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Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Erstes Quartal.

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Notizen,

durch internationale schiedsrichterliche Entscheidung beigelegt werden. Zugleich soll
auch das gute Einvernehmen zwischen den verschiednen Völkern gefördert und der
Gelegenheit zu MißHelligkeiten vorgebeugt werden. Bereits haben sich zu diesem
Zwecke in Amerika, England, Frankreich, Holland, Italien und Rußland Friedens¬
vereine gebildet, und auch in Deutschland, welches man gewohnt ist beim Erstreben
hoher idealer Ziele andern Nationen vorangehen zu sehen, sind in letzter Zeit in
einzelnen Städten Gesellschaften ähnlicher Art gegründet worden. Das Vertrauen
in die für uns alle unantastbare Machtstellung des deutsche" Reiches und in die
seit Jahren ans Erhaltung des Friedens gerichtete" Bestrebungen der Neichsrcgiernng
mögen die Erklärung dafür geben, daß in Deutschland die auf Erhaltung des
Friedens gerichtete Bewegung bis jetzt keinen lebhaften Wiederhall gefunden hat.
Gleichwohl darf Deutschland nicht länger zögern, seine Sympathie mit einer großen
zivilisatorischer Idee kundzugeben. Es darf die vou den edelsten Männern andrer
Nationen zu friedlichem Einvernehmen dargebotene Hand nicht zurückweisen, handelt
es sich doch zur Zeit nicht mehr um utopische Ideen von Schwärmern, sondern
um Ziele, die praktisch, erreichbar, maßvoll, dem bescheidnen Wirken jedes Ein¬
zelnen angemessen erscheinen." An diese schönen Sätze knüpft sich dann die Mit¬
teilung, daß sich in der betreffende" Stadt ein Friedensverein gegründet habe, und
es wird zum Beitritt und zur Zahlung vou einer (!) Mark Jahresbeitrag aufgefordert.
Unterschrieben ist der Aufruf im großen und ganze" von deutschen patriotischen
Männern; einzelne deutsch-freisinnige Agitatoren laufen mit zwischen durch.

Als ich den Aufruf las, fiel mir sofort die jttugste Poleudebatte im Reichs¬
tage ein, Deutsche Schwärmerei hier wie dort! Der Pole sucht alle Mittel
und Wege, nicht immer zulässige, um das Deutschtum zu verdrängen. Deutsche
Männer, verhetzt durch einzelne Agitatoren und verbissen in Parteileidenschaft, reden
zum Frieden und bieten dem Feinde des Deutschtums die Hand, Aehnlich ist es
mit den Friedl'iisfreunden, Sie vergessen zunächst ganz, daß Wehrhnftigkeit, Stolz
und Ehrgefühl ein Volk zu einem Kriege drängen können, und daß es nichts ver¬
derblicheres im Völkerleben giebt, als ein Unterdrücken dieser Eigenschaften, Der
Krieg mag für die Völker ein Ael'el sein; in den Fällen, in denen er heutzutage
geführt wird, ist er fast ausnahmslos auch die Aeußerung hoher Tugenden, des
Ehr- und Nationalgefühls, der Tapferkeit und -- was nicht vergessen werden mag --
des Gerechtigkeitsgefühls, Ein Volk, dem diese Tugenden fehlen, das in der Friedens¬
liebe zu weit geht, wird bald aufhören, ein Volk zu sein, eine Nation zu bilden.
Und nun gar wir Deutsche, die wir vou lauter feindseligen Nationen umdrängt
sind! Kaum haben wir in den Jahren 1870/71 gezeigt, daß wir imstande sind,
feindliche Angriffe abzuwehren, daß wir auch das Schwert zu führen vermögen,
da kommt deutsche Schwärmerei und sagt uns, wir sollen die uns dargebotene
Hand zu friedlichem Einvernehmen nicht zurückweisen, Ist denn eine solche Hand
überhaupt ernsthaft dargeboten worden? Ist es denn vergessen worden, daß vor
einigen Jahren auf einem sogenannten Friedenskongresse die französischen Mitglieder
erklärten, sie bemühten sich auch für den Weltfrieden, aber vorher müsse Elsaß-
Lothringen wieder vom deutscheu Reiche losgerissen und mit Frankreich vereinigt
werden! Als ob dies, da der gesunde und tapfere Sinn unsers Volkes und glück¬
licherweise nicht die Ansicht der Herren Friedensfreunde maßgebend ist, ohne Krieg
abginge! Doch genug. Der Zweck dieser Zeilen war nicht, die Friedensfreunde im
einzelnen zu widerlegen. Es sollte nnr darauf hingewiesen werden, daß im deutschen
Reiche die Gefühlsduselei, die schon so manches Unheil über Deutschland gebracht
hat, nach kurzer praktischer Thätigkeit des Volkes wieder auflebt, daß der Deutsche


