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Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Zweites Vierteljahr.

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Kleinere Mitteilungen.
Die neuesten Pläne zur Veränderung Roms.

Man sollte in" dieteils beschlossenen, teils in der Ausführung begriffene,, oder schon "d
Bau.ten. welche den Zweck haben. Rom zu einer modernen Stadt zu "'ach ' "
gründlich genng und brauchten nicht noch durch eine neue Zerstörung vermesund ergänzt zu werden. Die verschieden Gesichtspunkte, unter denen du b -
Äffenden Pläne entworfen wurden. nahmen bisher nur "u de" Nutzen und ^Notwendigkeit Beziehung. Nun kann man freilich und Recht darüber
gerade diZ schönsten Teile des rönnscheu Trümmerfeldes von R u n s u in
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gewesen wäre. Bauplätze in jeder beliebigen Ausdehnung in Gege d n finde
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suchte; 'aber all die en El^enduugeu stand denn doch das Ze
ke-tsprinzip des Augenblicks gegenüber, dessen Emze he.den der Beurtulungentziehen Jetzt dagegen tritt plötzlich ein neuer Gestchtspuutt auf. der sehr wei
schlimmer ist als alles bisherige, nämlich der ästhetische.
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h°w die Ruinen wegräumen." konnte man sich dam.t troM daß d.^^^^
Lebens keine historische Erinnerung verschont; denn sreU'es macht ^R°ins andre Existenzbedingungen nötig, als sie der 0°"^ d f K.rede ftaates
SU Grunde lagen und die Italiener sind niema s so weck S ^en daß s^e w^Sauuy Lewald noch unter der Päpstlichen Herrschaf verlangt , Rum^e
Kartoffelacker verwandeln wollten: hätten sie das ^han, dam . ^'-der heidnische Kaiser Trajan das christliche Rom ^ben seg^Wbe Kennerin der Geschichte sagt, indem sie den M°re Aurel auf de M
Platze für Trajan und sein Erheben der Hand .in Gestus ^ AlloM °n^^^^^^M
Soldaten für einen Segen hält. Aber nun sollen d.e "Risa s°ndsten raube^b°rgenommeu werden, lediglich zur Verschönerung des Wen D. s se sten^das letzte, was noch u thu" übrig blieb. u.n Rom ^"^g
"t welcher Zartheit dergleichen, geschehe" w.rd, k°n" !^ ' ^ 'neM
Un'waudluug der Stadt, wie sie bisher vorgenommen worden se. erlev
Ausführung der eiuzel-.en Maßnahmen kauu naturüch "Z'' , u^w°si aber kann betrachtet werdeu. was den unen P alten zun Ops

Nach dem am 20. Juni 1832 von stadttsclM ^ den M
P ane war für die Citta, Leonina keine Maßregel voMse^° tuis der Peterskirche und des Petersplatzes zu dem ^ °ß "S ^ Kw.,es^'ihm und d"r Engelsburg verändert hätte. Jetzt dageg^ ^ der ^ l.
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x Grunde liegt. Was hat es für einen Sinn eme S ^ "GeltungAn °ge desjenigen Hintergrundes zu berauben, auf >ve chem^ ^es reckst Z ^°und? Denkt man sich Sankt Peter in einer W ste l-egenv. '
wie heute wirken. wo nun aus meist oralenl°"ge? Selbstverständlich >vird dabei wieder der Bewe.sgrnud verwerrer. oay


^renzboten II. 1887.
Kleinere Mitteilungen.
Die neuesten Pläne zur Veränderung Roms.

