Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

lichen Arbeiten ist dus uniuöglich. Da hilft trotz aller berechtigten Wünsche des
Lehrers doch der Bater oder der ältere Bruder oder ein Freund oder -- und das
fällt beim Lesen der Schriftsteller gar schwer ins Gewicht -- die gedruckte Über¬
setzung. Immer und immer wieder wird der Versuch gemacht, den Lehrer zu
hintergehen; und wenn der Verfasser jenes Aussatzes etwa meint, es müsse doch
ein Leichtes sein, sich darüber klar zu werde", was der einzelne selbständig leisten
könne, so wünschte ich ihm nur, daß er einmal eine Zeit lang eine Klasse von
fünfzig Schülern -- solche giebt es leider noch ziemlich oft -- zu unterrichten
hätte, er würde bald genng merken, wie schwer es da selbst bei der eifrigsten
Pflichterfüllung ist, sich ein vollkommen klares und richtiges Urteil zu bilden.

Ganz falsch ist ferner die Ansicht, daß die Schüler, die schlechte Extemporalien
schreiben, den "Helden im lateinischen und griechischen Spezimen" fast immer im
deutschen Aufsatz, in der wirklichen Kenntnis des Lebens der Alten und in klarer
mündlicher Darstellung überlegen seien, und daß besonders phlegmatische Kinder
und solche, die aus einfachen Lebenskreisen stammen, solche Musterschüler seien, die
die besten Extemporalien schrieben. Jeder Lehrer wird bestätigen, daß diese
Meinung grundfalsch ist. In der Regel -- Ausnahmen giebt es natürlich auch
hier -- schreiben die gewecktesten und begabtesten Schüler, weil sie viel Nüssen und
schnell und scharf denken, natürlich auch die besten Extemporalien, wie sie much den
besten Aufsatz liefern und das reifste Verständnis für die Schriftsteller zeigen.
Phlegmatische und unbegabte Schüler aber können wohl gute häusliche Arbeiten,
aber fast nie gute Extemporalien fertigen. Das sind so unbestreitbare Thatsachen,
daß es mir unbegreiflich erscheint, wie der Verfasser jenes Aufsatzes das Gegenteil
hat behaupten können. Worauf stützt er sich eigentlich?

Ann giebt es freilich anch genug gnr nicht unbegabte Schüler, denen es doch
schwer wird, ein gutes Extemporale zu schreiben. Der Grund ist dann fast immer
eine gewisse Zerstreuung und Flüchtigkeit, ein Mangel an der Fähigkeit, die Ge¬
danken zusammenzunehmen. Ist dieser Maugel besonders stark, vermögen die
sonstigen Leistungen ihn nicht aufzuwiegen, was freilich meist nur dann vorkommen
wird, wenn sie ebenfalls ziemlich schwach sind, und bleibt dann der betreffende
Schiller wirklich einmal "sitzen," so ist das nur gut für ihn, er ninnnt sich eine
Lehre daraus und lernt wahrscheinlich bald seine Gedanken besser zusammen-
nehmen. Ist dies nicht der Fall, um, so hat die Schule wenigstens den Versuch
gemacht, ihn dazu zu bringen, sie hat ihre Pflicht gethan. Wenn dem gegenüber-
der Verfasser sagt, daß es empörend sei, daß "das Wohl und Wehe unsrer Kinder
von dem Vermeiden gewisser grannnatischer Fehler abhängig gemacht werden" dürfe,
so ist das eine geradezu ungeheuerliche, auf vollständiger Unkenntnis der thatsäch¬
lichen Verhältnisse beruhende Übertreibung, und die Worte enthalten einen durchaus
ttugercchten Borwurf gegen deu höhern Lehrerstand. Ähnlich ist es mit dem Aus¬
spruch, es sei sehr beguem, die Zensur einfach ans der Anzahl der "ganzen und
halben Fehler" zu gewinnen. Wüßte der Verfasser doch, welche Anstrengung und
oft welche Qual es verursacht, die Zensuren, die keineswegs so gewonnen werden,
wie er sich vorstellt, am Ende des Halbjahrs zusammenzustellen; wüßte er doch,
wie milde dann, fast immer bei der Versetzung Verfahren wird! Aber er weiß
auch davou nichts; er entwirft sich ein Phantnsiebild des dentschen Gymnasial¬
lehrers, und dem wirft er dann alle möglichen bösen Dinge vor.

