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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Zweites Vieteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

ihren Ausgang im Zweifel sein. Bereits nach dem ersten Akte brach ein Beifalls¬
sturm los, der deutlich erkennen ließ, daß der grüßte Teil des Publikums "seinen"
Dichter gesunden hatte und entschlossen war, die Dichterkrönung um jeden Preis,
wenigstens auf diesem Kapital, zu vollziehen. Seitdem bildeten Silbermann und
seine "Ehre" wochenlang eine stehende Rubrik im Berliner Tageblatt, im Berliner
Börsenkouricr und in der geistesverwandten Presse. Mit Peinlicher Sorgfalt wurden
sämtliche Bühnen verzeichnet, die die "Ehre" zur Aufführung angenommen hatten.
Die Tage der ersten Aufführungen wurden lange zuvor angekündigt, und über jeden
Erfolg berichteten Privattelegramme "unsrer Herren Spezialkorrespondenten" in den
stärksten Superlativen. Von Sudermanns Reiseplänen wurde das Publikum so
feierlich in Kenntnis gesetzt, wie von denen eines regierenden Fürsten. Man er¬
fuhr, daß sich Silbermann nach der Riviera begeben habe, um dort im Verein
mit einem andern Schriftsteller ein neues Schauspiel fern vom Lärm der Gro߬
stadt auszuarbeiten, man ging sogar so weit, zu Ehren des neuen Litteraturgötzen
ältere zu eutgöttcru und ihre menschliche Blindheit zu enthüllen. Man erzählte sich,
daß der Leiter des "Berliner Theaters" die unbegreifliche Kurzsichtigkeit besessen
habe, das ihm zuerst angebotene Schauspiel abzulehnen, und daß der Direktor des
Lessingtheaters, der bis dahin für einen der klügsten Köpfe und einen der geist¬
reichsten und unfehlbarsten Kritiker im letzte" Viertel des neunzehnten Jahrhunderts
gegolten hatte, noch bis zum Tage der Aufführung an dem Erfolge des Stückes
ernste Zweifel gehegt habe. Der Sieg Sudermanns war also ein doppelter! der
Bühnenpraktiker und der Kritiker waren in gleichem Maße beschämt worden.

Der Lohn dieser Ameisennrbeit zum Ruhm einer Sache, deren letzte Grund¬
lagen noch etwas tiefer zu suchen sind, als der Verfasser der Grenzbotenkritik glaubt
oder sagt, ist uicht ausgeblieben. Man kann von Frankfurt a. M. nach Königsberg
reisen, und man kann sicher sein, in den Schaufenstern der Buchhandlungen aller
größer" Städte das photographische Bildnis des "schönen Sudermann," umgeben
von seinen sämtlichen Werken, zu finden. Vielleicht hat dabei auch noch die unter¬
irdisch arbeitende Kraft irgend eines Annoncenbüreans mitgewirkt, das den
Sortimentsbuchhändlern das Porträt Sudermanns als einen "hochaktuellen, höchst
absatzfähigen Artikel" angepriesen hat. Der "schöne Sudermann" ist übrigens eine
Erfindung des Berliner Tageblatts, das den Faden der Reklame mit unver¬
minderter Stärke weiterspinnt. Es besitzt einen Berichterstatter, der fast beständig
für die vielseitigen Zwecke der Zeitung und des von ihr bedienten Verlags herum¬
reist. In einem seiner "Kritischen Reisebriefe für das Berliner Tageblatt" ans
Königsberg (abgedruckt am 14. Mai) schreibt er: "Der Haupttreffer der verwichenen
Schauspielsaison war übrigens, wie an vielen andern Bühnen, auch hier Suder¬
manns "Ehre." Das Bild des Dichters, der bekanntlich (!) ein Königsberger ist,
hängt in allen Kunsthandlungen, und im benachbarten Seebad Cranz sollen die
Wohnungen im Preise gestiegen sein, seit bekannt geworden, daß der schöne Suder¬
mann in diesem Sommer dort baden werde. So versichert mir wenigstens seine
geistreiche Kollegin Adelheid Weber, die bekannte Romanschriftstellerin." Zwei
Reklamen ans einmal, von denen die erstere allerdings den Vorzug eiuer Pikanterie
hat, die man in Deutschland bisher noch nicht gewagt und auch in Frankreich und
England nnr erst bei Preisringern, Boxern, Trapezkünstlerinnen u. dergl. in. geübt
hat. Wir sagten aber, daß die Reklame systematisch von Frankfurt bis Königsberg
mit gleicher Heftigkeit betrieben werde. Zum Beweis dafür ein Zitat ans der
Frankfurter Zeitung vom 13. Mai, die natürlich denselben Strang wie ihre
Berliner Kolleginnen zieht. Ihr Korrespondent aus Stuttgart bricht am Ende


