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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr.

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Deutsch Gstafrit'a

eilf der Jahresschluß mit seinen Rückblicken und Bilanzen, teils
die endliche Beseitigung Buschiris, die ebenfalls eine" Abschnitt
bildet, der zu rückschnuenden Betrachtungen und zur Abwägung
von Gewinn und Verlust Anlaß giebt, läßt uus im folgenden
an die Ausführung des schau lauge gehegten Wunsches gehen,
den Lesern einmal uiid einiger Ausführlichkeit über die bisherige Entwicklung
des deutschen Besitzes in Ostafrikn zu berichten, der. wie wir uus vorsichtig
ausdrücken wollen, einst unsre wichtigste überseeische Kolonie werden könnte.
Es ist viel über das neue Land geschrieben worden, darunter auch viel Irr¬
tümliches, Boreiliges und Phantastisches, und so freuen wir nus doppelt, wenn
uus von Zeit zu Zeit eine Schilderung unter die Hände kommt, die den Ein¬
druck der Glaubwürdigkeit macht. Eine solche habe" Nur in dem soeben (bei
Brockhaus in Leipzig) erschienenen, mit einer guten Karte versehenen Buche
Deutsch-Ostafrika vou Brix Förster vor uns; ja wir siud geneigt, dieses
Ruch, obwohl es selbstverständlich nicht lückenlos sein kann, für das Beste zu
erklären, was Nur über die Geographie des Gegenstandes besitzen. Jedenfalls
hat der Verfasser sich fleißig in der betreffenden Litteratur umgesehen, sorg-
fältig geprüft und sich nach Möglichkeit von übertreibender Parteilichkeit frei
gehalten. Doch ist dieser Teil seiner Schrift, die größere Hälfte, nicht das,
was uns im Nachstehenden vorzüglich beschäftigen soll. Vielmehr Wollen Nur
seine Beschreibung der einzelnen Landstriche, ans denen das deutsche Ostnfrika
sich zusammensetzt, dem Studium der Leser dieses Aufsatzes selbst überlassen
"ut ihm hier nnr in dem geschichtlichen Abschnitte seines Werkes folgen, der
mit Ende März beginnt und mit Anfang April vorigen Jahres schließt,
also gerade fünf Jahre "mfaßt. In diesen, Zeiträume haben die Urteile Wer das


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Deutsch Gstafrit'a

eilf der Jahresschluß mit seinen Rückblicken und Bilanzen, teils
die endliche Beseitigung Buschiris, die ebenfalls eine» Abschnitt
bildet, der zu rückschnuenden Betrachtungen und zur Abwägung
von Gewinn und Verlust Anlaß giebt, läßt uus im folgenden
an die Ausführung des schau lauge gehegten Wunsches gehen,
den Lesern einmal uiid einiger Ausführlichkeit über die bisherige Entwicklung
des deutschen Besitzes in Ostafrikn zu berichten, der. wie wir uus vorsichtig
ausdrücken wollen, einst unsre wichtigste überseeische Kolonie werden könnte.
Es ist viel über das neue Land geschrieben worden, darunter auch viel Irr¬
tümliches, Boreiliges und Phantastisches, und so freuen wir nus doppelt, wenn
uus von Zeit zu Zeit eine Schilderung unter die Hände kommt, die den Ein¬
druck der Glaubwürdigkeit macht. Eine solche habe» Nur in dem soeben (bei
Brockhaus in Leipzig) erschienenen, mit einer guten Karte versehenen Buche
Deutsch-Ostafrika vou Brix Förster vor uns; ja wir siud geneigt, dieses
Ruch, obwohl es selbstverständlich nicht lückenlos sein kann, für das Beste zu
erklären, was Nur über die Geographie des Gegenstandes besitzen. Jedenfalls
hat der Verfasser sich fleißig in der betreffenden Litteratur umgesehen, sorg-
fältig geprüft und sich nach Möglichkeit von übertreibender Parteilichkeit frei
gehalten. Doch ist dieser Teil seiner Schrift, die größere Hälfte, nicht das,
was uns im Nachstehenden vorzüglich beschäftigen soll. Vielmehr Wollen Nur
seine Beschreibung der einzelnen Landstriche, ans denen das deutsche Ostnfrika
sich zusammensetzt, dem Studium der Leser dieses Aufsatzes selbst überlassen
"ut ihm hier nnr in dem geschichtlichen Abschnitte seines Werkes folgen, der
mit Ende März beginnt und mit Anfang April vorigen Jahres schließt,
also gerade fünf Jahre »mfaßt. In diesen, Zeiträume haben die Urteile Wer das


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[0057] [Abbildung] Deutsch Gstafrit'a eilf der Jahresschluß mit seinen Rückblicken und Bilanzen, teils die endliche Beseitigung Buschiris, die ebenfalls eine» Abschnitt bildet, der zu rückschnuenden Betrachtungen und zur Abwägung von Gewinn und Verlust Anlaß giebt, läßt uus im folgenden an die Ausführung des schau lauge gehegten Wunsches gehen, den Lesern einmal uiid einiger Ausführlichkeit über die bisherige Entwicklung des deutschen Besitzes in Ostafrikn zu berichten, der. wie wir uus vorsichtig ausdrücken wollen, einst unsre wichtigste überseeische Kolonie werden könnte. Es ist viel über das neue Land geschrieben worden, darunter auch viel Irr¬ tümliches, Boreiliges und Phantastisches, und so freuen wir nus doppelt, wenn uus von Zeit zu Zeit eine Schilderung unter die Hände kommt, die den Ein¬ druck der Glaubwürdigkeit macht. Eine solche habe» Nur in dem soeben (bei Brockhaus in Leipzig) erschienenen, mit einer guten Karte versehenen Buche Deutsch-Ostafrika vou Brix Förster vor uns; ja wir siud geneigt, dieses Ruch, obwohl es selbstverständlich nicht lückenlos sein kann, für das Beste zu erklären, was Nur über die Geographie des Gegenstandes besitzen. Jedenfalls hat der Verfasser sich fleißig in der betreffenden Litteratur umgesehen, sorg- fältig geprüft und sich nach Möglichkeit von übertreibender Parteilichkeit frei gehalten. Doch ist dieser Teil seiner Schrift, die größere Hälfte, nicht das, was uns im Nachstehenden vorzüglich beschäftigen soll. Vielmehr Wollen Nur seine Beschreibung der einzelnen Landstriche, ans denen das deutsche Ostnfrika sich zusammensetzt, dem Studium der Leser dieses Aufsatzes selbst überlassen "ut ihm hier nnr in dem geschichtlichen Abschnitte seines Werkes folgen, der mit Ende März beginnt und mit Anfang April vorigen Jahres schließt, also gerade fünf Jahre »mfaßt. In diesen, Zeiträume haben die Urteile Wer das G>vu,^>lau l l,^>0 7

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_206644/57>, abgerufen am 23.07.2024.