Man sollte in« dieteils beschlossenen, teils in der Ausführung begriffene,, oder schon "d
Bau.ten. welche den Zweck haben. Rom zu einer modernen Stadt zu "'ach ' "
gründlich genng und brauchten nicht noch durch eine neue Zerstörung vermesund ergänzt zu werden. Die verschieden Gesichtspunkte, unter denen du b -
Äffenden Pläne entworfen wurden. nahmen bisher nur "u de» Nutzen und ^Notwendigkeit Beziehung. Nun kann man freilich und Recht darüber
gerade diZ schönsten Teile des rönnscheu Trümmerfeldes von R u n s u in
Augriff geuonnnen wurden, und darf sich nicht verhehlen, d°ß ^ "es nwgi es
gewesen wäre. Bauplätze in jeder beliebigen Ausdehnung in Gege d n finde
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schlimmer ist als alles bisherige, nämlich der ästhetische.
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, o lange einfach gesagt wurde: „Wir brauche» Wohmmgen und müssen des
h°w die Ruinen wegräumen." konnte man sich dam.t troM daß d.^^^^
Lebens keine historische Erinnerung verschont; denn sreU'es macht ^R°ins andre Existenzbedingungen nötig, als sie der 0°»^ d f K.rede ftaates
SU Grunde lagen und die Italiener sind niema s so weck S ^en daß s^e w^Sauuy Lewald noch unter der Päpstlichen Herrschaf verlangt , Rum^e
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P ane war für die Citta, Leonina keine Maßregel voMse^° tuis der Peterskirche und des Petersplatzes zu dem ^ °ß "S ^ Kw.,es^'ihm und d"r Engelsburg verändert hätte. Jetzt dageg^ ^ der ^ l.
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[0241] Kleinere Mitteilungen. Die neuesten Pläne zur Veränderung Roms. Man sollte in« dieteils beschlossenen, teils in der Ausführung begriffene,, oder schon "d Bau.ten. welche den Zweck haben. Rom zu einer modernen Stadt zu "'ach ' " gründlich genng und brauchten nicht noch durch eine neue Zerstörung vermesund ergänzt zu werden. Die verschieden Gesichtspunkte, unter denen du b - Äffenden Pläne entworfen wurden. nahmen bisher nur "u de» Nutzen und ^Notwendigkeit Beziehung. Nun kann man freilich und Recht darüber gerade diZ schönsten Teile des rönnscheu Trümmerfeldes von R u n s u in Augriff geuonnnen wurden, und darf sich nicht verhehlen, d°ß ^ "es nwgi es gewesen wäre. Bauplätze in jeder beliebigen Ausdehnung in Gege d n finde w° keine historische Gestaltung - im architektonischen Sinne, - geopfert n w rde suchte; 'aber all die en El^enduugeu stand denn doch das Ze ke-tsprinzip des Augenblicks gegenüber, dessen Emze he.den der Beurtulungentziehen Jetzt dagegen tritt plötzlich ein neuer Gestchtspuutt auf. der sehr wei schlimmer ist als alles bisherige, nämlich der ästhetische. S , o lange einfach gesagt wurde: „Wir brauche» Wohmmgen und müssen des h°w die Ruinen wegräumen." konnte man sich dam.t troM daß d.^^^^ Lebens keine historische Erinnerung verschont; denn sreU'es macht ^R°ins andre Existenzbedingungen nötig, als sie der 0°»^ d f K.rede ftaates SU Grunde lagen und die Italiener sind niema s so weck S ^en daß s^e w^Sauuy Lewald noch unter der Päpstlichen Herrschaf verlangt , Rum^e Kartoffelacker verwandeln wollten: hätten sie das ^han, dam . ^'-der heidnische Kaiser Trajan das christliche Rom ^ben seg^Wbe Kennerin der Geschichte sagt, indem sie den M°re Aurel auf de M Platze für Trajan und sein Erheben der Hand .in Gestus ^ AlloM °n^^^^^^M Soldaten für einen Segen hält. Aber nun sollen d.e "Risa s°ndsten raube^b°rgenommeu werden, lediglich zur Verschönerung des Wen D. s se sten^das letzte, was noch u thu« übrig blieb. u.n Rom ^"^g "t welcher Zartheit dergleichen, geschehe» w.rd, k°n" !^ ' ^ 'neM Un'waudluug der Stadt, wie sie bisher vorgenommen worden se. erlev Ausführung der eiuzel-.en Maßnahmen kauu naturüch "Z'' , u^w°si aber kann betrachtet werdeu. was den unen P alten zun Ops Nach dem am 20. Juni 1832 von stadttsclM ^ den M P ane war für die Citta, Leonina keine Maßregel voMse^° tuis der Peterskirche und des Petersplatzes zu dem ^ °ß "S ^ Kw.,es^'ihm und d"r Engelsburg verändert hätte. Jetzt dageg^ ^ der ^ l. '"en alten Napoleonischen? ja schou im siebzehnten ^rhun^ ^?en auszuführen, 'nämlich die Peterskirche «"d ^" ^Schon hieraus erkennt u,an das v°Moan.en Unkuustler.sehe was d:e n x Grunde liegt. Was hat es für einen Sinn eme S ^ "GeltungAn °ge desjenigen Hintergrundes zu berauben, auf >ve chem^ ^es reckst Z ^°und? Denkt man sich Sankt Peter in einer W ste l-egenv. ' wie heute wirken. wo nun aus meist oralenl°"ge? Selbstverständlich >vird dabei wieder der Bewe.sgrnud verwerrer. oay ^renzboten II. 1887.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341845_288451/241>, abgerufen am 17.09.2024.