Maßgebliches und Unmaßgebliches

ihren Ausgang im Zweifel sein. Bereits nach dem ersten Akte brach ein Beifalls¬
sturm los, der deutlich erkennen ließ, daß der grüßte Teil des Publikums „seinen"
Dichter gesunden hatte und entschlossen war, die Dichterkrönung um jeden Preis,
wenigstens auf diesem Kapital, zu vollziehen. Seitdem bildeten Silbermann und
seine „Ehre" wochenlang eine stehende Rubrik im Berliner Tageblatt, im Berliner
Börsenkouricr und in der geistesverwandten Presse. Mit Peinlicher Sorgfalt wurden
sämtliche Bühnen verzeichnet, die die „Ehre" zur Aufführung angenommen hatten.
Die Tage der ersten Aufführungen wurden lange zuvor angekündigt, und über jeden
Erfolg berichteten Privattelegramme „unsrer Herren Spezialkorrespondenten" in den
stärksten Superlativen. Von Sudermanns Reiseplänen wurde das Publikum so
feierlich in Kenntnis gesetzt, wie von denen eines regierenden Fürsten. Man er¬
fuhr, daß sich Silbermann nach der Riviera begeben habe, um dort im Verein
mit einem andern Schriftsteller ein neues Schauspiel fern vom Lärm der Gro߬
stadt auszuarbeiten, man ging sogar so weit, zu Ehren des neuen Litteraturgötzen
ältere zu eutgöttcru und ihre menschliche Blindheit zu enthüllen. Man erzählte sich,
daß der Leiter des „Berliner Theaters" die unbegreifliche Kurzsichtigkeit besessen
habe, das ihm zuerst angebotene Schauspiel abzulehnen, und daß der Direktor des
Lessingtheaters, der bis dahin für einen der klügsten Köpfe und einen der geist¬
reichsten und unfehlbarsten Kritiker im letzte» Viertel des neunzehnten Jahrhunderts
gegolten hatte, noch bis zum Tage der Aufführung an dem Erfolge des Stückes
ernste Zweifel gehegt habe. Der Sieg Sudermanns war also ein doppelter! der
Bühnenpraktiker und der Kritiker waren in gleichem Maße beschämt worden.

Der Lohn dieser Ameisennrbeit zum Ruhm einer Sache, deren letzte Grund¬
lagen noch etwas tiefer zu suchen sind, als der Verfasser der Grenzbotenkritik glaubt
oder sagt, ist uicht ausgeblieben. Man kann von Frankfurt a. M. nach Königsberg
reisen, und man kann sicher sein, in den Schaufenstern der Buchhandlungen aller
größer» Städte das photographische Bildnis des „schönen Sudermann," umgeben
von seinen sämtlichen Werken, zu finden. Vielleicht hat dabei auch noch die unter¬
irdisch arbeitende Kraft irgend eines Annoncenbüreans mitgewirkt, das den
Sortimentsbuchhändlern das Porträt Sudermanns als einen „hochaktuellen, höchst
absatzfähigen Artikel" angepriesen hat. Der „schöne Sudermann" ist übrigens eine
Erfindung des Berliner Tageblatts, das den Faden der Reklame mit unver¬
minderter Stärke weiterspinnt. Es besitzt einen Berichterstatter, der fast beständig
für die vielseitigen Zwecke der Zeitung und des von ihr bedienten Verlags herum¬
reist. In einem seiner „Kritischen Reisebriefe für das Berliner Tageblatt" ans
Königsberg (abgedruckt am 14. Mai) schreibt er: „Der Haupttreffer der verwichenen
Schauspielsaison war übrigens, wie an vielen andern Bühnen, auch hier Suder¬
manns »Ehre.« Das Bild des Dichters, der bekanntlich (!) ein Königsberger ist,
hängt in allen Kunsthandlungen, und im benachbarten Seebad Cranz sollen die
Wohnungen im Preise gestiegen sein, seit bekannt geworden, daß der schöne Suder¬
mann in diesem Sommer dort baden werde. So versichert mir wenigstens seine
geistreiche Kollegin Adelheid Weber, die bekannte Romanschriftstellerin." Zwei
Reklamen ans einmal, von denen die erstere allerdings den Vorzug eiuer Pikanterie
hat, die man in Deutschland bisher noch nicht gewagt und auch in Frankreich und
England nnr erst bei Preisringern, Boxern, Trapezkünstlerinnen u. dergl. in. geübt
hat. Wir sagten aber, daß die Reklame systematisch von Frankfurt bis Königsberg
mit gleicher Heftigkeit betrieben werde. Zum Beweis dafür ein Zitat ans der
Frankfurter Zeitung vom 13. Mai, die natürlich denselben Strang wie ihre
Berliner Kolleginnen zieht. Ihr Korrespondent aus Stuttgart bricht am Ende


