Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 47, 1888, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Litteratur.

sprachen. Nur scheinbar übernimmt Suphcm die Rolle des Urwalds, in Wahrheit
sucht er, von dem freiern Standpunkte gegenwärtiger Betrachtung aus, Irrtümer
und Wi'llkürlichkeiten in der Schrift des Königs zu erklären. "Ohne Anmaßung
darf man behaupten -- sagt er --, daß ein an der Geschichte und Litteratur seines
Volkes geschulter Geist heute dieses Büchlein besser zu beurteilen imstande sei als
die Zeitgenossen. Besser, das heißt zunächst unbefangener. Uns erscheinen die
.Ncmptliuicn deutlicher; das Verzeichnete, meist nur Nebensächliches, verschwindet bei
unserm fernern Standpunkte, es verblaßt, sofern es nur Temporäres betrifft. Und
wir legen hinein, was sich im Laufe eines Jahrhunderts erfüllt hat." Suphan
schreibt hier mitunter mit einem gewissen Hrrzensanteil; man hat das wohlthuende
Gefühl, daß es mehr als bloß gelehrtes Interesse ist, was er dem Gegenstande
entgegenbringt. Wir können es nur gutheißen, daß er seiner Schrift den ursprüng¬
lichen Charakter*) einer zeitgeschichtlichen Betrachtung gelassen hat: so kommt die
lebendige Beziehung derselben zur nächsten Gegenwart zu wirksamen Ausdruck. Mit
Nachdruck weist er ans manch goldenes Wort der königlichen Schrift hin, das
heute noch der Erfüllung harrt. Mit dem zweiten Kapitel, betitelt "Die Höfe.
I. Weimar und Braunschweig. II. Weimar und Gotha," wendet er sich zur Be¬
trachtung der Stellung, welche damals in Friedrichs letzter Lebenszeit die wahren
"Mehrer des Reichs" unsrer Litteratur, Goethe, Herder, Wieland, einnahmen. In
den Zeugnissen und Briefen u. s. w., die sorgfältig gesammelt und auf ihren Wert
geprüft sind, erhalten wir ein Bild von den Stimmungen und Wirkungen, welche die
Schrift in Weimar, Gotha und den übrigen litterarischen Kreisen hervorgerufen hatte.
Das dritte Kapitel "Goethes Gespräch über die deutsche Litteratur" wird wenigstens
etwas der Erwartung gerecht, mit der mau an die Schrift eines so gründlichen
Herderkenners hinantritt, daß er imstande sei, aus dem Bereiche seines engern
Forschungsgebietes etwas beizubringen, das uns über das bisher noch nicht wieder
aufgefundene Werkchen Goethes eine Vorstellung geben könnte. Goethe, dessen
würdige Antwort auf die Zusendung der Möserschen Gegenschrift ja zeigt, wie ge¬
lassen er die ganze Sache schon wieder ansah, hatte sich anfangs auch gleich an
eine Gegenschrift gemacht, über die mit den Freunden in Weimar und Gotha eifrig
verhandelt ward; in Gotha war es Prinz August, der kuustfreundliche "Deutsch-
frcmzose," wie er sich nennt, der in regem Verkehr und Gedankenaustausch mit den
Weimarern, Herder insbesondre, stand. Wie wir jetzt aus einem bisher un¬
gedruckten Briefe Herders an Hamann erfahren, hatte jene Goethische Schrift die
Fassung eines Gespräches "in einem Wirtshause zu Frankfurt an der tMs ä'noth."
Ju einem Briefe an Herder denkt Goethe dein Freunde für die "Monna" an
seiner deutschen Litteratur. Daß Goethe seine Arbeit im Pulte behielt, dazu be¬
stimmten ihn wohl neben Herder auch die andern Freunde. -- Wie geringschätzig
sich der Magus im Norden über die Auslassung des Lalomon an Nora geäußert
-- er nennt die Schrift eine "Skarteque," den Verfasser "den Orbit der I^ttÄ-alm-o
Imlösauo" --, wie sich der weltkluge Wieland in seinem Merkur vernehmen ließ,
"ebenso geschickt wie untadlig und würdig," was für geharnischte Oden Klopstock
vom Stapel sandte, endlich C. F. von Mosers nicht so böses, aber entschieden mi߬
billigendes Urteil u. s. w., alles das findet sich in dem anziehenden vierten Kapitel
"Herder, Wieland und die Auswärtigen." Der einzige von ihnen, der über das
Verneinen und Ablehnen hinauskam, war Herder; "nicht zu einer Entgegnung," er



") Die Aufsätze erschienen zuerst in der Russischen Zeitung (Ur. 34 Sonntagsbeilage,
Ur. 35-39) mi August und September l836 zum hundertjährigen Todestage Friedrichs des
Großen. Das vierte und fünfte Kapitel ist neu geschrieben.
Litteratur.

sprachen. Nur scheinbar übernimmt Suphcm die Rolle des Urwalds, in Wahrheit
sucht er, von dem freiern Standpunkte gegenwärtiger Betrachtung aus, Irrtümer
und Wi'llkürlichkeiten in der Schrift des Königs zu erklären. „Ohne Anmaßung
darf man behaupten — sagt er —, daß ein an der Geschichte und Litteratur seines
Volkes geschulter Geist heute dieses Büchlein besser zu beurteilen imstande sei als
die Zeitgenossen. Besser, das heißt zunächst unbefangener. Uns erscheinen die
.Ncmptliuicn deutlicher; das Verzeichnete, meist nur Nebensächliches, verschwindet bei
unserm fernern Standpunkte, es verblaßt, sofern es nur Temporäres betrifft. Und
wir legen hinein, was sich im Laufe eines Jahrhunderts erfüllt hat." Suphan
schreibt hier mitunter mit einem gewissen Hrrzensanteil; man hat das wohlthuende
Gefühl, daß es mehr als bloß gelehrtes Interesse ist, was er dem Gegenstande
entgegenbringt. Wir können es nur gutheißen, daß er seiner Schrift den ursprüng¬
lichen Charakter*) einer zeitgeschichtlichen Betrachtung gelassen hat: so kommt die
lebendige Beziehung derselben zur nächsten Gegenwart zu wirksamen Ausdruck. Mit
Nachdruck weist er ans manch goldenes Wort der königlichen Schrift hin, das
heute noch der Erfüllung harrt. Mit dem zweiten Kapitel, betitelt „Die Höfe.
I. Weimar und Braunschweig. II. Weimar und Gotha," wendet er sich zur Be¬
trachtung der Stellung, welche damals in Friedrichs letzter Lebenszeit die wahren
„Mehrer des Reichs" unsrer Litteratur, Goethe, Herder, Wieland, einnahmen. In
den Zeugnissen und Briefen u. s. w., die sorgfältig gesammelt und auf ihren Wert
geprüft sind, erhalten wir ein Bild von den Stimmungen und Wirkungen, welche die
Schrift in Weimar, Gotha und den übrigen litterarischen Kreisen hervorgerufen hatte.
Das dritte Kapitel „Goethes Gespräch über die deutsche Litteratur" wird wenigstens
etwas der Erwartung gerecht, mit der mau an die Schrift eines so gründlichen
Herderkenners hinantritt, daß er imstande sei, aus dem Bereiche seines engern
Forschungsgebietes etwas beizubringen, das uns über das bisher noch nicht wieder
aufgefundene Werkchen Goethes eine Vorstellung geben könnte. Goethe, dessen
würdige Antwort auf die Zusendung der Möserschen Gegenschrift ja zeigt, wie ge¬
lassen er die ganze Sache schon wieder ansah, hatte sich anfangs auch gleich an
eine Gegenschrift gemacht, über die mit den Freunden in Weimar und Gotha eifrig
verhandelt ward; in Gotha war es Prinz August, der kuustfreundliche „Deutsch-
frcmzose," wie er sich nennt, der in regem Verkehr und Gedankenaustausch mit den
Weimarern, Herder insbesondre, stand. Wie wir jetzt aus einem bisher un¬
gedruckten Briefe Herders an Hamann erfahren, hatte jene Goethische Schrift die
Fassung eines Gespräches „in einem Wirtshause zu Frankfurt an der tMs ä'noth."
Ju einem Briefe an Herder denkt Goethe dein Freunde für die „Monna" an
seiner deutschen Litteratur. Daß Goethe seine Arbeit im Pulte behielt, dazu be¬
stimmten ihn wohl neben Herder auch die andern Freunde. — Wie geringschätzig
sich der Magus im Norden über die Auslassung des Lalomon an Nora geäußert
— er nennt die Schrift eine „Skarteque," den Verfasser „den Orbit der I^ttÄ-alm-o
Imlösauo" —, wie sich der weltkluge Wieland in seinem Merkur vernehmen ließ,
„ebenso geschickt wie untadlig und würdig," was für geharnischte Oden Klopstock
vom Stapel sandte, endlich C. F. von Mosers nicht so böses, aber entschieden mi߬
billigendes Urteil u. s. w., alles das findet sich in dem anziehenden vierten Kapitel
„Herder, Wieland und die Auswärtigen." Der einzige von ihnen, der über das
Verneinen und Ablehnen hinauskam, war Herder; „nicht zu einer Entgegnung," er



») Die Aufsätze erschienen zuerst in der Russischen Zeitung (Ur. 34 Sonntagsbeilage,
Ur. 35-39) mi August und September l836 zum hundertjährigen Todestage Friedrichs des
Großen. Das vierte und fünfte Kapitel ist neu geschrieben.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0607" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/203384"/>
            <fw type="header" place="top"> Litteratur.</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_1912" prev="#ID_1911" next="#ID_1913"> sprachen. Nur scheinbar übernimmt Suphcm die Rolle des Urwalds, in Wahrheit<lb/>
sucht er, von dem freiern Standpunkte gegenwärtiger Betrachtung aus, Irrtümer<lb/>
und Wi'llkürlichkeiten in der Schrift des Königs zu erklären.  &#x201E;Ohne Anmaßung<lb/>
darf man behaupten &#x2014; sagt er &#x2014;, daß ein an der Geschichte und Litteratur seines<lb/>
Volkes geschulter Geist heute dieses Büchlein besser zu beurteilen imstande sei als<lb/>
die Zeitgenossen.  Besser, das heißt zunächst unbefangener.  Uns erscheinen die<lb/>
.Ncmptliuicn deutlicher; das Verzeichnete, meist nur Nebensächliches, verschwindet bei<lb/>
unserm fernern Standpunkte, es verblaßt, sofern es nur Temporäres betrifft. Und<lb/>
wir legen hinein, was sich im Laufe eines Jahrhunderts erfüllt hat." Suphan<lb/>
schreibt hier mitunter mit einem gewissen Hrrzensanteil; man hat das wohlthuende<lb/>
Gefühl, daß es mehr als bloß gelehrtes Interesse ist, was er dem Gegenstande<lb/>
entgegenbringt. Wir können es nur gutheißen, daß er seiner Schrift den ursprüng¬<lb/>
lichen Charakter*) einer zeitgeschichtlichen Betrachtung gelassen hat: so kommt die<lb/>
lebendige Beziehung derselben zur nächsten Gegenwart zu wirksamen Ausdruck. Mit<lb/>
Nachdruck weist er ans manch goldenes Wort der königlichen Schrift hin, das<lb/>
heute noch der Erfüllung harrt.  Mit dem zweiten Kapitel, betitelt &#x201E;Die Höfe.<lb/>
I. Weimar und Braunschweig. II. Weimar und Gotha," wendet er sich zur Be¬<lb/>
trachtung der Stellung, welche damals in Friedrichs letzter Lebenszeit die wahren<lb/>
&#x201E;Mehrer des Reichs" unsrer Litteratur, Goethe, Herder, Wieland, einnahmen. In<lb/>
den Zeugnissen und Briefen u. s. w., die sorgfältig gesammelt und auf ihren Wert<lb/>
geprüft sind, erhalten wir ein Bild von den Stimmungen und Wirkungen, welche die<lb/>
Schrift in Weimar, Gotha und den übrigen litterarischen Kreisen hervorgerufen hatte.<lb/>
Das dritte Kapitel &#x201E;Goethes Gespräch über die deutsche Litteratur" wird wenigstens<lb/>
etwas der Erwartung gerecht, mit der mau an die Schrift eines so gründlichen<lb/>
Herderkenners hinantritt, daß er imstande sei, aus dem Bereiche seines engern<lb/>
Forschungsgebietes etwas beizubringen, das uns über das bisher noch nicht wieder<lb/>
aufgefundene Werkchen Goethes eine Vorstellung geben könnte.  Goethe, dessen<lb/>
würdige Antwort auf die Zusendung der Möserschen Gegenschrift ja zeigt, wie ge¬<lb/>
lassen er die ganze Sache schon wieder ansah, hatte sich anfangs auch gleich an<lb/>
eine Gegenschrift gemacht, über die mit den Freunden in Weimar und Gotha eifrig<lb/>
verhandelt ward; in Gotha war es Prinz August, der kuustfreundliche &#x201E;Deutsch-<lb/>
frcmzose," wie er sich nennt, der in regem Verkehr und Gedankenaustausch mit den<lb/>
Weimarern, Herder insbesondre, stand.  Wie wir jetzt aus einem bisher un¬<lb/>
gedruckten Briefe Herders an Hamann erfahren, hatte jene Goethische Schrift die<lb/>
Fassung eines Gespräches &#x201E;in einem Wirtshause zu Frankfurt an der tMs ä'noth."<lb/>
Ju einem Briefe an Herder denkt Goethe dein Freunde für die &#x201E;Monna" an<lb/>
seiner deutschen Litteratur.  Daß Goethe seine Arbeit im Pulte behielt, dazu be¬<lb/>
stimmten ihn wohl neben Herder auch die andern Freunde. &#x2014; Wie geringschätzig<lb/>
sich der Magus im Norden über die Auslassung des Lalomon an Nora geäußert<lb/>
&#x2014; er nennt die Schrift eine &#x201E;Skarteque," den Verfasser &#x201E;den Orbit der I^ttÄ-alm-o<lb/>
Imlösauo" &#x2014;, wie sich der weltkluge Wieland in seinem Merkur vernehmen ließ,<lb/>
&#x201E;ebenso geschickt wie untadlig und würdig," was für geharnischte Oden Klopstock<lb/>
vom Stapel sandte, endlich C. F. von Mosers nicht so böses, aber entschieden mi߬<lb/>
billigendes Urteil u. s. w., alles das findet sich in dem anziehenden vierten Kapitel<lb/>
&#x201E;Herder, Wieland und die Auswärtigen."  Der einzige von ihnen, der über das<lb/>
Verneinen und Ablehnen hinauskam, war Herder; &#x201E;nicht zu einer Entgegnung," er</p><lb/>
            <note xml:id="FID_22" place="foot"> ») Die Aufsätze erschienen zuerst in der Russischen Zeitung (Ur. 34 Sonntagsbeilage,<lb/>
Ur. 35-39) mi August und September l836 zum hundertjährigen Todestage Friedrichs des<lb/>
Großen. Das vierte und fünfte Kapitel ist neu geschrieben.</note><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0607] Litteratur. sprachen. Nur scheinbar übernimmt Suphcm die Rolle des Urwalds, in Wahrheit sucht er, von dem freiern Standpunkte gegenwärtiger Betrachtung aus, Irrtümer und Wi'llkürlichkeiten in der Schrift des Königs zu erklären. „Ohne Anmaßung darf man behaupten — sagt er —, daß ein an der Geschichte und Litteratur seines Volkes geschulter Geist heute dieses Büchlein besser zu beurteilen imstande sei als die Zeitgenossen. Besser, das heißt zunächst unbefangener. Uns erscheinen die .Ncmptliuicn deutlicher; das Verzeichnete, meist nur Nebensächliches, verschwindet bei unserm fernern Standpunkte, es verblaßt, sofern es nur Temporäres betrifft. Und wir legen hinein, was sich im Laufe eines Jahrhunderts erfüllt hat." Suphan schreibt hier mitunter mit einem gewissen Hrrzensanteil; man hat das wohlthuende Gefühl, daß es mehr als bloß gelehrtes Interesse ist, was er dem