Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Viertes Quartal.als der Personencultus den der Kunst verdrängte und der Cancan begann, Wohl nie ist in ärgerer Weise der Bock zum Gärtner gemacht worden. Wahrlich, die Todten reiten schnell. Es hat keines halben Jahrhunderts als der Personencultus den der Kunst verdrängte und der Cancan begann, Wohl nie ist in ärgerer Weise der Bock zum Gärtner gemacht worden. Wahrlich, die Todten reiten schnell. Es hat keines halben Jahrhunderts <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0041" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/147688"/> <p xml:id="ID_112" prev="#ID_111"> als der Personencultus den der Kunst verdrängte und der Cancan begann,<lb/> wagte sich der Jude hervor. Und umgekehrt: als es dem Juden gelang, die Bühne<lb/> zu besteigen, da prostituirte er sie und inaugurirte den Cancan, die Claque und<lb/> die lobhudlerische Kritik, d. h. den Personencultus, Als die Bühne aufhörte eine<lb/> Bildungsstätte zu sein und deu Nebenzwecken der Lüsternheit zu dienen anfing,<lb/> da fand sich der Jude als geeigneter Vermittler. Er wurde hie und da „Director".<lb/> Man war unbefangen, und der Jude wagte es noch nicht seine volle Anmaßung<lb/> zu entfalten. Der Jude „Cerf" — aufs Hirsch — führte schon lange das Scepter<lb/> im alten Königstädtischen Theater in Berlin, als Angeli noch in einem seiner<lb/> lustigen Dramen das anstürmende Judenthum charakterisirte und dein Gelächter<lb/> Preis gab. Man glaubte damals nicht an die Möglichkeit, daß die deutsche<lb/> Bühne dereinst fast ganz in die Hände der Juden gerathen würde, daß man<lb/> nur noch Novitäten von jüdischen Genies zu sehen bekommen würde, daß nur<lb/> uoch das süße Lispeln und die Eloquenz der breiten Zunge des Semiten uns<lb/> die Gedanken Schillers und Shakespeares, die Musik der Worte Goethes inter-<lb/> pretiren würden, daß uur uoch durch Vermittlung jüdischer Agenten der Weg<lb/> zur Bühne deutschen Künstler sich öffnen und der jüdische Millionär als ein¬<lb/> ziger Mäcen die deutsche Novize in seinen Schutz nehmen würde, daß nur noch<lb/> jüdische Directoren und Censoren über die Ausführbarkeit von Lustspielen und<lb/> Tragödien deutscher Dichter zu Gerichte sitzen würden.</p><lb/> <p xml:id="ID_113"> Wohl nie ist in ärgerer Weise der Bock zum Gärtner gemacht worden.<lb/> Die Juden siud stets neidische Kritiker unserer Dichter gewesen. Selbst ein Les¬<lb/> sing, der den vielmißbrauchten und wenig verstandenen „Nathan" schrieb, wurde<lb/> von einem Börne mit dem Koth seines Witzes beworfen, Goethische Lyrik von<lb/> einem Heine umgearbeitet und vergiftet, so daß sie zur Verseuchung der Jugend<lb/> dient, Schiller von einem^Hebbel nachgehudelt mit Bombast und bitterer, das<lb/> Herz mit Haß erfüllender Phrase; ein Saphir schwang sich zum maßgebenden<lb/> Kritiker auf, obwohl er nichts im Sinne hatte als seine epigrammatischen Affen¬<lb/> sprünge an dem Koloß der deutschen Dichtung zu vollführen, so daß die Andacht<lb/> schwand und man den Affen schließlich für die Hauptsache hielt. Kurz „unsre<lb/> Leut" kamen zu Ehren. Man sprach von ihnen, belachte sie, schließlich fing man<lb/> an, sie zu bewundern, und das Geld that das übrige — der bezahlte Chorus,<lb/> die ins Parket getriebene Claque, die felle Judenpresse, der Cäsar Mammon,<lb/> welcher gleichzeitig alle socialen und politischen Institutionen untergrub und<lb/> verjüdelte, bestieg endlich auch das Podium und haranguirte „das Volk".</p><lb/> <p xml:id="ID_114" next="#ID_115"> Wahrlich, die Todten reiten schnell. Es hat keines halben Jahrhunderts<lb/> bedurft, um die deutsche Bühne in die Erde zu stampfen und eine jüdische Bühne<lb/> als Alleinherrscherin an ihre Stelle zu setzen. Das Gelüsten derer, deren Pflicht<lb/> es wäre, die Bühne hoch zu halten, fand offene Beutel und Ohren. Wo die</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0041]
als der Personencultus den der Kunst verdrängte und der Cancan begann,
wagte sich der Jude hervor. Und umgekehrt: als es dem Juden gelang, die Bühne
zu besteigen, da prostituirte er sie und inaugurirte den Cancan, die Claque und
die lobhudlerische Kritik, d. h. den Personencultus, Als die Bühne aufhörte eine
Bildungsstätte zu sein und deu Nebenzwecken der Lüsternheit zu dienen anfing,
da fand sich der Jude als geeigneter Vermittler. Er wurde hie und da „Director".
Man war unbefangen, und der Jude wagte es noch nicht seine volle Anmaßung
zu entfalten. Der Jude „Cerf" — aufs Hirsch — führte schon lange das Scepter
im alten Königstädtischen Theater in Berlin, als Angeli noch in einem seiner
lustigen Dramen das anstürmende Judenthum charakterisirte und dein Gelächter
Preis gab. Man glaubte damals nicht an die Möglichkeit, daß die deutsche
Bühne dereinst fast ganz in die Hände der Juden gerathen würde, daß man
nur noch Novitäten von jüdischen Genies zu sehen bekommen würde, daß nur
uoch das süße Lispeln und die Eloquenz der breiten Zunge des Semiten uns
die Gedanken Schillers und Shakespeares, die Musik der Worte Goethes inter-
pretiren würden, daß uur uoch durch Vermittlung jüdischer Agenten der Weg
zur Bühne deutschen Künstler sich öffnen und der jüdische Millionär als ein¬
ziger Mäcen die deutsche Novize in seinen Schutz nehmen würde, daß nur noch
jüdische Directoren und Censoren über die Ausführbarkeit von Lustspielen und
Tragödien deutscher Dichter zu Gerichte sitzen würden.
Wohl nie ist in ärgerer Weise der Bock zum Gärtner gemacht worden.
Die Juden siud stets neidische Kritiker unserer Dichter gewesen. Selbst ein Les¬
sing, der den vielmißbrauchten und wenig verstandenen „Nathan" schrieb, wurde
von einem Börne mit dem Koth seines Witzes beworfen, Goethische Lyrik von
einem Heine umgearbeitet und vergiftet, so daß sie zur Verseuchung der Jugend
dient, Schiller von einem^Hebbel nachgehudelt mit Bombast und bitterer, das
Herz mit Haß erfüllender Phrase; ein Saphir schwang sich zum maßgebenden
Kritiker auf, obwohl er nichts im Sinne hatte als seine epigrammatischen Affen¬
sprünge an dem Koloß der deutschen Dichtung zu vollführen, so daß die Andacht
schwand und man den Affen schließlich für die Hauptsache hielt. Kurz „unsre
Leut" kamen zu Ehren. Man sprach von ihnen, belachte sie, schließlich fing man
an, sie zu bewundern, und das Geld that das übrige — der bezahlte Chorus,
die ins Parket getriebene Claque, die felle Judenpresse, der Cäsar Mammon,
welcher gleichzeitig alle socialen und politischen Institutionen untergrub und
verjüdelte, bestieg endlich auch das Podium und haranguirte „das Volk".
Wahrlich, die Todten reiten schnell. Es hat keines halben Jahrhunderts
bedurft, um die deutsche Bühne in die Erde zu stampfen und eine jüdische Bühne
als Alleinherrscherin an ihre Stelle zu setzen. Das Gelüsten derer, deren Pflicht
es wäre, die Bühne hoch zu halten, fand offene Beutel und Ohren. Wo die
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |