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Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Drittes Quartal.

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Notizen.

Pester Korrespondenz" gewinnt es aber den Anschein, als ob jene Sprache über¬
haupt nicht zu verstehen sei. Wir müssen von der Aeußerung Notiz nehmen, weil
auch die Grenzboten zu den "auswärtigen" Organen gehören, welche jener Korre¬
spondenz zufolge aus der "in ganz Ungarn anläßlich der jüngsten Personalvcrän-
deruugen in der Generalität der gemeinsamen Armee entstandenen Unrnhe und Be¬
wegung" unrichtige Folgerungen gezogen haben. Da erfahren wir denn, das; der
vom Ministerpräsidenten Tisza auf die Bekränzung des Grabes Hentzis angewandte
Ausdruck bolztet, welcher "nicht am Platze" oder "unrichtig" bedeute, "ganz falsch
mit dem Worte inkorrekt übersetzt und vielseitig völlig mißdeutet worden sei." Nun
unterliegt es ja keinem Zweifel, daß in dem Munde, an dem Orte und bei dem
Anlasse das Wort "inkorrekt" einen schwereren Tadel auszusprechen schien, als etwa
"unpassend." Immerhin bleibt der Tadel bestehen, wird auch ausdrücklich an-
erkannt, und von der Berechtigung eines solchen vermag uus auch die Bezeichnung:
"das lediglich einen politischen Charakter innehabende (!) Vorgehen eines Generals"
keineswegs zu überzeugen. Das Merkwürdigste bei der Sache ist aber, daß jene
Uebersetzung aus dem offiziellen Telegramm über die Ncichstngsvcrhandlungen stammt,
und daß es so langer Zeit bedürfte, bis man in Budapest selbst auf die "ganz
falsche" Uebersetzung aufmerksam geworden ist, nachdem dieselbe so unzähligemnl
in: In- und Auslande wiederholt worden und Gegenstand der ernstesten Erörterungen
von allen Seiten gewesen war. Wenn weiter versichert wird, daß "mit Ausnahme
der äußerste" Linken kein maßgebender Faktor in Ungarn nur mit einem einzigen
Worte die Institution der gemeinsamen Armee angegriffen" habe, so würde jemand,
der sich die Mühe nehmen wollte, nachzulesen, was über die Angelegenheit ge¬
redet und geschrieben worden ist, wohl mancherlei der obigen Behauptung wider¬
sprechendes vorweisen können, müßte aber die Belehrung gewärtigen, daß die Aeuße¬
rungen nicht von einen: maßgebenden Faktor gethan oder -- ganz falsch über¬
setzt seien. Der Fall lehrt, daß die ungarischen Staatsmänner -- vorausgesetzt,
daß ihnen an dem Urteile des Auslandes etwas gelegen ist -- für die korrekte
Uebertragung ihrer Aussprüche und derjenigen ihrer journalistischen Freunde Sorge
tragen müssen. So wurde vor und während der Reise des Ministerpräsidenten
an das Hoflager in Ischl vielstimmig, und zwar nicht von Blättern der äußersten
Linken, verkündigt, Herr von Tisza werde namens der ungarischen Nation "Ge¬
nugthuung" dafür fordern, daß der oberste Kriegsherr sich erlaubt hatte, einen
General zu Pensioniren und einen andern zu befördern. Offenbar liegt da wieder
eine falsche Uebersetzung vor.




Nochmals der Altweibersommer.
"

Der Verfasser der beherzigenswerten
Notiz "Altweibersommer im 2!>. Hefte der Grenzboten hätte leicht darthun können,
daß ernstliche Zweifel bezüglich der Feststellung des als "Altweibersommer" be¬
zeichnete" Jnhresabschuittes eigentlich ausgeschlossen sind, weil diese Zeit durch eine
bekannte Naturerscheinung bestimmt gekennzeichnet ist. Jeder, der in den sonnig
warmen Tagen des Frühherbstes, besonders des Oktobers, im freien Felde wandert,
kennt die weißen Fäden, die in unendlicher Zahl und Mannichfaltigkeit in einander
verwoben wie Zaubernetze deu Boden überspannen und als zarter, silberweißer
Flor im lauen Herbstwinde um Baum und Strauch wehen. Diese reizvollen Gewebe,
die im Morgenthau und -Nebel vou Silberperlcn anmutig durchwirkt erscheinen
und die sonnig-friedliche" Herbstflureu mit dein dieser Jahreszeit ga"z eigentüm¬
lichen poetischen Zauber übergießen, nennt der Volksmund Altweibersommer (auch
wohl kurzweg Sommer). Ohne scharfe Unterscheidung bezeichnet man mit diesem


Notizen.