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[0534] Maßgebliches und Unmaßgebliches ihren Ausgang im Zweifel sein. Bereits nach dem ersten Akte brach ein Beifalls¬ sturm los, der deutlich erkennen ließ, daß der grüßte Teil des Publikums „seinen" Dichter gesunden hatte und entschlossen war, die Dichterkrönung um jeden Preis, wenigstens auf diesem Kapital, zu vollziehen. Seitdem bildeten Silbermann und seine „Ehre" wochenlang eine stehende Rubrik im Berliner Tageblatt, im Berliner Börsenkouricr und in der geistesverwandten Presse. Mit Peinlicher Sorgfalt wurden sämtliche Bühnen verzeichnet, die die „Ehre" zur Aufführung angenommen hatten. Die Tage der ersten Aufführungen wurden lange zuvor angekündigt, und über jeden Erfolg berichteten Privattelegramme „unsrer Herren Spezialkorrespondenten" in den stärksten Superlativen. Von Sudermanns Reiseplänen wurde das Publikum so feierlich in Kenntnis gesetzt, wie von denen eines regierenden Fürsten. Man er¬ fuhr, daß sich Silbermann nach der Riviera begeben habe, um dort im Verein mit einem andern Schriftsteller ein neues Schauspiel fern vom Lärm der Gro߬ stadt auszuarbeiten, man ging sogar so weit, zu Ehren des neuen Litteraturgötzen ältere zu eutgöttcru und ihre menschliche Blindheit zu enthüllen. Man erzählte sich, daß der Leiter des „Berliner Theaters" die unbegreifliche Kurzsichtigkeit besessen habe, das ihm zuerst angebotene Schauspiel abzulehnen, und daß der Direktor des Lessingtheaters, der bis dahin für einen der klügsten Köpfe und einen der geist¬ reichsten und unfehlbarsten Kritiker im letzte» Viertel des neunzehnten Jahrhunderts gegolten hatte, noch bis zum Tage der Aufführung an dem Erfolge des Stückes ernste Zweifel gehegt habe. Der Sieg Sudermanns war also ein doppelter! der Bühnenpraktiker und der Kritiker waren in gleichem Maße beschämt worden. Der Lohn dieser Ameisennrbeit zum Ruhm einer Sache, deren letzte Grund¬ lagen noch etwas tiefer zu suchen sind, als der Verfasser der Grenzbotenkritik glaubt oder sagt, ist uicht ausgeblieben. Man kann von Frankfurt a. M. nach Königsberg reisen, und man kann sicher sein, in den Schaufenstern der Buchhandlungen aller größer» Städte das photographische Bildnis des „schönen Sudermann," umgeben von seinen sämtlichen Werken, zu finden. Vielleicht hat dabei auch noch die unter¬ irdisch arbeitende Kraft irgend eines Annoncenbüreans mitgewirkt, das den Sortimentsbuchhändlern das Porträt Sudermanns als einen „hochaktuellen, höchst absatzfähigen Artikel" angepriesen hat. Der „schöne Sudermann" ist übrigens eine Erfindung des Berliner Tageblatts, das den Faden der Reklame mit unver¬ minderter Stärke weiterspinnt. Es besitzt einen Berichterstatter, der fast beständig für die vielseitigen Zwecke der Zeitung und des von ihr bedienten Verlags herum¬ reist. In einem seiner „Kritischen Reisebriefe für das Berliner Tageblatt" ans Königsberg (abgedruckt am 14. Mai) schreibt er: „Der Haupttreffer der verwichenen Schauspielsaison war übrigens, wie an vielen andern Bühnen, auch hier Suder¬ manns »Ehre.« Das Bild des Dichters, der bekanntlich (!) ein Königsberger ist, hängt in allen Kunsthandlungen, und im benachbarten Seebad Cranz sollen die Wohnungen im Preise gestiegen sein, seit bekannt geworden, daß der schöne Suder¬ mann in diesem Sommer dort baden werde. So versichert mir wenigstens seine geistreiche Kollegin Adelheid Weber, die bekannte Romanschriftstellerin." Zwei Reklamen ans einmal, von denen die erstere allerdings den Vorzug eiuer Pikanterie hat, die man in Deutschland bisher noch nicht gewagt und auch in Frankreich und England nnr erst bei Preisringern, Boxern, Trapezkünstlerinnen u. dergl. in. geübt hat. Wir sagten aber, daß die Reklame systematisch von Frankfurt bis Königsberg mit gleicher Heftigkeit betrieben werde. Zum Beweis dafür ein Zitat ans der Frankfurter Zeitung vom 13. Mai, die natürlich denselben Strang wie ihre Berliner Kolleginnen zieht. Ihr Korrespondent aus Stuttgart bricht am Ende

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Zweites Vieteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_207294/534>, abgerufen am 27.12.2024.