Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Zweites Vierteljahr.Die tveimmische Ausgabe von Goethes Briefen mit dem Zusatz ?bi., d. h> ?billmclrig,. Es wäre Wohl am Platze gewesen, Zum zweiten Bande wären außer den im dritten nachträglich verzeich¬ Die tveimmische Ausgabe von Goethes Briefen mit dem Zusatz ?bi., d. h> ?billmclrig,. Es wäre Wohl am Platze gewesen, Zum zweiten Bande wären außer den im dritten nachträglich verzeich¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0426" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/205157"/> <fw type="header" place="top"> Die tveimmische Ausgabe von Goethes Briefen</fw><lb/> <p xml:id="ID_1191" prev="#ID_1190"> mit dem Zusatz ?bi., d. h> ?billmclrig,. Es wäre Wohl am Platze gewesen,<lb/> kurz zu bemerken, was die ?bilkmärm gewesen ist und N'er der hier an¬<lb/> geredete Archon war, der nur zwei Jahre mehr als Wolfgang zählte. Soll<lb/> denn die Ausgabe nur der kleinen Zahl derer gelten, die mit der Goethe¬<lb/> forschung bis in die äußersten Winkel vertraut sind? War es nicht Pflicht,<lb/> wo es möglich war, mit kurzen Angaben dem Leser zu Hilfe zu kommen? Die<lb/> Leipziger Briefe an die Schwester und an Behrisch haben zwar gegen Geigers<lb/> liederlichen Abdruck im „Goethe-Jahrbuch" bedeutend gewonnen, aber leider<lb/> sind nicht alle Fehler verbessert. Seite 32, 4 muß es 13 statt 23 heißen (der<lb/> Brief kann unmöglich elf Tage liegen geblieben sein, ohne daß Goethe dies<lb/> entschuldigt hätte), 50, 28 stMng' (statt «tÄrrinA) nos lites (Zount.Mg.no6, wie<lb/> es in dem Gedicht „Der Misanthrop" heißt: „Kommt sein ganz Gesicht der Eule<lb/> verzerrtem Ernste bei." In notrs I'. 55,28 war l-inen auszuschreiben; denn<lb/> Schmidt irrte gar sehr wenn, er in 1 einen Namen vermutete, noch absonder¬<lb/> licher war Geigers Gedanke an Treptow, den man bloß zu denken braucht,<lb/> um seine Undenkbarkeit zu erkennen. 64, 1!» ist buru statt horn verdrückt.<lb/> Statt Orvns 88, 3 muß es doch Orya heißen; daß Oryus ein bloßer Studenten¬<lb/> witz sei, ist hier wenig glaublich, jedenfalls hätte der Herausgeber, wenn er<lb/> einen solchen annahm, darauf hinweisen müssen. 75, 14 fordert der Gedanke<lb/> u't statt des ersten 't. 94, 5 hatte schon Geiger statt des hier irrig beibehal¬<lb/> tenen lei. vivre, äsMMr nachträglich aus dem hier angeführten Marmontel ver¬<lb/> bessert visut ig. cI6»ÄALr> 97, 25 muß es statt Ziblis heißen Biblis (d. i.<lb/> Bhblis, wie umgekehrt 90, 27 Mykon statt Mikon steht), und daselbst 28 sehe<lb/> ich nicht, wie in ooiuiuv tu ni'g.imo8 toi das letzte Wort gehalten werden kann.<lb/> 132, 7 ist in den Worten: „Diese (meine) glückliche Hand drückte sie an meine<lb/> Brust" meine offenbarer Schreibfehler für ihre. Man braucht dazu kaum an<lb/> die Stelle im „Werther" zu erinnern: „Ihre (Lotteus) Sinnen verwirrten sich,<lb/> sie drückte feine Hände, drückte sie wider ihre Brust." So wenig ist also die<lb/> völlige Reinigung jener von Druckfehlern stark heimgesuchten Briefe hier ge¬<lb/> lungen, weil es um anhaltender Achtsamkeit gebrach.</p><lb/> <p xml:id="ID_1192" next="#ID_1193"> Zum zweiten Bande wären außer den im dritten nachträglich verzeich¬<lb/> neten Versehen noch manche andre anzugeben gewesen. So habe ich mich<lb/> aus meiner vor vielen Jahren gemachten Vergleichung der Handschrift der<lb/> Briefe an Beten Jacobi überzeugt, daß der Abdruck nicht ganz genau ist, be¬<lb/> sonders nicht überall das Doppel-S statt ß und et statt k angegeben ist, wie<lb/> es geschehen mußte, wenn einmal darauf Rücksicht genommen werden sollte,<lb/> und daß auch manche Abkürzungen ohne Angabe aufgelöst sind. Sonst bemerke<lb/> ich, daß 128, 9 nicht Lotgen, sondern Lolvtgen, 143, 5 nicht fünfzehnten, son¬<lb/> dern nach Goethes festem Gebrauch fünfzehnten, 137,5 Bekandtschafften steht,<lb/> ich an der unlesbar gemachten Stelle 145,10 f. mir angemerkt habe: „Bey Gott,<lb/> Sanftmütigstes zu verbrennen," was ich freilich so wenig verbürgen kann, wie</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0426]