Notizen,

durch internationale schiedsrichterliche Entscheidung beigelegt werden. Zugleich soll
auch das gute Einvernehmen zwischen den verschiednen Völkern gefördert und der
Gelegenheit zu MißHelligkeiten vorgebeugt werden. Bereits haben sich zu diesem
Zwecke in Amerika, England, Frankreich, Holland, Italien und Rußland Friedens¬
vereine gebildet, und auch in Deutschland, welches man gewohnt ist beim Erstreben
hoher idealer Ziele andern Nationen vorangehen zu sehen, sind in letzter Zeit in
einzelnen Städten Gesellschaften ähnlicher Art gegründet worden. Das Vertrauen
in die für uns alle unantastbare Machtstellung des deutsche» Reiches und in die
seit Jahren ans Erhaltung des Friedens gerichtete» Bestrebungen der Neichsrcgiernng
mögen die Erklärung dafür geben, daß in Deutschland die auf Erhaltung des
Friedens gerichtete Bewegung bis jetzt keinen lebhaften Wiederhall gefunden hat.
Gleichwohl darf Deutschland nicht länger zögern, seine Sympathie mit einer großen
zivilisatorischer Idee kundzugeben. Es darf die vou den edelsten Männern andrer
Nationen zu friedlichem Einvernehmen dargebotene Hand nicht zurückweisen, handelt
es sich doch zur Zeit nicht mehr um utopische Ideen von Schwärmern, sondern
um Ziele, die praktisch, erreichbar, maßvoll, dem bescheidnen Wirken jedes Ein¬
zelnen angemessen erscheinen." An diese schönen Sätze knüpft sich dann die Mit¬
teilung, daß sich in der betreffende» Stadt ein Friedensverein gegründet habe, und
es wird zum Beitritt und zur Zahlung vou einer (!) Mark Jahresbeitrag aufgefordert.
Unterschrieben ist der Aufruf im großen und ganze» von deutschen patriotischen
Männern; einzelne deutsch-freisinnige Agitatoren laufen mit zwischen durch.

Als ich den Aufruf las, fiel mir sofort die jttugste Poleudebatte im Reichs¬
tage ein, Deutsche Schwärmerei hier wie dort! Der Pole sucht alle Mittel
und Wege, nicht immer zulässige, um das Deutschtum zu verdrängen. Deutsche
Männer, verhetzt durch einzelne Agitatoren und verbissen in Parteileidenschaft, reden
zum Frieden und bieten dem Feinde des Deutschtums die Hand, Aehnlich ist es
mit den Friedl'iisfreunden, Sie vergessen zunächst ganz, daß Wehrhnftigkeit, Stolz
und Ehrgefühl ein Volk zu einem Kriege drängen können, und daß es nichts ver¬
derblicheres im Völkerleben giebt, als ein Unterdrücken dieser Eigenschaften, Der
Krieg mag für die Völker ein Ael'el sein; in den Fällen, in denen er heutzutage
geführt wird, ist er fast ausnahmslos auch die Aeußerung hoher Tugenden, des
Ehr- und Nationalgefühls, der Tapferkeit und — was nicht vergessen werden mag —
des Gerechtigkeitsgefühls, Ein Volk, dem diese Tugenden fehlen, das in der Friedens¬
liebe zu weit geht, wird bald aufhören, ein Volk zu sein, eine Nation zu bilden.
Und nun gar wir Deutsche, die wir vou lauter feindseligen Nationen umdrängt
sind! Kaum haben wir in den Jahren 1870/71 gezeigt, daß wir imstande sind,
feindliche Angriffe abzuwehren, daß wir auch das Schwert zu führen vermögen,
da kommt deutsche Schwärmerei und sagt uns, wir sollen die uns dargebotene
Hand zu friedlichem Einvernehmen nicht zurückweisen, Ist denn eine solche Hand
überhaupt ernsthaft dargeboten worden? Ist es denn vergessen worden, daß vor
einigen Jahren auf einem sogenannten Friedenskongresse die französischen Mitglieder
erklärten, sie bemühten sich auch für den Weltfrieden, aber vorher müsse Elsaß-
Lothringen wieder vom deutscheu Reiche losgerissen und mit Frankreich vereinigt
werden! Als ob dies, da der gesunde und tapfere Sinn unsers Volkes und glück¬
licherweise nicht die Ansicht der Herren Friedensfreunde maßgebend ist, ohne Krieg
abginge! Doch genug. Der Zweck dieser Zeilen war nicht, die Friedensfreunde im
einzelnen zu widerlegen. Es sollte nnr darauf hingewiesen werden, daß im deutschen
Reiche die Gefühlsduselei, die schon so manches Unheil über Deutschland gebracht
hat, nach kurzer praktischer Thätigkeit des Volkes wieder auflebt, daß der Deutsche


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Erstes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341843_197423/390>, abgerufen am 05.02.2025.