Gegenstande entgegenbringt. Wir können es nur gutheißen, daß er seiner Schrift den ursprüng¬ lichen Charakter*) einer zeitgeschichtlichen Betrachtung gelassen hat: so kommt die lebendige Beziehung derselben zur nächsten Gegenwart zu wirksamen Ausdruck. Mit Nachdruck weist er ans manch goldenes Wort der königlichen Schrift hin, das heute noch der Erfüllung harrt. Mit dem zweiten Kapitel, betitelt „Die Höfe. I. Weimar und Braunschweig. II. Weimar und Gotha," wendet er sich zur Be¬ trachtung der Stellung, welche damals in Friedrichs letzter Lebenszeit die wahren „Mehrer des Reichs" unsrer Litteratur, Goethe, Herder, Wieland, einnahmen. In den Zeugnissen und Briefen u. s. w., die sorgfältig gesammelt und auf ihren Wert geprüft sind, erhalten wir ein Bild von den Stimmungen und Wirkungen, welche die Schrift in Weimar, Gotha und den übrigen litterarischen Kreisen hervorgerufen hatte. Das dritte Kapitel „Goethes Gespräch über die deutsche Litteratur" wird wenigstens etwas der Erwartung gerecht, mit der mau an die Schrift eines so gründlichen Herderkenners hinantritt, daß er imstande sei, aus dem Bereiche seines engern Forschungsgebietes etwas beizubringen, das uns über das bisher noch nicht wieder aufgefundene Werkchen Goethes eine Vorstellung geben könnte. Goethe, dessen würdige Antwort auf die Zusendung der Möserschen Gegenschrift ja zeigt, wie ge¬ lassen er die ganze Sache schon wieder ansah, hatte sich anfangs auch gleich an eine Gegenschrift gemacht, über die mit den Freunden in Weimar und Gotha eifrig verhandelt ward; in Gotha war es Prinz August, der kuustfreundliche „Deutsch- frcmzose," wie er sich nennt, der in regem Verkehr und Gedankenaustausch mit den Weimarern, Herder insbesondre, stand. Wie wir jetzt aus einem bisher un¬ gedruckten Briefe Herders an Hamann erfahren, hatte jene Goethische Schrift die Fassung eines Gespräches „in einem Wirtshause zu Frankfurt an der tMs ä'noth." Ju einem Briefe an Herder denkt Goethe dein Freunde für die „Monna" an seiner deutschen Litteratur. Daß Goethe seine Arbeit im Pulte behielt, dazu be¬ stimmten ihn wohl neben Herder auch die andern Freunde. — Wie geringschätzig sich der Magus im Norden über die Auslassung des Lalomon an Nora geäußert — er nennt die Schrift eine „Skarteque," den Verfasser „den Orbit der I^ttÄ-alm-o Imlösauo" —, wie sich der weltkluge Wieland in seinem Merkur vernehmen ließ, „ebenso geschickt wie untadlig und würdig," was für geharnischte Oden Klopstock vom Stapel sandte, endlich C. F. von Mosers nicht so böses, aber entschieden mi߬ billigendes Urteil u. s. w., alles das findet sich in dem anziehenden vierten Kapitel „Herder, Wieland und die Auswärtigen." Der einzige von ihnen, der über das Verneinen und Ablehnen hinauskam, war Herder; „nicht zu einer Entgegnung," er ») Die Aufsätze erschienen zuerst in der Russischen Zeitung (Ur. 34 Sonntagsbeilage, Ur. 35-39) mi August und September l836 zum hundertjährigen Todestage Friedrichs des Großen. Das vierte und fünfte Kapitel ist neu geschrieben.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341847_202776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341847_202776/607
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 47, 1888, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341847_202776/607>, abgerufen am 27.07.2024.