Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Viertes Quartal.schnittsalter der Eintretenden von 30 Jahren und für 40 Arbeiter der Beitrag Aus der Gesammtheit des vorstehend angeführten theoretischen und prakti¬ *) Vergl. auch Baare, welcher dafür S>/2 Promille Prämie bei der Leipziger Unfall¬
genosse nschafts-Bank für den Bochumer "Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation" bei einer Versicherungssumme von 6000 Mark für den Kopf als Beispiel angiebt. Dies würde genau 16 Mark Prämie ausmachen. schnittsalter der Eintretenden von 30 Jahren und für 40 Arbeiter der Beitrag Aus der Gesammtheit des vorstehend angeführten theoretischen und prakti¬ *) Vergl. auch Baare, welcher dafür S>/2 Promille Prämie bei der Leipziger Unfall¬
genosse nschafts-Bank für den Bochumer „Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation" bei einer Versicherungssumme von 6000 Mark für den Kopf als Beispiel angiebt. Dies würde genau 16 Mark Prämie ausmachen. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0327" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/147974"/> <p xml:id="ID_886" prev="#ID_885"> schnittsalter der Eintretenden von 30 Jahren und für 40 Arbeiter der Beitrag<lb/> des Arbeitgebers auf 900 Mark jährlich. Wir haben es hier mit einer sehr<lb/> kleinen Zahl Versicherter und mit einer Handelsgesellschaft, die auf Gewinn aus¬<lb/> geht, zu thun; um wie viel mehr müßte eine allgemeine Betheiligung der Ar¬<lb/> beiter und ein Institut, welches ohne Rücksicht auf Gewinn arbeitet, im Stande<lb/> sein, zu erheblich niedrigern Sätzen die gleiche Aufgabe zu lösen!</p><lb/> <p xml:id="ID_887" next="#ID_888"> Aus der Gesammtheit des vorstehend angeführten theoretischen und prakti¬<lb/> schen, durch vielfache Calculationen unterstützten Details, ergiebt sich eine Prä¬<lb/> mienziffer, welche, wenn die sämmtlichen aufgestellten fünf Abtheilungen der<lb/> Arbeiterversicherung ausreichend bedacht werden sollen, fast unerschwinglich<lb/> scheint. Für die Krankenunterstützung nebst Begräbnißkosten ergaben die Knapp¬<lb/> schaftskassen eine Durchschnittsziffer von 12,68 Mark für den Kopf. Für die<lb/> Versicherung gegen haftpflichtige Unfälle beträgt der Durchschnitt der eingangs¬<lb/> erwähnten Prämien der westfälischen Versicherungsgesellschaft 14,32 Mark für<lb/> den Kopf.*) Für die Versicherung gegen nichthaftpflichtige Unfälle, für die<lb/> Altersversorgung und für die Wittwenpension berechnet Baare einen jährlichen<lb/> Betrag von 50 Mark für den Kopf. Diese Schätzung entspricht ungefähr dem<lb/> von Woltersdorf mit der Magdeburger Gesellschaft abgeschlossenen Vertrage.<lb/> Wir kommen also zu einer annähernden Gesammtschätzung einer jährlichen<lb/> Prämie von 77 Mark für den Kopf. Der auffällige Unterschied dieser Summe<lb/> mit der von Engel im Betrage von 170 Mark gefundenen Quote mag eines-<lb/> theils und hauptsächlich darauf zurückgeführt werden, daß Engel statt 300 Mark<lb/> eine Rente von 346 und eine Waisenhilfe von 400 Mark zu Grunde legt, und<lb/> alle Positionen separat einschätzt, während doch berücksichtigt werden muß, daß<lb/> dieselben sich untereinander ergänzen und stellenweise ineinander übergehen,<lb/> anderntheils, daß in den obigen 77 Mark diejenige Quote noch nicht enthalten<lb/> ist, welche einer neuen sechsten Abtheilung der Arbeiterversicherung, nämlich der<lb/> gegen Arbeitslosigkeit, zugewiesen werden muß. Engel hat bekanntlich im Durch¬<lb/> schnitt zwei Monate Arbeitslosigkeit jährlich angenommen. Welche Summe aber<lb/> auch als Prämie schließlich die exactere sein möge, beide sind hoch genug, um<lb/> es unmöglich erscheinen zu lassen, auf dem bisherigen Wege zu dem Ziele einer<lb/> allgemeinen wirksamen Arbeiterversicherung zu gelangen. Es wird unabweisbar<lb/> sein, die Sache, welche fast wie eine Utopie erscheint, aus einem ganz andern<lb/> und neuen Gesichtspunkte ins Auge zu fassen. Es möchte dann vielleicht nicht</p><lb/> <note xml:id="FID_16" place="foot"> *) Vergl. auch Baare, welcher dafür S>/2 Promille Prämie bei der Leipziger Unfall¬<lb/> genosse nschafts-Bank für den Bochumer „Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation" bei<lb/> einer Versicherungssumme von 6000 Mark für den Kopf als Beispiel angiebt. Dies würde<lb/> genau 16 Mark Prämie ausmachen.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0327]
schnittsalter der Eintretenden von 30 Jahren und für 40 Arbeiter der Beitrag
des Arbeitgebers auf 900 Mark jährlich. Wir haben es hier mit einer sehr
kleinen Zahl Versicherter und mit einer Handelsgesellschaft, die auf Gewinn aus¬
geht, zu thun; um wie viel mehr müßte eine allgemeine Betheiligung der Ar¬
beiter und ein Institut, welches ohne Rücksicht auf Gewinn arbeitet, im Stande
sein, zu erheblich niedrigern Sätzen die gleiche Aufgabe zu lösen!
Aus der Gesammtheit des vorstehend angeführten theoretischen und prakti¬
schen, durch vielfache Calculationen unterstützten Details, ergiebt sich eine Prä¬
mienziffer, welche, wenn die sämmtlichen aufgestellten fünf Abtheilungen der
Arbeiterversicherung ausreichend bedacht werden sollen, fast unerschwinglich
scheint. Für die Krankenunterstützung nebst Begräbnißkosten ergaben die Knapp¬
schaftskassen eine Durchschnittsziffer von 12,68 Mark für den Kopf. Für die
Versicherung gegen haftpflichtige Unfälle beträgt der Durchschnitt der eingangs¬
erwähnten Prämien der westfälischen Versicherungsgesellschaft 14,32 Mark für
den Kopf.*) Für die Versicherung gegen nichthaftpflichtige Unfälle, für die
Altersversorgung und für die Wittwenpension berechnet Baare einen jährlichen
Betrag von 50 Mark für den Kopf. Diese Schätzung entspricht ungefähr dem
von Woltersdorf mit der Magdeburger Gesellschaft abgeschlossenen Vertrage.
Wir kommen also zu einer annähernden Gesammtschätzung einer jährlichen
Prämie von 77 Mark für den Kopf. Der auffällige Unterschied dieser Summe
mit der von Engel im Betrage von 170 Mark gefundenen Quote mag eines-
theils und hauptsächlich darauf zurückgeführt werden, daß Engel statt 300 Mark
eine Rente von 346 und eine Waisenhilfe von 400 Mark zu Grunde legt, und
alle Positionen separat einschätzt, während doch berücksichtigt werden muß, daß
dieselben sich untereinander ergänzen und stellenweise ineinander übergehen,
anderntheils, daß in den obigen 77 Mark diejenige Quote noch nicht enthalten
ist, welche einer neuen sechsten Abtheilung der Arbeiterversicherung, nämlich der
gegen Arbeitslosigkeit, zugewiesen werden muß. Engel hat bekanntlich im Durch¬
schnitt zwei Monate Arbeitslosigkeit jährlich angenommen. Welche Summe aber
auch als Prämie schließlich die exactere sein möge, beide sind hoch genug, um
es unmöglich erscheinen zu lassen, auf dem bisherigen Wege zu dem Ziele einer
allgemeinen wirksamen Arbeiterversicherung zu gelangen. Es wird unabweisbar
sein, die Sache, welche fast wie eine Utopie erscheint, aus einem ganz andern
und neuen Gesichtspunkte ins Auge zu fassen. Es möchte dann vielleicht nicht
*) Vergl. auch Baare, welcher dafür S>/2 Promille Prämie bei der Leipziger Unfall¬
genosse nschafts-Bank für den Bochumer „Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation" bei
einer Versicherungssumme von 6000 Mark für den Kopf als Beispiel angiebt. Dies würde
genau 16 Mark Prämie ausmachen.
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