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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

ist die Einheitsschule vertreten. Das wird, soweit die Absicht der Regierung in
Betracht kommt, Zufall sein; doch scheint in der That der Gedanke eines auf die
beiden alten Sprachen gegründeten, aber fachmännisches Philvlogisiren fernhaltenden,
dafür überall ans ein Verständnis des Lebens hinführenden Gymnasiums immer
mehr durchzudringen, während der entgegengesetzte, die neunjährige Vorbilduugs-
cmstalt schon in den ersten Jahren zu spalten, trotz eines ungeheuern Aufwandes
von Bosheit und Scharfsinn immer mehr an Boden verloren hat. Dem Vorgang
Hailes zu Anfang des Winters hat sich jetzt Tübingen angeschlossen: beide Uni¬
versitäten erklären durch die Mehrzahl ihrer Lehrer, daß sie weder Aufhebung der
Gymnasien wollen, noch Spaltung in Fachschulen. Dem stellt sich jetzt gegenüber
die stattliche Zahl von vierhundert Fachlehrern der Medizin und der Natur¬
wissenschaften, Leipziger Dozenten an der Spitze, mit der verblüffende" Erklärung,
die Gymnasien seien als Vorbereitungsanstalten zum Studium der Medizin und der
Naturwissenschaften wenig geeignet. Vermutlich handelt es sich bei den Anstiftern
des Ausrufs nur um einen Pulses zu Gunsten der unglückseligen Realgymnasien.
Denn um von einzelnen Namen zu schweigen, die Fragestellung mit dem Appell
an das Fachinteresse und mit der ganz unbestimmten Fassung des abfälligen Urteils
hat ganz das Aufreizende der bekannten Wühlereien gegen die Vorrechte des Gym¬
nasiunis. Die angeblich empörenden Vorgänge bei der Vorbereitung einer gymnasial-
freuudlichen Adresse, die zur Rechtfertigung des eignen Vorgehens angeführt werden,
entziehen sich unsrer Beurteilung. Was die Mehrzahl der Vierhundert zur Unter¬
zeichnung mag bewogen haben, bleibt jedenfalls dunkel. Vom Standpunkte des
Fachmenschen erscheint wohl jede nicht fachmäßig zugeschnittene Vorbereitnngsanstalt
als wenig geeignet. Wollen daraufhin wirklich die Bierhundert besondre Vorschulen
für die medizinische und die mathematisch-physikalische Fakultät vom zwölften oder
dreizehnten Lebensjahr ab? oder denken sie eben auch nur an ein Gymnasium,
das mit dein alten Formalismus und der durch und durch undeutsche" stilistischen
Dressur ernstlich bricht, wie es heute nahezu alle Freunde des Gymnasium? von
den Heidelbergern bis zu den Tübingern wollen? Bis sich also die Herrn nicht
weiter auslassen, ist ihre Erklärung ziemlich nichtssagend. Vielleicht ist es ihnen
erwünscht, wenn wir sie durch einige weitere Fragen zwingen, mit der Sprache
herauszukommen. Ob sie wohl sämtlich glauben, jemand könne ein guter Physiker
oder gar ein guter Arzt werden, wenn er nicht als Knabe den Grund gelegt hat
zu einem ganzen Manne? Und ob sie als Universitätslehrer nie erfahren haben,
wie viel dankbarer und fruchtbarer ein gerade in Bezug auf ihre Einzelwissenschaft
jungfräulicher Boden war, als einer, auf dem uukrautartig schon allerlei Halb-
und Viertelswissen wucherte? Gerade das (nur allzu einseitig wahrgenommene) Fnch-
interesse hat 1882 einen damals einflußreichen Germanisten vermocht, in Preußen
das schlichte Verbot jedes mittelhochdeutschen Unterrichts durchzusetzen, zum Schaden
vielleicht nicht des Faches, wohl aber des deutschen Unterrichts, wie wir meinen,
zumal wenn nicht einmal von den Lehrern durchweg Kenntnis des Werdens der
Muttersprache gefordert wird. Genug, die Frage, was unsre Söhne bis zum
neunzehnten Lebensjahre lernen sollen, wird nicht durch Gutachten einzelner Fakul¬
täten entschieden, nicht irgend welche Quersumme von Fachforderungen giebt den
Ausschlag. Wer hier mitsprechen will, muß mehr sein als Fachgelehrter, mehr
als Techniker seiner Einzelwissenschaft. An solchen Technikern haben wir heute
keinen Maugel, an Menschen fehlt es weit und breit. Die Schule allein kann
daran allzu viel auch uicht ändern, aber sie soll darum doch den Zersetzungs¬
prozeß nicht künstlich beschleunigen. Der Heranwachsende soll lernen seine Arme


Maßgebliches und Unmaßgebliches

ist die Einheitsschule vertreten. Das wird, soweit die Absicht der Regierung in
Betracht kommt, Zufall sein; doch scheint in der That der Gedanke eines auf die
beiden alten Sprachen gegründeten, aber fachmännisches Philvlogisiren fernhaltenden,
dafür überall ans ein Verständnis des Lebens hinführenden Gymnasiums immer
mehr durchzudringen, während der entgegengesetzte, die neunjährige Vorbilduugs-
cmstalt schon in den ersten Jahren zu spalten, trotz eines ungeheuern Aufwandes
von Bosheit und Scharfsinn immer mehr an Boden verloren hat. Dem Vorgang
Hailes zu Anfang des Winters hat sich jetzt Tübingen angeschlossen: beide Uni¬
versitäten erklären durch die Mehrzahl ihrer Lehrer, daß sie weder Aufhebung der
Gymnasien wollen, noch Spaltung in Fachschulen. Dem stellt sich jetzt gegenüber
die stattliche Zahl von vierhundert Fachlehrern der Medizin und der Natur¬
wissenschaften, Leipziger Dozenten an der Spitze, mit der verblüffende» Erklärung,
die Gymnasien seien als Vorbereitungsanstalten zum Studium der Medizin und der
Naturwissenschaften wenig geeignet. Vermutlich handelt es sich bei den Anstiftern
des Ausrufs nur um einen Pulses zu Gunsten der unglückseligen Realgymnasien.
Denn um von einzelnen Namen zu schweigen, die Fragestellung mit dem Appell
an das Fachinteresse und mit der ganz unbestimmten Fassung des abfälligen Urteils
hat ganz das Aufreizende der bekannten Wühlereien gegen die Vorrechte des Gym¬
nasiunis. Die angeblich empörenden Vorgänge bei der Vorbereitung einer gymnasial-
freuudlichen Adresse, die zur Rechtfertigung des eignen Vorgehens angeführt werden,
entziehen sich unsrer Beurteilung. Was die Mehrzahl der Vierhundert zur Unter¬
zeichnung mag bewogen haben, bleibt jedenfalls dunkel. Vom Standpunkte des
Fachmenschen erscheint wohl jede nicht fachmäßig zugeschnittene Vorbereitnngsanstalt
als wenig geeignet. Wollen daraufhin wirklich die Bierhundert besondre Vorschulen
für die medizinische und die mathematisch-physikalische Fakultät vom zwölften oder
dreizehnten Lebensjahr ab? oder denken sie eben auch nur an ein Gymnasium,
das mit dein alten Formalismus und der durch und durch undeutsche» stilistischen
Dressur ernstlich bricht, wie es heute nahezu alle Freunde des Gymnasium? von
den Heidelbergern bis zu den Tübingern wollen? Bis sich also die Herrn nicht
weiter auslassen, ist ihre Erklärung ziemlich nichtssagend. Vielleicht ist es ihnen
erwünscht, wenn wir sie durch einige weitere Fragen zwingen, mit der Sprache
herauszukommen. Ob sie wohl sämtlich glauben, jemand könne ein guter Physiker
oder gar ein guter Arzt werden, wenn er nicht als Knabe den Grund gelegt hat
zu einem ganzen Manne? Und ob sie als Universitätslehrer nie erfahren haben,
wie viel dankbarer und fruchtbarer ein gerade in Bezug auf ihre Einzelwissenschaft
jungfräulicher Boden war, als einer, auf dem uukrautartig schon allerlei Halb-
und Viertelswissen wucherte? Gerade das (nur allzu einseitig wahrgenommene) Fnch-
interesse hat 1882 einen damals einflußreichen Germanisten vermocht, in Preußen
das schlichte Verbot jedes mittelhochdeutschen Unterrichts durchzusetzen, zum Schaden
vielleicht nicht des Faches, wohl aber des deutschen Unterrichts, wie wir meinen,
zumal wenn nicht einmal von den Lehrern durchweg Kenntnis des Werdens der
Muttersprache gefordert wird. Genug, die Frage, was unsre Söhne bis zum
neunzehnten Lebensjahre lernen sollen, wird nicht durch Gutachten einzelner Fakul¬
täten entschieden, nicht irgend welche Quersumme von Fachforderungen giebt den
Ausschlag. Wer hier mitsprechen will, muß mehr sein als Fachgelehrter, mehr
als Techniker seiner Einzelwissenschaft. An solchen Technikern haben wir heute
keinen Maugel, an Menschen fehlt es weit und breit. Die Schule allein kann
daran allzu viel auch uicht ändern, aber sie soll darum doch den Zersetzungs¬
prozeß nicht künstlich beschleunigen. Der Heranwachsende soll lernen seine Arme


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_208578/442>, abgerufen am 23.07.2024.