Die tveimmische Ausgabe von Goethes Briefen
mit dem Zusatz ?bi., d. h> ?billmclrig,. Es wäre Wohl am Platze gewesen,
kurz zu bemerken, was die ?bilkmärm gewesen ist und N'er der hier an¬
geredete Archon war, der nur zwei Jahre mehr als Wolfgang zählte. Soll
denn die Ausgabe nur der kleinen Zahl derer gelten, die mit der Goethe¬
forschung bis in die äußersten Winkel vertraut sind? War es nicht Pflicht,
wo es möglich war, mit kurzen Angaben dem Leser zu Hilfe zu kommen? Die
Leipziger Briefe an die Schwester und an Behrisch haben zwar gegen Geigers
liederlichen Abdruck im „Goethe-Jahrbuch" bedeutend gewonnen, aber leider
sind nicht alle Fehler verbessert. Seite 32, 4 muß es 13 statt 23 heißen (der
Brief kann unmöglich elf Tage liegen geblieben sein, ohne daß Goethe dies
entschuldigt hätte), 50, 28 stMng' (statt «tÄrrinA) nos lites (Zount.Mg.no6, wie
es in dem Gedicht „Der Misanthrop" heißt: „Kommt sein ganz Gesicht der Eule
verzerrtem Ernste bei." In notrs I'. 55,28 war l-inen auszuschreiben; denn
Schmidt irrte gar sehr wenn, er in 1 einen Namen vermutete, noch absonder¬
licher war Geigers Gedanke an Treptow, den man bloß zu denken braucht,
um seine Undenkbarkeit zu erkennen. 64, 1!» ist buru statt horn verdrückt.
Statt Orvns 88, 3 muß es doch Orya heißen; daß Oryus ein bloßer Studenten¬
witz sei, ist hier wenig glaublich, jedenfalls hätte der Herausgeber, wenn er
einen solchen annahm, darauf hinweisen müssen. 75, 14 fordert der Gedanke
u't statt des ersten 't. 94, 5 hatte schon Geiger statt des hier irrig beibehal¬
tenen lei. vivre, äsMMr nachträglich aus dem hier angeführten Marmontel ver¬
bessert visut ig. cI6»ÄALr> 97, 25 muß es statt Ziblis heißen Biblis (d. i.
Bhblis, wie umgekehrt 90, 27 Mykon statt Mikon steht), und daselbst 28 sehe
ich nicht, wie in ooiuiuv tu ni'g.imo8 toi das letzte Wort gehalten werden kann.
132, 7 ist in den Worten: „Diese (meine) glückliche Hand drückte sie an meine
Brust" meine offenbarer Schreibfehler für ihre. Man braucht dazu kaum an
die Stelle im „Werther" zu erinnern: „Ihre (Lotteus) Sinnen verwirrten sich,
sie drückte feine Hände, drückte sie wider ihre Brust." So wenig ist also die
völlige Reinigung jener von Druckfehlern stark heimgesuchten Briefe hier ge¬
lungen, weil es um anhaltender Achtsamkeit gebrach.
Zum zweiten Bande wären außer den im dritten nachträglich verzeich¬
neten Versehen noch manche andre anzugeben gewesen. So habe ich mich
aus meiner vor vielen Jahren gemachten Vergleichung der Handschrift der
Briefe an Beten Jacobi überzeugt, daß der Abdruck nicht ganz genau ist, be¬
sonders nicht überall das Doppel-S statt ß und et statt k angegeben ist, wie
es geschehen mußte, wenn einmal darauf Rücksicht genommen werden sollte,
und daß auch manche Abkürzungen ohne Angabe aufgelöst sind. Sonst bemerke
ich, daß 128, 9 nicht Lotgen, sondern Lolvtgen, 143, 5 nicht fünfzehnten, son¬
dern nach Goethes festem Gebrauch fünfzehnten, 137,5 Bekandtschafften steht,
ich an der unlesbar gemachten Stelle 145,10 f. mir angemerkt habe: „Bey Gott,
Sanftmütigstes zu verbrennen," was ich freilich so wenig verbürgen kann, wie
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |