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Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Drittes Quartal.

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Literatur.

Bekenntniß und im Gottesdienst, die Macht gegenüber der Omnipotenz des Staates.
Vor allem aber bewirkte seinen Uebertritt in den Schoß der alleinseligmachenden
Kirche die Einsicht, die er in den Charakter und die Thaten Luthers, Wohl auf
Grund katholischer Geschichtsschreibung, gewann. Luther, sagt er, war ein ehr¬
geiziger, niederträchtiger, unehrlicher und unsittlicher Mensch. "Das Christenthum
sollte sein Paraderoß sein, dem er die Richtung geben, dem er seinen Sinn ein¬
prägen und seinen Charakter aufdrücken, mittelst dessen er ein großer Doctor werden
und, das Angenehme mit dem Nützlichen verbindend, die lästige Askese abwerfen,
eine schöne Fran haben und ein den Anforderungen der Annehmlichkeit entsprechendes
Leben führen, dabei aber stets ein .Heiliger' (im luthcrschen Sinne) bleiben und
alles ,zur Ehre Gottes' thun wollte." Nebenher versetzt der Verfasser natürlich
alle möglichen Seitenhiebe der "sogenannten Reformation," die nur aus weltlichen
Motiven hervorgegangen sei, den Helden jenes Zeitalters, Gustav Adolf, Calvin,
Kuox, der Königin Elisabeth u. a., und versäumt nicht, gestützt auf das Bollwerk,
das Janssen mit seiner "Geschichte des deutschen Volkes" dem Katholicismus zu Ehren
und zur Vertheidigung gebaut hat, allerhand Allsfälle gegen die "Geschichtsfälschungen"
Rankes und andrer protestantischer Geschichtschreiber zu unternehmen.
'

Es liegt uns fern, Evers Uebertritt zum Katholicismus auf selbstsüchtige Beweg¬
gründe zurückzuführen, wenn wir auch deu Heroismus, den er gezeigt haben will,
nicht hoch anschlagen können, da die katholische Kirche noch keinen Konvertiten hat
hungern lassen. Es liegt uns eben so fern, seinen Glaubenswechsel zu tadeln.
schwärmerische, sinnliche und in sich haltlose Naturen werdeu jederzeit sich zu dein
Pomp des katholischen Gottesdienstes und zu den festen Normen der katholischen
Kirche hingezogen fühlen. Wer wollte ihnen einen Vorwurf daraus machen, wenn
sie die Befriedigung des Herzens, die sie anderswo nicht finden, hier suchen? Gegen
das Urtheil aber, das er über Luther fällt, müssen wir aufs energischste Protest
erheben. Evers braucht von vornherein falsche Waffen. Er behauptet, daß Luther
von den Protestanten für einen Heiligen gehalten werde. Alls Grund Lutherschcr
Schriften und Briefe fällt es ihm natürlich um leicht, zu beweise", daß Luther
kein Heiliger war. Wenn Luther gegen die damals verderbte Kirche eifert, so be¬
zieht das Evers ans die katholische Kirche überhaupt und spricht von schamloser
Lüge. Wenn Luther in seiner kräftigen, nach unserm Gefühle oft rohen, aber seiner
Zeit eignen Ausdrucksweise sich kein Blatt vor den Mund nimmt, so ist bei Evers
von namenloser Gemeinheit die Rede, und wenn er in der Angst seines Herzens,
in eifriger Prüfung der Glaubenswahrheiten in vertrauten Briefen nicht zur Klar¬
heit kommt und sich widerspricht, so ruft der Convertit aus: Da habt Ihr es! Der
Protestantismus ist nicht Gottes Werk, sondern menschlicher Trug.
"

Wenn Evers geflissentlich Heinrich IV., der doch ebenso "klug war, katholisch
zu werden, wie Evers selbst, wenn er Moritz von Sachsen, Gustav Adolf, Elisabeth
mit höhnischer Geringschätzung als protestantische Helden hinstellt, so könnten wir
ihm die Namen Philipps II., Karls IX., Ferdinands III. n. a. entgegenhalten.
Was würde es aber der Verblendung gegenüber nützen? Endlich aber könnten wir
wohl dem Manne, der evangelische Religionsgebräuche lächerlich zu machen sucht und
alles, was dem Protestanten heilig ist, in den Staub zieht, mit manchem Schaden der
katholischen Kirche aufwarten. Wir würden aber glauben, damit gegen den Geist des
Protestantismus zu handeln, den Evers nie verstanden hat, gegen den Geist, der uns
auch Duldsamkeit und Achtung gegenüber andern Kirchen und ihren Gebräuchen lehrt.




Für die Redaction verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig.
Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. -- Druck von Carl Mnrquart in Rcndnch-Leipzig.
Literatur.

Bekenntniß und im Gottesdienst, die Macht gegenüber der Omnipotenz des Staates.
Vor allem aber bewirkte seinen Uebertritt in den Schoß der alleinseligmachenden
Kirche die Einsicht, die er in den Charakter und die Thaten Luthers, Wohl auf
Grund katholischer Geschichtsschreibung, gewann. Luther, sagt er, war ein ehr¬
geiziger, niederträchtiger, unehrlicher und unsittlicher Mensch. „Das Christenthum
sollte sein Paraderoß sein, dem er die Richtung geben, dem er seinen Sinn ein¬
prägen und seinen Charakter aufdrücken, mittelst dessen er ein großer Doctor werden
und, das Angenehme mit dem Nützlichen verbindend, die lästige Askese abwerfen,
eine schöne Fran haben und ein den Anforderungen der Annehmlichkeit entsprechendes
Leben führen, dabei aber stets ein .Heiliger' (im luthcrschen Sinne) bleiben und
alles ,zur Ehre Gottes' thun wollte." Nebenher versetzt der Verfasser natürlich
alle möglichen Seitenhiebe der „sogenannten Reformation," die nur aus weltlichen
Motiven hervorgegangen sei, den Helden jenes Zeitalters, Gustav Adolf, Calvin,
Kuox, der Königin Elisabeth u. a., und versäumt nicht, gestützt auf das Bollwerk,
das Janssen mit seiner „Geschichte des deutschen Volkes" dem Katholicismus zu Ehren
und zur Vertheidigung gebaut hat, allerhand Allsfälle gegen die „Geschichtsfälschungen"
Rankes und andrer protestantischer Geschichtschreiber zu unternehmen.
'

Es liegt uns fern, Evers Uebertritt zum Katholicismus auf selbstsüchtige Beweg¬
gründe zurückzuführen, wenn wir auch deu Heroismus, den er gezeigt haben will,
nicht hoch anschlagen können, da die katholische Kirche noch keinen Konvertiten hat
hungern lassen. Es liegt uns eben so fern, seinen Glaubenswechsel zu tadeln.
schwärmerische, sinnliche und in sich haltlose Naturen werdeu jederzeit sich zu dein
Pomp des katholischen Gottesdienstes und zu den festen Normen der katholischen
Kirche hingezogen fühlen. Wer wollte ihnen einen Vorwurf daraus machen, wenn
sie die Befriedigung des Herzens, die sie anderswo nicht finden, hier suchen? Gegen
das Urtheil aber, das er über Luther fällt, müssen wir aufs energischste Protest
erheben. Evers braucht von vornherein falsche Waffen. Er behauptet, daß Luther
von den Protestanten für einen Heiligen gehalten werde. Alls Grund Lutherschcr
Schriften und Briefe fällt es ihm natürlich um leicht, zu beweise», daß Luther
kein Heiliger war. Wenn Luther gegen die damals verderbte Kirche eifert, so be¬
zieht das Evers ans die katholische Kirche überhaupt und spricht von schamloser
Lüge. Wenn Luther in seiner kräftigen, nach unserm Gefühle oft rohen, aber seiner
Zeit eignen Ausdrucksweise sich kein Blatt vor den Mund nimmt, so ist bei Evers
von namenloser Gemeinheit die Rede, und wenn er in der Angst seines Herzens,
in eifriger Prüfung der Glaubenswahrheiten in vertrauten Briefen nicht zur Klar¬
heit kommt und sich widerspricht, so ruft der Convertit aus: Da habt Ihr es! Der
Protestantismus ist nicht Gottes Werk, sondern menschlicher Trug.
"

Wenn Evers geflissentlich Heinrich IV., der doch ebenso „klug war, katholisch
zu werden, wie Evers selbst, wenn er Moritz von Sachsen, Gustav Adolf, Elisabeth
mit höhnischer Geringschätzung als protestantische Helden hinstellt, so könnten wir
ihm die Namen Philipps II., Karls IX., Ferdinands III. n. a. entgegenhalten.
Was würde es aber der Verblendung gegenüber nützen? Endlich aber könnten wir
wohl dem Manne, der evangelische Religionsgebräuche lächerlich zu machen sucht und
alles, was dem Protestanten heilig ist, in den Staub zieht, mit manchem Schaden der
katholischen Kirche aufwarten. Wir würden aber glauben, damit gegen den Geist des
Protestantismus zu handeln, den Evers nie verstanden hat, gegen den Geist, der uns
auch Duldsamkeit und Achtung gegenüber andern Kirchen und ihren Gebräuchen lehrt.




Für die Redaction verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig.
Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. — Druck von Carl Mnrquart in Rcndnch-Leipzig.
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[0224] Literatur. Bekenntniß und im Gottesdienst, die Macht gegenüber der Omnipotenz des Staates. Vor allem aber bewirkte seinen Uebertritt in den Schoß der alleinseligmachenden Kirche die Einsicht, die er in den Charakter und die Thaten Luthers, Wohl auf Grund katholischer Geschichtsschreibung, gewann. Luther, sagt er, war ein ehr¬ geiziger, niederträchtiger, unehrlicher und unsittlicher Mensch. „Das Christenthum sollte sein Paraderoß sein, dem er die Richtung geben, dem er seinen Sinn ein¬ prägen und seinen Charakter aufdrücken, mittelst dessen er ein großer Doctor werden und, das Angenehme mit dem Nützlichen verbindend, die lästige Askese abwerfen, eine schöne Fran haben und ein den Anforderungen der Annehmlichkeit entsprechendes Leben führen, dabei aber stets ein .Heiliger' (im luthcrschen Sinne) bleiben und alles ,zur Ehre Gottes' thun wollte." Nebenher versetzt der Verfasser natürlich alle möglichen Seitenhiebe der „sogenannten Reformation," die nur aus weltlichen Motiven hervorgegangen sei, den Helden jenes Zeitalters, Gustav Adolf, Calvin, Kuox, der Königin Elisabeth u. a., und versäumt nicht, gestützt auf das Bollwerk, das Janssen mit seiner „Geschichte des deutschen Volkes" dem Katholicismus zu Ehren und zur Vertheidigung gebaut hat, allerhand Allsfälle gegen die „Geschichtsfälschungen" Rankes und andrer protestantischer Geschichtschreiber zu unternehmen. ' Es liegt uns fern, Evers Uebertritt zum Katholicismus auf selbstsüchtige Beweg¬ gründe zurückzuführen, wenn wir auch deu Heroismus, den er gezeigt haben will, nicht hoch anschlagen können, da die katholische Kirche noch keinen Konvertiten hat hungern lassen. Es liegt uns eben so fern, seinen Glaubenswechsel zu tadeln. schwärmerische, sinnliche und in sich haltlose Naturen werdeu jederzeit sich zu dein Pomp des katholischen Gottesdienstes und zu den festen Normen der katholischen Kirche hingezogen fühlen. Wer wollte ihnen einen Vorwurf daraus machen, wenn sie die Befriedigung des Herzens, die sie anderswo nicht finden, hier suchen? Gegen das Urtheil aber, das er über Luther fällt, müssen wir aufs energischste Protest erheben. Evers braucht von vornherein falsche Waffen. Er behauptet, daß Luther von den Protestanten für einen Heiligen gehalten werde. Alls Grund Lutherschcr Schriften und Briefe fällt es ihm natürlich um leicht, zu beweise», daß Luther kein Heiliger war. Wenn Luther gegen die damals verderbte Kirche eifert, so be¬ zieht das Evers ans die katholische Kirche überhaupt und spricht von schamloser Lüge. Wenn Luther in seiner kräftigen, nach unserm Gefühle oft rohen, aber seiner Zeit eignen Ausdrucksweise sich kein Blatt vor den Mund nimmt, so ist bei Evers von namenloser Gemeinheit die Rede, und wenn er in der Angst seines Herzens, in eifriger Prüfung der Glaubenswahrheiten in vertrauten Briefen nicht zur Klar¬ heit kommt und sich widerspricht, so ruft der Convertit aus: Da habt Ihr es! Der Protestantismus ist nicht Gottes Werk, sondern menschlicher Trug. " Wenn Evers geflissentlich Heinrich IV., der doch ebenso „klug war, katholisch zu werden, wie Evers selbst, wenn er Moritz von Sachsen, Gustav Adolf, Elisabeth mit höhnischer Geringschätzung als protestantische Helden hinstellt, so könnten wir ihm die Namen Philipps II., Karls IX., Ferdinands III. n. a. entgegenhalten. Was würde es aber der Verblendung gegenüber nützen? Endlich aber könnten wir wohl dem Manne, der evangelische Religionsgebräuche lächerlich zu machen sucht und alles, was dem Protestanten heilig ist, in den Staub zieht, mit manchem Schaden der katholischen Kirche aufwarten. Wir würden aber glauben, damit gegen den Geist des Protestantismus zu handeln, den Evers nie verstanden hat, gegen den Geist, der uns auch Duldsamkeit und Achtung gegenüber andern Kirchen und ihren Gebräuchen lehrt. Für die Redaction verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig. Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. — Druck von Carl Mnrquart in Rcndnch-Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157968/224>, abgerufen am 01.09.2024.