Die Grenzboten. Jg. 44, 1885, Viertes Quartal.Die Konferenz in Ronstantinopel. im Relief zur Anwendung kommen kann, ohne daß der Widerspruch des Malerischen Daß in der geometrischen Lehre von der Neliefperspcktive das Prinzip der Die Konferenz in Konstantinopel. uf die Vorberatungeu der Botschafter in Konstantinopel wird Die Konferenz in Ronstantinopel. im Relief zur Anwendung kommen kann, ohne daß der Widerspruch des Malerischen Daß in der geometrischen Lehre von der Neliefperspcktive das Prinzip der Die Konferenz in Konstantinopel. uf die Vorberatungeu der Botschafter in Konstantinopel wird <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0349" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/197083"/> <fw type="header" place="top"> Die Konferenz in Ronstantinopel.</fw><lb/> <p xml:id="ID_1102" prev="#ID_1101"> im Relief zur Anwendung kommen kann, ohne daß der Widerspruch des Malerischen<lb/> und des Plastischen sichtbar wird.</p><lb/> <p xml:id="ID_1103"> Daß in der geometrischen Lehre von der Neliefperspcktive das Prinzip der<lb/> Reliefbehandlung keineswegs, wie man gemeint hat, sicher gestellt worden, daß<lb/> das Gesetz des Reliefs auf dem mathematischen Wege, auf welchem man dasselbe<lb/> gefunden zu haben glaubte, nicht gefunden sei und sich auch nicht werde finden<lb/> lassen, das ist in der Abhandlung Haucks in prägnanten Sätzen dargelegt, und<lb/> eben hierin ruht der eigentliche Schwerpunkt der Abhandlung. Bevor wir jedoch<lb/> auf diese Darlegung etwas näher eingehen und, von Haucks Ansicht abweichend,<lb/> nachzuweisen versuchen, daß durch die Ablehnung des abstrakten Gesetzes der<lb/> geometrischen Neliefperspcktive die Zulässigkeit einer freiern perspektivischen Be¬<lb/> handlung des Reliefs nicht notwendig negirt werde, ist noch eine kurze Bemerkung<lb/> nötig über den geschichtlichen Verlauf der Neliefentwicklung bis zu jener Epoche<lb/> der Renaissance, in welcher die Ausbildung des malerischen Reliefstils bis zu<lb/> den letzten Konsequenzen fortschritt. (Schluß folgt.)</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die Konferenz in Konstantinopel.</head><lb/> <p xml:id="ID_1104" next="#ID_1105"> uf die Vorberatungeu der Botschafter in Konstantinopel wird<lb/> eine Konferenz folgen, welche die bulgarische Frage endgiltig zu<lb/> lösen versuchen soll, und während der nachstehende Überblick<lb/> über die Entwicklung der Dinge und deren gegenwärtigen Stand<lb/> in die Presse geht, werden die Arbeiten der mit dieser Aufgabe<lb/> betraute» Diplomaten wohl bereits begonnen haben. jMe Konferenz wurde<lb/> am 5. November mit dem Austausche der Vollmachten und der Konstituirung<lb/> der Bureaus eröffnet.^ Seit dem Aufstande in Philippopel, der die Vereinigung<lb/> Ostrumeliens mit Bulgarien bezweckte, sind noch nicht zwei Monate verflossen,<lb/> aber in dieser kurzen Zwischenzeit hat sich sowohl mit dem Ergebnis jenes<lb/> Unionsversuchs als mit dem Urteile der öffentlichen Meinung über denselben<lb/> eine große Veränderung vollzogen. Der erste Eindruck war eine mit schweren<lb/> Befürchtungen verbundene Überraschung. Man nahm an, daß ein Turkenhcer<lb/> zur Unterdrückung der Rebellion in das Bulgarcnlcmd einrücken, daß der alte<lb/> Konflikt zwischen den Muhammedanern und den Christen der Balkanhalbinsel wieder<lb/> ausbrechen und wieder zu Greueln führen, und daß der Einbruch ottomanischer<lb/> Truppen in Ostrumelien das Signal für die Serben und Griechen sein würde,<lb/> ebenfalls einen Angriff auf das Recht und den Besitz des Sultans zu wagen.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0349]
Die Konferenz in Ronstantinopel.
im Relief zur Anwendung kommen kann, ohne daß der Widerspruch des Malerischen
und des Plastischen sichtbar wird.
Daß in der geometrischen Lehre von der Neliefperspcktive das Prinzip der
Reliefbehandlung keineswegs, wie man gemeint hat, sicher gestellt worden, daß
das Gesetz des Reliefs auf dem mathematischen Wege, auf welchem man dasselbe
gefunden zu haben glaubte, nicht gefunden sei und sich auch nicht werde finden
lassen, das ist in der Abhandlung Haucks in prägnanten Sätzen dargelegt, und
eben hierin ruht der eigentliche Schwerpunkt der Abhandlung. Bevor wir jedoch
auf diese Darlegung etwas näher eingehen und, von Haucks Ansicht abweichend,
nachzuweisen versuchen, daß durch die Ablehnung des abstrakten Gesetzes der
geometrischen Neliefperspcktive die Zulässigkeit einer freiern perspektivischen Be¬
handlung des Reliefs nicht notwendig negirt werde, ist noch eine kurze Bemerkung
nötig über den geschichtlichen Verlauf der Neliefentwicklung bis zu jener Epoche
der Renaissance, in welcher die Ausbildung des malerischen Reliefstils bis zu
den letzten Konsequenzen fortschritt. (Schluß folgt.)
Die Konferenz in Konstantinopel.
uf die Vorberatungeu der Botschafter in Konstantinopel wird
eine Konferenz folgen, welche die bulgarische Frage endgiltig zu
lösen versuchen soll, und während der nachstehende Überblick
über die Entwicklung der Dinge und deren gegenwärtigen Stand
in die Presse geht, werden die Arbeiten der mit dieser Aufgabe
betraute» Diplomaten wohl bereits begonnen haben. jMe Konferenz wurde
am 5. November mit dem Austausche der Vollmachten und der Konstituirung
der Bureaus eröffnet.^ Seit dem Aufstande in Philippopel, der die Vereinigung
Ostrumeliens mit Bulgarien bezweckte, sind noch nicht zwei Monate verflossen,
aber in dieser kurzen Zwischenzeit hat sich sowohl mit dem Ergebnis jenes
Unionsversuchs als mit dem Urteile der öffentlichen Meinung über denselben
eine große Veränderung vollzogen. Der erste Eindruck war eine mit schweren
Befürchtungen verbundene Überraschung. Man nahm an, daß ein Turkenhcer
zur Unterdrückung der Rebellion in das Bulgarcnlcmd einrücken, daß der alte
Konflikt zwischen den Muhammedanern und den Christen der Balkanhalbinsel wieder
ausbrechen und wieder zu Greueln führen, und daß der Einbruch ottomanischer
Truppen in Ostrumelien das Signal für die Serben und Griechen sein würde,
ebenfalls einen Angriff auf das Recht und den Besitz des Sultans zu wagen.
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