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Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Drittes Quartal.

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Notiz.

Wir hoffen, daß dieses Lügennetz in allen seinen Maschen zerstört sein wird und
unsre Sozialdemokraten zunächst auf den Märtyrerkranz werden verzichten müssen.

Es steckt auch heute noch in dein Bürgertnme ein starker Widerwille gegen
die Polizei, die Epigonen haben die kleinen Scherereien und Chikanen aus der
Zeit des Absolutismus und der Treubündlerei noch nicht vergessen, und so kommt
es, daß die neuen Aufgaben, welche der Exekutive aus dem Kampfe gegen
die Umsturzpartei erwachsen, nicht gewürdigt werden. Vielleicht liegt dies auch
daran, daß das Bürgertum sich der Bedeutung dieses Kampfes nicht ganz bewußt
ist. Zufolge des Sozialistengesetzes sind die Merkmale desselben nicht mehr an der
Oberfläche, nicht mehr für jedermann wahrnehmbar. Aber wer die Bestrebungen
der Partei, die Aeußerungen ihrer Organe genau verfolgt, der wird erkennen, daß
der Kampf gegen die bestehenden Zustände immer erbitterter wird. Daß die Sicher-
heitsbchörde sich über die Pläne so gefährlicher Gegner der Gesellschaft unterrichten
muß, hat zum ersten male in dem vorliegenden Prozeß das Gericht offen aus¬
gesprochen, und der Vorsitzende hat keinen Anstand genommen, die Thätigkeit dieser
Polizeiorgane mit der "unsrer Offiziere" zu vergleiche", "wenn sie in Feindes¬
land gehen."

Ein Zweifler wird leicht einwenden: "Auch in diesem Prozesse stehen sich
Aussagen und Aussagen gegenüber; wo ist da die Wahrheit?" Allein auch in
dieser Beziehung war dieser Prozeß lehrreich, denn das Gericht hat den sozial-
demokratischen Zeugen trotz ihres Eides nicht geglaubt. Wie die Sozialdemokraten
mit dem Eide umgehen, davon lieferte schon eine Reihe von Prozessen, die sich im
Jahre 1380 in Frankfurt a. M. abspielten, einen schlagenden Beweis. Aus einer
Untersuchung wegen Verbreitung der Bebclschcn Broschüre "Die Frau und der
Sozialismus" entwickelte sich eine Kette von Mcincidsprozessen, die jedesmal zur
Verurteilung führten. Ein Sozialdemokrat Jahr hatte diese Broschüre verbreitet,
darüber war gar kein Zweifel; trotzdem fanden sich unter den Genossen Zeugen,
welche in bewußtem Widerspruche mit der Wahrheit dies bestritten. Zu diesen
gehörte auch der Sozialist Ibsen, welcher durch Urteil des Frankfurter Schwur¬
gerichts vom 7. Januar 1880 zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Diesen
Meineidigen haben die sozialistischen Blätter "Freiheit" und "Sozialdemokrat" als
Märtyrer der sozialistischen Sache gepriesen. Er selbst äußerte vor Gericht, daß
er so leicht ins Zuchthaus gehe, als ob er sich zu eiuer Gesellschaft oder zu einem
Balle begebe. Einer der sozialistischen Zeugen bezeichnete die Züchtlingsjacke des
Meineidigen als Ehrenkleid, und der "Sozialdemokrat" begrüßte ihn nach erfolgter
Abbüßung mit einem Dithyrambus: "Willkommen! Willkommen! dem Zuchthäusler,
Willkommen! dem Meineidigen. Für uns ist Ibsen ein Märtyrer, kein Ver¬
brecher, darum noch einmal: Willkommen! dem Zuchthäusler."

Wenn nnter den Sozialdemokraten solche Auffassungen über den Meineid
herrschen, daun konnte die Antwort auf die Frage des Pilatus auch in dein Pro¬
zesse Berndt-Christensen nicht zweifelhaft sein. Es gelang dem Gerichte, auch ob¬
jektiv die Unwahrheit der Aussagen der zum Schutze der Angeklagten herbei¬
geschafften Zeugen festzustellen. Aber das ist nicht immer leicht. Auch gegen das
"Stilet der frühern Zeiten" konnte der Bedrohte sich nur schützen, indem er den
Banditen durch Klugheit zu übertreffen suchte und jedenfalls nicht erst den Stoß
desselben abwartete. Die Frage über das Verhältnis der heutigen Gesellschaft zur
Sozialdemokratie beginnt sich immer einfacher zu gestalten: Hammer oder Ambos.




Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig.
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. -- Druck von Carl Marquart in Leipzig.
Notiz.

Wir hoffen, daß dieses Lügennetz in allen seinen Maschen zerstört sein wird und
unsre Sozialdemokraten zunächst auf den Märtyrerkranz werden verzichten müssen.

Es steckt auch heute noch in dein Bürgertnme ein starker Widerwille gegen
die Polizei, die Epigonen haben die kleinen Scherereien und Chikanen aus der
Zeit des Absolutismus und der Treubündlerei noch nicht vergessen, und so kommt
es, daß die neuen Aufgaben, welche der Exekutive aus dem Kampfe gegen
die Umsturzpartei erwachsen, nicht gewürdigt werden. Vielleicht liegt dies auch
daran, daß das Bürgertum sich der Bedeutung dieses Kampfes nicht ganz bewußt
ist. Zufolge des Sozialistengesetzes sind die Merkmale desselben nicht mehr an der
Oberfläche, nicht mehr für jedermann wahrnehmbar. Aber wer die Bestrebungen
der Partei, die Aeußerungen ihrer Organe genau verfolgt, der wird erkennen, daß
der Kampf gegen die bestehenden Zustände immer erbitterter wird. Daß die Sicher-
heitsbchörde sich über die Pläne so gefährlicher Gegner der Gesellschaft unterrichten
muß, hat zum ersten male in dem vorliegenden Prozeß das Gericht offen aus¬
gesprochen, und der Vorsitzende hat keinen Anstand genommen, die Thätigkeit dieser
Polizeiorgane mit der „unsrer Offiziere" zu vergleiche», „wenn sie in Feindes¬
land gehen."

Ein Zweifler wird leicht einwenden: „Auch in diesem Prozesse stehen sich
Aussagen und Aussagen gegenüber; wo ist da die Wahrheit?" Allein auch in
dieser Beziehung war dieser Prozeß lehrreich, denn das Gericht hat den sozial-
demokratischen Zeugen trotz ihres Eides nicht geglaubt. Wie die Sozialdemokraten
mit dem Eide umgehen, davon lieferte schon eine Reihe von Prozessen, die sich im
Jahre 1380 in Frankfurt a. M. abspielten, einen schlagenden Beweis. Aus einer
Untersuchung wegen Verbreitung der Bebclschcn Broschüre „Die Frau und der
Sozialismus" entwickelte sich eine Kette von Mcincidsprozessen, die jedesmal zur
Verurteilung führten. Ein Sozialdemokrat Jahr hatte diese Broschüre verbreitet,
darüber war gar kein Zweifel; trotzdem fanden sich unter den Genossen Zeugen,
welche in bewußtem Widerspruche mit der Wahrheit dies bestritten. Zu diesen
gehörte auch der Sozialist Ibsen, welcher durch Urteil des Frankfurter Schwur¬
gerichts vom 7. Januar 1880 zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Diesen
Meineidigen haben die sozialistischen Blätter „Freiheit" und „Sozialdemokrat" als
Märtyrer der sozialistischen Sache gepriesen. Er selbst äußerte vor Gericht, daß
er so leicht ins Zuchthaus gehe, als ob er sich zu eiuer Gesellschaft oder zu einem
Balle begebe. Einer der sozialistischen Zeugen bezeichnete die Züchtlingsjacke des
Meineidigen als Ehrenkleid, und der „Sozialdemokrat" begrüßte ihn nach erfolgter
Abbüßung mit einem Dithyrambus: „Willkommen! Willkommen! dem Zuchthäusler,
Willkommen! dem Meineidigen. Für uns ist Ibsen ein Märtyrer, kein Ver¬
brecher, darum noch einmal: Willkommen! dem Zuchthäusler."

Wenn nnter den Sozialdemokraten solche Auffassungen über den Meineid
herrschen, daun konnte die Antwort auf die Frage des Pilatus auch in dein Pro¬
zesse Berndt-Christensen nicht zweifelhaft sein. Es gelang dem Gerichte, auch ob¬
jektiv die Unwahrheit der Aussagen der zum Schutze der Angeklagten herbei¬
geschafften Zeugen festzustellen. Aber das ist nicht immer leicht. Auch gegen das
„Stilet der frühern Zeiten" konnte der Bedrohte sich nur schützen, indem er den
Banditen durch Klugheit zu übertreffen suchte und jedenfalls nicht erst den Stoß
desselben abwartete. Die Frage über das Verhältnis der heutigen Gesellschaft zur
Sozialdemokratie beginnt sich immer einfacher zu gestalten: Hammer oder Ambos.




Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig.
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Leipzig.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341843_198719/200>, abgerufen am 03.07.2024.