier vorzugreifen; dagegen erfahren wir, daß „am 18. Januar 1861 die den neu errichteten Truppenteilen verliehenen Fahnen zu Berlin um Denkmal Friedrichs des Großen geweiht" wurden. Friedrich der Große? Ja fo, von dem wird später die Rede sein! Unmittelbar an die Notiz über die Fahnen¬ weihe schließt sich nachstehender Satz: „Hierbei und auch später erwarben sich drei Männer als thatkräftige Helfer in Sturm und Drang unsterbliches Verdienst"; der dritte dieser Männer ist „der soeben (!) sanft entschlafene Feldmarschall Graf Helmuth von Moltke," Die Erzählung des deutsch-dänischen Krieges beginnt folgendermaßen: „Bei der Ohnmacht des deutsche» Bundes traten die beiden ihm angehörenden Großmächte Preußen und Österreich als selbständige Vorkämpfer für Deutschlands Ehre ein." Nach dem Wiener Frieden wurde die Frage, was mit den eroberten Ländern geschehen solle, „immer brennender; sie hing aufs innigste zusammen mit der andern: Wird Preußen endlich die seiner Macht gebührende Stellung im deutschen Bunde erhalten? Und sie wurde Anlaß zum Kampfe zwischen Preußen und Österreich, die soeben noch ritterlich neben einander gefochten hatten. Aber(!) unerträglich war die Art, wie man Preußens gesunde Kraft im deutschen Bunde niederhalten wollte" u. s. w. Herwarth von Bitterfeld wird als Veteran aus den Befreiungskriegen bezeichnet, von denen der Schüler natürlich noch nichts weiß. Der Waffenstillstand wird erzwungen, „ehe noch Napoleon sich viel in die Grenzboten III 18V 54

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_289767/433>, abgerufen am 23.07.2024.