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Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Viertes Quartal.

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Literatur.

Und mit diesem siegreichen Argument wird das liebe Fräulein den bösen Rezen¬
senten, der ja von Berufswegen die neuere Literatur verfolgt und vernichtet, ganz
sicher aus dem Sattel heben. Denn ist nicht die Form in diesem Roman, trotz
seines abgedroschenen Motivs, ganz vorzüglich? Wie hübsch die einheitliche Kom¬
position! wie glatt die Prosa! wie fein säuberlich alles! Eine klare Exposition,
eine geschickte Verwicklung, ein überraschendes Eude! Und selbst das Motiv -- ist
es nicht originell gewendet? Im Mittelpunkte der Handlung steht garnicht die
Gouvernante, sondern die idealisch hohe Mutter des Liebhabers -- eine so gro߬
artige Mutter, daß man förmlich erschöpft wird in Liebe zu ihr. Und der
Konflikt ist nicht etwa banal so gestellt, als würde es sich bloß um den alten
Kampf zwischen Bürgertum und Adel handeln -- im Gegenteil! Der Vater des
Liebenden, der Graf -Eberhard von Wnrtenburg, ist seinerseits ein viel zu edler,
guter, großartiger Mensch, als daß er so roh denken könnte, den Bürger ganz zu
verachten. Nein, er schätzt ihn, nur sitzt ihm seine fendcile Tradition zu tief im
Blute, um den Gedanken zu ertragen, daß ein Sohn von ihm, sein Majoratserbe
ein ganz gewöhnlicher, "ziviler" Dr. xbil., ja gar ein Universitätsprofessor sein
könnte! Also dies der Konflikt: zwischen dem militärischen Geist des Mittelalters
und dem friedlich wissenschaftlichen Sinn der modernen Zeit muß gewählt werden.
Das ist die originelle Wendung, welche Redwitz seinem alten Motiv gegeben hat.
Und ist nicht seine Begeisterung für die Wissenschaft (fährt unser Jungfräulein fort)
etwas Großartiges? wurde je ihre sittliche Größe mächtiger gefeiert? ja ist nicht
dieser Roman selbst von der göttlichen Gewalt des Ethos ganz und gar durch¬
zogen? feiert er uicht die göttliche Liebe gegenüber irdischen, menschlichen Satzungen?
sind nicht alle Gestalten, die auftreten, idealisch schön und gut und sittlich, von
der Gouvernante, der Gräfin Mutter herab bis zum Kammerdiener Stephan, der
vierzig in Ehren ergraute Jahre bei der gnädigen Herrschaft verbracht hat? --
Sie haben Recht! würde der Kritiker zerknirscht dem lieben Mädchen antworten,
tausendmal Recht! Redwitz hat sich befreit von den Banden eines bestimmten dog¬
matischen Glaubens und bekennt sich zu einer immanenten Sittlichkeit, sieht den
Gott nicht über den Wolken, sondern im menschlichen Herzen selbst, das ist sehr
schön von ihm! Also, ruft das Jungfräulein triumphirend aus, sein Roman ist
ein Kunstwerk, wie "Hermann und Dorothea," wo ja auch ein Sohn um ein
Mädchen wirbt, welches der Vater ablehnt, die Mutter aber protegirt, wie die
Gräfin Wartenburg selbst einmal in einer Szene mit ihrem starrköpfigen Gatten
bemerkt. Und es fehlt auch nicht der große historische Hintergrund in dein Familienbilde,
sowenig wie bei Goethe: was bei diesem die französische Revolution ist, ist für Redwitz
der deutsch-französische Krieg. Und wie schön sind die glorreichen Tage von Sedan
geschildert! Also spricht die deutsche Jungfrau. Die Gute! warum beschwört sie
den Geist Goethes herauf! Freilich, sie trifft die Schuld nicht, Redwitz selbst hat
ihr den Wink dazu gegeben und leider hat er auch die Erinnerung ein jene Poetische
Kunst heraufbeschworen, die kein von Sentimentalität triefendes Weltbild giebt,
die keine Spekulationen auf das gute deutsche, jetzt auch so patriotisch stolze Herz
unternimmt. Und nichts andres ist dieses Hereinziehen des letzten Krieges in
die Handlung seines Romans, mit der der Krieg in keinem inneren organischen
Zusammenhange steht. Denn wenn man versuchen wollte, diesen etwa so zu er¬
klären, daß die Erfolge des deutschen Schulmeisters auf den Schlachtfeldern von
Gravelotte und Sedan die einseitig militärische Tradition des deutschen, speziell
preußischen Adels durchbrechen und ihn veranlassen müssen, die Beschäftigung mit
den Wissenschaften, den Beruf des Gelehrten als ebenbürtig dem militärisch-feudalen


Literatur.

Und mit diesem siegreichen Argument wird das liebe Fräulein den bösen Rezen¬
senten, der ja von Berufswegen die neuere Literatur verfolgt und vernichtet, ganz
sicher aus dem Sattel heben. Denn ist nicht die Form in diesem Roman, trotz
seines abgedroschenen Motivs, ganz vorzüglich? Wie hübsch die einheitliche Kom¬
position! wie glatt die Prosa! wie fein säuberlich alles! Eine klare Exposition,
eine geschickte Verwicklung, ein überraschendes Eude! Und selbst das Motiv — ist
es nicht originell gewendet? Im Mittelpunkte der Handlung steht garnicht die
Gouvernante, sondern die idealisch hohe Mutter des Liebhabers — eine so gro߬
artige Mutter, daß man förmlich erschöpft wird in Liebe zu ihr. Und der
Konflikt ist nicht etwa banal so gestellt, als würde es sich bloß um den alten
Kampf zwischen Bürgertum und Adel handeln — im Gegenteil! Der Vater des
Liebenden, der Graf -Eberhard von Wnrtenburg, ist seinerseits ein viel zu edler,
guter, großartiger Mensch, als daß er so roh denken könnte, den Bürger ganz zu
verachten. Nein, er schätzt ihn, nur sitzt ihm seine fendcile Tradition zu tief im
Blute, um den Gedanken zu ertragen, daß ein Sohn von ihm, sein Majoratserbe
ein ganz gewöhnlicher, „ziviler" Dr. xbil., ja gar ein Universitätsprofessor sein
könnte! Also dies der Konflikt: zwischen dem militärischen Geist des Mittelalters
und dem friedlich wissenschaftlichen Sinn der modernen Zeit muß gewählt werden.
Das ist die originelle Wendung, welche Redwitz seinem alten Motiv gegeben hat.
Und ist nicht seine Begeisterung für die Wissenschaft (fährt unser Jungfräulein fort)
etwas Großartiges? wurde je ihre sittliche Größe mächtiger gefeiert? ja ist nicht
dieser Roman selbst von der göttlichen Gewalt des Ethos ganz und gar durch¬
zogen? feiert er uicht die göttliche Liebe gegenüber irdischen, menschlichen Satzungen?
sind nicht alle Gestalten, die auftreten, idealisch schön und gut und sittlich, von
der Gouvernante, der Gräfin Mutter herab bis zum Kammerdiener Stephan, der
vierzig in Ehren ergraute Jahre bei der gnädigen Herrschaft verbracht hat? —
Sie haben Recht! würde der Kritiker zerknirscht dem lieben Mädchen antworten,
tausendmal Recht! Redwitz hat sich befreit von den Banden eines bestimmten dog¬
matischen Glaubens und bekennt sich zu einer immanenten Sittlichkeit, sieht den
Gott nicht über den Wolken, sondern im menschlichen Herzen selbst, das ist sehr
schön von ihm! Also, ruft das Jungfräulein triumphirend aus, sein Roman ist
ein Kunstwerk, wie „Hermann und Dorothea," wo ja auch ein Sohn um ein
Mädchen wirbt, welches der Vater ablehnt, die Mutter aber protegirt, wie die
Gräfin Wartenburg selbst einmal in einer Szene mit ihrem starrköpfigen Gatten
bemerkt. Und es fehlt auch nicht der große historische Hintergrund in dein Familienbilde,
sowenig wie bei Goethe: was bei diesem die französische Revolution ist, ist für Redwitz
der deutsch-französische Krieg. Und wie schön sind die glorreichen Tage von Sedan
geschildert! Also spricht die deutsche Jungfrau. Die Gute! warum beschwört sie
den Geist Goethes herauf! Freilich, sie trifft die Schuld nicht, Redwitz selbst hat
ihr den Wink dazu gegeben und leider hat er auch die Erinnerung ein jene Poetische
Kunst heraufbeschworen, die kein von Sentimentalität triefendes Weltbild giebt,
die keine Spekulationen auf das gute deutsche, jetzt auch so patriotisch stolze Herz
unternimmt. Und nichts andres ist dieses Hereinziehen des letzten Krieges in
die Handlung seines Romans, mit der der Krieg in keinem inneren organischen
Zusammenhange steht. Denn wenn man versuchen wollte, diesen etwa so zu er¬
klären, daß die Erfolge des deutschen Schulmeisters auf den Schlachtfeldern von
Gravelotte und Sedan die einseitig militärische Tradition des deutschen, speziell
preußischen Adels durchbrechen und ihn veranlassen müssen, die Beschäftigung mit
den Wissenschaften, den Beruf des Gelehrten als ebenbürtig dem militärisch-feudalen


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Viertes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341839_156924/447>, abgerufen am 28.12.2024.