Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 47, 1888, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Kleinere Mitteilungen.

Es war ein schöner Knabe, hochblond, wohlgebildet, und er hatte insbesondre
einen schön geformten Kopf. Er aß nur rohes Fleisch. Was ihm sonst gebracht wurde,
warf er weg. Insbesondre genoß er nie Dal, das Hauptgericht der Inder, weder
Reis noch Roto. Beim Trinken schlappte er wie ein Hund. Es ließ sich keinerlei
seelische Neigung bei ihm wahrnehmen. Er war ein vollständiges Tier. Kleider
anzubehalten, konnte man ihm nicht beibringen. Jeden Tag mußte er frisch ange¬
kleidet werden, da er zur Nachtzeit alle seine Kleider zerriß und aus den Fetzen
ein Lager bereitete, um sich darin zum Schlafen zusammenzurollen. Besonders inter¬
essant ist eine Beobachtung über seine Gangart. Er war bisher genau wie ein
Affe gegangen mit der schlotternden Haltung, die den aufrecht gehenden Affen eigen
ist. Als er nun auf seinen Wanderungen zum erstenmale an das äußere Gitter
des Waisenhausgrundstückes kam, von wo er auf die grünen Felder und Bäume
hinaussah, stand er erst ganz still mit dem Blicke des Staunens und Entzückens,
sprang dann plötzlich auf Hände und Füße und rannte unter den Bäumen wie
ein kleines Tier auf allen Vieren umher. Frau Erhard gab ihm ein Paar Höschen
wie den andern Kindern, fand aber eines Tages den Wolfsbuben zu ihrer nicht
geringen Ueberraschung ganz nackt unter den andern Knaben zu deren großem
Jubel umhergehen, die eine Hose wie eine Mütze auf den Kopf gesetzt. Er hatte
die Gewohnheit, Laute hervorzubringen wie eine Ziege und seinen Kopf beständig
von einer Seite zur andern zu drehen. Sprechen lernte er nie. Er brachte nnr
einen Ton hervor, ähnlich dem einer Schreipuppe. Man gab sich große Mühe, ihm
wenigstens seinen Namen beizubringen (das war jedenfalls nicht die zum Sprechen¬
lehren geeignete Methode). Der einzige Erfolg war ein Gebrüll. Er machte
jederzeit einen trübseligen Eindruck und war am liebsten in einem leeren dunkeln
Zimmer, wo ihn die Knaben, wenn sie ihn zum Essen holen wollten, oft in der
dunkelsten Ecke zusammengerollt fanden. Am Fieber erkrankt, verweigerte er das
Essen ganz und starb an Entkräftung.

Sieben Jahre vorher war ein andrer, jedoch nur mutmaßlich bei den Wölfen
aufgefundener Knabe unter ähnlichen Umständen in die Anstalt gebracht worden.
In der ersten Zeit überaus unruhig, mußte er an die Kette gelegt werden. Er
nährte sich nur von rohem Fleisch und suchte, sobald er losgelassen war, allent¬
halben nach Knochen. Er konnte nicht dazu gebracht werden, auch nur die allerein-
fachste Arbeit selbst zu verrichten, wohl aber allmählich Kleider zu tragen und sich
an gekochte Nahrung zu gewöhnen. Ob er taub war oder nicht, konnte nicht sicher
ermittelt werden, da er das einemal zu hören schien, ein andermal auch auf den
lautesten Zuruf uicht hörte. Er hatte das vollständige Aeußere des Idioten, ins¬
besondre eine sehr niedere Stirn. Er schien heiter, zufrieden und lachte öfters,
während sein jüngerer Gefährte nie lachte, nur zischte. Seine Zähne waren infolge
beständigen Knirschens (schwäbisch Knirfens) ganz abgenutzt. Jeden Morgen wendete
er sich eine Zeit lang auf seiner Matte hin und her, starrte unverwandt in die
Sonne, was ihm nicht leicht jemand nachmachen wird, und berührte fortwährend
mit einer Fingerspitze die Schläfe, sodaß sich an dieser Stelle eine wahrnehmbare
Vertiefung bildete. Er ist noch am Leben, jetzt ein bärtiger Mann, sehr ruhig,
zeigt jedoch keinerlei Anhänglichkeit an irgend eine Person seiner Umgebung, wohl
aber bekommt er, von seinen Kameraden geneckt, zuweilen einen Wutanfall."

Daß dieser jetzt noch lebende Wolfmensch nicht bildungsfähig sei, kann als
entschieden betrachtet werden, da zwei Umstände hierfür sprechen: 1. das idiotische
äußere Gepräge, 2. die große Unempfindlichst, die er beim Blick in die Sonne
an den Tag legt, und die dementsprechende Gleichgiltigkeit seiner Umgebung gegen-


Kleinere Mitteilungen.

Es war ein schöner Knabe, hochblond, wohlgebildet, und er hatte insbesondre
einen schön geformten Kopf. Er aß nur rohes Fleisch. Was ihm sonst gebracht wurde,
warf er weg. Insbesondre genoß er nie Dal, das Hauptgericht der Inder, weder
Reis noch Roto. Beim Trinken schlappte er wie ein Hund. Es ließ sich keinerlei
seelische Neigung bei ihm wahrnehmen. Er war ein vollständiges Tier. Kleider
anzubehalten, konnte man ihm nicht beibringen. Jeden Tag mußte er frisch ange¬
kleidet werden, da er zur Nachtzeit alle seine Kleider zerriß und aus den Fetzen
ein Lager bereitete, um sich darin zum Schlafen zusammenzurollen. Besonders inter¬
essant ist eine Beobachtung über seine Gangart. Er war bisher genau wie ein
Affe gegangen mit der schlotternden Haltung, die den aufrecht gehenden Affen eigen
ist. Als er nun auf seinen Wanderungen zum erstenmale an das äußere Gitter
des Waisenhausgrundstückes kam, von wo er auf die grünen Felder und Bäume
hinaussah, stand er erst ganz still mit dem Blicke des Staunens und Entzückens,
sprang dann plötzlich auf Hände und Füße und rannte unter den Bäumen wie
ein kleines Tier auf allen Vieren umher. Frau Erhard gab ihm ein Paar Höschen
wie den andern Kindern, fand aber eines Tages den Wolfsbuben zu ihrer nicht
geringen Ueberraschung ganz nackt unter den andern Knaben zu deren großem
Jubel umhergehen, die eine Hose wie eine Mütze auf den Kopf gesetzt. Er hatte
die Gewohnheit, Laute hervorzubringen wie eine Ziege und seinen Kopf beständig
von einer Seite zur andern zu drehen. Sprechen lernte er nie. Er brachte nnr
einen Ton hervor, ähnlich dem einer Schreipuppe. Man gab sich große Mühe, ihm
wenigstens seinen Namen beizubringen (das war jedenfalls nicht die zum Sprechen¬
lehren geeignete Methode). Der einzige Erfolg war ein Gebrüll. Er machte
jederzeit einen trübseligen Eindruck und war am liebsten in einem leeren dunkeln
Zimmer, wo ihn die Knaben, wenn sie ihn zum Essen holen wollten, oft in der
dunkelsten Ecke zusammengerollt fanden. Am Fieber erkrankt, verweigerte er das
Essen ganz und starb an Entkräftung.

Sieben Jahre vorher war ein andrer, jedoch nur mutmaßlich bei den Wölfen
aufgefundener Knabe unter ähnlichen Umständen in die Anstalt gebracht worden.
In der ersten Zeit überaus unruhig, mußte er an die Kette gelegt werden. Er
nährte sich nur von rohem Fleisch und suchte, sobald er losgelassen war, allent¬
halben nach Knochen. Er konnte nicht dazu gebracht werden, auch nur die allerein-
fachste Arbeit selbst zu verrichten, wohl aber allmählich Kleider zu tragen und sich
an gekochte Nahrung zu gewöhnen. Ob er taub war oder nicht, konnte nicht sicher
ermittelt werden, da er das einemal zu hören schien, ein andermal auch auf den
lautesten Zuruf uicht hörte. Er hatte das vollständige Aeußere des Idioten, ins¬
besondre eine sehr niedere Stirn. Er schien heiter, zufrieden und lachte öfters,
während sein jüngerer Gefährte nie lachte, nur zischte. Seine Zähne waren infolge
beständigen Knirschens (schwäbisch Knirfens) ganz abgenutzt. Jeden Morgen wendete
er sich eine Zeit lang auf seiner Matte hin und her, starrte unverwandt in die
Sonne, was ihm nicht leicht jemand nachmachen wird, und berührte fortwährend
mit einer Fingerspitze die Schläfe, sodaß sich an dieser Stelle eine wahrnehmbare
Vertiefung bildete. Er ist noch am Leben, jetzt ein bärtiger Mann, sehr ruhig,
zeigt jedoch keinerlei Anhänglichkeit an irgend eine Person seiner Umgebung, wohl
aber bekommt er, von seinen Kameraden geneckt, zuweilen einen Wutanfall."

Daß dieser jetzt noch lebende Wolfmensch nicht bildungsfähig sei, kann als
entschieden betrachtet werden, da zwei Umstände hierfür sprechen: 1. das idiotische
äußere Gepräge, 2. die große Unempfindlichst, die er beim Blick in die Sonne
an den Tag legt, und die dementsprechende Gleichgiltigkeit seiner Umgebung gegen-


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0290" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/289413"/>
            <fw type="header" place="top"> Kleinere Mitteilungen.</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_967"> Es war ein schöner Knabe, hochblond, wohlgebildet, und er hatte insbesondre<lb/>
einen schön geformten Kopf. Er aß nur rohes Fleisch. Was ihm sonst gebracht wurde,<lb/>
warf er weg. Insbesondre genoß er nie Dal, das Hauptgericht der Inder, weder<lb/>
Reis noch Roto. Beim Trinken schlappte er wie ein Hund. Es ließ sich keinerlei<lb/>
seelische Neigung bei ihm wahrnehmen. Er war ein vollständiges Tier. Kleider<lb/>
anzubehalten, konnte man ihm nicht beibringen. Jeden Tag mußte er frisch ange¬<lb/>
kleidet werden, da er zur Nachtzeit alle seine Kleider zerriß und aus den Fetzen<lb/>
ein Lager bereitete, um sich darin zum Schlafen zusammenzurollen. Besonders inter¬<lb/>
essant ist eine Beobachtung über seine Gangart. Er war bisher genau wie ein<lb/>
Affe gegangen mit der schlotternden Haltung, die den aufrecht gehenden Affen eigen<lb/>
ist. Als er nun auf seinen Wanderungen zum erstenmale an das äußere Gitter<lb/>
des Waisenhausgrundstückes kam, von wo er auf die grünen Felder und Bäume<lb/>
hinaussah, stand er erst ganz still mit dem Blicke des Staunens und Entzückens,<lb/>
sprang dann plötzlich auf Hände und Füße und rannte unter den Bäumen wie<lb/>
ein kleines Tier auf allen Vieren umher. Frau Erhard gab ihm ein Paar Höschen<lb/>
wie den andern Kindern, fand aber eines Tages den Wolfsbuben zu ihrer nicht<lb/>
geringen Ueberraschung ganz nackt unter den andern Knaben zu deren großem<lb/>
Jubel umhergehen, die eine Hose wie eine Mütze auf den Kopf gesetzt. Er hatte<lb/>
die Gewohnheit, Laute hervorzubringen wie eine Ziege und seinen Kopf beständig<lb/>
von einer Seite zur andern zu drehen. Sprechen lernte er nie. Er brachte nnr<lb/>
einen Ton hervor, ähnlich dem einer Schreipuppe. Man gab sich große Mühe, ihm<lb/>
wenigstens seinen Namen beizubringen (das war jedenfalls nicht die zum Sprechen¬<lb/>
lehren geeignete Methode). Der einzige Erfolg war ein Gebrüll. Er machte<lb/>
jederzeit einen trübseligen Eindruck und war am liebsten in einem leeren dunkeln<lb/>
Zimmer, wo ihn die Knaben, wenn sie ihn zum Essen holen wollten, oft in der<lb/>
dunkelsten Ecke zusammengerollt fanden. Am Fieber erkrankt, verweigerte er das<lb/>
Essen ganz und starb an Entkräftung.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_968"> Sieben Jahre vorher war ein andrer, jedoch nur mutmaßlich bei den Wölfen<lb/>
aufgefundener Knabe unter ähnlichen Umständen in die Anstalt gebracht worden.<lb/>
In der ersten Zeit überaus unruhig, mußte er an die Kette gelegt werden. Er<lb/>
nährte sich nur von rohem Fleisch und suchte, sobald er losgelassen war, allent¬<lb/>
halben nach Knochen. Er konnte nicht dazu gebracht werden, auch nur die allerein-<lb/>
fachste Arbeit selbst zu verrichten, wohl aber allmählich Kleider zu tragen und sich<lb/>
an gekochte Nahrung zu gewöhnen. Ob er taub war oder nicht, konnte nicht sicher<lb/>
ermittelt werden, da er das einemal zu hören schien, ein andermal auch auf den<lb/>
lautesten Zuruf uicht hörte. Er hatte das vollständige Aeußere des Idioten, ins¬<lb/>
besondre eine sehr niedere Stirn. Er schien heiter, zufrieden und lachte öfters,<lb/>
während sein jüngerer Gefährte nie lachte, nur zischte. Seine Zähne waren infolge<lb/>
beständigen Knirschens (schwäbisch Knirfens) ganz abgenutzt. Jeden Morgen wendete<lb/>
er sich eine Zeit lang auf seiner Matte hin und her, starrte unverwandt in die<lb/>
Sonne, was ihm nicht leicht jemand nachmachen wird, und berührte fortwährend<lb/>
mit einer Fingerspitze die Schläfe, sodaß sich an dieser Stelle eine wahrnehmbare<lb/>
Vertiefung bildete. Er ist noch am Leben, jetzt ein bärtiger Mann, sehr ruhig,<lb/>
zeigt jedoch keinerlei Anhänglichkeit an irgend eine Person seiner Umgebung, wohl<lb/>
aber bekommt er, von seinen Kameraden geneckt, zuweilen einen Wutanfall."</p><lb/>
            <p xml:id="ID_969" next="#ID_970"> Daß dieser jetzt noch lebende Wolfmensch nicht bildungsfähig sei, kann als<lb/>
entschieden betrachtet werden, da zwei Umstände hierfür sprechen: 1. das idiotische<lb/>
äußere Gepräge, 2. die große Unempfindlichst, die er beim Blick in die Sonne<lb/>
an den Tag legt, und die dementsprechende Gleichgiltigkeit seiner Umgebung gegen-</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0290] Kleinere Mitteilungen. Es war ein schöner Knabe, hochblond, wohlgebildet, und er hatte insbesondre einen schön geformten Kopf. Er aß nur rohes Fleisch. Was ihm sonst gebracht wurde, warf er weg. Insbesondre genoß er nie Dal, das Hauptgericht der Inder, weder Reis noch Roto. Beim Trinken schlappte er wie ein Hund. Es ließ sich keinerlei seelische Neigung bei ihm wahrnehmen. Er war ein vollständiges Tier. Kleider anzubehalten, konnte man ihm nicht beibringen. Jeden Tag mußte er frisch ange¬ kleidet werden, da er zur Nachtzeit alle seine Kleider zerriß und aus den Fetzen ein Lager bereitete, um sich darin zum Schlafen zusammenzurollen. Besonders inter¬ essant ist eine Beobachtung über seine Gangart. Er war bisher genau wie ein Affe gegangen mit der schlotternden Haltung, die den aufrecht gehenden Affen eigen ist. Als er nun auf seinen Wanderungen zum erstenmale an das äußere Gitter des Waisenhausgrundstückes kam, von wo er auf die grünen Felder und Bäume hinaussah, stand er erst ganz still mit dem Blicke des Staunens und Entzückens, sprang dann plötzlich auf Hände und Füße und rannte unter den Bäumen wie ein kleines Tier auf allen Vieren umher. Frau Erhard gab ihm ein Paar Höschen wie den andern Kindern, fand aber eines Tages den Wolfsbuben zu ihrer nicht geringen Ueberraschung ganz nackt unter den andern Knaben zu deren großem Jubel umhergehen, die eine Hose wie eine Mütze auf den Kopf gesetzt. Er hatte die Gewohnheit, Laute hervorzubringen wie eine Ziege und seinen Kopf beständig von einer Seite zur andern zu drehen. Sprechen lernte er nie. Er brachte nnr einen Ton hervor, ähnlich dem einer Schreipuppe. Man gab sich große Mühe, ihm wenigstens seinen Namen beizubringen (das war jedenfalls nicht die zum Sprechen¬ lehren geeignete Methode). Der einzige Erfolg war ein Gebrüll. Er machte jederzeit einen trübseligen Eindruck und war am liebsten in einem leeren dunkeln Zimmer, wo ihn die Knaben, wenn sie ihn zum Essen holen wollten, oft in der dunkelsten Ecke zusammengerollt fanden. Am Fieber erkrankt, verweigerte er das Essen ganz und starb an Entkräftung. Sieben Jahre vorher war ein andrer, jedoch nur mutmaßlich bei den Wölfen aufgefundener Knabe unter ähnlichen Umständen in die Anstalt gebracht worden. In der ersten Zeit überaus unruhig, mußte er an die Kette gelegt werden. Er nährte sich nur von rohem Fleisch und suchte, sobald er losgelassen war, allent¬ halben nach Knochen. Er konnte nicht dazu gebracht werden, auch nur die allerein- fachste Arbeit selbst zu verrichten, wohl aber allmählich Kleider zu tragen und sich an gekochte Nahrung zu gewöhnen. Ob er taub war oder nicht, konnte nicht sicher ermittelt werden, da er das einemal zu hören schien, ein andermal auch auf den lautesten Zuruf uicht hörte. Er hatte das vollständige Aeußere des Idioten, ins¬ besondre eine sehr niedere Stirn. Er schien heiter, zufrieden und lachte öfters, während sein jüngerer Gefährte nie lachte, nur zischte. Seine Zähne waren infolge beständigen Knirschens (schwäbisch Knirfens) ganz abgenutzt. Jeden Morgen wendete er sich eine Zeit lang auf seiner Matte hin und her, starrte unverwandt in die Sonne, was ihm nicht leicht jemand nachmachen wird, und berührte fortwährend mit einer Fingerspitze die Schläfe, sodaß sich an dieser Stelle eine wahrnehmbare Vertiefung bildete. Er ist noch am Leben, jetzt ein bärtiger Mann, sehr ruhig, zeigt jedoch keinerlei Anhänglichkeit an irgend eine Person seiner Umgebung, wohl aber bekommt er, von seinen Kameraden geneckt, zuweilen einen Wutanfall." Daß dieser jetzt noch lebende Wolfmensch nicht bildungsfähig sei, kann als entschieden betrachtet werden, da zwei Umstände hierfür sprechen: 1. das idiotische äußere Gepräge, 2. die große Unempfindlichst, die er beim Blick in die Sonne an den Tag legt, und die dementsprechende Gleichgiltigkeit seiner Umgebung gegen-

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341847_289122
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341847_289122/290
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 47, 1888, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341847_289122/290>, abgerufen am 24.08.2024.