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Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Drittes Quartal.

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Zur Charakteristik des Manchesterthums,

theilen solches Handelsverkehrs reichlicher Theil nimmt als irgend
ein andrer Staat/' Schließlich noch eine Stelle aus Cobdens Reden (bei
Bright. S. 62): "Die Wirkung des Freihandels in Getreide wird Vermehrungder Nachfrage nach Ackerbauproducten in Polen, Deutschland und Amerika se.u.
Diese vermehrte Nachfrage nach Ackerbanproductm würde vermehrte Nachfrage
nach Arbeit in diesen Ländern erzeugen, wodurch die Löhne der Tagelöhner steigen
wurden. Die Wirkung davon wieder würde sein, in allen jenen Gegenden
Arbeiter von den Fabriken wegzuziehen." -

^.^^^,Man sieht aus alledem. was es mit den "Principien Richard Cobdens
die der nach ihm benannte Club predigen und fördern soll, für eine Bewandtnis;
hat. Der Prophet der freihändlerischen Religion, des Manchesterthums, ..hatte
keine Principien in dem Sinne, welchen wir mit dem Worte verbinden/ sagt
der Verfasser unsrer Broschüre, "er hatte einen Zweck, benutzte, verbreitete und
erzeugte die Vorstellungen, welche diesem Zwecke dienten, und nannte sie Prin¬
cipien." Seine Hauptgedanken sind aber folgende:

Keine erheblichen Finanzgeschäfte können ohne Englands Vermittelung be¬
trieben werden. England besitzt das größte Capital. Von jedem internationalen
Handel zieht es den größten Vortheil. Seine Fabrikanten und Arbeiter sind
denen aller andern Länder weit voraus. England muß darauf ausgehen, die¬
jenigen Artikel, welche von den Bewohnern der Erde in den größten Massen
consumirt werden, billiger als ein andres Land zu produciren. Die Arbeit ist
jetzt schon in England wohlfeiler zu haben als irgendwo anders; sie muß nochwohlfeiler gemacht werden dadurch, daß das Getreide von demjenigen Paille
der Erde eingeführt wird, von wo es mit den wenigsten Kosten beschafft werden
kann. Dadurch werden in andern Ländern die Arbeiter von der mit den englischen
Vauniwollenspinnercien. Webereien und Eisenmanufacturen concurrirenden Fabri¬
kation abgezogen werden.

^Wenn wir's nicht schon wüßten, so hätten wir's letzt ans sicherster Quell
fahren, was es besagen will, wenn die freihändlerische Presse uns die^ Lehre
^ der alleinseligmachenden Concurrenz predigt. Cobdeus "ut der Cobdemten
der Manchestermänner Ideal ist England als "ein riesiger Ottvpuv der a
d" sicher" Insel gelagert, seine mit Sangnäpfen besetzten Arme ans alle M in
Länder legt/- Damit die audern Völker sich diese Polypenumarmung und Aus-
^mit Sophismen die Vor^^Mgung gefallen lassen, muß ihnen mit "an
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ieudellj der öffentlichen Meinung ihres Landes voraus," d. h. Freihändler


Zur Charakteristik des Manchesterthums,

theilen solches Handelsverkehrs reichlicher Theil nimmt als irgend
ein andrer Staat/' Schließlich noch eine Stelle aus Cobdens Reden (bei
Bright. S. 62): „Die Wirkung des Freihandels in Getreide wird Vermehrungder Nachfrage nach Ackerbauproducten in Polen, Deutschland und Amerika se.u.
Diese vermehrte Nachfrage nach Ackerbanproductm würde vermehrte Nachfrage
nach Arbeit in diesen Ländern erzeugen, wodurch die Löhne der Tagelöhner steigen
wurden. Die Wirkung davon wieder würde sein, in allen jenen Gegenden
Arbeiter von den Fabriken wegzuziehen." -

^.^^^,Man sieht aus alledem. was es mit den „Principien Richard Cobdens
die der nach ihm benannte Club predigen und fördern soll, für eine Bewandtnis;
hat. Der Prophet der freihändlerischen Religion, des Manchesterthums, ..hatte
keine Principien in dem Sinne, welchen wir mit dem Worte verbinden/ sagt
der Verfasser unsrer Broschüre, „er hatte einen Zweck, benutzte, verbreitete und
erzeugte die Vorstellungen, welche diesem Zwecke dienten, und nannte sie Prin¬
cipien." Seine Hauptgedanken sind aber folgende:

Keine erheblichen Finanzgeschäfte können ohne Englands Vermittelung be¬
trieben werden. England besitzt das größte Capital. Von jedem internationalen
Handel zieht es den größten Vortheil. Seine Fabrikanten und Arbeiter sind
denen aller andern Länder weit voraus. England muß darauf ausgehen, die¬
jenigen Artikel, welche von den Bewohnern der Erde in den größten Massen
consumirt werden, billiger als ein andres Land zu produciren. Die Arbeit ist
jetzt schon in England wohlfeiler zu haben als irgendwo anders; sie muß nochwohlfeiler gemacht werden dadurch, daß das Getreide von demjenigen Paille
der Erde eingeführt wird, von wo es mit den wenigsten Kosten beschafft werden
kann. Dadurch werden in andern Ländern die Arbeiter von der mit den englischen
Vauniwollenspinnercien. Webereien und Eisenmanufacturen concurrirenden Fabri¬
kation abgezogen werden.

^Wenn wir's nicht schon wüßten, so hätten wir's letzt ans sicherster Quell
fahren, was es besagen will, wenn die freihändlerische Presse uns die^ Lehre
^ der alleinseligmachenden Concurrenz predigt. Cobdeus »ut der Cobdemten
der Manchestermänner Ideal ist England als „ein riesiger Ottvpuv der a
d" sicher» Insel gelagert, seine mit Sangnäpfen besetzten Arme ans alle M in
Länder legt/- Damit die audern Völker sich diese Polypenumarmung und Aus-
^mit Sophismen die Vor^^Mgung gefallen lassen, muß ihnen mit «an
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ieudellj der öffentlichen Meinung ihres Landes voraus," d. h. Freihändler


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[0317] Zur Charakteristik des Manchesterthums, theilen solches Handelsverkehrs reichlicher Theil nimmt als irgend ein andrer Staat/' Schließlich noch eine Stelle aus Cobdens Reden (bei Bright. S. 62): „Die Wirkung des Freihandels in Getreide wird Vermehrungder Nachfrage nach Ackerbauproducten in Polen, Deutschland und Amerika se.u. Diese vermehrte Nachfrage nach Ackerbanproductm würde vermehrte Nachfrage nach Arbeit in diesen Ländern erzeugen, wodurch die Löhne der Tagelöhner steigen wurden. Die Wirkung davon wieder würde sein, in allen jenen Gegenden Arbeiter von den Fabriken wegzuziehen." - ^.^^^,Man sieht aus alledem. was es mit den „Principien Richard Cobdens die der nach ihm benannte Club predigen und fördern soll, für eine Bewandtnis; hat. Der Prophet der freihändlerischen Religion, des Manchesterthums, ..hatte keine Principien in dem Sinne, welchen wir mit dem Worte verbinden/ sagt der Verfasser unsrer Broschüre, „er hatte einen Zweck, benutzte, verbreitete und erzeugte die Vorstellungen, welche diesem Zwecke dienten, und nannte sie Prin¬ cipien." Seine Hauptgedanken sind aber folgende: Keine erheblichen Finanzgeschäfte können ohne Englands Vermittelung be¬ trieben werden. England besitzt das größte Capital. Von jedem internationalen Handel zieht es den größten Vortheil. Seine Fabrikanten und Arbeiter sind denen aller andern Länder weit voraus. England muß darauf ausgehen, die¬ jenigen Artikel, welche von den Bewohnern der Erde in den größten Massen consumirt werden, billiger als ein andres Land zu produciren. Die Arbeit ist jetzt schon in England wohlfeiler zu haben als irgendwo anders; sie muß nochwohlfeiler gemacht werden dadurch, daß das Getreide von demjenigen Paille der Erde eingeführt wird, von wo es mit den wenigsten Kosten beschafft werden kann. Dadurch werden in andern Ländern die Arbeiter von der mit den englischen Vauniwollenspinnercien. Webereien und Eisenmanufacturen concurrirenden Fabri¬ kation abgezogen werden. ^Wenn wir's nicht schon wüßten, so hätten wir's letzt ans sicherster Quell fahren, was es besagen will, wenn die freihändlerische Presse uns die^ Lehre ^ der alleinseligmachenden Concurrenz predigt. Cobdeus »ut der Cobdemten der Manchestermänner Ideal ist England als „ein riesiger Ottvpuv der a d" sicher» Insel gelagert, seine mit Sangnäpfen besetzten Arme ans alle M in Länder legt/- Damit die audern Völker sich diese Polypenumarmung und Aus- ^mit Sophismen die Vor^^Mgung gefallen lassen, muß ihnen mit «an balg^"- "'"' die si'ut. , . ..... ita und ein Apparat v°n^ ^ die öffentlichewetarm des Cobden-Clubs. um in Stein e Lar^^^^^ ^ ^^turnMeinung aus Regierungen, denen die kehren sind, einen Druck zu üben.-'eint'b - ' . —11-"' '""i-> »-"v———,----- ^^""^t werden, daß der Polyp nur ihr wahres Wohl im Sinne habe. Daher v. such . -"............'» ^ ^-""- - ' ^ ^ v........ ' "aper eine Propaganda und ein Apparat von Ehrenmitgliedern und Ehren-2 ^^bindung mit Staatsmännern, „welche >wie die Excellenzen Delbrück und ieudellj der öffentlichen Meinung ihres Landes voraus," d. h. Freihändler

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157968/317>, abgerufen am 01.09.2024.