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Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Erstes Vierteljahr.

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Wien wieder angenehm finden, wo ich wenigstens allein sein kann. Wenn nur
dort der schändliche Geistesdruck nicht wäre und die Erniedrigung des Nebenmenschen.
Was mit mir selbst geschähe, sollte mich wenig anfechten. Mich erniedrigen sie
nicht, und wenn sie tausend Jahre daran versuchten." Dieses Wien nun hat dnrch
die von allen Gesellschaftsschichten ergriffene Teilnahme um der Grillparzer-Aus-
stellung auch seiner Liebe zum Dichter den schönsten Ausdruck gegeben; der Kaiser
selbst hat seinen Beitrag geschickt, indem er ein sehr schönes Gemälde: General
Radetzky mit seinem Stäbe nach der Schlacht von Novnra aus seinem Audienz¬
saale in das Rathaus zu bringen befahl. Aber eS haben sich auch die bescheidensten
Autographeusammler an der Ausstellung beteiligt, sodaß einer der verborgenen
wissenschaftlichen Zwecke der Ausstellung: aus den geheimsten Winkeln der Privat--
Sammlungen kulturgeschichtliches Material hervorzulocken und der Wissenschaft zu¬
gänglich zu machen, in einem von Glossy selbst kaum geahnten Umfange erreicht
worden ist. Eine Aufzählung der zusammengeströmten Seltenheiten und Merk¬
würdigkeiten hier zu geben, finden wir umso weniger passend, als Glossy in seinem
Katalog ohuhiu alle nötigen wissenschaftlichen Anmerkungen macht, die den Wert der
einzelnen Gegenstände kurz ins Licht stellen. Beiläufig erwähnen wir nur, daß
ein bisher gar nicht bekanntes nud einzig schönes Porträt Franz Schuberts von
dem ausgezeichneten Miniatur-Porträtmaler Daffiuger ausgestellt ist; auch daS Bild
der schöne" Frau dieses Malers, die Grillparzer geliebt hat, ist da; des¬
gleichen ein wenig oder gar nicht bekanntes Porträt (lebensgroß i" Öl) des jungen
Beethoven (etwa in seinem achtzehnten Lebensjahre): so schön hat sich bisher noch
niemand den Titanen vorgestellt. Von Campe in Hamburg kam ein Porträt
Heines, das wenig bekannt ist ; Grillparzer liebte ihn als Dichter und ärgerte sich
über seinen Charakter. Auch Friedrich Gentz Bildnis dürfte sehr viele, sowie uns,
überraschen. Bieler ganz nen werden die Kartons und Aquarellbilder von Ma¬
chold, Schwind und I. N. Geiger zur "Medea," zur "Sappho," zur "Hero" und zum
"Ottokar" sein. Forschern, die gern den Wirkungen der verschiedenen Künste auf
einander nachgehen, bietet sich Gelegenheit, hier interessante Beobachtungen zu machen.
Einzig schön ist der in Sepia in kleinem Maßstabe entworfene Cyklus von Bilden"
zur Argonautensage von Karl Recht, Aus dem Goethe-Museum in Weimar kam
eine Sammlung von Porträts (Kreidezeichnungen), darunter jenes Bildnis
Grillparzers selbst, das sich Goethe bei dem vielbesprochenen Besuche des weichen
Österreichers 1826 von Schmeller zeichnen ließ; es ist wohl eines der allerbesten
Bildnisse des Sappho-Dichters, schade, daß es nicht auch ebenso wie das reizende
Kinderköpfchen Almas von Goethe mit farbigen Stiften, sondern nur in Kreide
ausgeführt ist. Die Porträts Goethes selbst (von Schmeller), Karl Augusts,
Töpffers, Schützers n. a. sind mit dabei. Aber wir dürfen uns von der Sammler-
frende nicht zu sehr hinreißen lassen und nicht den Katalog ausschreiben.

Natürlich fehlt es auch uicht an Manuskripten merkwürdiger Art, die alle
systematisch geordnet, hinter Glasscheiben wohlverwahrt, in Schaukästen aufgelegt
sind. So sind die allerersten kindlichen Handschriften Grillparzers zu sehen. In
dem Skizzenheft aus seinen Jünglingsjahren sind sogar Federzeichnungen Grillparzers
enthalten, die seine Borflelluugeu der in ihm lebenden dichterischen Gestalten (Blanka
von Kastilien) versinnlichen, und zwar gar nicht ungeschickt. Es liegen u. a. die
Handschriften Schreyvogels auf, der Grillparzer als Kritiker, Theaterdirektor und
Freund so sehr förderte. Auch jenes Manuskript Goedekes, das in seinem "Grund¬
riß" zum erstenmale in Norddeutschland eine liebevolle und vorurteilsfreie Kritik
des Dichters verbreitete, und das Goedeke, ehe er es in die Druckerei schickte, 18K8


Wien wieder angenehm finden, wo ich wenigstens allein sein kann. Wenn nur
dort der schändliche Geistesdruck nicht wäre und die Erniedrigung des Nebenmenschen.
Was mit mir selbst geschähe, sollte mich wenig anfechten. Mich erniedrigen sie
nicht, und wenn sie tausend Jahre daran versuchten." Dieses Wien nun hat dnrch
die von allen Gesellschaftsschichten ergriffene Teilnahme um der Grillparzer-Aus-
stellung auch seiner Liebe zum Dichter den schönsten Ausdruck gegeben; der Kaiser
selbst hat seinen Beitrag geschickt, indem er ein sehr schönes Gemälde: General
Radetzky mit seinem Stäbe nach der Schlacht von Novnra aus seinem Audienz¬
saale in das Rathaus zu bringen befahl. Aber eS haben sich auch die bescheidensten
Autographeusammler an der Ausstellung beteiligt, sodaß einer der verborgenen
wissenschaftlichen Zwecke der Ausstellung: aus den geheimsten Winkeln der Privat--
Sammlungen kulturgeschichtliches Material hervorzulocken und der Wissenschaft zu¬
gänglich zu machen, in einem von Glossy selbst kaum geahnten Umfange erreicht
worden ist. Eine Aufzählung der zusammengeströmten Seltenheiten und Merk¬
würdigkeiten hier zu geben, finden wir umso weniger passend, als Glossy in seinem
Katalog ohuhiu alle nötigen wissenschaftlichen Anmerkungen macht, die den Wert der
einzelnen Gegenstände kurz ins Licht stellen. Beiläufig erwähnen wir nur, daß
ein bisher gar nicht bekanntes nud einzig schönes Porträt Franz Schuberts von
dem ausgezeichneten Miniatur-Porträtmaler Daffiuger ausgestellt ist; auch daS Bild
der schöne» Frau dieses Malers, die Grillparzer geliebt hat, ist da; des¬
gleichen ein wenig oder gar nicht bekanntes Porträt (lebensgroß i» Öl) des jungen
Beethoven (etwa in seinem achtzehnten Lebensjahre): so schön hat sich bisher noch
niemand den Titanen vorgestellt. Von Campe in Hamburg kam ein Porträt
Heines, das wenig bekannt ist ; Grillparzer liebte ihn als Dichter und ärgerte sich
über seinen Charakter. Auch Friedrich Gentz Bildnis dürfte sehr viele, sowie uns,
überraschen. Bieler ganz nen werden die Kartons und Aquarellbilder von Ma¬
chold, Schwind und I. N. Geiger zur „Medea," zur „Sappho," zur „Hero" und zum
„Ottokar" sein. Forschern, die gern den Wirkungen der verschiedenen Künste auf
einander nachgehen, bietet sich Gelegenheit, hier interessante Beobachtungen zu machen.
Einzig schön ist der in Sepia in kleinem Maßstabe entworfene Cyklus von Bilden»
zur Argonautensage von Karl Recht, Aus dem Goethe-Museum in Weimar kam
eine Sammlung von Porträts (Kreidezeichnungen), darunter jenes Bildnis
Grillparzers selbst, das sich Goethe bei dem vielbesprochenen Besuche des weichen
Österreichers 1826 von Schmeller zeichnen ließ; es ist wohl eines der allerbesten
Bildnisse des Sappho-Dichters, schade, daß es nicht auch ebenso wie das reizende
Kinderköpfchen Almas von Goethe mit farbigen Stiften, sondern nur in Kreide
ausgeführt ist. Die Porträts Goethes selbst (von Schmeller), Karl Augusts,
Töpffers, Schützers n. a. sind mit dabei. Aber wir dürfen uns von der Sammler-
frende nicht zu sehr hinreißen lassen und nicht den Katalog ausschreiben.

Natürlich fehlt es auch uicht an Manuskripten merkwürdiger Art, die alle
systematisch geordnet, hinter Glasscheiben wohlverwahrt, in Schaukästen aufgelegt
sind. So sind die allerersten kindlichen Handschriften Grillparzers zu sehen. In
dem Skizzenheft aus seinen Jünglingsjahren sind sogar Federzeichnungen Grillparzers
enthalten, die seine Borflelluugeu der in ihm lebenden dichterischen Gestalten (Blanka
von Kastilien) versinnlichen, und zwar gar nicht ungeschickt. Es liegen u. a. die
Handschriften Schreyvogels auf, der Grillparzer als Kritiker, Theaterdirektor und
Freund so sehr förderte. Auch jenes Manuskript Goedekes, das in seinem „Grund¬
riß" zum erstenmale in Norddeutschland eine liebevolle und vorurteilsfreie Kritik
des Dichters verbreitete, und das Goedeke, ehe er es in die Druckerei schickte, 18K8


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_209232/148>, abgerufen am 23.07.2024.