Pester Korrespondenz" gewinnt es aber den Anschein, als ob jene Sprache über¬
haupt nicht zu verstehen sei. Wir müssen von der Aeußerung Notiz nehmen, weil
auch die Grenzboten zu den „auswärtigen" Organen gehören, welche jener Korre¬
spondenz zufolge aus der „in ganz Ungarn anläßlich der jüngsten Personalvcrän-
deruugen in der Generalität der gemeinsamen Armee entstandenen Unrnhe und Be¬
wegung" unrichtige Folgerungen gezogen haben. Da erfahren wir denn, das; der
vom Ministerpräsidenten Tisza auf die Bekränzung des Grabes Hentzis angewandte
Ausdruck bolztet, welcher „nicht am Platze" oder „unrichtig" bedeute, „ganz falsch
mit dem Worte inkorrekt übersetzt und vielseitig völlig mißdeutet worden sei." Nun
unterliegt es ja keinem Zweifel, daß in dem Munde, an dem Orte und bei dem
Anlasse das Wort „inkorrekt" einen schwereren Tadel auszusprechen schien, als etwa
„unpassend." Immerhin bleibt der Tadel bestehen, wird auch ausdrücklich an-
erkannt, und von der Berechtigung eines solchen vermag uus auch die Bezeichnung:
„das lediglich einen politischen Charakter innehabende (!) Vorgehen eines Generals"
keineswegs zu überzeugen. Das Merkwürdigste bei der Sache ist aber, daß jene
Uebersetzung aus dem offiziellen Telegramm über die Ncichstngsvcrhandlungen stammt,
und daß es so langer Zeit bedürfte, bis man in Budapest selbst auf die „ganz
falsche" Uebersetzung aufmerksam geworden ist, nachdem dieselbe so unzähligemnl
in: In- und Auslande wiederholt worden und Gegenstand der ernstesten Erörterungen
von allen Seiten gewesen war. Wenn weiter versichert wird, daß „mit Ausnahme
der äußerste» Linken kein maßgebender Faktor in Ungarn nur mit einem einzigen
Worte die Institution der gemeinsamen Armee angegriffen" habe, so würde jemand,
der sich die Mühe nehmen wollte, nachzulesen, was über die Angelegenheit ge¬
redet und geschrieben worden ist, wohl mancherlei der obigen Behauptung wider¬
sprechendes vorweisen können, müßte aber die Belehrung gewärtigen, daß die Aeuße¬
rungen nicht von einen: maßgebenden Faktor gethan oder — ganz falsch über¬
setzt seien. Der Fall lehrt, daß die ungarischen Staatsmänner — vorausgesetzt,
daß ihnen an dem Urteile des Auslandes etwas gelegen ist — für die korrekte
Uebertragung ihrer Aussprüche und derjenigen ihrer journalistischen Freunde Sorge
tragen müssen. So wurde vor und während der Reise des Ministerpräsidenten
an das Hoflager in Ischl vielstimmig, und zwar nicht von Blättern der äußersten
Linken, verkündigt, Herr von Tisza werde namens der ungarischen Nation „Ge¬
nugthuung" dafür fordern, daß der oberste Kriegsherr sich erlaubt hatte, einen
General zu Pensioniren und einen andern zu befördern. Offenbar liegt da wieder
eine falsche Uebersetzung vor.




Nochmals der Altweibersommer.
"

Der Verfasser der beherzigenswerten
Notiz „Altweibersommer im 2!>. Hefte der Grenzboten hätte leicht darthun können,
daß ernstliche Zweifel bezüglich der Feststellung des als „Altweibersommer" be¬
zeichnete» Jnhresabschuittes eigentlich ausgeschlossen sind, weil diese Zeit durch eine
bekannte Naturerscheinung bestimmt gekennzeichnet ist. Jeder, der in den sonnig
warmen Tagen des Frühherbstes, besonders des Oktobers, im freien Felde wandert,
kennt die weißen Fäden, die in unendlicher Zahl und Mannichfaltigkeit in einander
verwoben wie Zaubernetze deu Boden überspannen und als zarter, silberweißer
Flor im lauen Herbstwinde um Baum und Strauch wehen. Diese reizvollen Gewebe,
die im Morgenthau und -Nebel vou Silberperlcn anmutig durchwirkt erscheinen
und die sonnig-friedliche» Herbstflureu mit dein dieser Jahreszeit ga»z eigentüm¬
lichen poetischen Zauber übergießen, nennt der Volksmund Altweibersommer (auch
wohl kurzweg Sommer). Ohne scharfe Unterscheidung bezeichnet man mit diesem