Was endlich das arme Notizbuch betrifft, das den Zorn des Verfassers in
ganz besonderm Grade erregt zu haben scheint, so ist es doch für jeden Einsichtigen
selbstverständlich, daß, wenn ein Vater kommt, um sich nach seinem Sohne zu er-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

lichen Arbeiten ist dus uniuöglich. Da hilft trotz aller berechtigten Wünsche des
Lehrers doch der Bater oder der ältere Bruder oder ein Freund oder — und das
fällt beim Lesen der Schriftsteller gar schwer ins Gewicht — die gedruckte Über¬
setzung. Immer und immer wieder wird der Versuch gemacht, den Lehrer zu
hintergehen; und wenn der Verfasser jenes Aussatzes etwa meint, es müsse doch
ein Leichtes sein, sich darüber klar zu werde«, was der einzelne selbständig leisten
könne, so wünschte ich ihm nur, daß er einmal eine Zeit lang eine Klasse von
fünfzig Schülern — solche giebt es leider noch ziemlich oft — zu unterrichten
hätte, er würde bald genng merken, wie schwer es da selbst bei der eifrigsten
Pflichterfüllung ist, sich ein vollkommen klares und richtiges Urteil zu bilden.

Ganz falsch ist ferner die Ansicht, daß die Schüler, die schlechte Extemporalien
schreiben, den „Helden im lateinischen und griechischen Spezimen" fast immer im
deutschen Aufsatz, in der wirklichen Kenntnis des Lebens der Alten und in klarer
mündlicher Darstellung überlegen seien, und daß besonders phlegmatische Kinder
und solche, die aus einfachen Lebenskreisen stammen, solche Musterschüler seien, die
die besten Extemporalien schrieben. Jeder Lehrer wird bestätigen, daß diese
Meinung grundfalsch ist. In der Regel — Ausnahmen giebt es natürlich auch
hier — schreiben die gewecktesten und begabtesten Schüler, weil sie viel Nüssen und
schnell und scharf denken, natürlich auch die besten Extemporalien, wie sie much den
besten Aufsatz liefern und das reifste Verständnis für die Schriftsteller zeigen.
Phlegmatische und unbegabte Schüler aber können wohl gute häusliche Arbeiten,
aber fast nie gute Extemporalien fertigen. Das sind so unbestreitbare Thatsachen,
daß es mir unbegreiflich erscheint, wie der Verfasser jenes Aufsatzes das Gegenteil
hat behaupten können. Worauf stützt er sich eigentlich?

Ann giebt es freilich anch genug gnr nicht unbegabte Schüler, denen es doch
schwer wird, ein gutes Extemporale zu schreiben. Der Grund ist dann fast immer
eine gewisse Zerstreuung und Flüchtigkeit, ein Mangel an der Fähigkeit, die Ge¬
danken zusammenzunehmen. Ist dieser Maugel besonders stark, vermögen die
sonstigen Leistungen ihn nicht aufzuwiegen, was freilich meist nur dann vorkommen
wird, wenn sie ebenfalls ziemlich schwach sind, und bleibt dann der betreffende
Schiller wirklich einmal „sitzen," so ist das nur gut für ihn, er ninnnt sich eine
Lehre daraus und lernt wahrscheinlich bald seine Gedanken besser zusammen-
nehmen. Ist dies nicht der Fall, um, so hat die Schule wenigstens den Versuch
gemacht, ihn dazu zu bringen, sie hat ihre Pflicht gethan. Wenn dem gegenüber-
der Verfasser sagt, daß es empörend sei, daß „das Wohl und Wehe unsrer Kinder
von dem Vermeiden gewisser grannnatischer Fehler abhängig gemacht werden" dürfe,
so ist das eine geradezu ungeheuerliche, auf vollständiger Unkenntnis der thatsäch¬
lichen Verhältnisse beruhende Übertreibung, und die Worte enthalten einen durchaus
ttugercchten Borwurf gegen deu höhern Lehrerstand. Ähnlich ist es mit dem Aus¬
spruch, es sei sehr beguem, die Zensur einfach ans der Anzahl der „ganzen und
halben Fehler" zu gewinnen. Wüßte der Verfasser doch, welche Anstrengung und
oft welche Qual es verursacht, die Zensuren, die keineswegs so gewonnen werden,
wie er sich vorstellt, am Ende des Halbjahrs zusammenzustellen; wüßte er doch,
wie milde dann, fast immer bei der Versetzung Verfahren wird! Aber er weiß
auch davou nichts; er entwirft sich ein Phantnsiebild des dentschen Gymnasial¬
lehrers, und dem wirft er dann alle möglichen bösen Dinge vor.

Was endlich das arme Notizbuch betrifft, das den Zorn des Verfassers in
ganz besonderm Grade erregt zu haben scheint, so ist es doch für jeden Einsichtigen
selbstverständlich, daß, wenn ein Vater kommt, um sich nach seinem Sohne zu er-


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0437" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/209670"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_1228" prev="#ID_1227"> lichen Arbeiten ist dus uniuöglich. Da hilft trotz aller berechtigten Wünsche des<lb/>
Lehrers doch der Bater oder der ältere Bruder oder ein Freund oder &#x2014; und das<lb/>
fällt beim Lesen der Schriftsteller gar schwer ins Gewicht &#x2014; die gedruckte Über¬<lb/>
setzung. Immer und immer wieder wird der Versuch gemacht, den Lehrer zu<lb/>
hintergehen; und wenn der Verfasser jenes Aussatzes etwa meint, es müsse doch<lb/>
ein Leichtes sein, sich darüber klar zu werde«, was der einzelne selbständig leisten<lb/>
könne, so wünschte ich ihm nur, daß er einmal eine Zeit lang eine Klasse von<lb/>
fünfzig Schülern &#x2014; solche giebt es leider noch ziemlich oft &#x2014; zu unterrichten<lb/>
hätte, er würde bald genng merken, wie schwer es da selbst bei der eifrigsten<lb/>
Pflichterfüllung ist, sich ein vollkommen klares und richtiges Urteil zu bilden.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1229"> Ganz falsch ist ferner die Ansicht, daß die Schüler, die schlechte Extemporalien<lb/>
schreiben, den &#x201E;Helden im lateinischen und griechischen Spezimen" fast immer im<lb/>
deutschen Aufsatz, in der wirklichen Kenntnis des Lebens der Alten und in klarer<lb/>
mündlicher Darstellung überlegen seien, und daß besonders phlegmatische Kinder<lb/>
und solche, die aus einfachen Lebenskreisen stammen, solche Musterschüler seien, die<lb/>
die besten Extemporalien schrieben. Jeder Lehrer wird bestätigen, daß diese<lb/>
Meinung grundfalsch ist. In der Regel &#x2014; Ausnahmen giebt es natürlich auch<lb/>
hier &#x2014; schreiben die gewecktesten und begabtesten Schüler, weil sie viel Nüssen und<lb/>
schnell und scharf denken, natürlich auch die besten Extemporalien, wie sie much den<lb/>
besten Aufsatz liefern und das reifste Verständnis für die Schriftsteller zeigen.<lb/>
Phlegmatische und unbegabte Schüler aber können wohl gute häusliche Arbeiten,<lb/>
aber fast nie gute Extemporalien fertigen. Das sind so unbestreitbare Thatsachen,<lb/>
daß es mir unbegreiflich erscheint, wie der Verfasser jenes Aufsatzes das Gegenteil<lb/>
hat behaupten können.  Worauf stützt er sich eigentlich?</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1230"> Ann giebt es freilich anch genug gnr nicht unbegabte Schüler, denen es doch<lb/>
schwer wird, ein gutes Extemporale zu schreiben. Der Grund ist dann fast immer<lb/>
eine gewisse Zerstreuung und Flüchtigkeit, ein Mangel an der Fähigkeit, die Ge¬<lb/>
danken zusammenzunehmen. Ist dieser Maugel besonders stark, vermögen die<lb/>
sonstigen Leistungen ihn nicht aufzuwiegen, was freilich meist nur dann vorkommen<lb/>
wird, wenn sie ebenfalls ziemlich schwach sind, und bleibt dann der betreffende<lb/>
Schiller wirklich einmal &#x201E;sitzen," so ist das nur gut für ihn, er ninnnt sich eine<lb/>
Lehre daraus und lernt wahrscheinlich bald seine Gedanken besser zusammen-<lb/>
nehmen. Ist dies nicht der Fall, um, so hat die Schule wenigstens den Versuch<lb/>
gemacht, ihn dazu zu bringen, sie hat ihre Pflicht gethan. Wenn dem gegenüber-<lb/>
der Verfasser sagt, daß es empörend sei, daß &#x201E;das Wohl und Wehe unsrer Kinder<lb/>
von dem Vermeiden gewisser grannnatischer Fehler abhängig gemacht werden" dürfe,<lb/>
so ist das eine geradezu ungeheuerliche, auf vollständiger Unkenntnis der thatsäch¬<lb/>
lichen Verhältnisse beruhende Übertreibung, und die Worte enthalten einen durchaus<lb/>
ttugercchten Borwurf gegen deu höhern Lehrerstand. Ähnlich ist es mit dem Aus¬<lb/>
spruch, es sei sehr beguem, die Zensur einfach ans der Anzahl der &#x201E;ganzen und<lb/>
halben Fehler" zu gewinnen. Wüßte der Verfasser doch, welche Anstrengung und<lb/>
oft welche Qual es verursacht, die Zensuren, die keineswegs so gewonnen werden,<lb/>
wie er sich vorstellt, am Ende des Halbjahrs zusammenzustellen; wüßte er doch,<lb/>
wie milde dann, fast immer bei der Versetzung Verfahren wird! Aber er weiß<lb/>
auch davou nichts; er entwirft sich ein Phantnsiebild des dentschen Gymnasial¬<lb/>
lehrers, und dem wirft er dann alle möglichen bösen Dinge vor.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1231" next="#ID_1232"> Was endlich das arme Notizbuch betrifft, das den Zorn des Verfassers in<lb/>
ganz besonderm Grade erregt zu haben scheint, so ist es doch für jeden Einsichtigen<lb/>
selbstverständlich, daß, wenn ein Vater kommt, um sich nach seinem Sohne zu er-</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0437] Maßgebliches und Unmaßgebliches lichen Arbeiten ist dus uniuöglich. Da hilft trotz aller berechtigten Wünsche des Lehrers doch der Bater oder der ältere Bruder oder ein Freund oder — und das fällt beim Lesen der Schriftsteller gar schwer ins Gewicht — die gedruckte Über¬ setzung. Immer und immer wieder wird der Versuch gemacht, den Lehrer zu hintergehen; und wenn der Verfasser jenes Aussatzes etwa meint, es müsse doch ein Leichtes sein, sich darüber klar zu werde«, was der einzelne selbständig leisten könne, so wünschte ich ihm nur, daß er einmal eine Zeit lang eine Klasse von fünfzig Schülern — solche giebt es leider noch ziemlich oft — zu unterrichten hätte, er würde bald genng merken, wie schwer es da selbst bei der eifrigsten Pflichterfüllung ist, sich ein vollkommen klares und richtiges Urteil zu bilden. Ganz falsch ist ferner die Ansicht, daß die Schüler, die schlechte Extemporalien schreiben, den „Helden im lateinischen und griechischen Spezimen" fast immer im deutschen Aufsatz, in der wirklichen Kenntnis des Lebens der Alten und in klarer mündlicher Darstellung überlegen seien, und daß besonders phlegmatische Kinder und solche, die aus einfachen Lebenskreisen stammen, solche Musterschüler seien, die die besten Extemporalien schrieben. Jeder Lehrer wird bestätigen, daß diese Meinung grundfalsch ist. In der Regel — Ausnahmen giebt es natürlich auch hier — schreiben die gewecktesten und begabtesten Schüler, weil sie viel Nüssen und schnell und scharf denken, natürlich auch die besten Extemporalien, wie sie much den besten Aufsatz liefern und das reifste Verständnis für die Schriftsteller zeigen. Phlegmatische und unbegabte Schüler aber können wohl gute häusliche Arbeiten, aber fast nie gute Extemporalien fertigen. Das sind so unbestreitbare Thatsachen, daß es mir unbegreiflich erscheint, wie der Verfasser jenes Aufsatzes das Gegenteil hat behaupten können. Worauf stützt er sich eigentlich? Ann giebt es freilich anch genug gnr nicht unbegabte Schüler, denen es doch schwer wird, ein gutes Extemporale zu schreiben. Der Grund ist dann fast immer eine gewisse Zerstreuung und Flüchtigkeit, ein Mangel an der Fähigkeit, die Ge¬ danken zusammenzunehmen. Ist dieser Maugel besonders stark, vermögen die sonstigen Leistungen ihn nicht aufzuwiegen, was freilich meist nur dann vorkommen wird, wenn sie ebenfalls ziemlich schwach sind, und bleibt dann der betreffende Schiller wirklich einmal „sitzen," so ist das nur gut für ihn, er ninnnt sich eine Lehre daraus und lernt wahrscheinlich bald seine Gedanken besser zusammen- nehmen. Ist dies nicht der Fall, um, so hat die Schule wenigstens den Versuch gemacht, ihn dazu zu bringen, sie hat ihre Pflicht gethan. Wenn dem gegenüber- der Verfasser sagt, daß es empörend sei, daß „das Wohl und Wehe unsrer Kinder von dem Vermeiden gewisser grannnatischer Fehler abhängig gemacht werden" dürfe, so ist das eine geradezu ungeheuerliche, auf vollständiger Unkenntnis der thatsäch¬ lichen Verhältnisse beruhende Übertreibung, und die Worte enthalten einen durchaus ttugercchten Borwurf gegen deu höhern Lehrerstand. Ähnlich ist es mit dem Aus¬ spruch, es sei sehr beguem, die Zensur einfach ans der Anzahl der „ganzen und halben Fehler" zu gewinnen. Wüßte der Verfasser doch, welche Anstrengung und oft welche Qual es verursacht, die Zensuren, die keineswegs so gewonnen werden, wie er sich vorstellt, am Ende des Halbjahrs zusammenzustellen; wüßte er doch, wie milde dann, fast immer bei der Versetzung Verfahren wird! Aber er weiß auch davou nichts; er entwirft sich ein Phantnsiebild des dentschen Gymnasial¬ lehrers, und dem wirft er dann alle möglichen bösen Dinge vor. Was endlich das arme Notizbuch betrifft, das den Zorn des Verfassers in ganz besonderm Grade erregt zu haben scheint, so ist es doch für jeden Einsichtigen selbstverständlich, daß, wenn ein Vater kommt, um sich nach seinem Sohne zu er-

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_209232
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_209232/437
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_209232/437>, abgerufen am 23.07.2024.