Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Viertes Quartal.Der jüngste Tag. Unternahm es denn Bruder Gvshorn, mir in Gestalt eines Rates ein Nun ja, sagte Chnthy Ann zögernd. Ich will die Hälfte meines Vermögens darauf wetten, zahlbar unes Em¬ Rede nicht unchristlich hart, Jonas. Bruder Goshoru ist ein äußerst auf¬ Das ist er, aber seine Aufrichtigkeit nützt mir gar nichts. Er wollte, dn Cyuthh Ann schwieg. Sie würde es gern gesehen haben, wenn ^.onas Na, nun sieh mal her, Cynthh, wenn du nur sagen willst, dn liebtest unes Zweiunddreißigstes Aapitel. Juliens Wagnis. August lag sehr krank in der Burg. ^^.^ ^<c,Aber vor lauter Interesse an Jonas und Chnthh Ann, von denen ich sehr Grniztwwu IV. ^'
Der jüngste Tag. Unternahm es denn Bruder Gvshorn, mir in Gestalt eines Rates ein Nun ja, sagte Chnthy Ann zögernd. Ich will die Hälfte meines Vermögens darauf wetten, zahlbar unes Em¬ Rede nicht unchristlich hart, Jonas. Bruder Goshoru ist ein äußerst auf¬ Das ist er, aber seine Aufrichtigkeit nützt mir gar nichts. Er wollte, dn Cyuthh Ann schwieg. Sie würde es gern gesehen haben, wenn ^.onas Na, nun sieh mal her, Cynthh, wenn du nur sagen willst, dn liebtest unes Zweiunddreißigstes Aapitel. Juliens Wagnis. August lag sehr krank in der Burg. ^^.^ ^<c,Aber vor lauter Interesse an Jonas und Chnthh Ann, von denen ich sehr Grniztwwu IV. ^'
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0149" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/194127"/> <fw type="header" place="top"> Der jüngste Tag.</fw><lb/> <p xml:id="ID_486"> Unternahm es denn Bruder Gvshorn, mir in Gestalt eines Rates ein<lb/> bischen von seiner Weisheit zukommen zu lassen, die herumgestreut dalag wie<lb/> falsches Kleingeld, wohlfeil wie Schmutz auf der Gasse?</p><lb/> <p xml:id="ID_487"> Nun ja, sagte Chnthy Ann zögernd.</p><lb/> <p xml:id="ID_488"> Ich will die Hälfte meines Vermögens darauf wetten, zahlbar unes Em¬<lb/> pfang des Betrages, daß ich dir bis aufs Tüpfelchen über dem i sagen kann,<lb/> was'dieser gute Christ wollte, daß ich thun sollte.</p><lb/> <p xml:id="ID_489"> Rede nicht unchristlich hart, Jonas. Bruder Goshoru ist ein äußerst auf¬<lb/> richtiger nud ehrlicher Mann.</p><lb/> <p xml:id="ID_490"> Das ist er, aber seine Aufrichtigkeit nützt mir gar nichts. Er wollte, dn<lb/> solltest mir raten, bei den Methodisten einzuspringen, um aus der Schwierigkeit<lb/> herauszukommen. Und dn warst eine zu gute Christin, als daß dn mich gebeten<lb/> hattest, aus einem solchen Grunde meinen Glauben zu ändern; dn wußtest, ich<lb/> wurde für dich nicht passen, wenn ichs thäte.</p><lb/> <p xml:id="ID_491"> Cyuthh Ann schwieg. Sie würde es gern gesehen haben, wenn ^.onas<lb/> ihrer Kirche beigetreten wäre, aber wenn er es jetzt gethan hätte, so würde ste<lb/> selbst seine Aufrichtigkeit bezweifelt haben.</p><lb/> <p xml:id="ID_492"> Na, nun sieh mal her, Cynthh, wenn du nur sagen willst, dn liebtest unes<lb/> nicht und könntest mich nie lieben, so will ich dich auf der Stelle gehen lassen<lb/> und davon fliehen und trauern wie eine Turteltaube. Aber so lange es niemand<lb/> als Goshvrn ist, gedenke ich zu bleiben und die Sache weiter fortzuspinnen, bis<lb/> das tausendjährige Reich der Milleriten losgeht. Ich appellire an den Kaiser<lb/> oder jemand anders. Weder Bruder Goshoru uoch Bruder Hall weiß „genug,<lb/> um diese Frage entscheiden zu können. Ich werve zu den Vorsitzenden Ältesten<lb/> gehen. Und du kannst einem doch nicht den Prozeß macheu und ihn hängen<lb/> und dann ins Zuchthaus stecken für den Rest seiner Tage, ohne ihm wenigstens<lb/> eine einzige Gelegenheit zu geben, für sich gegen die ganze Welt und jedermann<lb/> sonst noch das Wort zu nehmen. Ich werde selber zum vorsitzenden Ältesten<lb/> gehen und ihm meine Sache vorstellen, und wenn auch der gegen mich ist, so<lb/> werde ichs vor den Bischof oder den Erzbischof oder den nachsthochsten Mann<lb/> un ganzen Hansen bringen, bis ich zur allerobersteu Spitze gelange, und wenn<lb/> sie alle gegen mich sind, so fange ich wieder unter an und fahre fort, bis ich<lb/> einen finde, der gesunden Menschenverstand genug hat, um seine Religion damit<lb/> salzen zu können.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> Zweiunddreißigstes Aapitel.<lb/> Juliens Wagnis.</head><lb/> <p xml:id="ID_493"> August lag sehr krank in der Burg.</p><lb/> <p xml:id="ID_494"> ^^.^<lb/> Dies war die erste Nachricht vou seiner Rückkehr, welche Julien durch ^5puro<lb/> und Cyuthh Ann erreichte. , </p><lb/> <p xml:id="ID_495" next="#ID_496"> ^<c,Aber vor lauter Interesse an Jonas und Chnthh Ann, von denen ich sehr<lb/> viel halte, habe ich vergessen, zu sagen, daß lauge vor deu im letzten Kapitel<lb/> nwähnten Ereignissen Humphreys plötzlich aus seiner friedlichen Zurückgezogen-<lb/> heit im ^ügellände von Clark Township abgerufen worden war. In der That<lb/> erschien das „wichtige Geschäft" oder die „Krankheit eines Freundes," gleich¬<lb/> viel, was es war, schon am nächsten Tage nach der Rückkehr vou Norman</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grniztwwu IV. ^'</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0149]
Der jüngste Tag.
Unternahm es denn Bruder Gvshorn, mir in Gestalt eines Rates ein
bischen von seiner Weisheit zukommen zu lassen, die herumgestreut dalag wie
falsches Kleingeld, wohlfeil wie Schmutz auf der Gasse?
Nun ja, sagte Chnthy Ann zögernd.
Ich will die Hälfte meines Vermögens darauf wetten, zahlbar unes Em¬
pfang des Betrages, daß ich dir bis aufs Tüpfelchen über dem i sagen kann,
was'dieser gute Christ wollte, daß ich thun sollte.
Rede nicht unchristlich hart, Jonas. Bruder Goshoru ist ein äußerst auf¬
richtiger nud ehrlicher Mann.
Das ist er, aber seine Aufrichtigkeit nützt mir gar nichts. Er wollte, dn
solltest mir raten, bei den Methodisten einzuspringen, um aus der Schwierigkeit
herauszukommen. Und dn warst eine zu gute Christin, als daß dn mich gebeten
hattest, aus einem solchen Grunde meinen Glauben zu ändern; dn wußtest, ich
wurde für dich nicht passen, wenn ichs thäte.
Cyuthh Ann schwieg. Sie würde es gern gesehen haben, wenn ^.onas
ihrer Kirche beigetreten wäre, aber wenn er es jetzt gethan hätte, so würde ste
selbst seine Aufrichtigkeit bezweifelt haben.
Na, nun sieh mal her, Cynthh, wenn du nur sagen willst, dn liebtest unes
nicht und könntest mich nie lieben, so will ich dich auf der Stelle gehen lassen
und davon fliehen und trauern wie eine Turteltaube. Aber so lange es niemand
als Goshvrn ist, gedenke ich zu bleiben und die Sache weiter fortzuspinnen, bis
das tausendjährige Reich der Milleriten losgeht. Ich appellire an den Kaiser
oder jemand anders. Weder Bruder Goshoru uoch Bruder Hall weiß „genug,
um diese Frage entscheiden zu können. Ich werve zu den Vorsitzenden Ältesten
gehen. Und du kannst einem doch nicht den Prozeß macheu und ihn hängen
und dann ins Zuchthaus stecken für den Rest seiner Tage, ohne ihm wenigstens
eine einzige Gelegenheit zu geben, für sich gegen die ganze Welt und jedermann
sonst noch das Wort zu nehmen. Ich werde selber zum vorsitzenden Ältesten
gehen und ihm meine Sache vorstellen, und wenn auch der gegen mich ist, so
werde ichs vor den Bischof oder den Erzbischof oder den nachsthochsten Mann
un ganzen Hansen bringen, bis ich zur allerobersteu Spitze gelange, und wenn
sie alle gegen mich sind, so fange ich wieder unter an und fahre fort, bis ich
einen finde, der gesunden Menschenverstand genug hat, um seine Religion damit
salzen zu können.
Zweiunddreißigstes Aapitel.
Juliens Wagnis.
August lag sehr krank in der Burg.
^^.^
Dies war die erste Nachricht vou seiner Rückkehr, welche Julien durch ^5puro
und Cyuthh Ann erreichte. ,
^<c,Aber vor lauter Interesse an Jonas und Chnthh Ann, von denen ich sehr
viel halte, habe ich vergessen, zu sagen, daß lauge vor deu im letzten Kapitel
nwähnten Ereignissen Humphreys plötzlich aus seiner friedlichen Zurückgezogen-
heit im ^ügellände von Clark Township abgerufen worden war. In der That
erschien das „wichtige Geschäft" oder die „Krankheit eines Freundes," gleich¬
viel, was es war, schon am nächsten Tage nach der Rückkehr vou Norman
Grniztwwu IV. ^'
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |