Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Erstes Vierteljahr.Deutsches, romanisches und preußisches Königtum, des Sozialistengcsetzcs und andern, um schließlich bei den Debatten über die Eines hast du, o Deutschland, was eng mit Athen dich verbündet; Deutsches, romanisches und preußisches Königtum. von Hans prntz. mener von neuem lenkt die Wiederkehr des 18. Januar unsre Kaum war der Staat der Hohenzollern im dreißigjährigen Für eine That bloß am Äußern haftender Eitelkeit wird die Sclbstkrönung Deutsches, romanisches und preußisches Königtum, des Sozialistengcsetzcs und andern, um schließlich bei den Debatten über die Eines hast du, o Deutschland, was eng mit Athen dich verbündet; Deutsches, romanisches und preußisches Königtum. von Hans prntz. mener von neuem lenkt die Wiederkehr des 18. Januar unsre Kaum war der Staat der Hohenzollern im dreißigjährigen Für eine That bloß am Äußern haftender Eitelkeit wird die Sclbstkrönung <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0210" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/200315"/> <fw type="header" place="top"> Deutsches, romanisches und preußisches Königtum,</fw><lb/> <p xml:id="ID_599" prev="#ID_598"> des Sozialistengcsetzcs und andern, um schließlich bei den Debatten über die<lb/> Militärvorlage zu endigen, also mit der Forderung dieser Mehrheit, die Fricdeus-<lb/> präscnzstärke auf drei Jahre festzustellen, d. h. ein direktes Mißtrauensvotum<lb/> gegen den Kaiser und Bismarck zu geben, denn man verlangt damit, „daß<lb/> der Herrscher, welcher Deutschland geeinigt hat, unter die Kuratel der Herren<lb/> Windthorst, Richter und Grillenberger gestellt werde, damit er nicht un¬<lb/> nötige Svldatenspielcrei treibe," Aber wir wollen schließen. Zur Zeichnung<lb/> dieser Ncichstagsmajorität und insonderheit auch der deutsch-freisinnigen Partei<lb/> wird das Gegebene genügen. Für sie ist das Distichon:</p><lb/> <quote> Eines hast du, o Deutschland, was eng mit Athen dich verbündet;<lb/> Stehet ein Großer dir auf, sicher verkleinerst du ihn.</quote><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Deutsches, romanisches und preußisches Königtum.<lb/><note type="byline"> von Hans prntz.</note></head><lb/> <p xml:id="ID_600"> mener von neuem lenkt die Wiederkehr des 18. Januar unsre<lb/> Gedanken zurück auf jene» großen Augenblick, der das preußische<lb/> Königtum ins Leben rief.</p><lb/> <p xml:id="ID_601"> Kaum war der Staat der Hohenzollern im dreißigjährigen<lb/> Kriege der Gefahr entgangen, zwischen den großen Mächten zer¬<lb/> malmt zu werde»; mühselig war er von dem erfindungsreichen Friedrich Wilhelm<lb/> in viclgewandtcr, aber auch vielgcwnudeuer Politik durch schwere Stürme aus<lb/> Ost und West hiudurchgestcuert worden. Und nun drängte er sich mit der An¬<lb/> nahme des Königstitels wie ein ungeduldiger Emporkömmling in die Reihe der<lb/> leitenden Staaten und erhob Ansprüche, die durchzusetzen er doch noch nicht<lb/> die Mittel besaß und nach Lage der Dinge auch so bald nicht erwerben zu<lb/> können schien.</p><lb/> <p xml:id="ID_602" next="#ID_603"> Für eine That bloß am Äußern haftender Eitelkeit wird die Sclbstkrönung<lb/> Friedrichs I. heute niemand mehr ausgeben. Doch wird auch niemand be¬<lb/> haupten, der neue König habe die weltgeschichtlichen Folgen seiner That ermessen.<lb/> Aber was die Gegner der Hohenzollern gefürchtet hatten, wenn sie von dem<lb/> neuen vandalischen Königtum an der Ostsee sprachen, was im Anschluß an die<lb/> Gewinnung der Souveränität in Preußen vielleicht schon der große Kurfürst</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0210]
Deutsches, romanisches und preußisches Königtum,
des Sozialistengcsetzcs und andern, um schließlich bei den Debatten über die
Militärvorlage zu endigen, also mit der Forderung dieser Mehrheit, die Fricdeus-
präscnzstärke auf drei Jahre festzustellen, d. h. ein direktes Mißtrauensvotum
gegen den Kaiser und Bismarck zu geben, denn man verlangt damit, „daß
der Herrscher, welcher Deutschland geeinigt hat, unter die Kuratel der Herren
Windthorst, Richter und Grillenberger gestellt werde, damit er nicht un¬
nötige Svldatenspielcrei treibe," Aber wir wollen schließen. Zur Zeichnung
dieser Ncichstagsmajorität und insonderheit auch der deutsch-freisinnigen Partei
wird das Gegebene genügen. Für sie ist das Distichon:
Eines hast du, o Deutschland, was eng mit Athen dich verbündet;
Stehet ein Großer dir auf, sicher verkleinerst du ihn.
Deutsches, romanisches und preußisches Königtum.
von Hans prntz.
mener von neuem lenkt die Wiederkehr des 18. Januar unsre
Gedanken zurück auf jene» großen Augenblick, der das preußische
Königtum ins Leben rief.
Kaum war der Staat der Hohenzollern im dreißigjährigen
Kriege der Gefahr entgangen, zwischen den großen Mächten zer¬
malmt zu werde»; mühselig war er von dem erfindungsreichen Friedrich Wilhelm
in viclgewandtcr, aber auch vielgcwnudeuer Politik durch schwere Stürme aus
Ost und West hiudurchgestcuert worden. Und nun drängte er sich mit der An¬
nahme des Königstitels wie ein ungeduldiger Emporkömmling in die Reihe der
leitenden Staaten und erhob Ansprüche, die durchzusetzen er doch noch nicht
die Mittel besaß und nach Lage der Dinge auch so bald nicht erwerben zu
können schien.
Für eine That bloß am Äußern haftender Eitelkeit wird die Sclbstkrönung
Friedrichs I. heute niemand mehr ausgeben. Doch wird auch niemand be¬
haupten, der neue König habe die weltgeschichtlichen Folgen seiner That ermessen.
Aber was die Gegner der Hohenzollern gefürchtet hatten, wenn sie von dem
neuen vandalischen Königtum an der Ostsee sprachen, was im Anschluß an die
Gewinnung der Souveränität in Preußen vielleicht schon der große Kurfürst
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