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[0343] Notizen. Pester Korrespondenz" gewinnt es aber den Anschein, als ob jene Sprache über¬ haupt nicht zu verstehen sei. Wir müssen von der Aeußerung Notiz nehmen, weil auch die Grenzboten zu den „auswärtigen" Organen gehören, welche jener Korre¬ spondenz zufolge aus der „in ganz Ungarn anläßlich der jüngsten Personalvcrän- deruugen in der Generalität der gemeinsamen Armee entstandenen Unrnhe und Be¬ wegung" unrichtige Folgerungen gezogen haben. Da erfahren wir denn, das; der vom Ministerpräsidenten Tisza auf die Bekränzung des Grabes Hentzis angewandte Ausdruck bolztet, welcher „nicht am Platze" oder „unrichtig" bedeute, „ganz falsch mit dem Worte inkorrekt übersetzt und vielseitig völlig mißdeutet worden sei." Nun unterliegt es ja keinem Zweifel, daß in dem Munde, an dem Orte und bei dem Anlasse das Wort „inkorrekt" einen schwereren Tadel auszusprechen schien, als etwa „unpassend." Immerhin bleibt der Tadel bestehen, wird auch ausdrücklich an- erkannt, und von der Berechtigung eines solchen vermag uus auch die Bezeichnung: „das lediglich einen politischen Charakter innehabende (!) Vorgehen eines Generals" keineswegs zu überzeugen. Das Merkwürdigste bei der Sache ist aber, daß jene Uebersetzung aus dem offiziellen Telegramm über die Ncichstngsvcrhandlungen stammt, und daß es so langer Zeit bedürfte, bis man in Budapest selbst auf die „ganz falsche" Uebersetzung aufmerksam geworden ist, nachdem dieselbe so unzähligemnl in: In- und Auslande wiederholt worden und Gegenstand der ernstesten Erörterungen von allen Seiten gewesen war. Wenn weiter versichert wird, daß „mit Ausnahme der äußerste» Linken kein maßgebender Faktor in Ungarn nur mit einem einzigen Worte die Institution der gemeinsamen Armee angegriffen" habe, so würde jemand, der sich die Mühe nehmen wollte, nachzulesen, was über die Angelegenheit ge¬ redet und geschrieben worden ist, wohl mancherlei der obigen Behauptung wider¬ sprechendes vorweisen können, müßte aber die Belehrung gewärtigen, daß die Aeuße¬ rungen nicht von einen: maßgebenden Faktor gethan oder — ganz falsch über¬ setzt seien. Der Fall lehrt, daß die ungarischen Staatsmänner — vorausgesetzt, daß ihnen an dem Urteile des Auslandes etwas gelegen ist — für die korrekte Uebertragung ihrer Aussprüche und derjenigen ihrer journalistischen Freunde Sorge tragen müssen. So wurde vor und während der Reise des Ministerpräsidenten an das Hoflager in Ischl vielstimmig, und zwar nicht von Blättern der äußersten Linken, verkündigt, Herr von Tisza werde namens der ungarischen Nation „Ge¬ nugthuung" dafür fordern, daß der oberste Kriegsherr sich erlaubt hatte, einen General zu Pensioniren und einen andern zu befördern. Offenbar liegt da wieder eine falsche Uebersetzung vor. Nochmals der Altweibersommer. " Der Verfasser der beherzigenswerten Notiz „Altweibersommer im 2!>. Hefte der Grenzboten hätte leicht darthun können, daß ernstliche Zweifel bezüglich der Feststellung des als „Altweibersommer" be¬ zeichnete» Jnhresabschuittes eigentlich ausgeschlossen sind, weil diese Zeit durch eine bekannte Naturerscheinung bestimmt gekennzeichnet ist. Jeder, der in den sonnig warmen Tagen des Frühherbstes, besonders des Oktobers, im freien Felde wandert, kennt die weißen Fäden, die in unendlicher Zahl und Mannichfaltigkeit in einander verwoben wie Zaubernetze deu Boden überspannen und als zarter, silberweißer Flor im lauen Herbstwinde um Baum und Strauch wehen. Diese reizvollen Gewebe, die im Morgenthau und -Nebel vou Silberperlcn anmutig durchwirkt erscheinen und die sonnig-friedliche» Herbstflureu mit dein dieser Jahreszeit ga»z eigentüm¬ lichen poetischen Zauber übergießen, nennt der Volksmund Altweibersommer (auch wohl kurzweg Sommer). Ohne scharfe Unterscheidung bezeichnet man mit diesem

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341843_198719/343>, abgerufen am 03.07.2024.